Sicherlich werden in Zukunft hier gute Beiträge zur Verlustbekämpfung zu erwarten sein. Auch die auf Wasserglasbasis aufgebauten Verfahren, z. B. Joosten I und II sowie das Verfahren mit labilem Wasserglas nach Jähde, die in der Bauindustrie weit ver breitet sind, erscheinen ungeeignet. Sie werden meist benutzt, wenn die Hohlräume im Gestein so klein sind, daß eine Zementinjektion unmöglich wird [7, 13]. So kleine Hohlräume interessieren aber nicht bei der Bekämpfung von Spülungsverlusten. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß Kunststoffe und andere chemische Mittel, wie z. B. Siliziumtetrafluorid [47] und auf Wasserglasbasis aufgebaute Produkte, sich ausgezeichnet für die Abdichtung kleiner Gesteinsöffnungen eignen. Für die bei Spülungsverlusten vorliegenden Gebirgsverhältnisse spielen sie augenblicklich noch eine untergeordnete Rolle. b) Bitumen Es soll hier nicht über Bitumenemulsionen gesprochen werden. Diese sind nur für das Abdichten kleiner Öffnungen geeignet [13]. Wichtig erscheint es aber, auf die Ver wendung von Heißbitumen einzugehen. Man findet bereits 1927 in der Literatur Hin weise auf einen erfolgreichen Einsatz dieses Verfahrens. Es wurden bei einer Staumauer Spalten von 5 bis 25 cm Breite abgedichtet. Die Sickergeschwindigkeit des Wassers betrug dabei etwa 1,5 m/s. Die Anwendung von Zement erscheint in einem solchen Falle von vornherein als aussichtslos. Das Bitumen wird verflüssigt und in das Gebirge eingepreßt. Hier verfestigt es sich und dichtet die Spalten ab. Bei 68 Bohrlöchern von 27 bis 40 m Tiefe wurden 2000 m 3 Bitumen mit Erfolg verpreßt [48]. In neuerer Zeit findet man in der sowjetischen Literatur eine eingehende Darstellung [49]. Diese Methode könnte sich u. U. für die Bekämpfung von Spülungsverlusten im Muschelkalk des thüringer Raumes eignen. c) Das Gefrierverfahren Die Anwendung des Gefrierverfahrens beim Schachtabteufen ist mit einem großen Aufwand verbunden [50]. In der gleichen Weise das Wasser in den Klüften und Kaver nen zu gefrieren und so Spülungsverluste zu bekämpfen, ist unwirtschaftlich. Es sind Versuche gemacht worden, flüssige Luft oder flüssiges Ammoniak mit Spezialbehältern in das Bohrloch einzubringen, dort ausströmen zu lassen und so die Verlustzone zu gefrieren. Der gebildete Eismantel soll verhindern, daß die Spülung weiter abfließt [51]. Bis dieser aufgetaut ist, soll nach Möglichkeit der Florizont durchteuft bzw. das Bohrloch fertiggestellt sein. Bei Großversuchen betrug die Ausströmzeit des Kälte mittels etwa 9 min. Danach ruhten 3 Std. die Arbeiten im Bohrloch. In Baschkirien und Tatarien sollen nach Beriobija mit dieser Methode Erfolge erzielt worden sein. Bei Befah rungen dieser Bohrfelder wurde die A nwendung dieses Verfahrens jedoch nicht beobachtet. d) Die Luft- oder Gasspülung Steht auf den Klüften und Kavernen kein Wasser an und ist das Gebirge standfest, so wird besonders in den USA bei Spülungsverlusten Luft oder Gasspülung angewendet [52, 53]. Da man Luft oder Gas als Spülungsmedium benutzt, kann dieses ruhig in das Gebirge strömen und verlorengehen. Nachteilig ist dabei lediglich, daß kein Bohrklein ausgetragen wird. Bei Umstellung auf diese Spülungsart steigt der Bohrfortschritt