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Tabelle 7. Maximale Zusatzmengen verschiedener Stoffe beim Turbinenbohren [24] Material Größe [mm] maximale Zugabemenge [kg/1] Glimmer 0,5 -10 0,001-0,010 Zellophan 0,5 -10 0,001-0,010 Kunstlederstückchen 0,5 — 6 0,001—0,005 Kordfaser 0,5 -20 0,001-0,002 Gummischwamm 0,25- 4 0,001-0,002 Die Werte liegen wesentlich unter den optimalen Konzentrationen. Es wird deshalb in der Literatur vorgeschlagen, wenn die zugesetzten Mengen nicht ausreichen, die Spalten abzudichten, auf Rotary-Bohren umzustellen. Dann kann die Konzentration der brückenbildenden Stoffe erhöht werden [24]. 1.3.4. Das Einpumpen einer thixotropen, hochviskosen Tonaufschlämmung Wird in ein Bohrloch eine thixotrope Tonsuspension mit hoher Viskosität eingepumpt, so wird diese in die Hohlräume eindringen und sie u. U. abdichten [1, 12, 14], Es handelt sich hierbei nicht um eine Beeinflussung der Spülung, sondern um eine speziell für Abdichtungszwecke zubereitete Mischung. In einigen Ländern wird ein solches Ver fahren oft in der Bauindustrie angewandt [1], In der Gleichung 8 war gezeigt worden, daß die Viskosität von der Fließgeschwindigkeit der thixotropen Suspension abhängt. Wird dieses Gemisch injiziert, so sinkt seine Geschwindigkeit, da es sich auf immer mehr Hohlräume verteilt und der durchflossene Querschnitt größer wird. Damit steigt die Viskosität. Die pumpbare Masse dickt immer mehr ein, um schließlich gelartig zu erstarren. Der Vorgang ist, da es sich um eine thixotrope Suspension handelt, rever sibel; da bei entsprechender Auswahl der Stoffe keine Sedimentation auftritt, können auch größere Hohlräume bei einem, gegenüber Zementinjektionen, oft geringem Materialbedarf verstopft werden. Das Gemisch besitzt eine erstaunlich große Wider standskraft gegen Auswaschung. Es konnte beim Vorhandensein von Hohlräumen, in denen so große Wassergeschwindigkeiten herrschten, daß Zementbrühen mit fort gerissen wurden, oft mit gutem Erfolg injiziert werden. Es sei allerdings dazu gesagt, daß es sich meistens um grobe Kiesschichten handelte. Bei Klüften wurde diese Methode auch, jedoch nicht so häufig angewandt. Bei Verwendung von gut hydratisierendem Bentonit werden von diesem etwa 7 Masse-% zugesetzt. Um eine möglichst hohe Viskosi tät zu erhalten, wird die Mischung chemisch beeinflußt. Der pH-Wert soll auf etwa 11,5 erhöht yverden. Dazu benutzt man die gleichen Reagenzien, die auch zur Schaffung einer hochviskosen Spülung zugesetzt werden [12], In letzter Zeit sollen nach Ruffin [66] auf einem amerikanischen Bohrfeld mit Ton aufschlämmungen gute Erfolge erzielt worden sein. Es wurde eine Mischung mit hoher Wasserabgabe benutzt, der brückenbildendes Material zugesetzt worden war.