hoher Ar-Wert vorhanden, werden große Zementmengen benötigt. Die Erfolgsaussicht ist gering. Besitzt die durchlässige Schicht eine große Mächtigkeit, so können nach dem Abdichten eines Verlustes wieder neue Hohlräume angebohrt werden, in die die Spülung abermals hineinläuft. Abdichtungsversuche erscheinen in diesem Falle gleichfalls un zweckmäßig. Es ist also, wie auch schon aus Abschnitt 1.2.3. hervorgeht, nicht ratsam, in jedem Falle Einpressungen vorzunehmen. Beispielsweise traf man in der neutralen Zone zwischen Kuwait und Saudiarabien in einer Teufe von etwa 300 bis 900 m einen kaver nösen Kalkstein an, der blind durchbohrt wurde. Der Verlust betrug ungefähr 58 m 3 /h. Das Bohren ohne geschlossenen Spülungskreislauf wurde also in bedeutenden Ölfeldern angewandt. Diese Verfahrensweise bringt aber alle die Nachteile mit sich, die schon in der Einleitung erwähnt wurden. Das Bohren ohne oder mit nur teilweisem Rücklauf der Spülung wird deshalb meistens als letzte Möglichkeit angewandt. Jedoch griff man bei Erdöl- und Erdgasbohrungen in einigen Fällen freiwillig zu diesem Mittel, wenn man fürchtete, das Injektionsgut könne den Speicher mehr schädigen, als es eine speziell ausgewählte Spülung, z. B. Ölspülung, tun würde. In den letzten 10 Jahren ist immer klarer erkannt worden, daß ein Teil der Verluste durch Frac-Effekte hervorgerufen wird. Der Druck der Spülungssäule wird so groß, daß das Gebirge aufreißt und die Spülung in dieses eindringt. Plötzliche Druckstöße sind dabei besonders gefährlich. Sie treten auf beim Einbau des Gestänges und der Verrohrung. Wenn diese Gefahr besteht, muß besonders langsam eingebaut werden. Oft werden der Spülung in diesen Fällen auch inerte Materialien zugesetzt, um Risse bei ihrer Entstehung sofort wieder zu verstopfen. Teilweise wird durch die Verminderung der Dichte der Spülung und die damit ver bundene Herabminderung des hydrostatischen Druckes auf der Bohrlochsohle das Auftreten des Frac-Effektes vermieden. Auch kann dadurch die Druckdifferenz /IP, die die Spülung in vorhandene Spalten preßt, unter Umständen so gering werden, daß der Verlust teilweise oder ganz beseitigt ist. Eine hohe Viskosität der Spülung kann den Verlust unter Umständen gleichfalls stark herabsetzen oder ganz beseitigen. In den meisten Fällen wird die Notwendigkeit bestehen, die vorhandenen Öffnungen abzudichten. Dann kann entweder ein Stoff eingepumpt werden, der flüssig in die Spalte eindringt und sich dort verfestigt, z. B. Zement, oder der Spülung werden inerte Materialien zugesetzt, die beim Eindringen in die Spalte abfiltriert einen Pfropfen bilden und das weitere Durchfließen der Spülung verhindern. Im folgenden sollen die aus der Literatur ersichtlichen Angaben über die einzelnen Bekämpfungsmethoden zusammengestellt werden. 1.3.2. Die Bekämpfung der Verluste durch die Beeinflussung der Bohrloch- spülung selbst Im Abschnitt 1.2.3. war gezeigt worden, daß die Größe der auftretenden Verluste durch folgende Formel charakterisiert werden kann: Q = k ~'~- (6) Um eine möglichst geringe Menge abfließen zu lassen, muß man entweder das Gewicht der Spülungssäule klein halten oder die Viskosität der Spülung erhöhen. Auf diese beiden Fälle soll näher eingegangen werden.