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SH«r»rStzerf<Zre«. ...... Urbtp da» Vermög« de» Kaufmann» -rem- MUde in Btschnslwerd«, alleiniger Inhaber der Firma: Her«. Getzsld WM. wird heute, am O8. IW 1888, Vtzachmtttag» 8'/. VH», da» Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtömiwatt Vvitzt in Wem«» wird »um Konkursverwalter ernannt. KonkurSsorderungen find bi» zum »I. Unanft 1888 bei de« Gerichte anzumelden. < L» wird zur veschlußsaffuna über die Beibehaltung de» ernannten oder di« Wahl eine» anderen Verwalter», sowie Mr die Bestellung: eine» GläubigeranSschufie» und emtretrnben Falle» über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichnete« Gegenständ« — aus den 20. August 1898, Bormittags 10 Uhr, — und zur Prüfung der angemrldeten Forderungen auf 8. September 1898, Bormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwa» schuldig sind, wird ausgegeben^ nicht» an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Beipflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen^ ftir die sie au» der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bi» zum 1. September 1888 Anzeige zu machen- Königliche» Amtsgericht zu Bischofswerda. Bekannt gemacht durch den TerichtSschreiber. Elan», Sekretär. wird in den Zug erfolgen wird. LH«. Gedenktage ans dem Leben ASnig Alberts »nd Sachsen» Geschichte von 1S2S—ISZS. 4. August 1877. Der Vater der Königin Carola, Prinz Gustav von Wasa, stirbt in Pillnip. . 8. Äugtest. 18SS Geburt der Königin Carola. Zum Gedächtnißdes nunmehr in Gott ruhenden theueren Entschlafenen, Sr. Durchlaucht -es Isürste« von Msururck Männer der That, de» Rath», de« Wissen» und de» Könnens, Kaufleute, Handwerker, Arbeiter, Männer, Frauen, jung und alt, Freund wie Feind, alle wollen alle», die unbedeutendste Kleinig keit über die letzten Augenblicke de» großen Todten, über da», was und wie e» geschah, wissen. Den „Berl. N. Nachr." gehen au» Fried« richSruh folgende Privatnachrichten zu. Bom 31. Juli, 7 Uhr Morgen»: Andächtige, tiefe Ruhe lagert noch am heutigen Morgen weithin über der Stätte, wo vor acht Stunden der Titan zum ewigen Frieden eingegangea, der den Deutschen ihr Vaterland wiedergab, der nach einem langen Leben so überreich an Arbeit und Kampf, an Erfolg und Segen nun seit Jahren in philosophischer Beschaulichkeit in dem zum patriotischen Wallfahrtsorte seine» dankbar be« geisterten Volke» gewordenen Sachsenwald weilte. Nicht kalte Steine, der frische Wald redet hier seine Sprache, seinen Ruhm und seine Liebe, und die im Morgenwind« rauschenden Blätter stimmen »u den wehmüthigrn Akkorden, die jetzt die Brust de» Besucher» durchziehen. Unser Bismarck ist todt! Aber der Schmerz wird unwillkürlich gelindert durch da» erhebend« Ge fühl, wa» er un« gewesen, wa» er un» geschaffen und hioterlaffen al» hehre» Lermächtniß, und durch den Gedanken: Auch für den Größten und Besten ist in diesem Leben ein Ziel gesetzt. Ihn, unseren Bismarck, hat der TodeSengrl mit seinem Fittige berührt, nachdem er körperlich schon schwer gelitten, aber noch in voller Klar heit des RiesrngeisteS. Nun ist ihm die Ruhe ganz zu Theil geworden, welche ihm in letzter Zeit immer mehr Bedürfniß wurde, aber fort leben wird sein Ruhm über die Jahrtausende, und die^Dankbarstit und Liebe «nd Verehrung. unserer Kinder und Kindeskinder, so lange ein deutsches Herz in deutscher Brust schlägt! War auch erst in der letzten Woche eine erhebliche, übrigen» nach meoschlichem Ermessen noch durch aus nicht da» Aergste verkündende Verschlimme rung in dem Befinden de» Fürsten eingetreten, so mußte man doch nach Lage der Dinge seit Jahr und Tag auf «in plötzliche» Ende gefaßt sein, so sehr sich jede» Herz dagegen sträubte und so sehr auch der mächtige Körper Alter «nd Krankheit zu trotzen schien. Noch 24 Stunden vor dem Tode durfte «an gute Hoff nungen begen; erst der letzte Sonnabend, der denkwürdige 30. Juli, brachte di« schnelle Ab nahme der Kräfte, die diesem großen Leben ein Ziel setzte. FrledrichSruh, 31. Juli, 11 Uhr 3V Min. vormittag». Nachdem der Fürst am Freitag Abend sehr aufgeräumt und anscheinend wohl an der Tafel im Familienkreise thrilgenommen, auch fünf Pfeifen geraucht hatte» kam di« Brr- Bekanntmachung, Zwangsinnung für das Kürschner-, Riemer-, Sattler- nnd Gerber-Handwerk betreffend. Bon der vereinigten Kürschner-, Riemer-, Sattler- und Gerber-Innung in Bischofswerda ist beantragt worden, anzuordnen, daß innerhalb de» Bezirkes der Stabt Bischofswerda und de» Amtsgericht» Bischofswerda sämmtliche Gewerbtreibende, welche da» Kürschner-, Riemer-, Sattler oder Gerber-Handwerk auSüben, der neu zu errichtenden Kürschner-, Riemer-, Sattler- und Gerber-Innung zu Bischofswerda angrhören müssen. Bon der Kreishauptmannschaft zu Bautzen mit der kommissarischen Vorbereitung deren Entschließung beauftragt, mache ich hierdurch bekannt, daß die Aeußerungen für oder gegen die Errichtung dieser Zwangsinnung schriftlich oder mündlich in der Zeit vom 5. bis 19. August dieses Jahres bei mir abzuaeben sind. Die Abgabe der mündlichen Erklärung kann während des angegebenen Zeitraumes werktäglich von 8 bis 12 Uhr Bormittags und von 2 bis 6 Uhr Nachmittags in den Diensträumen der RathScanzlei, Zimmer Nr. 8, erfolgen. Ich fordere hierdurch alle Handwerker, welche im Bezirke der Stadt Bischofswerda und des Amtsgerichts Bischofswerda das Kürschner-^ Riemer-, Sattler-, oder Gerber-Hanvwerk betreiben, zur Abgabe ihrer Aeußerung mit dem Bemerken auf, daß nur solche Erklärungen, welche erkennen lassen, ob der Erklärende der Errichtung der Zwangsinnung zustimmt oder nicht, gültig sind und daß nach Ablauf des obigen Zeitpunktes eingehende Aeußerungen unberücksichtigt bleiben. Bischofswerda, am 28. Juli 1898. Der Kommissar. LZi7. Lemgo. Freitag, »kN S. August 18S8, Vorm. 10 Uhr, sollen in Bischofswerda (Versammlungsort: Königliches Amtsgericht daselbst) 2 Oxhoft Rothwein, 1 großer Kleiderschrauk und 1 Wäschemangel gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Bischofswerda, den 3. August 1898. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts daselbst. Sempe Zum Ableben des Fürsten Bismarck. In der gesammten Presse de» In- und Aus landes treten seit Sonntag alle anderen politischen Erörterungen zurück gegen die Betrachtungen, welche dem die ganze Welt bewegenden Ereignisse, dem Hinscheiden de» Fürsten Bismarck, gewidmet find. Die Augen der ganzen deutschen Nation, man darf wohl sagen der ganzen cwilistrtrn Welt sind augenblicklich auf FriedrichSruh gerichtet. Aber nicht wie ehedem, da Fürst Bismarck al» der eiserne Kanzler de» von ihm geschaffenen Reich» oder al» Privatmann sann, handelte oder sprach, voll Spannung, sondern voll Theilnahme «nd banger Ehrfurcht vor der Majestät de» Tode» und de» todten Titanen. Alle, Scepterträger, Konntsg, öm 7. August 1898, Vormittags 8 Mr, an der Vismarckeiche in den Schülpromenaden von der Stadtvertretung ein Kranz niedergelegt und sodann in hiesiger Hauptkirche ein ZiraueirHollesäiensl abgehalten werden, zu welchem Zweck sich die Behörden und Vertreter hiesiger Stadt in feierlichem Zuge unter Musik begleitung beziehentlich Glockengeläuts nach den Schulpromenaden und in die KnMe begeben werden. Die Bürger- und Einwohnerschaft, sowie alle Vereine und LorxoranMen hiesiger Stadt und den eingepfarrteir Ortschaften werden hierdurch eingeladen, sich an diesen Feierlichkeiten zu betheiligen und sich Sonntag, den 7. August av., kur; vor 8 Uhr vormittags, vor dem Rathhause allhier einzufinden, woselbst ihre Einreihung in den Zug erfolgen wird. Bischofswerda, den 3. August 1898. Der Stadtrath. I v: Händler.