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Donnerstag, »en 4. An '!! von Bismarck «. M der deutschen Frage entgegen, weiser Mäßigung zog Fürst ->1 Ein Gewaltiger im Reiche des Geistes, ein Genius deutscher Kraft, ein Kämpfer in der politi schen Arena ohne Gleichen, der berühmte staatsmännische Gründer des deutschen Reiches, der eiserne Kanzler Fürst Otto von Bismarck, ist am Sonnabend Abend 11 Uhr seinem schweren Leiden im vier undachtzigsten Jahre seines ruhm reichen Lebens erlegen. Tief er schüttert und erfüllt von bitterem Schmerze, stehen Deutschlands Patrioten am Sarge eines der besten Söhne, die je die deutsche Erde getragen! Welch' eine wun derbare, große und schöne Ent wickelung bedeutet der Name Bis marck in der deutschen Geschichte, ja in der Weltgeschichte! Der, Traum, der seit Jahrhunderten von dem neuen deutschen Reiche von den Patrioten geträumt wurde, Fürst Bismarcks geniale Staatskunst hat ihn verwirklicht! Mit eiserner Faust ordnete er zu nächst 1864 die schleswig-holstei nische Frage und griff gleichzeitig dabei mit gewaltiger Hand in die verwickelte und damals heillos erscheinende deutsche Frage ein, die er 1866 mit einem Meisterstücke diplomatischer Kunst und Kühnheit ins Lösen und Rollen brachte. Wie immer seit Jahrhunderten, stand Frankreich der letzten Regelung Mit bewundernswerther Geduld und Bismarck bis zum Jahre 1870 den großen Entscheidungskampf zwischen Deutschland und Frankreich hin und schuf dann für die deutschen Waffen die denkbar günstigsten politischen Bedingungen, die nach den glorreichen deutschen Siegen über die Franzosen es dann auch ermöglichten, den verbündeten deutschen Fürsten und Völkern den vollen Siegespreis zu gewähren. Deutschlands Einheit und Freiheit, ein Kaiser und ein Reich, ein Bundesrath der angestammten deutschen Fürsten und freien Städte, ein Reichstag, sowie ein altes großes Reichsland und eine reichliche Kriegskosten ¬ entschädigung waren gewonnen. Von dem unerschütterlichen Ver trauen Kaiser Wilhelms des Großen getragen, schritt dann Fürst Bismarck nach dem Sieges jahre 1870/71 unermüdlich an den inneren Ausbau des deutschen Reiches und löste mit dem BundeSrathe und Reichstage die schwierigsten Aufgaben auf dem gesetzgeberischen Gebiete. Mit großer Umsicht und weiser Mäßigung wachte zugleich Fürst Bismarck über den europäischen Frieden, zu dessen Befestigung er 1872 den Dreikaiserbund und später 1879 nach der bedenklich gewordenen Haltung Rußlands den für Europa und die zunächst betheiligten Staaten so außerordentlich segens reichen Friedensbund Deutschlands, Oesterreichs und Italiens begrün dete, der noch immer der Grund- und Eckstein von Deutschlands auswärtiger Politik ist. Im heißen und leider oft unversöhn lichen Kampfe der Parteien stehend, hat der Alt-ReichSkanzler Fürst Bismarck eS natürlich nicht ver mocht, Gesetze mit dem Reichs tage zu vereinbaren, die allen Parteien gefielen, weil dies ein fach unmöglich ist, wir können eS auch einer späteren Geschichts schreibung überlassen, die Fehler klar zu legen, die Fürst Bismarck in noch heute streitigen Fragen gemacht hat, aber seine Vaterlandsliebe und seine aufopfernde Hin gabe an Kaiser und Reich, ferner seine Großthaten für den monarchischen Staatsgedanken und seine Edelthaten für die be drängten Volksklassen durch die Schöpfung der Arbeiterschutzgesetze lassen den verewigten Altreichskanzler für immer als einen ver- ehrenSwerthen Staatsmann und als den treuesten Diener des Kaisers und des Reiches erscheinen, dem er auch dann noch als ge treuer Eckehard zur Seite stand, als er 1890 sein hohes Amt nieder legte. Ewige Ehre und patriotische Dankbarkeit seinem Andenken! W H - , -7!- 1898 MM ''iH » t! W O 'Ä! A ErbtheilungShalber sollen die zum Nachlasse Friedrich August Eduard PreuscheS in Frankcnthal gehörigen Grundstücke, nämlich tue ASuSlernahrimg Fol. 154 de» Grundbuchs, Nr. 175 des Brandkatasters, Nr. 274, 403 und 402 s des Flurbuchs L. das Feld Fol. 268 des Grundbuchs, Nr. 1201 des Flurbuchs für genannten Ort, welche Grundstücke 1 ti 33,7 a — 2 Acker 124 H>R. mit 40,89 Steuereinheiten umfassen und ortsgerichtlich 6000 Mk. — Pf. aeschäkt worden sind, zusammen und ohne die anstehenden Früchte, Freitag, den 12. August 1898, Vormittags 10 Uhr, an Ort und Stelle, im Grundstücke ««ter durch da» unterzeichnete Amtsgericht versteigert werden. . , Die Versteigerung der aus den Preufche'schen Grundstücken noch anstehenden Früchte, al» Hafer, Kartoffeln, Grummet und Kraut, und de« zum Nachlasse PreuscheS gehörigen lebenden und tobten Inventar« und Mobiliar» soll am nämlichen Tage, im Anschlüsse an die Grundstücks versteigerung, ebendaselbst durch die OrtSgerichten vorgenommen werden. ' . ..Dies wird mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß dem im Erbg-richtr zu Frankenthal aushängenden Anschläge -ine ungefähre Beschrribuna oer Grundstücke, die Oblasten und d,e BersteigerungSbedingungen angefügt sind. Bischofswerda, am 2. August 1898. Königliche» Amtsgericht. Ass. «Mert. W ' 'M ''--G Der sächsische LrzWer, Bezirksauzeiger siir Bischofswerda, Stolpe« ««d llmge-eud. «mtSNitt da Kgl.AmtS,mq>tm°mschaft, da Kgl. S<HMn,Vcctt°nu.drs MSMOm-mmteSzu Buutzeu, siwie des Sgl. Amtsgerichts und des Stadtrathcs zu BischosSwadii. Der Heimgang des Altreichskanzlers Fürsten Otto S ..