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Rach einem Test- -ramm au« Hampton (New-Hampshire) hat rin furchtbarer Sturm einen Thril der Küste von New-Hampshire gestern Nachmittag hrimgesucht und einen gewaltigen Schaden an Besttzthümern verursacht. Biele Landhäuser und mehrere keine Hotel- find umgeweht, und die au- Holz erbaute Seatingring-Anlage ist zerstört worden. Sieben Personen wurden hierbei getüdtet und etwq 100 verletzt. Eine Jacht kenterte, wobei 5 Personen ertranken. — Au- Beverky lMassachusrtt«) wird gemeldet, daß der BergnügungSdampfer „Surf City" gesunken ist. Er hatte 60 Personen an Bord, von denen, soweit bi- jetzt festgestrllt ist, 7 ertrunken find. Man fürchtet, daß die Zahl der Verunglückten eine noch größere ist. Drahtnachrichten u. letzte Meldungen. Dresden, 6. Juli. Die Königin traf heut« Vormittag au- Morawetz in Pirna ein, wurde vom König daselbst herzlich begrüßt und nach Pillnitz geleitet. Dresden, 6. Juli. Der Präsident der Republik Brasilien CampoS Solle-, traf gestern mit den brasilianischen Gesandten in Paris und Rom hier ein. Die Herren besichtigten das Grüne Gewölbe und die Temäldegallerie und reisten heute früh nach Wien weiter. St. Johann a. d. Saar, 6. Juli. Freiherr v. Stumm hat gegen das Urtheil de« Saar brückener Landgerichtes, das ihn wegen Beleidi gung des früheren HofpredigerS Stöcker zu 300 Mk. Geldstrafe verurtheilte, Revision eingelegt. London, 6. Juli. Die „Times" melden auS Montevideo vom Dienstag: Bei dem gestrigen Aufruhr wurden 50 Personen getödtet und 160 verwundet. Die Führer unterwarfen sich unter der Bedingung der Straffreiheit. Jetzt ist die Ordnung wieder völlig hergrstellt. Madrid, 5. Juli. Sämmtliche Behörden und militärischen Bereinigungen beschlossen, an die Truppen von Santiago und die Bemannung des Geschwaders CerveraS ein herzliches Glück wunschtelegramm zu richten und ihnen Auszeich nungen und Belohnungen zuzuerkennen. Madrid, 5. Juli. (5 Uhr Nachmittags.) Ministerpräsident Sagasta erkürte beim Verlassen des Palais, eS bestätige sich, daß die Flotte CerveraS geschlagen sei. .Der „Oquendo" sei verbrannt, die „Infantin Teresa" gescheitert, Cervera gefangen genommen. Die Meldung stamme von schiffbrüchigen Spaniern. Madrid, 5. Juli. AuS Havanna wird amtlich gemeldet , die amerikanischen Schiffe er neuerten den Angriff aus Tunas, wurden jedoch zurückgeschlagen. Die Spanier hotten 5 Ver wundete. Einige Häuser wurden beschädigt. Die Kabelverbindung mit Santiago ist wieder hergestellt. Die Regierung hat keinerlei Nach richt von einer Beschießung Santiagos und er sucht den Generalkapitän Bianco um Mitthei lungen von Einzelheiten über die Seeschlacht. Strafkammecfitznng. Bautzen, den 5. Juli 1898. (Nachdruck verboten.) Wegen Sittlichkeitsvcrgehe» stand der Cigarrenmacher Gustav Adolf Kannegießer in Brettnig unter Anklage. Die Hauptverhandlung fand unter Ausschluß der Oeffent« lichkeit statt und lautete das Urtheil auf Freisprechung. BorauSsichtkiche Witterung. DomrerStag, 7. In«: Veränderlich, rin wenig wärmer, etwas Regen. Freitag, 8 AM: Ziemlich kühl, meist wolkig, Regenschauer. muneio» -alle den Versuch gemacht, .««»ittischea Minen im Eingänge detz Hafen non Santiago z«r Explosion zu bringen, doch sei der versuch nur bet einigen geglückt. Die spanischen Batterien auf Cayo Smith, den Fort- Morro und La Soeapa seien noch immer in Thätigkeit. Bermischt-S. — (Wieviel wiegt eine Fliege?) Nicht «ehr al- 3b Milligramm beträgt im Durch schnitte da- Gewicht dieser Insekten, so daß also erst 28 Fliegen zusammen ein Gramm wiege». Auf ein Gewicht von einem Pfunde kommen daher 14,000 Fliegen. Da- Bein einer Fliege wiegt nur 0,9 Milligramm, ein Flügel 2,b Miln gramm. Derartige Wägungen können natürlich nur mit feinsten Instrumenten vorgenommrn werde«, wie sie da- Normalaichung-amt in Berlin besitzt. Die große Hebelwaage diese- Institut- ist ein Wunderwerk der Mechanik. Sie markirt bereit- da- minimale Gewicht von Neun hundertstel Milligramm; so viel würde ungefähr der Zehnte Theil eine- Fliegenbeines wiegen. Aber selbst wenn auf jeder Seite der Waage ein Crntner liegt, würde eine einzige Stubenfliege, die sich aus eine Seite setzte, die Waage zum Au-schlage bringen. — Im Radlerkostüm an Gerichtsstelle zu erscheinen, ist von dem Potzdamer Schöffen gericht für nicht anständig erachtet worden. Zwei Radfahrer, die sich so dem Gerichtshöfe vorstellten, wurden deswegen getadelt und ihnen anempfohlen, künftig in „anständiger Civilkleidung" vor Ge richt zu erscheinen. In einem früheren gleichen Falle war betont worden, daß eS, wenn jedes beliebige Sportkostüm zugelassen würde, noch geschehen könne, ein Mitglied irgend eines SchwlmmkubS im Schwimmkostüm vor Gericht erscheinen zu sehen. — In dem Prozeß des Oberförsters Lange gegen den Fürsten Bismarck beschloß das Ober- landeSgericht in Kiel, daß Fürst Bismarck einen zweifachen Eid zu leisten hat, ersten« daß er nicht zugesagt hat, Langens ganzes Einkommen sei pension-berechtigt, zweitens, daß er nicht zu gesagt hat, Lange solle in allem gehalten werde» wie ein preußischer Oberförster. — (Wie heutzutage Geschäfte gemacht werden!) Auf die Frage wo kauft man am billigsten? giebt der Anzeigentheil deS„ Südpfälz. Wochenbl." in Bergzabern Antwort, in dem wiederholt zu lesen steht: „Freie Fahrt nach Landau und zurück gewährt die Firma Joseph L Scharff von jedem pfälzischen Städtchen auS beim Einkauf für nur 20 Mk." Die Firma A. Hundemer zu Steinfeld zeigte darauf an: „Um jede Konkurrenz, besonders aber einerLandauer Firma zu überbieten, habe mein ohnehin großes Lager in Manufakturwaaren vergrößert und ver kaufe sämmtliche Artikel, den heutigen Wollpreisen entsprechend, zu bedeutend herabgesetzten Preisen. Bei Einkauf für 20 Mk. vergüte ich die Eisen bahnfahrt von sämmtliche» pfälzischen Stationen auS; bei größeren Einkäufen gebe noch freien MittagStisch, eventuell auch noch Kaffee." — Zürich, 5. Juli. Das Züricher Volk hat in der heutigen Volksabstimmung mit 22,000 gegen 20,000 Stimmen die Zulassung der Schweizer Frauen zur Ausübung der Advo katur und zur Vertretung vor allen Gerichts instanzen beschlossen. — Eine lustige Geschichte wird auS Basel berichtet: Bekanntlich wird gegenwärtig der schändlichen Damenmode, den Schmuck der Hüte mit dem Gefieder der Sing- und anderen Vögel zu vervollständigen, der Krieg erklärt. Gegen die Dummheit kämpfen aber selbst Götter ver geben«, und so scheint es auch mit dem Kampfe gegen die Mode zu sein. Doch wa« die Polizei, wa» die Erwachsenen nicht fettig bringen, da brachten unlängst in Basel Knaben fertig, und zwar mit einem Mittel, das ebenso einfach al- «irkung-voll sich erwies. Folgendes hat sich kurz vor den Osterferien in Basel zugetragen: Ganz in der Nähe einer Baseler Knaben- Sekundärschule promenierte eine Modedame, die auf ihrem Hute die reinste BogelauSstrllung zur Schau trug. Dir auS der Schule tretenden Knaben, denen der Lehrer offenbar kurz vorher in der Schule di« Ungeheuerlichkeit dieser Mode vor Augen geführt hatte, erblickten da- Mode- ungeheuer, und — o Grau- — im Gänsemarsch ging'- hinter der erschreckten Dame her und in eintönigem Gesänge unter taktmäßigrm Hände klatschen erschallte: Mo—de—da—me, Bo—ael -mord, Mo—de—da—me, Bo—gel—mord! Fast die -an« Schule wollte sich anschließen, »ad nur der Umstand, daß die Dame in da- »erkauft ^Madrid, v. Ju». Der fPvWt in Singapore theilt mit, der General Augustin hab« ihn beauftragt, der Regierung zu test- -raphiren, daß die Lage in Manila noch inaner dieselbe sei. Die Familie de-»eneralgouvernenr- habr sich zu Schiff au- Makabebe flüchten Kinnen, indem sie die ganze Nacht über ameri kanische Schiffe glücklich passirte ohne Zwischen fall und in Manila eingetroffen sei. Die Eolonne de- General« Moret wurde in Makabebe belagert und sei daselbst Angriffen ausgesetzt. New-Aork, 5. Juli. Die Kommandanten der spanischen Schiffe „Bizeoya", „Furor" und „ Pluto«" sind gefangen genommen. Drei Offiziere und 6 Mann de» „Pluton" haben sich an Bord de« Aviso» geflüchtet, welcher der „Association Preße* gehört. Schwurgericht-Verhandlung Bautzen, am 4. Juli 1898. (Nachdruck verboten). Der 2l Jahre alte, seither unbestrafte Tagrarbeiter Emil Reinhold Birnbaum in Niedercunnersdorf war Mitglied der dasigen Feuerwehr. Am ü. Februar d. I. hatte die Feuerwehr von Niedercunnersdorf eine Sitzung im dasigen Kretscham. Am Morgen des 6. Februar nach 4 Uhr ging Birnbaum nach Hause. Auf dem Heimwege kam dem leichtsinnigen Menschen der Gedanke rin Feuer anzulegen, offenbar nur in der Absicht, wieder ein Feuer im Orte zu haben. Gedacht, gethan. Kurz entschlossen brannte er dm dem Hausbesitzer Gustav Adolf Gärtner gehörigen Schuppen an, welcher auch vollständig in Asche gelegt wurde. Dem Wahrspruche der Aeschworenen ge mäß wurde Bimbaum zu 3 Jahrm Gesängniß, S Jahren Ehrenrechtsverlust, sowie zur Tragung der Kosten ver- urtheilt. In geheimer Sitzung wurde gegen den Gärtner Paul Hermann Zimmermann auS Elstra wegen Sittlichkeits- Verbrechen- verhandelt. DaS Urtheil lautete auf 8 Mon. Gesängniß. Die Untersuchungsbast fand Anrechnung. Wegen versuchten Sittlichkeilsverbrechens stand der Kutscher Johann Hermann Jurenz aus Löberschütz bei Niedergurig vor den Geschworenen. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Da» Urtheil lautete auf 1 Jahr 2 Monate Gesängniß. Die Untersuchungshaft sand Anrechnung. Bautzen, am 5. Juli 1898. Wegen Blutschande und Nothzucht stand der au» Löbau gebürtige, in Neugersdorf wohnhafte Schloffer- aeselle Karl Heinrich Wünsche vor dem Schwurgericht. Die Hauptverhandlung fand unter Ausschluß der Oeffent lichkeit statt. DaS Urtheil lautete auf drei Jahre Zucht hau», S Jahre Ehrenrechtsverlust. 2 Monate Unter suchungshaft fanden Anrechnung. Wegen an einer geisteskranken Frauensperson be gangenen Sittlichkeitsverbrechen stand der Handelsmann Friedrich Ewald Zöllner in Sebnitz unter Anklage. Die Verhandlung sand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. DaS Urtheil lautete aus kostenlose Freisprechung des Angeklagten.