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Hennegau vollständig st> Rothen »uni. Bei einem Ein- «belangt, so gewannen sie in dem industriellen, in die Luft fuhr und lautlos zu Boden sank, allen Seilen eingeschlossen. Einzelne Eten Hennegau bei den Stichwahlen zu den Provin- Ein infolge der Aufregung ringrtretener Herz- während der Nacht durch da» Gebüsch gedeckt, Vermischtes. — Berlin. 13. Juni. Die Abendblätter melden, heute Morgen ging ei» Boot, welche» Arbeiter zu dem Neubau der Elektrizitätswerke in Eharlottenburg über die Spree setzen wollte, unter. Die Insassen fiele« in die Spree. Zwei retteten sich durch Schwimmen; fünf oder sechs wurden von anderen herauSge« zogen. ES ist noch ungewiß, ob noch weitere gerettet sind. Bier sind Vormittags beim Ab suchen des Wassers als Leichen wiedergefunden worden. — Berlin, 13. Juni. Wie aus Königs« Wusterhausen gemeldet wird, wurde dort vor einige« Tagen ein Berliner Radfahrer überfallen und schwer mißhandelt Er befand sich bereit» außerhalb der Stadt auf der Chaussee, als ihm plötzlich zwei junge Männer ohne jegliche Ver anlassung entgegentraten, ihn von oer Maschine Herunterriffen und mißhandelten. Auf die Hilfe rufe des Ueberfallenen kamen aus einem in der Nähe befindlichen Gartenlokale der Wirth, ein Kellner und zwei Gäste zu Hilfe. Gleichzeitig aber kam noch ein größerer Trupp Strolche hinzu, die ohne Weiteres ihre Messer zogen und hiermit auf die zu Hilfe Eilenden emdrangen. Erst al» noch eine größere Anzahl Bürger er schien, ergriffen die Burschen die Flucht. Der Wirth und seine Gäste hatten je einen Messer stich, der Kellner zwei Stiche in Kopf und Arm erhalten. Der Radfahrer war so schwer verletzt, daß er mittels Bahn nach Berlin gebracht werden mußte. Bon den Thätern sollen drei Personen, die in einer Fabrik bei KönigSwusterhausen be schäftigt sind, ermittelt sein. — Saga», 11. Juni. Ein verheerendes Feuer wüthrte heute Nacht von 1 Uhr an bi» in die späten Vormittagsstunden auf dem hies. Staatsbahnhofe, wo die an den Güterboden grenzenden Speicher durch Selbstentzündung von Wolle in Brand grrathen waren und in kurzer Zeit ein vollständige» Feuermeer bildeten. Mehrere Tausend Centner Wolle, sowie alle in dem Brandobjekte lagernden Güter und Kohlen, sowie die Gebäude selbst fielen dem Elemente zum Opfer. Die fiskalischen Gebäude wurden vom Feuer verschont. — Rudolstadt, 13. Juni. Gestern ist hier die bekannte Anker-vaukasteufabrik und Buchbinderei von Richter niedergebrannt. — Die Prinzessin Luise von Coburg wird nach dem Brüsseler „Soir" wegen Wechsel fälschung auf den Namen ihrer Schwester, der Kronprinzessin Stefanie, gerichtlich verfolgt. — Münster (Westfale«), 12. Juni. Da» Radfahrerfest in Telgte hat einen traurigen Ab schluß gefunden. Der Sieger im Reuufahren, Herr v. Telgte, hatte gerade dm erst« Brei», eine goldene Uhrkette, erhalten und trank nun auf da» froh« Ereigniß ein Gla» vier mit seinen Freunden, al» er plötzlich mit den Armen in die Luft fuhr und lautlos schlag hatte seine« jungen Leben ei« frü^eitige» Ende gesetzt. — Krakau. I« KoSeielek bei Chrzauow hat der Blitz in die Kirche während der Andacht eingeschlagen. Drei Mädchen wurden getvdtet, etwa -wanzt- Personen theilweis« schwer verletzt. — Kiew, 1». Juni. Auf der Südwest. Eisenbahn entgleiste in der Nacht auf Mantas sieben Werst von Kiew, ein Perfoomzog auf hohem Bahndamm. Die Lokomotive, der Tender und die Heiden ersten Personenwagen stürzten ist einen Sumpf hinab; die übrigen Wagen blieben auf dem Bahndamm. 15 Passagiere und zwei Bahnbedienstete erlitten zum Theil schwer« Ver letzungen. — Riga, 11. Juni. In den russischen Ostseeprovinzm sind übermal» gewaltige Unwetter niedergegangen. Eine Anzahl Brücken wurde von den Wasserfluthm weggerissen, zahlreich« Per sonen wurden durch Blitzschläge getödtet, Kirchen und Häuser wurden eingeäschert.— — Genua, bruche in da» hiesige GerichtSgebäude erbrachen die Thäter einen Geldschrank und raubte« un gefähr 100,000 Lire in Juwelen und baarem Gelbe. — Canne», 13. Juni. In der Ortschaft Biot stürzte gestern Abend ein Hau» ein. Mm» befürchtet, daß etwa 40 Personen sich unter de» Trümmern befinden. — Nach weiteren Mel dungen au» Bist sind bisher 27 Todte und 3 Verwundete au» den Trümmern de» gestern eingestürzten Hause» hervorgezogen worden. iottt« K der Kammer, «ud auch in Rom Hielt er sich zu eiarr parlamentarisch bewegte« Zeit auf. Da» warm jedenfalls Eindrücke, die nicht geeignet «scheinen, den durch seinen Sturz niedergedrückten M«n aufzurichten. Mau wir» sich hier vielleicht der Thatsache erinnern, daß Graf Vadeui Aeußrrungm in Pari» gemocht haben sollte, die wa» Inhalt und Form anbe langt, da» größte Befremden erregen mußten. Seit seiner Rückkehr nach Bu»k nun begannen sich Symptome zu zeigen, deren traurige Be deutung der Umgebung de» Grafm nicht mehr zweifelhast sein konnte. Eine fixe Idee beherrscht da» ganz« Thun und Treiben de» ehemalige« Ministerpräsidenten. Die ein gräßlicher Hohn hört sich diese Wahnidee an. Graf Badeni bietet sich verschiedenen europäischen Fürsten al» StaatSlenker an. E» ist selbstverständlich, daß die Umgebung de» Grasen Badeni seit dem ersten Anzeichen der geistigen Störung dessen Korre spondenz auf das Sorgfältigste überwacht. Die von ihm geschriebenen Briefe werden geöffnet, und jeder neue bestätigt die traurige Gewißheit, Graf Kasimir Badeni ist wahnsinnig. Insbe sondere ist e» Italien, dessen zerrüttete innere Lage die Gedanken des kranken Manne» in BuSk beschäftigt; in nicht weniger al» fünf an den König Humbert von Italien adressirten Schreiben hat Graf Badeni Italien seine Dienste al» Retter aus den politischen und finanziellen Wirren an getragen. Im Zusammenhang« mit dieser fixen Idee des Grafen steht die Thatsache, daß er alle Hausbeamten und Diener mit der Moti- virung gekündigt hat, er gehe in» Ausland als — Minister Der Mensch Badeni hat also die Fehler des Staatsmannes Badeni furcht bar zu sühnen. Brünn, 13. Juni. Anläßlich des gestrigen PalachymeetingS der Czechen, welche» eine Protest- kungrbung gegen die Errichtung einer deutschen Hochschule in Brünn bedeutete, kam eS zu un geheuren Straßentumulten. 50,000 Czechen, Veteranen, Sokolisten, Feuerwehrmänner au» Böhmen, Mähren und Schlesien waren anwesend. Die deutsche Bevölkerung hatte sich durch Korn blumen kenntlich gemacht und war fast vollzählig erschienen. ES kam zu zahllosen Zusammenstößen; viele Personen wurden verletzt und über 100 verhaftet. Die Polizei war bei dieser Massen demonstration völlig machtlos. ES mußte Militär requirirt werden, welches jedoch nicht in Tätig keit trat. Der Bürgermeister von Prag wurde bei seiner Ankunft am Bahnhofe thätlich insul tiert. Man warf ihm Steine und faule Eier an den Kopf. Bei seiner Fahrt durch die Stadt wurden deutsche und czechische Restaurants mit Steinen bombardiert und einzelne GefchäftSlokale, sowie Gebäude förmlich demoliert. Bei dem Nachm. abgeholtenen czechischen Festzug in Kartaun kam e« ebenfalls zu blutigen Zusammenstößen. Der Bürgermeister von Prag mußte gestern Nachmittag in aller Stille wieder abreisen, ob wohl seine Anwesenheit in Brünn bis auf heute festgesetzt war. Unter dem Titel: Ein preußisch-öster reichisches Offiziersfest berichtet die „N. Fr. Pr.": „Die Festung Josefstadt in Böhmen war in den letzten Maitagen der Schauplatz eines kameradschaftlichen BerbrüderungSfesteS zwischen preußischen und österreichischen Offizieren. DaS Offizierkorps des in Breslau garnisoniren« den preußischen Grenadier-Regiments Kronprinz Friedrich Wilhelm (2. schlesisches) Nr. 11 hatte, einer Einladung Folge leistend, theils zu Pferde, theilS per Rad einen Ausflug nach dem etwa 150 Kilometer entfernten Josefstadt unternommen, wo eS am 25. Mai wohlbehalten und vom OsfizierkorpS de» in Josefstadt liegenden öster reichischen Infanterie-Regiment» Freiherr von Vouvivr Nr. 74 in herzlichster Weise begrüßt, eintraf. Der Bericht schildert sodann eingehend de« trefflichen Verlauf de» dreitägigen Beisammen sein» der deutschen und der österreichischen Offiziere. Belgien. In Belgien wurden am Sonntag die Stich wahlen zu de» Provinzialräthen vollzogen. Da» Ergebniß derselben ist ein sehr verschiedenartige»; während in der Provinz Brabant die Cleriealen »»« de« Liberalen vollständig geschlagen wurden, verloren letztere in Gent fünf Sitze an die Cleriealen, ebenso mußten dir Liberalen in der Provinz Luxemburg zwei Sitze an die clerical« Partei abgeben. In Antwerpen dagegen wurden die Liberalen wiedergewählt und in Namur ver loren die Cleriealen acht Sitze an die vereinigten Liberalen und Sozialisten. Wa» die Sozialisten «belangt, so gewannen sie in dem industriellen Drahtnachrichten u. letzte Meldungen. Paris, 14. Juni. 11 Uhr 30 Min. Nacht». (Deputiertenkammer.) Nach Annahme de» Anträge» Ribot brachte der Deputierte Dulau einen dahingehenden Antrag ein, der der Tages ordnung Ribot außer dem Zusatz: „und die sich stützt auf die ausschließliche republikanische Majorität" noch die Worte hinzufügt: „außer dem auch auf die sozialistische Partei." MSline bekämpft diesen Antrag, der von der Kammer mit 4S2 gegen 36 Stimmen verworfen wird. Paris, 14. Juni. Der Ministerpräsident MSline begab sich von der Kammer direkt in seine Privatwohnung, ohne mit irgend Jemand gesprochen zu haben. Paris, 14. Juni. In den Wandelgängen der Kammer gehen die Meinungen dahin, es würde kaum angehen, daß da» Kabinett im Amte bleibe angesichts der zweideutigen Lage, wie sie durch die sich widersprechenden Ab stimmungen geschaffen sei. Die Minister werden morgen Nachmittag zusammentreten und, wie man glaubt, nach dem Ministerrath ihre Entlassung geben. Ueber die Persönlichkeit, die eventl. die Neubildung des Kabinett» übernehmen würde gehen die Meinungen sehr auseinander. Paris, 14. Juni. ES verlautet, da» Kabinett werde morgen die Entlassung einreichen. Ribot dürste die Neubildung übernehmen. Chicago, 14. Juni. Der bekannte Spekulant Armoca hat heute den gesummten Kassaweizen Josef Leiters 'im Nordwesten, etwa 4,500,000 Bushel, angekauft. ES wird allgemein zugegeben, daß die Loge hierdurch eine große Klärung er fahren habe. Es verlautet auS guter Quelle, daß Angebote für Leiter« sämmtlichen Kassa weizen eingegangen seien. DaS Blatt „Post" sagt, die Verluste Leiter« bezifferten sich auf wenigstens 5 Millionen Dollar». Washington, 14. Juni. (Meldung de» „Reuter'schen Bureau'»".) Admiral Sampson hat an das Marine-Departement telegraphisch gemeldet, Lieutenant Blue habe eine Ausllärung»- fahrt von 70 engl. Meilen gegen den Hafen von Santiago de Cuba unternommen; die gesammte spanische Flotte befinde sich im Hafen. Sampson fügt hinzu, die bei Tuantanamo gefallenen Amerikaner seien auf barbarische Weise verstümmelt worden. New-Uork, 14. Juni. Eine.Depesche der Associated Preß, datirt von gestern Nachmittag au» dem amerikanisch«« Läger am Außenhafen von Guantanamo besagt, daß die Amerikaner bi» dahin erfolgreich bei de« Kämpfe« gewesen sei«. Die Lage fei aber ernst, da die Trupp« durch sie fast keinen der Spanier er- «lein würden, Kriegsschiffe Schutz gewährt -Hätten. Li« Spanier hätten da» amerikanische Lager a«f ziWäths« acht weitere Sitze am Käste« der Liberale«, womit die Proviäztalrrgierung im Hennegau vollständig in die Gei,»lt der Rothen gekommen ist, anderseits büßd« di« Ravikal- Sozialisten in der Provinz Lüttich acht Sitze an die biirgerlichen Parteien «in. Rußland. 25 Jahre find seit Beendigung des siegreich« Feldzuge» der Ruff« verflossen, durch welchen da» Chanat Ch'wa unter die Botmäßigkeit de» Czarrn kam. Anläßlichdiese» „Jubiläums" fand in Petersburg am Sonntag ein Bankett von Offizieren statt, welche an dem Feldzüge theil- genommen haben; unter ihn« befand sich auch General Kauffmann, der Oberstkommaadirende des damaligen Expeditionskorps^ ihm wurden aut gedachtem Bankett vielfache Ehrungen zu Theil. — Ueber die näheren Umstände und die Ursachen des lleberfalle» de» russischen Militärlager« im Kreise Margellan im Ferghana-Gebiet (Turkestan) durch aufrührerische Turkmenen liegt jetzt ein amtlicher Bericht von russischer Seite vor. Dem selben läßt sich entnehmen, daß der Ueberfall theilweise auf den Fanatismus der mohame- dänischen Turkmenen zurückzuführen ist und daß die Fäden dieser unerwarteten Verschwörung anscheinend bi« nach Constantinopel zurückreichrn. Da« Haupt der den Ueberfall auSführrnden Turkmenen-Bande, Muhamed Ali Chan, befand sich schon vor diesem Ereignisse als Gefangener der Ruffen in der Festung Andischan. Die Ordnung im Ferghana-Gebiet ist seit dem Ueber fall nirgends mehr gestört worden. den beständig« Kampf gegen die Augenblick aussrtzendm Angriffe dei schöpft seien und schon aufgerieb« , wenn ihnen nicht die Kanonen der amerikanischen Kriegsschiffe Schutz gewährt "Hätten. Die Spanier hätten da» am« >ll« Setten eingeschloffen.