74 zeugen, andererseits ein Ansströmen derselben öurch die vorhandenen, oder durch die gewaltsam neu eröffnet«! Spalten der Erdoberfläche herbeiführcn. Reichen die Einstürze der oberen Schichten ans bedeu tender Höhe und mit bedeutenden Massen bis ans das feuerflüssige Erdinnere, so müssen die Schwingungen, in welche dasselbe versetzt wird, senkrechte Gegenstöße und Hebungen in gewisser Entfernung vom Einsturzpnnctc, und an den Pnnctcn des Widerstandes Bran dungen erzeugen, wie wir sie im siebenten Fragmente andcuteten; und wie die Beschreibung, welche uns Hoffman Seite 229 seines Werkes: „Die Wunder der Erdrinde", vom Erdbeben des Jahres 1783 in Calabricn macht, selbe deutlich nachwcist. Nachdem wir bereits die Gründe angegeben haben, durch welche die größere Thätigkeit der Vulkane und die mächtigere Gemalt der Erdbeben in der vorhistorischen Schöpfnngszcit erklärt wird, so bleibt uns in dieser Beziehung nur noch der Bedeutung dieser zwei Phänomene in der Gegenwart zu erwähnen übrig. Weil angenommen werden inuß, daß in der ganzen histo rischen Zeit bei der Erde kein fernerer Wärme-Verlust und auch keine Bolnmens-Vcrmindcrnng eingctrcten sei; so muß auch an genommen werden, daß die Bedingungen für diese zwei Erschei nungen nicht mehr vorhanden seien. Es muß demnach einerseits die Mächtigkeit und die Be schaffenheit der Erdoberfläche keine fernere Wärme-Ausstrahlung mehr zulasten, und andererseits können im Innern der Erde keine Volumens-Verminderungen, keine Bildungen neuer Klüfte und Hohlräume mehr eintretcn. Die einstens bestandenen Klüfte und Hohlräume müssen daher bereits vollkommen ausgefüllt, und im Erdinneren kein so bedeutender leerer Raum mehr vorhanden sein, dessen Ausfüllung ans der Erdoberfläche größere Zerstörungen zu erzeugen im Stande wäre. Die Einsturz- und Ausfüllungs-Bewegung im Innern der Erde ist zwar nicht gänzlich geschlossen, ja sie reicht zuweilen noch bis zum feuerflüssigen Kerne der Erde, und macht dann die