Andererseits findet das Auge des Geologen, wohin es auch sich wenden mag, in dem auf der Erdoberfläche überall herr schenden ungeheueren Chaos der Formen und der Materialien, nur Trümmer der früheren Bildungs-Verhältnisse der Erdober fläche vor. Selbst in den gewaltigsten und großartigsten Denk mälern des durchlebten früheren Lebens der Erde, wie in den höchsten Gebirgsketten und in den ausgedehntesten Sandwüsten Asien's und Afrika's, treten den Geologen nirgends unveränderte größere Reste dieser früheren Verhältnisse oder der überstandenen Katastrophen entgegen. Die fortschreitende Zersetzung der Materialien, aus welchen die Erdrinde besteht, hat durch den Einfluß der Atmospherilien, welche den Granit mürbe machen und zerbröckeln, und durch die Wirkung der Wässer, welche Bergketten durchsägen und vernichten, und die das Material eines Landstriches in die Tiefen des anderen hinabführen; sie haben überall nur ganz unbedeutende Bruchstücke zur Erkenntniß des früher Gewesenen zurückgelassen! Petrefacte» Unter diesen Verhältnissen würden die in den geschichteten Steinlagen der Erdoberfläche vorkommenden Petrcfacten einen sehr willkommenen Leitfaden darbieten, um sowohl das in den Formen und in den Bestandtheilen derselben herrschende und oben angedeutcte Chaos zu entwirren, wie auch, um leicht und verläßlich das Alter der verschiedenen Lagerschichten zu bestimmen, welche mit der Ausnützung der darin verborgenen Mineralien im nächsten Zusammenhänge stehen. Auch würden dieselben sehr viel zur näheren Erkenntniß der so höchst interessanten physika lischen Verhältnisse der Vorzeit unserer Erde beitragen. Denn, wenn es gelingen könnte, eine Alterskette unter den uns bekannten, jetzt petrificirten, aber einstens lebendigen Orga nismen der Thier- und Pflanzen-Welt aufzufinden, so wäre damit auch unmittelbar die so gesuchte wirkliche Alterscintheilung