Diese hohen Gebirge sind sehr sprechende Zeugen der Ver änderungen, welche die Erde in den Jahrtausenden ihrer Existenz durchgemacht hat, ehe sie schließlich zu den bleibenderen gegen wärtigen Formen gelangen konnte. Bei der Wahl eines geeigneten Standpunctes zur genaueren Beobachtung dieser Formen, und bei einer den Grundsätzen der Physik entsprechenden Analyse derselben, gelangt man zu so ein fachen, und nach meinem Dafürhalten, auch zu so klaren Anschauungen über die wichtigsten Fragen der Geologie, daß wohl kein Zweifel über die Richtigkeit dieser Anschauungen obwalten kann. Der gegenwärtige Formenbau der Erde, die dunklen Phäno mene der Erderschütterungen und der Vulkane, ja das ganze jetzige geologische Wissen, werden durch klare Grundsätze erläu tert, welche um so verläßlicher oder mindestens um so bestechen der sind, als selbe den gemeinschaftlichen Hauptcharakter aller Naturgesetze an sich tragen, jenen nämlich: der Einfachheit! Das Wagniß, welches für einen Laien mit der Behand lung eines vorwiegend rein wissenschaftlichen Gegenstandes ver bunden ist, geruhen Eure kaiserliche Hoheit durch den Hinblick auf die Thatsache zu entschuldigen: daß Laien der beob achtenden Naturwissenschaften schon manchen recht brauchbaren Beitrag zur Erweiterung derselben geliefert haben. Waren ja sogar einige dieser im unbesoldeten Dienste Uranien's stehenden Jünger in unseren Tagen so glücklich, durch Entdeckung neuer Mitglieder unseres Sonnensystems, ihre Namen in die unvergänglichen Jahrbücher der Entfaltung des mensch lichen Geistes einzuschreiben, und solcherweise neben den Gestirnen zu glänzen, welche sie zuerst der erstaunten Welt vorführten. Euer Kaiser!. Hoheit unterthänigster Diener der Verfasser.