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Anlage zu Ar. 43 des sächsischen Lrzähters Bischofswerda, de« 14. April 18V8. Sv«,SS Mill. Mk. Pferde . Rinder . Schweine Ziegen . für die 5 Jahre dahin 1897 für Tode de» Ertrinken» eine Belohnung von 50 M. znerkannt worden. , Kamenz. Zu der 350 Mann zählenden Ehrenkompagnie der Kgl. Sächs. Militärvereine, welche am Sonntag den 24. April vor Sr. Majestät dem König aus dem Schloßhofe zur Aufstellung kommt, stellen nach neueren Be stimmungen die 34 Militärvereine der Amt-Haupt- Mannschaft Kamenz 3 Mann nebst Fahne de» M.-B. Kamenz. Diese werben unter Führung des BezirksvorsteherS Krausche-Kamenz bestehen au- den BezirkSdeputirten: Stell». Bezirks vorsteher Häberleiu-PulSnitz, Leiblin-Kamenz, Jannasch-Kamenz, Kratzmann-KönigSbrück, Nestler- Großröhrsdorf, Mittag-Panschwitz undJ. Wehner- Osset, sowie Klempnermeister Krause-Kamenz als Fahnenträger. Sammelplatz der 26 Bezirk»- abthrilungen ist der Zwinger. Die kleinste Aktiengesellschaft in Sachsen ist die Sebnitzer Baumschule, die mit eine« nominellen Aktienkapital von 6000 Mk. arbeitet und hierauf im letzten Jahre 3,13 Prozent 188 Mk. Gewinn erzielt hat. -tt- Dresden, 13. April. Eine ganze König Albert-Industrie ist durch das be vorstehende RegieruagS-Jubiläum de- Sachsen- königS hervorgerufen worden, wie au- dem von C. Stange in Frankeuberg herauSgegebenen König Albert-Katalog klar und deutlich zu er sehen ist. Ganz besonder» zahlreich sind König- Albert-Postkarten hergestellt worden, mehr als 30 der verschiedensten Art. Bon den bisher erschienenen Schriften nimmt diejenige von vr. Hassel, Direktor de» kgl. HauptstaatSarchio», über die Jugendzeit de» Monarchen da» öffent liche Interesse am meisten in Anspruch. Die billige und auf Massenabsatz in den Schulen, Vereinen rc. berechnete König Albert-Festschrift von Max Dittrich, mit erschienen im Gustav- Adolf-Verlag zu Blasewitz, hat bereits in mehr als 30,000 Stück Abnahme gefunden. Unter der Presse befindet sich zur Zeit noch ein durch zahlreiche interessante Bilder verschöntes Werk „König Albert und Sachsenland,", das der be kannte Hosrath Joseph Kürschner in Eisenach unter Mithilfe verschiedener namhafter sächsischer Staatsdiener, Offiziere und Schriftsteller herauS- giebt. ES wird in Leipzig gedruckt. Die dort erscheinende „Illustrierte Zeitung" aber läßt zu Ostern eine Extra-König-Albert-Nummer heraus kommen, welche folgende Bilder enthalten wird: Marmorbüste deS König» im städtischen Museum zu Leipzig, Herzog Albrecht der Beherzte, König und Königin, Prinz Georg und seine Familie, König Albert al» Ritter de» Hosenbandordens und im Jagdkostüm, doppelseitiges Porträt des Königs, sein Reiterporträt in großer Uniform mit dem Marschallstab, König Albert in ver schiedenen Lebensaltern, 7 Szenen aus deS Königs Leben, nämlich: Angriff der Sachsen auf Saint Marie aux ChsneS, Sächs. Artillerie beschießt St. Privat la Montagne, am Abend vor der Schlacht bei Beaumont, Schlacht bei Sedan, Einzug in St. Dem», Ueberreichung de» Mar« schallstabeS an Kronprinz Albert durch seinen Vater im Großen Garten am 11. Juli 1870 und Ansprache des Generalfeldmarschalls Prinzen Georg nach dem Feldgottesdienst zum goldenen Militärdienstjubiläum am 22. Oktober 1893 auf dem Alaunplatz in Dresden an die sächsischen Truppen. Dresden, 12. April. Testern Mittag stieß ein Wagen der elektrischen Straßenbahn Georg- Platz—Strehlen auf der Bürgerwiese mit einer unbesetzten Droschke zusammen. Der Unfall wurde dadurch herbeigeführt, daß die Droschke, welche dem elektrischen Straßenbahnwagen vor- auSfuhr, plötzlich umlenkte. Der Anprall war so stark, daß der Kutscher herabfiel und Droschke sammt Pferd umgeworsen wurden. Beide Wagen waren beschädigt. HainSberg. Ein von Eckersdorf nach Coß- mannSdorf fahrender beladener Wagen der Brauerei Felsenkeller in Plauen stürzte am Sonnabend Abend gegen 8 Uhr auf der stark abfallenden Straße an einer scharfen Kurve, oberhalb der Ziegelei, über die Brücke 4 Meier hinab, die vorgespannten Pferde, da» Geländer und fünf Sandsteinpfeller ckkt sich reißend. An Pferd blieb auf der Stelle todt, während lst» andere leichter beschädigt wurde. Auch der . ? schirrkührer erlitt zum Glücke anscheinend «ar gerinae «erletzuagrn. Der Wagen mußte au der Unfallstele liegen bleiben. 5,83 «,S0 21,55 10,20 Abn. 22,26 48,48 „ „ 6 378,6 Mill. Mk. Zunahme 457,38 Mill. Mk. Der Werth des deutschen Biehstandes hätte sich demnach um rund 450 Millionen Mark erhöht, also jährlich um 90 Millionen, während , die Zunahme in den vorhergehenden zehn Jahren nur 800 Millionen oder jährlich 80 Millionen Mark betragen hatte. in Prozenten: 5,83 6,90 2 >,55 18,20 in Prozenten: 22,26 Eine Werthberechnung giebt das preußische statistische Bureau noch nicht. Nehmen wir, was von der Wirklichkeit wohl nicht erheblich abweichen wird, an, daß der Durchschnittswerth pro Stück der gleiche geblieben ist, und nehmen wir ferner an, daß die Zählung im Deutschen Reiche dieselbe Zunahme in Prozenten ergiebt, wie in Preußen, so erhalten wir folgendes Bild: bis 1. Dezember 1897: Verkaufswerth am Zunahme Zunahme in 1. Dezbr. 1892: in Prozenten Gesammtwerth: . . ^,85 Mill. Mk. 244,76 „ „ 147,55 „ „ 4,00 ,, „ welche» nach jedem Bestellgange der Postanstalt vorgelegt wird. Zu« Einträgen der Sendungen in da» Annahmebuch ist auch der Auflieferer befugt. ES empfiehlt sich, von dieser Befugniß in jedem Falle Gebrauch zu machen. Hat der Landbriefträger die Eintragung selbst bewirkt, so muß er dem Auflieferer auf dessen Berkangen durch Vorlegung des Annahmebuchs von der stattgefundenen Eintragung Ueberzeugung ver schaffen. Die Ertheilung de» Einlieferungs scheines über die von dem Landbriefträger an genommenen Sendungen mit Werthangabe, Ein schreibsendungen, Postanweisungen und Nach nahmesendungen erfolgt erst durch die Postanstalt. Der Landbriefträger ist verpflichtet, den Ein lieferungsschein, wenn möglich, beim nächsten Bestellgange dem Auflieferer zu überbringen. — Zum deutschen Turnfest in Hamburg sollen auf den preußischen Eisenbahnen Rückfahr karten mit 30tägiger Giltigkeit zu einfachem Fahr preise an alle Festtheilnehmer, die sich durch ihre Festkarten auszuweisen im Stande sind, auSge- geben werden. Desgleichen beabsichtigen die preußischen Eisenbahndirektionen Sonderzüge zu stellen, ohne hierbei eine besondere Theil«ehmer- zahl vorzuschreiben, gewiß eine Erleichterung, die gleich der erstgenannten in den Kreisen aller Betheiligten mit großer Freude ausgenommen werden wird. Auch für die nicht an den großen Sammelpunkten wohnenden Theilnehmer sind gleiche Erleichterungen vorgesehen. — Die Schnecken sind wohl mit die ärgerlichsten Gäste des Gartens. Im Frühjahr fallen sie in thauiger Nacht über die Salot-Setz- linge her, nöthigen zu immer neuem Nachpflanzen und bewirken so ein sehr ungleiches Aussehen der Beete. Sie nagen nun gern am weichen Fleisch der gurken- und kürbisartigen Pflanzen. Man bringe deshalb am Abend, nachdem man die Beete gründlich gegossen hat, Rindenstücke von Melonen, Kürbissen und anderen Früchten in die Nähe der Pflanzen, die man schützen will. Schon innerhalb einer Stunde ist die Rinde dicht besetzt mit rothen und grauen Nachtschnrcken und mit den gehäusetragenden Baum- und Weinbergsschnecken und mau darf sich nur die Mühe nicht verdrießen lassen, einigemal während deS Abends oder am frühen thauigen Morgen die ungebetenen Gäste abzulesen. *** Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 12. April. In Kottbus wurde ein 7jähr. Knabe von einem Radfahrer umgerissen und mehrfach verletzt. - - Dem 12jähr. Rothe aus Leipa wurde in der Mühle zu Dobers durch stürzende Bretter ein Bein zerschlagen. — Der in Leipa verunglückte Hausbesitzer Schulze ist in einer Klinik zu Görlitz gestorben. — Dem Rangirer Dehnel in Görlitz ist eine Hand abgefahren worden. — Ein Glas maler in Weihwasser wurde durch einen Sturz mehrfach verletzt. — Vor Kurzem wurde in Meuselwitz bei Görlitz der Grundstücksbesitzer Schöps beim Fällen eines Baumes erschlagen. — Bei Horka wurde schon seit 2 Jahren Baum frevel verübt. Trotz ausgesetzter Belohnung von 30 Mk. wurden vor Kurzem wieder 6 Bäumchen vernichtet. Als Thäter des letzten Unfugs wurde der 21jähr. Arbeiter Jacob ermittelt. — Die HandwerkerfortbildungSfchule in Görlitz wurde im 14. Jahre im Sommer von 319 und im Winter von 324 Schülern besucht. — Herr Stadtgutsbesitzer Zieschang in Bautzen, der den dortigen landw. Bxrein I. mit begründet, wurde in der 303. Sitzung zum Ehrenmitgliede des selben ernannt. — Die Löbauer Aktienbrauerei hat im vorjährigen Geschäftsjahr 42,612 Hekto- liter Bier hergestellt und einen Reingewinn von 74,648,90 M. gehabt. — Die Leitung des wend. Predigerseminars (vorm. in Göda) ist Herrn Pfarrer Mrosack in Gröditz übertragen worden. — Die Webschule zu Groß-Schünau vollendete ihren 33. JahreSkursuS mit einer Ausstellung. — Herr Hübler in Auerbach wurde al» Postdirektor nach Meißen versetzt. — Herr Assessor vr. Bleyl in Radeberg wurde zum Amtsrichter in Stoll- berg ernannt. — Die städtische Realschule in Görlitz hatte im 11. Jahre 512 und die Vor schule 245 Schüler. — Dem Oberlehrer Herrn Lehmann in Niederlößniß wurde da» Verdienst- kreuz verliehen. — Der Herr Professor vr. Putzler in Görlitz erhielt den Rothen Aolerorden 4. Clafse. — Dieselbe Auszeichnung wurde dem Stadtältefteu Hern, Schmidt zu Muskau za Theil. — Dem Kahnfahrer Bruno Böhme iu Görlitz ist für Rettung mehrerer Personen vom Sachsen. Bischofswerda, 13. April 1898. — Ein dien st freier Tag wird voraus sichtlich anläßlich der Jubiläumsfestlichkeiten allen Staatsbeamten gewährt werden. Die meisten Stadt- und Landgemeinden werden sich diesem Vorgehen wahrscheinlich anschließen. — Der Lehrermangel in Sachsen wird von Tag zu Tag fühlbarer, denn es fehlen gegenwärtig wieder 81 Hilfslehrer, deren Stellen zu besetzen sind. Auf Ausfüllung der Lücken ist vorläufig nicht zu rechnen, da der Andrang zu den Seminaren bedeutend nachgelassen hat. — * ES wird von Neuem daraus aufmerk sam gemacht, daß den auf ihren Bestellgängen befindlichen Landbriesträgern (bei den Ortsbriefträgern ist dir» nicht gestattet), außer Briessendungen auch Postanweisungen, Nachnahme- sendungen, kleinere Packete, Sendungen mit Werthangabe bi» zum Bettage von 400 Mark, sowie Baarbeträge zum Ankauf« von Postwerth- zeichen rc. und zur Bestellung von Zeitungen bei den Postanstalten übergeben werden dürfen. Die Landbriefttäger sind verpflichtet, die empfangenen Sendungen, au»schlirßlich der ge wöhnlichen vriefsendungen, sowie die ihnen über ebenen baaren Geldbeträge für Zeitungen, Derthzeichru rc. in ein Annahmebuch eiazuttagen, Die wirthschastliche Bedeutung -er Viehzählung im Deutschen Reiche. Am 1. Dezember 1897 hat im Deutschen Neiche abermals eine Viehzählung stattgefunden, die vierte seit 1873. Der seit der letzten Zäh lung verflossene Zeitraum umfaßt diesmal nur fünf Jahr«. Bi» jetzt sind nun allerdings nur vom Königreich Preußen die genauen Ergebnisse der letzten Viehzählung bekannt geworden, aber rS ist anzunehmen, daß in den übrigen Bundes- Staaten der Zuwachs an werthvollem Zucht-, Schlacht- und Zugvieh in demselben Maße statt gefunden hat, und daraus geht hervor, daß die Landwirthe und auch das nationale Vermögen durch die Vermehrung an werthvollem Biehbesitz gewonnen haben und daß die weitere Hebung der Viehzucht allem Anscheine nach in erster Linie dazu beitragen kann, die Nothlage der Landwirthschaft zu lindern. Der Bestand der werthvollsten Thiere, wie der Pferde und Rinder, zeigt einen ansehnlichen Zuwachs, eine bedeutende Vermehrung hat aber besonders bezüglich der Schweinezucht stattgefunden. Einen Rückgang zeigt nur die Schafzucht, waS ein Umstand ist, der nicht nur in den Verhältnissen deS Welt marktes, sondern auch in den intensiv gewordenen Betriebe der Landwirthschaft liegt. Außerdem ist das Schwein bezüglich der Fleischproduktion an die Stelle des Schafes getreten. Und die Werthzunahme der Schweine übertrifft die Werthabnahme der Schasheerden bei Weitem. Nach der Stückzahl ergab sich vom 1. Dezember 1892 bis Preußen folgendes: Zunahme um Stück: — ' . . 154,758 . . 681,151 . . 1,664,630 . . 200,295 Abnahme um Stück: Schafe . . . 2,250,498 Pferde 1880,8 Mill. Mk. Rinder 3 547,3 „ „ Schweine 684,7 „ „ Ziegen 48,0 „ 6160,8 Mill. Mk. Ab Schafe 217,8 „ „