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»1. Bedingungen er sich bereit finden lassen würde, alljährlich zu Neujahr „Kirchliche Nachrichten-, wie solche in anderen Kirchgemeinden üblich sind, auszustrllen und herauSzugeben, sowie mit Herrn Graf HoenSbroech sich ins Einvernehmen zu setzen, ob er bereit sein werde, in Bischofswerda einen Vortrag zu halten. Bischofswerda. Nächsten Sonntag, den 20. Febr., Abends 6 Uhr, feiert der Berliner JerusalemSverein sein JahreSfest in der JnterimS- domkirche zu Berlin. Einer Aufforderung des Vorstandes des Berliner JerusalrmSvereinS ent sprechend, wird der Vorsitzende des „sächsischen Jerusalemsvereins-, Herr Oberpfarrer vr. Wetzel, Ritter rc. bei dieser Gelegenheit die Festpredigt halten. -r- Bischofswerda. Eine stille und in ihrer Bedeutung für die Gesundung unseres Volks lebens noch lange nicht genug erkannte und ge würdigte Arbeit ist es, die in den evangelischen Männer- und Jünglingsvereinen ge trieben wird. „Wer die Jugend hat, hat die Zukunst" ist ein sehr wahres Wort, in dessen Befolgung ja auch die Sozialdemokratie ganz besonders an die Jugend mit ihren Verführungs künsten sich heranmacht. Sie davor aber gerade zu bewahren und während der gefährlichsten Jahre in den Bahnen christlicher Gesittung und christlichen Glaubens zu erhalten und weiter zu fördern, ist einer der ersten und hauptsächlichsten Zwecke, um deretwillen die evang. Männer- und Jünglingsvereine gegründet sind. Es dürfte da her alle christlich Gesinnten mit freudiger Ge nugtuung erfüllen, daß der hiesige Verein in seinen beiden JünglingSabtheilungen nach mehr fachen Krisen neuerdings einen recht erfreulichen Aufschwung zu nehmen scheint. Genannter Ver ein hielt am 7. d. Mts. in der „Herberge zur Heimath" seine diesjährige Generalversammlung ab, auf der auch dieser Freude von seinem Vor sitzenden und Protektor, Herrn Pfarrer vr. Wetzel, Ritter rc., in dem von ihm erstatteten Jahresbericht Ausdruck verliehen wurde. Die vorgetragenen Rechnungen wiesen in ihren beiden Abtheilungen einen recht günstigen Bestand auf, von welchem 30 Mark zu Gunsten der älteren Abtheilung, außerdem aber 5 Mk. (3 Mk. von der älteren, 2 Mk. von der jüngeren Abtheilung) zur Erhöh ung der Bingenheimer - Stiftung verzinslich auf hiesiger Sparkasse angelegt werden sollen. Ge dachte Stiftung verfolgt das Ziel, für den Ber- i ein, wie anderwärts vielfach schon geschehen,, ein eigenes Heim zu schaffen und soll auch hierdurch noch einmal der Gunst und Förderung Wohl- habender warm empfohlen sein. In der vor genommenen Borstandswahl wurden zu Vor sitzenden gewählt Herr Pfarrer vr. Wetzel, Ritter rc., und Herr Diakonus Hennig, zu Schriftführern die Herren Archid. Gerisch und Clemens Löhnert, zu Rechnungsführern die Herren Buchbindermeister Biermann und Louis Born. Außerdem wurden auf Beschluß der Versamm lung die zwei Beamten der älteren Abtheilung, Herr Bergner und Herr Frömter, zu dem Vor stande hinzugezogen. — Nur die Männerabthei- lung, die als die Spitze das Ganze des Vereins abschließt oder richtiger noch als Rückgrat des Ganzen anzusehen ist und in deren Reihen viel fach Lücken gerissen worden sind, ist der Aus wärtsbewegung noch nicht wieder gefolgt. Wer von den werthen Lesern ist bereit in den Riß zu treten und die Reihen schließen zu Helsen? Möchten recht viele sich zur Verfügung stellen, die nur irgend den mäßigen Jahresbeitrag von 3 Mark 60 Pf. zu erschwingen im Stande sind!« Möchten doch die einstigen Mitglieder und Freunde des Pereins sich allx wieder einreihen lassen und zu den alten Freunden recht viele neue sich gewinnen lassen! Das Opfer an Zeit und Geld wird nicht vergebens gebracht sein, wenn « auch oftmals vielleicht nicht sogleich an den Tag tritt, und das Bewußtsein, einer guten Sache zu dienen, wie die innere Befriedigung, die sich ungesucht und ungewollt damit immer verbindet, würde schon hinieden ein reicher und schöner Gotteslohn sein! — — -n (Stenographenverein.) Da schon mehrfach in letzter Zeit der Wunsch laut geworden ist, im Stenographenvereine die Gabels- bergersche Stenographie kennen zu lernen, werden alle diejenigen Herren, welche an dem morgen beginnenden UebungScursu» theilnehmen wollen, ersucht, sich zu der durch Annonce dieser Nummer bekannt gegebenen Zeit im Vereine einzufinden. — Die Besserstellung der Gymnasial lehrer hat die König!. Staatsregierung durch eine Zuschrift an die Finanzdeputation der Zweiten Kammer begründet, in welcher auch folgende Bemerkung Platz gefunden hat: „Wenn Der sitchstschr WrzShler Gette -s. I8V die Gymnasiallehrer zur Zeit durchschnittlich erst mit 31 bis 32 Jahren ständig werden und dabei in ein Gehalt von 2400 Mark treten, so ist dieses Gehalt den Aufwendungen, die ein lang- dauerndes Studium, das Militärjahr, das Probejahr und die ersten Jahre des Hilfslehrer dienstes mit sich gebracht haben und den An forderungen, die an die Lebenshaltung auch der Gymnasiallehrer gegenwärtig gestellt zu werden pflegen, nicht entsprechend und zur Begründung eines Hausstandes nicht ausreichend. Sollen weiter auch die Verschiedenheiten, welche zwischen dem Stande der Richter und der Gymnasial lehrer bestehen, nicht verkannt und soll eine Vergleichung beider Kategorien nicht ohne Weiteres als berechtigt angesehen werden, so kann man Loch an der Thatsache, daß diese Vergleichung nur zu häufig angestellt wird, nicht ganz vorübergehen; es dürfte der Umstand, daß die als Hilfsrichter verwendeten Assessoren in der Regel 2400 Mark Gehalt und die Richter 3600 Mark AnfangSgehalt beziehen, für die Bemessung des Anfangsgehaltes der ständigen Gymnasiallehrer wohl einigen Anhalt geben und jedenfalls zu der Folgerung berechtigen, daß ein Anfangsgehalt von 2800 Mark für letztere nicht zu hoch gegriffen ist." — Die Rechenschafts-Deputation der zweiten Kammer hat die staatlichen Rechnungen auf die beiden Jahre 1894 und 1895 geprüft. Aus ihrem Berichte ergiebt sich, daß der Schatzungswerth des immobilen StaatSver- mögens, der am Schluffe der Finanzpcriodc 1892/93 985,674,389 Mark betrug, sich bis zum Schluffe der Finanzperiode 1894/95 auf 1,024,256,777 Mk., mithin um 38,582,388 Mk. vermehrt hat. Der Werthzuwachs führt sich neben den Gebäuden der Land- und Amtsgerichte und der Landesanstalten in der Hauptsache, nämlich mit 39,283,129 Mk. auf die Staats eisenbahnen zufolge Erweiterung des Eisenbahn netzes durch Neubau und Erweiterung bestehender Anlagen zurück. Bei den Forsten ist infolge anderweiter Veranschlagung nach dem Nutzcrtrage der letzten 10 Jahre ein größerer Werthsabgang eingeireten. Die Staats- und Finanzhauptkassen- Schulden haben innerhalb der Finanzperiode 1891/95 den Gesammtbetrag von 720,258,550 Mark erreicht. Schon das unbewegliche Ver mögen des Staates übersteigt also die Schulden des Staates Sachsen um 304 Millionen Mark. Das nennen bekanntlich die sozialdemokratischen Wähler „lüderliche Pumpwirthfchaft der modernen Kulturstaaten." — Die dritte Klaffe der 133. König!. Sächs. Landeslotterie wird am 7. und 8. März ge zogen. — An alle Obstbaumbesitzer ist gerade jetzt die dringende Mahnung zu richten: Vernichtet die Blutlaus, sonst vernichtet sie eure Apfel bäume, und wenn diese dahin sind, eure Birn bäume. Es wird dann lange dauern, bis ihr euch wieder an einem blühenden Apfelbaum er freuen und einen selbstgezogenen Apfel genießen könnt. Die Blutlaus wird mit eurem Obst- baumbestande so sicher aufräumen, wie dies in vielen Gegenden die Reblaus mit dem Weinstock gethan. — Im Februar 1848, also jetzt vor 50 Jahren, herrschte im Erzgebirge grauenhafte Noth. Brot war fast schon ein Leckerbissen. Die ge wöhnliche Nahrung war Kleienmehl mit Lampenöl angemacht und die faule Kartoffel. Von StaatS- wegen wurden zum Andenken an die Theuerung Medaillen geprägt. — Die Sonne hat jetzt auf der Mitte eine interessante lange, große Gruppe von Sonnenflecken, auf der Ostseite am Rande einige kleine Flecke, welche durch die Drehung der Sonne nach der Westseite wandern. Hoch interessant sind z. Z. AbentS der große Nebel fleck und Sternhaufen im schönsten Sternbilde Orion, Jupiter mit seinen vier großen Monden, sowie andere sehenswerthe Himmelserscheinungen. ML Seit einiger Zeit erscheint in deutschen Zeitungen daS nachstehende Inserat: „Geld- Darlehne an ehrbare Leute gegen Unterschrift. Crediteröffnung. Man schreibe an E- Waller, 2 Hastings Street Kings Croß, London W. C. Z A." Da dasselbe bis auf den Namen und die Wohnung de- Jnserirenden gleichlautend mit dem seinerzeit in Hamburger Blättern annoncirten Anerbieten von L. Hue ist, so konnte eS kaum einem Zweifel unterliegen, daß die Urheber in beiden Fällen dieselben Personen sind. Eine an die Londoner Polizei-Behörde gerichtete diesbezügliche Anfrage hat dann auch ergeben, daß seitens der als „CoSquer Bang" bekannten Londoner DarlehnSschwindler jetzt die in obigem Inserat angegebene Adresse zur Empfangnahme: von Briefen benutzt wird. Mit Rücksicht darauf,, daß die Schwindler zweifellos nach Veröffent lichung der jetzigen Briesadrrsse wiederum die Adresse ändern werden, sei hier nochmals darauf hingewiesen, daß bei der Anknüpfung von Geschäfts verbindungen nach dem Auslande auf Zeitungs annoncen hin die größte Vorsicht anzurathen ist. *.* Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 16. Februar. Durch Feuer wurde vernichtet: Das HauS des Zimmermanns Kießlich in Neu - WeigSdorf bei Cunnewalde. — Ein junger Herr in Sebnitz hat sich beim Waschen von Handschuhen mit Benzin, daS in Brand gerieth, die Hände schwer verbrannt. — Unweit der Seidau wurde ein fremder Mensch bewußtlos ausgehoben und in das Bautzner Krankenhaus befördert. — Die Schriftstellerin Frl. Auguste Scheibe, die unter dem Namen S. Augusta schrieb, starb am 7. Februar in Blasewitz bei Dresden. — Die Firma I. G. Schurig in Großröhrsdorf beging das 75jährige Jubiläum des Bestehens. — In der Lausitz giebt es 14 BullenhaltungSgenoffenschasten und 30 Zuchtgenossenschaften nach dem Gesetze vom 19. Mai 1896. Der landwirthschastliche Kreisverein hat einen Zuchtinspektor angestellt und hält von Zeit zu Zeit Thier- und Standschauen mit Prämiirungen ab. Im vergangenen Jahre fanden solche in Spitzkunnersdors, Walddorf, Oderwitz (zwei) und Pulsnitz statt. — In Alt-Löbau wurde vom 10.—13. Februar eine gut beschickte Geflügelausstellung abgehalten. — Der GebirgS- verein Oybin hat bisher 6211,48 Mk. zu gemein nützigen Zwecken ausgegeben. Derselbe hat incl. 11 Ehrenmitgliedern, 171 Mitglieder. — Den 13. Februar veranstaltete der wendische Verein zu Rakel einen Familienabend, wobei auch das neue Dutschmann'sche Theaterstück: „Goldene Schlösser" in wendischer Sprache zur Aufführung kam. 7* Demitz-Thumitz, 15. Februar. Am 13. d hielt der hiesige landwirthschastliche Verein, der 1897 100 Mitglieder zählte und unter der Leitung des dirigircnden Lehrers Herrn Zickmantel steht, einen Familienabend ab, der sehr gut be sucht und ansprechend war, weshalb die Besucher ziemlich lange aushielten. Musikalische Vorträge und 2 theatralische Aufführungen und Ballmusik boten genügende Unterhaltung, zumal die zwei Lustspiele so ausgesührt wurden, daß man reichen Beifall zollen konnte. Die gegebenen Stücke waren: „Einer muß heirathen", Lustspiel in 1 Akt von A. Wilhetmi und „Der Ehrenpokal oder die Deputation", Posse in 1 Akt von Heinr. Kläger. H Bautzen, 15. Februar. Sicherem Ver nehmen nach hat Herr Schuldirektor Gustav Eduard Wlochatz, Ritter rc., zum allgemeinen Bedauern der Bürger- und Lehrerschaft sein Entlassungsgesuch eingereicht, um am 1. Juli d. I. in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Obwohl schon im 70. Lebensjahre stehend, ver waltet er doch noch in körperlicher Gesundheit und seltener Frische des Geistes sein umfang reiches Amt. Er war der Nachfolger des am 1. Oktober 1874 zum Kgl. Bezirksschulinspektor nach Meißen berufenen Herrn Direktor Wange mann und trat sei» hiesiges Amt am 4. Januar 1875 an. Bis zum Jahre 1890, wo ein zweiter Direktor angestellt wurde, stand er den gesammten evangelischen Volksschulen Bautzens bevor, von da ab nur den Mädchenschulen und der Vor bereitungsschule, was aber immer noch eine Riesenarbeit bedeutet, wenn man bedenkt, daß ihm auch da noch gegen 40 Lehrer unterstellt sind. Herr Schuldirektor Wlochatz war auch lange Jahre hindurch Mitglied der Prüfungs kommission für Wahlfähigkeitsprüfungen am hiesigen landständischen Seminare, bis er im Jahre 1894 auf seinen eigenen Wunsch davon entbunden wurde. Ehe er nach Bautzen kam, war er Lehrer am Seminar zu Eisleben. Er wurde in Steinbrücken be»Gera am 2. Novem ber 1828 geboren. Die „Bautzner Nachrichten" schreiben: Gewisse Blätter hohen die Nachricht verbreitet, daß Herr Oekonomierath Steiger auf Kleinbautzen eS ablehne, eine Reichstagskandidatur für den Bund der Landvirthe im 3. Sächsischen ReichstqgS- wahlkreise anzunehmen, der Bund der Land- wirthe somit die Kandidatur des Herrn Abg. Gräfe in Bischofswerda unterstützen werde. — Die „Bautzn. Nachr." sind ermächtigt, bekannt zu geben, daß die Mitthrilung auf Unwahr heit beruht. OberfriederSdorf b. Nrusalza, 15. Febr. In diesen Tagen feierten der Weber Karl Zscharn„ 82 Jahre alt, und dessen Ehefrau, Johanne. Zscharn, diamantei König «! Bibel mi! -zeichnet. 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