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v 7. bischen Sänger-Quartett auS/Stock- Holm. Herr Max Eile «berg, Musikdirektor im König!. 9. Sächs. Jnsant.-Reg. Nr. 133 schreibt darüber Folgende»: „Da» Schwedische Sänger- Quartett au» Stockholm, welche» zur Zeit mit der Kapelle de» Unterzeichneten konzrrtirte, leistete in seinen Borträgen geradezu hervorragendes und bestätigt Unterzeichneter, daß sich die Darbietungen al» höchst künstlerisch erweisen. Die Lieder werden gesungen mit bewunderungswürdiger Fein heit der Abstimmung und Nuancirung und müssen überall den Beifall der Kunstfreunde finde». Empfehle daher da» Männerquartett allen meinen Kollegen und allen Kunstinstituten." Das In strumental-Konzert spielt die hiesige Stadtkapelle. Da» Quartett hatte die hohe Ehre, bereits zwei Mal vor Ihren Majestäten dem König und der Königin von Sachsen in Villa Strehlen singen zu dürfen. Bischofswerda, 14. Januar. Wie aus dem Jnseratentheil ersichtlich, wird nächsten Sonn tag und Montag im Saale des Hotels zur goldn. Sonne dieVocal- u. Jnstrumental-Konzert- Gesellschaft Hans Hoff auS dem Unterinnthal (Tyrol) konzertiren. Nach dem guten Rufe, der dieser Gesellschaft vorausgeht, und von deren Vorzüg lichkeit man sich auch hier des öfteren überzeugt hat, läßt sich nur etwas gediegenes erwarten. Die Stimmen der Presse sind des Lobes voll und ist der Besuch dieses Konzerts nur zu empfehlen. — (Kienematograph und Phono graph.) Sonntag, den 16., und Montag, den 17. d. Mts., finden, wie aus dem Jnseratentheile ersichtlich ist, im Saale des hiesigen Schützen- hauses Vorstellungen mit dem Kienematographen (lebende Photographien) in Verbindung mit einem amerikanischen Phonographen statt. Da etwas AehnlicheS hier noch nicht vorgesührt worden ist, versäumen wir nicht, auch an dieser Stelle noch hesonders darauf aufmerksam zu machen. — Das Ministerium des Innern hat den Kreishauptmannschasten im Anschluß an die Ver ordnung vom 13. März 1893 eröffnet, daß in Zukunft bei der im Mai eines jeden Jahres er folgenden Arbeiterzählung die Ausstellung der hierzu bestimmten Formulare auch von allen denjenigen Gcwerbeunternehmern zu erfolgen hat, welche solche Werkstätten der Kleider- und Wäschekonfektion besitzen, aus die nach der Be kanntmachung vom 31. Mai v. I. die 135 bis 139 und 139 b der Gewerbeordnung ausge dehnt worden sind. Die bei der erwähnten Zählung zu verwendenden Formulare, für die demnächst ein Neudruck erfolgt, werden dem Vorstehenden entsprechend abgeändert werden. — Die gesammte sächsische Artillerie wird am 15. d. mit den Schnellladegeschützen aus gerüstet sein. Welcher Fortschritt mit dieser neuen Bewaffnung unserer Artillerie erzielt wird, dürfte allein aus dem Umstande zu ersehen sein, daß jedes Geschütz in seinem Protzkasten 36 Stück Geschosse mitnehmen können wird. — (Für Bäcker!) Der gesetzlichen Vor schrift entsprechende Kalender-Tafeln für Bäcker (Backstubenkalender), sind zum Preise von je 15 Pfg. in der Geschäftsstelle des „Sächsischen Erzählers" zu haben. Desgleichen auch darauf bezügliche Verordnungen, L Stück 25 Pfg. — Am Dienstag Abend 8 Uhr 20 Minuten wurde am nordwestlichen Himmel ein schönes Meteor beobachtet. Es kam aus der Gegend des Polarsternes, nahm rasch an Größe und Helligkeit zu, erschien erst in weißem, dann bläu lichem, ferner gelblichem und endlich röthlichem Lichte, zerplatzte in mehrere Stücke und versank in westlicher Richtung. Die ganze Erscheinung dauerte etwa 5 Sekunden. Das Meteor ist nach vorliegenden Mittheilungen in vielen Städten Sachsens beobachtet worden. — In Leipzig haben die mündlichen juristi schen Prüfungen an der Universität ihren Anfang genommen. ES betheiligten sich über 70 Kandidaten daran. — Neukirch. (Kirchliche Statistik.) Die Kirchennachrichten der hiesigen Parochie weisen 83 Aufgebote und 69 Trauungen, 228 Geburten, 220 Taufen, 145 Beerdigungen, 140 Konfir manden, 71 Knaben, 69 Mädchen, 4758 Kom munikanten, 154 weniger als 1896, auf. An freiwilligen Beiträgen sind 1685,26 Mk. ringe- gangen, darunter 432,82 Mk. im Klingelbeutel, 66,50 Mk. in den Opferstöcken, 191,14 Mk. in Missionskollekten, sowie 283,20 Mk. einzelne Beiträge sür Heidenmission, 75,50 Mk. für die Hermannsburger Mission, 100 Mk. für den lutherischen Gotteskasten, 188,60 Mk. für den Bau eine» hiesigen Saale» zu kirchl. Zwecken rc. Der sSchstsche Erzähler Gelte ». UL 9 Bautzen, 13. Jan. Vorgestern Abend sand im Hotel de» Herrn Reibetanz eine vom stellvertretenden Vorsitzenden der Zittauer Ge werbekammer, Herrn Stadtrath Guido Reiche, einberufene Versammlung statt, an welcher außer Herrn Tischlermeister Hübner, Vorsitzender deS JnnungSauSschusseS, der von den hiesigen 24 Innungen 15 der größten umfaßt, eine Anzahl JnnungSobermeister theilnahmen. Gegenstand der Berathung war der vom Ministerium de» Innern sämmtlichen Gewerbrkammern zugegangene Ent wurf eines Normalstatuts, welche« den Zweck hat, eine Reorganisation des Handwerks herbei zuführen und in der im Ministerium deS Innern vom nächsten Sonnabend an stattfindenden Kon ferenz berathen werden soll. Bei den Verhand lungen wurden mehrere Punkte, die eine Abände rung wünschenSwerth erscheinen lassen, herauSge- griffen und neue Vorschläge gemacht, die vom Vorsitzenden bei der in Dresden abzuhaltenden Konferenz dem Ministerium unterbreitet werden sollen. Löbau. Gestern Abend in der 10. Stunde ist in das Contor der Buchdruckerei des Herrn Keßner ein schwerer Einbruch verübt worden. Der Dieb hat das eine Schreibpult erbrochen und daraus über 200 Mark Geld entwendet. Hierauf hat der Einbrecher, nachdem er das Pult mit Petroleum begossen und angezündet, durch das Fenster über rin Dach hinweg seinen Aus weg gesucht und gefunden. Jedenfalls wollte der Thäter, von welchem bis jetzt jede Spur fehlt, durch das Feuer den Schein erwecken, das Geld sei mit verbrannt. Durch den aus dem Contor heraus dringenden Qualm wurden Straßenpossanten und die Hausbewohner auf die Feuersgefahr rechtzeitig aufmerksam und es konnte das Feuer schnell gelöscht werden, bevor es noch recht zum Ausbruch kam. Eine Allar- mirung der Feuerwehr fand nicht erst statt. (S. P.) Die Frau deS Fabrikarbeiters Engler in Hainewalde bei Großschönau hatte hinter dem Ohr ein sogenanntes Blüthchen, welches durch ihr Kopftuch aufgescheuert wurde. Bald darauf empfand die Frau heftige Schmerzen, während die Umgegend deS Ohres stark anschwoll. Der herbeigerufene Arzt konstatirte Blutvergiftung, hervorgerusen durch die in dem Kopftuche ent haltenen giftigen Farben. An dem Auskommen der Frau wird gezweifelt. <S Dresden, 12. Jan. (Vom Landtage.) Heute tagte nur die I. Kammer von 11 bis 12 Uhr in 13. öffentlicher Sitzung in Anwesenheit der StaatSwinistcr vr. Schurig und v. Metzsch. Zur Berathung und Beschlußfassung gelangten mehrere ordentliche Staatshaushaltskapitel, über welche die Berichterstatter der Finanzdeputation, Herren Oberbürgermeister Beutler-Dresden und Kammerherr Sahrer v. Sohr, Anträge aus Genehmigung nach der Regierungsvorlage stellten. Es fanden — wie auch bereits in II. Kammer geschah — hiernach Bewilligung: Kap. 102 und 103, betr. Departement des Auswärtigen, Kap. 22 und 23 Zivilliste und Appanagen, Kap. 27 bis 31 allgemeine Staatsbedürfnisse. Die Beschlüsse erfolgten ohne Debatte einstimmig. — Nächste Sitzung Dienstag, den 18. Januar. Z) Dresden, 13. Januar. Vom Landtage. In der heutigen 25. öffentlichen Sitzung der II. Kammer gelangte in Gegenwart des Herrn Staatsminister v. Watzdorf und vr. v. Seyde- witz, daS kgl. Dekret Nr. 5, der Entwurf eines Gesetzes betr. die Gehaltsverhältnisse der Volksschullehrer und die StaatSbeihilsen zu den Lehrer-Alterszulagen zur allgemeinen Borberath- ung. Abg. Härtwig-Oschatz begrüßt die Vor lage im Interesse der gesammten Lehrerschaft und beantragte die Verweisung an die Finanz-Depu tation zur Berichterstattung. Abg. Georgi- Mylau erklärte sich Namens seiner politischen Freunde mit der Erhöhung der Minimalgehalte einverstanden, ebenso mit Uebernahme der Alters« zülagen durch den Staat in denjenigen Gemein den, die allein nicht leistungsfähig genug seien. Abg. Leupold sprach sür Einbringung der Vor lage Dank auS. Staats-Minister vr. v. Seyde- witz erörterte die Nothwendigkeit der Erhöhung der Minimalgehalte und hielt die gegenwärtige Zeit am geeignetsten, da diesmal den Schul gemeinden der volle Ertrag der Grundsteuer zu gewiesen werden solle. Die gesammte AlterS- zulage auf den Staat zu übernehmen, sei nicht angängig, da hierzu 2,700,000 Mark nöthig sein würden; im angeführten theilweifen Betrag werde Abhilfe erfolgen können ohne zu hohe Belastung. Noch sprachen sich beifällig au» u. A. die Abgg.: Herfurth, Kluge, Seim, Niet hammer, Hofmann-Chemnitz, Hähnel-Kuppritz, vr. Streit, vr. Mehnert, vr. Schill. TS er folgte schließlich die Ueberweisung an die Depu tation. — Nächste Sitzung morgen Vormittag 10 Uhr. In der 2. Kammer de» Landtage» hat Ab geordneter May folgende Interpellation einge reicht: „Hat die kgl. Staatsregierung Kenntniß von den besonder« in letzterer Zeit oft vorge kommenen Schäden, welche durch die Tollwuth der Hunde in Sachsen vorgrkommen sind und wa» gedenkt die Regierung zur wirksamen Be kämpfung dieses Uebelstande» zu thun? Würde e« sich wohl empfehlen, in der in Dresden be stehenden Thierärztlichrn Hochschule oder in einer anderen Heilanstalt des Lande» eine Jmpfanstalt nach der bekannten Pasteurschen Methode einzu richten? In der Begründung heißt eS: Ohn- längst sind wieder Fälle vorgekommen, wo auf solche Weise verletzte Menschen kurze Zeit darauf von der Tollwuth befallen und nach schrecklichem Todeskampfe das Lebe» verloren haben, so in HofhainerSdorf bei Sebnitz und auch im Karola« Hause zu Dresden. In der Gegend von Freiberg wurden ohnlängst ebenfalls mehrere Menschen von einem tollen Hunde gebissen, vier derselben haben sofort die Reise nach Wien angetreten, um sich dort im Rudolph-Spitale einer Kur nach der bekannten Pasteurschen Methode zu unter ziehen. Wie au» Sebnitz berichtet worden ist, so sollen sich gegenwärtig über 30 Menschen allein nur auS Sachsen nach Wien begeben haben„ um dort eine gleiche Kur zu gebrauchen." N Dresden, 12. Januar. Die Auffahrt zum heutigen großen Hofball, wozu 1000 Ein ladungen ergingen, gestaltete sich sehr lebhaft. Wie der „Dr. A«z." erfährt, hat Herr Ober bürgermeister Geh. Finanzrath Beutler die ihm von konservativer Seite angetragene Kandidatur für den Reichstag im Wahlkreise Dresden-Alt stadt aus Rücksichten auf die Anforderungen seines- Amtes abgelehnt. Dresden, 13. Jan. Die letzter Tage in Bern verstorbene Frau Bernet-Müller, aus Dresden gebürtig, setzte die Eidgenossenschaft und die Stadt Dresden zu gleichen Theilen zu Haupt erben ein. Dresden wird verpflichtet zur Er richtung einer Mädchenerziehungsanstalt nach dem Muster einer bereits in Bern bestehenden eid genossenschaftlichen und zur Schaffung eines Heims für Lehrer und Lehrerinnen mit zwanzig Dienstjahren. Der jedem Theile zufallende Rein- antheil wird mindestens auf 1 Million geschätzt. Dresden. Der Umbau des Königlichen' Residenzschlosse«, der nunmehr bis nahe an das Georgenthor vorgeschritten ist, ruht vorläufig und soll im Frühjahre wieder' ausgenommen werden, um dann seiner Vollendung entgegen zugehen. Wie man hört, soll dann auch der Flügel des Schlosses in der Schlußstriche, in dem sich die Kgl. Hofapotheke befindet, einem gründlichen Umbau unterzogen werden. Dresden, 13. Januar. Die Schifffahrt auf der Elbe ist wieder in vollem Umfange aus genommen worden. — Demnächst werden die Vororte Gruno, Tolkewitz, Reick, Räcknitz, Seidnitz und Zschertnitz zur Eingemeindung gelangen. Die Vorarbeiten hierfür sind bereits im Gange. Im laufenden Jahre und zwar den 24. und 25. Juli findet in Pirna da» elfte Gau sängerfest des sächsischen ElbgausängerbundeS statt. Nach dem Festprogramm kommen am ersten Tage zur Aufführung: „Deutscher Hoch gesang" von Carl Heinrich Döring, „Soldaten lied" von Kremser, „Hymne an die Musik" von Billeter und „Wettinhymne" von Carl Bieber- Pirna, alle vier Chöre mit Orchesterbegleitung. Weiter sind in» Programm ausgenommen die a oaxolla-Chöre „Nimm ein Schlüffelein" vom Döring, „Freude" von Marschner und die beiden Bundespreislieder „Rechte Ehe" von Kapell meister Saupe - Dresden und „So weit" von Kettner - Loschwitz. Am 2. Festtage findet zu nächst ein Kirchen-Konzert der Gruppe Pirna statt und dann wieder ein Konzert der gesammten- BundeSsängerschaft, wobei Chöre von Jul. Otto,. Franz Schubert, Silcher usw., sowie da» Preis- lied „AbschiedStrunk" von Saupe vorgetragen, werden sollen. Döbeln. Der lästige Unfug des Nach ahmen» der Feuerwehrstgnal« mit Kinder-Jnstru- menten ist durch stadträthliche Bekanntmachung: hier verboten worden. Die Eltern werden für ihre Kinder verantwortlich gemacht und haben: ihrerseits Bestrafung bei Verübung diese» Unfug»« ihrer Kinder zu gewärtigen. Sehr richtig! Leipzig. Für die erledigte Pfarrstelle an der Johanniskirche sind vom Rothe dem Ver nehmen nach die Herren Pfarrer Professor Kanig in Pulsnitz, Diakonu« vio. vr. Rüting: hier und SrchidiakonuS Wilsdorf in Großenhain.