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3. Bor- und Zuname, Alter, Wohnung, Tag des Eintritts und des Austritts eines jeden der im Abs. l bezeichneten Arbeiter sowie die Art seiner Beschäftigung, 4. den Tag und die Art der Erkrankung eines Arbeiters, 5. den Tag der Genesung, 6. die Tage und die Ergebnisse der im 8 10 vorgeschriebenen allgenieinen ärztlichen Untersuchungen. kt i Das Kontrollbuch ist dem Gewerbeaufsichtsbeamten (8 139 d der Gewerbeordnung) sowie dem zuständigen Medizinalbeamten auf Verlangen vorzulegen. I. Auf Blatt 5 des Genossenschaftsregisters (Firma: Gemeinnütziger Wirtschafts verein — Einkaufs- und Berkanfsverein — e. G. m. b. H. zu Schönheide und Umg.) ist heute eingetragen worden: Lrvsß ^.Ikrsck Lisin, Louis Lledurü Llug sind nicht mehr Mitglieder des Vorstands; Lruii Llsdarck Vlkunäsrilek, Lrlsclrtok Lckunrck Lsuir sind Mitglieder des Vorstands. Eibenstock, den 10. Dezember 1907. Königliches Amtsgericht. Bet der Wahl für das Stadtverordneten - Kollegium am 9. Dezember 1907 sind folgende Herren wieder bez. neugewählt worden: Aritzfche, Carl Bernhard, Gärtnereibefitzer, Heckel, Otto Paul, Kaufmann, Hoehl, Hans Leopold, Kaufmann, Lorenz, Hermann Anton, Schiffchensticker, Müller, Eduard Hermann, Kaufmann, Pfefferkorn, Friedrich Hermann, Schneiderobermeister, Tittel, Gustav Emil, Kaufmann. Einwendungen gegen das Mahlverfahren sind bei deren Verlust binnen drei Wochen nach der Stimmenauszählung hier anzubringen. Ttadtrat Eibenstock, den II. Dezember 1907. Hesse. Müller. 4. AilllWlltcrinm betreffend. An die Bezahlung des am 1b. November dieses Jahres fällig gewesenen 4» An lagentermins wird hiermit erinnert. Eibenstock, am 13. Dezember 1907. Der Stadtrat. Hesse. Bg. Taaes-reschicht? — Deutschland. Der Kaiser hat am Donners tag morgen an Bord der Hohenzollern dieAbreise von England angetreten. — Berlin, 12. Dezember. Die Kommission des Reichs tages zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betreffend die Bestrafung der M a j c st ä t s b e l e i d i g u n g nahm heute das Gesetz endgültig in folgender Fassung an: „Die Beleidigung ist nur dann auf Grund der 88 95, 97, 99 und 101 strafbar, wenn sie mit der Absicht der Ehrverletzung, böswillig und mir Ueberlegung begangen ist. Im Fall mildernder Umstände kann die Gefängnisstrafe oder die Festungshaft bis auf eine Woche ermäßigt werden. Die Verfolgung verjährt in 6 Monaten. Ist die Strafbarkeit nach Absatz 1 ausgeschlossen, so finden die Vorschriften des 14. Abschnitts des Strafgesetzbuches (gewöhnliche Belei digung) Anwendung." — Außerdem wurde der 8 9b Ab satz 2 des Str. G. B. dahin abgeändert, daß im Falle der Verurteilung die durch öffentliche Wahl erworbenen Rechte nicht mehr aberkannt werden dürfen. — Zum Wechsel im Reichsbank-Direktorium. Der Bundesrat, welchem nach 8 97 des Bankgesetzcs vom 14. März 1875 das Vorschlagsrecht über die Stelle des Präsidenten des Reichsbank-Direktoriums zusteht, faßte heute über Präsentation des Präsidenten der Seehandlung Haven- st ein Beschluß. Seine Ernennung dürfte in der ersten Hälfte des Januar erfolgen. — Der Gesetzentwurf zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs, der im Reichsamt des Innern fertig gestellt ist, dürfte voraussichtlich schon in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. — Der Entwurf eines neuen Preßgesetzes befindet sich nach der Vossischen Zeitung in Vorbereitung. Er soll entschieden liberalen Anschauungen entsprechen. — Oesterreich-Ungarn. In Wien und in ganz Oesterreich sind am Donnerstag morgen die unteren Postbediensteten in die passive Resistenz ein getreten. — Bulgarien. In Sofia wurden zwei Füh rer der Revolutionäre erschossen. — Holland. Umuiden, 12. Dezember. Die Jacht „Hohenzollern" mit dem Deutschen Kaiser an Bord ist nachmittag 4 Uhr 45 M. hier eingelaufcn. Beim Ein fahren wurde Salut nicht abgegeben, weil der Kaiser bis Amsterdam inkognito reist. Nur als die „Hohenzollern" das niederländische Panzerschiff „Friesland" passierte, wurde von der Kapelle dieses Schiffes „Heil Dir im Siegerkranz" gespielt, während die Besatzung paradierte. Am Ufer hatte sich eine große Menschenmenge angesammclt, von welcher die „Hohcn- zollern" bei der Einfahrt mit lautem Jubel begrüßt wurde. Die Begleitschiffe „Königsberg" und „Sleipner" haben in der Nähe der „Hohenzollern" festgemacht. — England. Der Daily Graphic schreibt, wie aus London telegraphiert wird: Der Besuch des Kaisers hat mehr als alles andere bewiesen, wie falsch die Nachrichten über die englisch-deutsche Entfremdung waren, die mißgün stige Leute nr beiden Ländern verbreiteren. Die freimütigen und freundschaftlichen Reden des Kaisers in Windsor und in London öffneten dem englischen Volke die Augen über die wahren Empfindungen ihrer deutschen Vettern. Die engli sche Bevölkerung hat ihrerseits den Deutschen gezeigt, daß der Deutschenhaß Englands nur in der Phantasie er „gel ben" Presse existiert. Wir vertrauen darauf, daß diese Wand lung in den Anschauungen dauernd sein wird. Auf jeden Fall ist jetzt das Eis gebrochen, und die beide«« Völker brau chen nur «n dein Kurse zu beharren, der ihnen durch ihre Herrscher eröffnet worden ist, um die alten freundlichen Be strebungen vollständig wiederhergestellt zu sehen. Wir hoffen, daß uns der Kaiser oster besuchen wird, und daß den Ber linern eine ähnliche Gelegenheit geboten werden möge, unseren König zu bewillkommnen. — Spanien. Der Wiederaufbau der spa nischen Flotte, die im Kriege mit den Vereinigten Staa ten zerstört wurde, soll nunmehr zur Wirklichkeit werden. Die Vertreter sämtlicher Parteien im spanischen Parlament haben den betreffenden Anträgen des Ministerpräsidenten ihre Zustimmung in begeisterten Worten gegeben. Es be steht in Madrid gegenwärtig volle Uebereinstimmung in den maßgebenden Kreisen darüber, kein Opfer zu scheuen, um selbst mit Gewalt die Selbständigkeit Marokkos aufrecht zu erhalten und die Festsetzung einer fremden Macht an der Nordküstc des Scherifenreiches zu verhindern. Zu diesem Zwecke besonders will man die Flotte bauen. Die Stellung nahme Spaniens dürfte nicht ohne Einfluß auf das Ver halten Frankreichs bleiben. — Südafrika. Trotz der Gefangennahme Dinizulus bleiben, wie ein Telegramm der Deutschen Kabelgramm-Ge- sellschaft aus Kapstadt meldet, die Miliztruppen von Natal unter Waffen, da die führenden Kreise der Kolonie die Absicht haben, noch andere Häuptlinge festzunc hm en, um durch energisches Einschreiten ein für allemal der Ausstandsbewegung ein Ende zu machen. Die weiße Bevölkerung der Kolonie Natals ist stolz darauf, daß die Kolonie, ohne sich um die Herren vom grünen Tisch zu kümmern, energisch vorgegangen ist, und dadurch ernsten Kalamuäten oorgebeugt worden ist. Man erllärt den Erfolg als einen Beweis dafür, daß die Kolonien sich auch dann gut selbst regieren können, wenn die weiße Bevölkerung nur einen bescheidenen Bruchteil der Ge- samtbevölkerung ausmacht. — Asien. Zu den Unruhen in Südchina wird aus Kanton gemeldet, daß die Aufständischen weiter in die Provinz Kwangsi eingedrungen sind und drei Befestigungen zwischen Lungschow und Langfou eingenommen haben. Das Kriegsrecht ist erklärt worden. Lokale nnd sörbfischf Nacdrickten — Dresden, 12. Dezbr. Jin Befinden Ihrer Maj. der K ö n ig i n - W i l w e C ar o l a ist leider eine Verschlim merung eingetreten. Heute vorniittag 9 Uhr wurde in der Villa Strehlen folgendes Bulletin ausgegeben: Nachdem gestern, wie an den vorhergegangencn Tagen, Ihre Majestät eine kurze Spazierfahrt im Garten unternommen hatte, stellte sich gegen Abend Erbrechen und Schüttelfrost mit nachfolgendem hohen Fieber ein. Diese Erscheinungen sind als Folgezu stände eines entzündlichen Blasen- und Nierenbeckenkatarrhs anzusehen. Bis Mitternacht war unter .lebhaftem Schweiß ausbruch die Temperatur zur Norm zurückgekehrt. Gegen Morgen trat ruhiger Schlaf ein. Temperatur 36,8. vr. Fied ler. I)«'. Hoffmann. — Dresden, 12. Dezember. Das Landgericht ver urteilte das 16 jährige Dienstmädchen Frieda Scheunert, das, wie seinerzeit gemeldet, das Kind seiner Herrschaft wegen einer Zurechtweisung in einem Teich ertränkt hatte, zu 5 Jahren und 2 Wochen Gefängnis. — Waldenburg, 12. Dezember. In Sachen der mutmaßlichen Ermordung des 7jährigen Knaben Schubert in Altstadlwaidenburg durch den Artisten Möbius, der im Zwickauer Landgerichtsgefängnis in Untersuchungshaft sitzt, verlaute«, daß die ftaatsanwaltschaftlichen Untersuchungen, die noch nicht ganz abgeschlossen, jetzt dahin geführt, daß die Behörde einen Giftmord für wahrscheinlich hält. Aus diesem Grunde ist auf Verfügung der Zwickauer Staatsanwaltschaft die auf dem Friedhof in Altstadtrvaldenburg beerdigte Leiche des kleinen Schubert am Dienstag vormittag wieder ansge- graben worden, damit die inneren Körperteile auf möglicher weise vorhandene Giftstoffe hin untersucht werden können. Bestätigt sich die staatsanwaltschaftliche Vermutung, dann kann nur angenommen werden, daß der Artist Möbius nach Ausübung der Tat die Leiche ins Wasser geworfen hat, um den Anschein zu erwecken, der Knabe sei ins Wasser gefallen. Weitere sächsische Nachrichten in der 1. Anlage. Vom Landtag. Bericht über die Sitzung vom 11. dss. siehe 1. Beilage. Dresden, IS. Dezember. 8t. 0. Die StaatSreflierung hatte am 25. Oktober «iMS eine Ver ordnung erlassen über die Einrichtung von Bäckereien und solchen Kondito reien, in denen auch Bäckerwaren hergestellt werden. Diese Verordnung hat in den beteiligten Kreisen große Beunruhigung hervorgerufen, da die Anforderungen inb.zug auf die Arbeitsräume den Gewerbebetrieb sehr er- schwerten. Ihr Zweck war aber, die Gesundheit der Arbeiter zu schützen und die Reinlichkeit im Bäckereibetriebe zu fördern. Der Abg. l)r. Aühl- mo r g e n <k.) hatte nun eine Interpellation an die Regierung gerichtet, die heute zur Verhandlung stand. Do. Kühlmorgen begründete in längerer Ausführung feine Interpellation, in der er den Zweck der Verordnung zwar anerkannte, aber auch die Beschwerden, die sie in den beteiligten Kreisen Hervorruse, betonte. Man könne bei Neubauten oder Umbauten die Durch führung der Verordnung vielleicht verlangen, aber aus bereit- bestehende Betriebe dürften sie kein« zu strenge Anwendnrg finden. Der Redner ver langte eine Revision der W 1- 2- 4 und 5 Herr Staatsminister Dr. Graf v. Hohenthal beantwortete sofort die Interpellation und hob hervor, daß die Regierung es als notwendig erkannt habe, die Gesundheit der Ar beiter zu schonen, bei Herstellung der Backwaren die Aufrechterhaltung der peinlichsten Sauberkeit zu verlangen und bestehende Mißstände zu beseitigen. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Arbeitgeber dürfe aber nicht zu sehr gefährdet werden Die Regierung sei aber bereit, die Sache weiter zu erörtern und die zuständigen Stellen anzuweisen, Härten möglichst zu ver meiden. Die Zuziehung von Bäckermeistern bei den Revisionen der Betriebe könne di« Regierung nicht versprechen, nur wenn die Zweckmäßigkeit und Durchführbarkeit einer Bauvorschrift fraglich erscheine, könne man Bäckerei sachverständige vernehmen. Der Abg. Kleinhempel (nl) hält die Er klärung der Regierung für nicht genügend. Den baupolizeilichen Vorschriften dürfe keine rückwirkende Kraft beigelegt werden. Abg. Günther (frs) ist mit dem Zweck der Verordnung einverstanden, sie enthalte aber leider lästige und überflüssige Bestimmungen. Der Abg. Hartmann (natl.) wünscht ein« rücksichtsvolle Anwendung der Verordnung. Abg. Ulrich (k.) bittet ebenfalls die Regierung um weitgehende Anwendung ihre- DispensationS- rcchteS. Abg. Kickelhayn (natl.) schließt sich den Ausführungen de- Jnterpellanten an. In ganz gleichem Sinne äußerlen sich noch di« naiio- nallibcralen Abgeordneten Gleißb « rg und Langhammer, die kon servativen Abgeordneten Dr. Brückner und Heyman». Goldstein (Soz > verteidigte die Verordnung Vermischte Kachrichten. — Titelsucht. In den Todesanzeigen eines Münchner Blattes finden sich: eine „Sauerkrautfabrikantensgattin" eine „Bureaudienerswitwe", eine .Viehkommissionärswitwe" und eine „fürstl. Rentbeamtenswitwe", auf einer einzigen Seite. Das herrlichste Produkt bajuvarischer Titulatur ist aber sicher die bei allen bayerischen Posthaltereien angebrachte Inschrift: .Königlich bayr. Poststall!' Mehr können die Gäule nicht verlangen. — Der Mann im Kessel. Die Zeitung Dags- Avisen in Christiania erzählt folgende Geschichte, die wahr sein soll: Auf einem Gewässer in der Landschaft Hardanger fährt ein kleiner Dampfer aus der Stadl Odda. Als kürzlich der Kessel nachgesehen werden mußte, sollten dabei auch einige schadhafte Platten ausgewechselt werden. Beim Einsetzen der neuen merkten die Leute, daß das Nieten nur ging, wenn jemand drinnen im Kessel dagegen hielt. Da halte einer einen guten Einfall. „Ich krieche durch die Oeffnung, wo die Platten weggenommen sind, in den Kessel und halte den Hammer dagegen," sagte er. Dies fanden alle vortrefflich, und so kroch der Mann hinein. Froh und freudig gingen sie an die Arbeit, und am Abend waren sie endlich fertig. Sie saminelten ihr Werkzeug zusammen und wollten sich nach Hause begeben, das heißt alle außer dem einen, der drinnen im Kessel war. Er konnte nicht hinauskommen — er war eingeschloffen, das Mannloch war für ihn zu eng! Die Nacht nahte heran, und man mußte den gefälligen Mann zunächst bis zum Morgen im Kessel lassen; man reichte ihm Speisen und Getränke hinein und tröstete ihn, so gut es ging. Der ganze nächste Vormittag ging mit Beratungen und Wehklagen des Eingeschlossenen hin. Einer der guten Leute schlug nämlich vor, man solle ihn mit Speisen und Getränken versehen, bis sich eine Dainpfschiffsgelegenheit nach Bergen finde. Dort könne der Kessel in einer Werkstatt ge öffnet werden, ohne daß er ruiniert werde. Alle waren da mit einverstanden, ausgenommen der eine, der drinnen im Kessel saß. Er wollte hinaus. Endlich hatte einer einen guten Einfall. „Er soll seine Kleider ausziehen und uns herausreichen, dann wird er dünner; wir geben ihm grüne Seife hinein, damit er sich einlchmiert, dann wird sein Körper glatt, und wir ziehen ihn durch das Mannloch heraus." Damit waren alle emverstanden. Der Mann zog sich aus, schmierte sich mit grüner Seife ein und seine Kameraden zogen, was sie konnten. Zuletzt bekamen sie ihn heraus. Aber da war er sehr zerschunden und mehr rot als lebendig. Jetzt befindet er sich besser, aber er ist menschenscheu geworden. Er haßt alles, was Kessel heißt, und man sagt, daß er kein Dampfboot sehen kann. — Die Mailänder Bartmode. Ein lustiger Figaro in Busto Arsizio, dem Nachbarstädtchen von Mailand, hat eine Eulenspiegelei verübt, die an den deutschen Barbier erinnert, der seine Bauernkundschaft nur einseifte und dann über die Straße hinüber zu seinem Kollegen schickte, der das Werk zu vollenden hatte. Der lombardische Figaro hat es nur noch schlimmer gemacht. Einem Bäuerlein, das zu ihm kam, um sich für eine Reise nach Mailand verschönern zu lassen, versprach er den Bart nach der neuesten Mailänder Mode herzurichten. Der Bauer hielt still, bezahlte gut und reiste nach Mailand ab. Als er dort abends im Schein der elektrischen Lampen aus dem Bahnhof herauslrat, sah er sich i«n Nu von einer lachenden und jolenden Menge umgeben, die derart anwuchs, daß die allzeit bereite Polizei an Aus stand und Rebellion glaubend, herbeieilte. Mit Mühe drangen die Wächter der Ordnung zu dem in drangvoll fürchterlicher Enge Eingekeilten vor, der von allen zum Hansnarren ge halten wurde und sich nicht mehr zu helfen wußte. Sie fanden ihn allerdings in einem seltsamen Zustand: die eine Hälfte des Gesichts glatt rasiert, die andere mit dichten schwarzen Bartstoppeln bedeckt. Da man zunächst an einen absichtlichen groben Unfug glaubte, so brachte man den Halb rasierten auf das nächste Polizeibureau. Dort stellte sich die vollkommene Arglosigkeit des Bäuerleins heraus; man rasterte ihm daher auf Staatskosten auch die andere Hälfte des Ge sichts und schickte ihn, da es ihm für einen Aufenthalt in der Großstadt offenbar an der erforderlichen Welterfahrung fehlte, sofort in seine Heimat zurück. — Ein verlockendes Inserat. Der Besitzer eines Tanzlokals in einer im Osten gelegenen Provinzial hauptstadt richtet folgende Worte an sein Publikum, die wir urseren Lesern nicht vorenthalten wollen: Heute wie jeden Mittwoch, Sonnabend und Sonntag im großen, herrlichen Pracht- nnd Blumensaale: Grand-Elite-Kavalier-Reunion. Garantiert schneidigst schärfster pikanter Flirt der Metropole. Rendezvous der internationalen smarten Ladies, Gentlemen und fremden Gents. Vornehmstes, elegantestes Ball-Eta blissement des östlichen Kontinents. Herrliche, entzückende, bezaubernde Dekoration. Feenhafte Beleuchtung. Süß-raffi niert berauschende, kecke Wiener Ballmusik. Devise: Trall, Humor und spmdelnder Frohsinn. Eintritt 30 Pfg. An fang 8'/, Uhr. -Ein Wink mit dem Zaunpfahl. Chef: „Hören Sie einmal, Müller, Sie ärgern mich fortwährend mit Ihren vielen Fehlern, die Sie machen; wollen Sie mir nicht auch einmal eine freudige Ueberraschung bereiten?" — Angestellter: „Aber mit dem größten Vergnügen, Herr Prin zipal — Chef: „Na, dann kündigen Sie mir zum nächsten Ersten." — Pariert. Er: „Ich war ein Narr, als ich Dich heiratete!" — Sie: „Das haben mir die Leute schon vor unserer Hochzeit gesagt!" Wettervorhersage für den 14. Dezember 1907. Ziemlich trübe und regnerisch, mäßige Westwinde, Tempe ratur nicht erheblich geändert. Neueste Nachrichten. — Dresden, 13. Dezember. Ueber das Befinden der Königin-Witwe wurde heute vormittag folgendes Bulletin ausgegeben: Die Königin-Witwe hat am Donnerstag stundenweise geschlafen. Die Körperwärme blieb normal. Am Abend traten Schüttelfrost, Erbrechen und allmähliche Erhöhung der Körperwärme ein. Das Bewußtsein ist nicht getrübt. Bis gegen Mitternacht sank die Temperatur unter heftigem Schweißausbruch bis zur Norm, stieg aber in den frühen Morgenstunden wieder bis auf 38,, Grad. vr. Fied ler. v«. Hoffmann. — Der Srankheit-zustarrd der