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nia". . 1907, lhasse" her be- bittet »ck. ein. ember. orei. en c An- n den ingen ;n. uchdr. t«r. aus . Md. 7,24 8,10 8,IS 8,23 8,2» 8,3« 8.« 9,03 S,24 8,32 8,45 8,52 8,00 8,05 8,20 8,85 8,45 8M 9,04 9,15 .A-d. 7, » 7,42 7,50 7,58 8,0' 8,8. 8.5 < 8, Amts- «!>ti Aiizchebllltt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Vbsrmemtirt mertch. 1 M. 2b Pf. einschlteßl. de« .Jllustr. Unterhaltung-bl/ u. der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expeditton, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Letrgr.-Adrrstr. Amtsblatt. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: dir kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. List. L»» LSVS -- --- — 54. Jahrgang. Souliabrnd, dm 9. November Zur Weihe des Auersberghauses am 10. November 1907. lieber die Aufrichtigkeit der Heimatgefühle der Erzgebirger herrschen wohl draußen in der Welt keine Zweifel; und es dürfte wohl in das Reich der Unmöglichkeiten gehören, daß ein Erzgebirger je seine Heimat vergäße! Unsere Heimat mit ihren zum Himmel ragenden Bergen, ihren Wäldern mit dem feierlich-ernsten Grün, ihren friedlich-stillen Tälern, die zur Andacht stimmen, ihren sauberen Häuschen, deren fleißige Bewohner durch Jahrzehnte bitterster Not sich zu Wohlstand hindurchgekämpft, — unsere Heimat, deren von der scheidenden Herbstsonne verklärte Schönheit zur Bewunderung hinreißen muß, gehört unser Herz für alle Zeiten. Heimat! Die Liebe deiner Kinder hat dir auf stolzer Bergeshöhe einen Tempel errichtet, ein Haus, von dessen weit schauendem Giebel andere deine Vorzüge genießen sollen. Morgen kommen viele deiner Kinder und deiner Freunde von nah und fern, um von ihrer Liebe beredtes Zeugnis abzulegen. Sie kommen, um mit uns, die wir deinem neuen Hause am nächsten wohnen, dieses zu weihen und sich mit uns herzlich über das wohlgelunge Werk zu freuen. Ihr aber, die ihr dieses Haus habt wachsen sehen und fromme Wünsche habt hineinbauen lassen, rüstet euch, unsere Gäste würdig zu empfangen! Zeigt ihnen, die auch Kinder unsres Gebirges, aus anderen Teilen desselben stammend, daß in uns die Heimatliebe mächtig! Würdig wollen wir unserer Festfreude Ausdruck verleihen! Keiner bleibe da heim, der gesund und dessen Herz jung! Euch aber, liebe Gäste und Freunde, die ihr von gleicher Gesinnung wie wir beseelt, erschalle ein herzliches Willkommen und ein herzliches Glückauf entgegen! Die gemeinsame Feier und der gemein sam errungene Erfolg schließe uns eng zusammen, gebe uns neue Freudigkeit, für unsere Heimat zu schaffen und ihren Ruhm hinaus in die Welt zu tragen! _ Heimatliebe und Freude soll der Grundton des Echos sein, das aus unseren Wäldern und von den Felswänden widerhallt! Heimat, dir gehört unsere Liebel Dir gelten unsere Lieder! Herr Brandversicherungsinspektoratsassistent Varl rrivkv in Schwarzenberg ist an Stelle des verstorbenen Herrn Brandversicherungsinspektors Zöllner als Hochbau fachverständiger für den diesseitigen Verwaltungsbezirk sausschließlich Schönheide) ver pflichtet worden. Königliche Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 6. November 1907. Müller. Montag und Dienstag, den 11. und 12. November 1907 bleiben die Dienststellen der Stadtverwaltung vorzunehmender Reinigung halber ge schloffen. Das Standesamt ist an beiden Tagen von 8—9 Uhr vormittags, das Schau amt aber von 5-0 Uhr nachmittags geöffnet. Stadtrat Eibenstock, den 28. Oktober 1907. Heff- Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Kaiserin hat, wie „W. T. B." hört, auf dringendes Ersuchen des Königs und der Königin von England nun doch noch zugesagt, den Kaiser nach England zu begleiten. — Berlin, 6. Novbr. Der Schriftsteller Brandt, welcher den Fürsten Bülow homosexueller Veranlagungen bezichtigt hatte, wurde wegen Beleidigung desselben, dem Anträge des Staatsanwalts gemäß, zu 1 Jahr 6 Mo naten Gefängnis verurteilt und wegen Fluchtverdachts sofort verhaftet. — Wie die .Neue polit. Korrespondenz' meldet, wurde in der Bundesratssitzung vom Donnerstag die Bör sengesetz-Novelle einstimmig angenommen. Sie wird dem Reichstage bei seinem Zusammentritt sofort zugehen. Von einer vorherigen Veröffentlichung ist Abstand genommen worden. — Zum Bau von Luftschiffen. Sogleich bei seinem Zusammentritt wird dem Reichstag ein Nach tragsetat vorgelegt werden, durch welchen dem Grafen Zeppelin Mittel zum Bau seines zweiten Luftschiffes zur Verfügung gestellt werden. Die Höhe der Sumnie wird die im laufenden Etat bereits zur Unterstützung der Zeppelinschen Bestrebungen ausgeworfene Summe von vOOOOO Mk. nicht erreichen. Außerdem schweben zurzeit Erwägungen darüber, wie die jahrelangen Bemühungen des Grafen Zeppelin und seine großen Geldopfer in angemessener Weise entschädigt werden können. Auch hierüber wird dem Reichstage bald eine Vorlage zugehen. — Ueber die Ursache der Dampfkesselexplo sion auf dem Kasernen schiff .Blücher' wird von sachverständiger Seite geschrieben: Die Kesselanlage des Schiffes besteht auS 4 sogenannten Kofferkesseln. Einen Zweck für die Fortbewegung des Schiffes hatte sie nicht mehr, da der Blücher als Kasernenschiff und Hulk nicht mehr Fahrten ' in See zu unternehmen hat. Trotzdem mußte an Bord des Blücher ein Kessel zum mindesten im Gebrauch und unter i Dampf gehalten werden, da dieser die Dampfheizung zu speisen und den Antrieb für die Maschinen der elektrischen Beleuchtung zu besorgen hat, weil das Schiff auch im Win- kerhalb)ahre mit Mannschaften belegt ist. Kessel-Anlagen - wie auf dem Blücher befinden sich auch an Bord der Schul fregatten, die noch in diesem Winter im AuSlande Reisen unternehmen; sie haben niemals Veranlassung zu Ausstän den gegeben, wenn sie auch nach heutigen Begriffen veralteter Konstruktion sind. Ueber die Behandlung und Konservierung der Kessel bestehen in unserer Marine recht scharfe und ein gehende Bestimmungen. Nach dem Dienstbetrieb in unserer Marine ist es ausgeschloffen, daß diese Bestimmungen über Revisionen, Reinigen usw. nicht befolgt werden. Die Kata strophe wird daher zweifellos auf das Zusammenwirken mehrerer ungünstiger Umstände zurückzuführen sein, wie dies zumeist bei solchen traurigen Ereignissen der Fall ist. Ob sich die Ursachen werden feststellen lassen, darf kaum gehofft werden, da die zunächst beteiligten Bedienungsmannschaften des Heizer- und Maschinenpersonals im Dienste ihren ehren vollen Tod gefunden haben. Nichtsdestoweniger sind na türlich seitens des Kommandos Untersuchungen eingeleitet worden. Die letztere größere Katastrophe in dem Maschinen raum eines deutschen Kriegsschiffes liegt bereits fast 13 Jahre zurück; sie ereignete sich auf dem Linienschiff Brandenburg. Das seltene Vorkommen von Kesselexplostonen in unserer Flotte beweist, daß Personal und Material gleich tadellos für den Dienstbetrieb an Bord geeignet sind. — Die Explosion ereignete sich früh 9 Uhr 10 Min. während des im Maschinenraum erteilten Unterrichts an die Maschi nistenanwärter. Von außen sah man plötzlich eine mächtige Rauch- und Feuergarbe, die das Schiff für einen Augen blick vollständig einhüllte. Der Teil des Mittelschiffes, in dem der Kessel ruht, war vollständig zerstört. Aus den Trümmern heraus waren lautes Schreien und entsetzliche Hilferufe zu vernehmen. Durch die gewaltige Explosion wur den die Leute gegen die Wände und Decken geworfen. Der Anblick, der sich den Zuhilfeeilenden bot, war wegen der Art der Verletzungen geradezu entsetzlich. In der Hauptsache waren den Aermsten Beine und Arme abgeschlagen. Anderen waren wieder die Köpfe abgerissen und die Brust total zer quetscht worden. Eine neuere Nachricht besagt, daß bei der Explosion 9 Tote, 17 Schwer- und 25 Leichtverletzte gezählt wurden. — Kiel, 7. Novbr. Von den bei der Katastrovhe auf dem .Blücher" Verletzten erlagen bisher noch fünf ihren furchtbaren Verletzungen. — Rußland. Die Hauptwahlen zur Duma sind nunmehr beendigt. Gewählt sind 195 Mitglieder der Rechten und Monarchisten, 124 Oktobristen und Gemäßigte, 4 Friedliche Erneuerung, 35 Kadetten, 14 polnische Natio nalisten, 5 Mohammedaner, 11 Sozialdemokraten, 20 Linke und 2 Wilde. DaS hervorstechendste Merkmal der neuge wählten Volksvertretung Rußlands ist das entschiedene Ueber- gewicht der gemäßigten Elemente, die nahezu über eine Drei viertelmehrheit verfugen. — Samarkand, 7. Novbr. Ein nach Karatag abgereister Spezialberichterstatter der hiesigen Zeitung .Ruß kaja Ukraino" meldet aus Derbent und Baisun in Buchara, daß nach genauen Informationen Karatag vollständig zer stört sei, 3400 Menschen umgekommen und nur 70 gerettet seien. Die um Karatag gelegenen Ansiedelungen seien eben falls durch das Erdbeben zerstört, auch da seien viele getötet. Wie derselbe Korrespondent ferner berichtet, wurde am 31. Oktober der Ort Kafirnagan im Hissargebiet von einer Erdbebenkatastrophe heimgesucht und zerstört. Auf dem Derbentpasse beobachtete der Korrespondent einen Magnet sturm. — Holland. In Hoogkerk, Provinz Groningen, fiel, wie ein Telegramm aus Amsterdam meldet, im Nebel der Wagen, in dem sich der Bürgermeister von Leek, Jonk- heer van Panhuis, und der Staatsminister ohne Portefeuille, Jonkheer van Panhuis, der ehemalige Vizepräsident des Staatsrates sowie deren Frauen befanden, in den Kanal. Alle vier sind ertrunken. — England. London, 8. Novbr. Der König von Spanien wird dem Deutschen Kaiser an läßlich dessen Anwesenheit in England einen privaten Besuch abstatten. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 8. November. Am gestrigen Abend fand im Saale des.Deutschen Hauses'das 2. große Ex tra-Konzert der hiesigen Stadtkapelle statt. Bei ver stärktem Orchester entledigte sich die Kapelle des Programms in vorzüglichster Weise. „Meeresstille", das erste Stück des Programms, kam sehr schön zum Vortrag, ebenso das „In- t«rm6220 sintonio" aus Cavalleria Rusticana, welches mit Harmoniumbegleitung wiedergegeben wurde. Ferner sind noch zu erwähnen me Ouvertüre zur Oper .Fra Diavolo" sowie das Steuermannslied aus der Oper „Der fliegende Holländer". Beide Stücke legten Zeugnis von gutem Können der Kapelle ab. „Die Schmiede zu Gretna Green", in wel chem Stück das Trompete-Solo sehr schön zum Ausklang kam und der Schmied etwas zu wüst arbeitete, sowie der Strauß- sche Walzer aus .Tausend und eine Nacht" bildeten den Abschluß des Programms. Der Besuch des Konzertes ließ sehr zu wünschen übrig, aber kann das auch Wunder neh men jetzt kurz nach dem Jahrmarkt? Außerdem setzen wieder die verschiedenen Vereinsvergnügen ein, die gerade in den nächsten Tagen sich mit kurzen Abständen folgen. — Eibenstock. (Eingesandt.) Wer in den letz ten Tagen die.Zentralhalle' besucht hat, wird bemerkt ha ben, daß der findige Zentral-Emil wieder einmal seinen Gästen eine Neuheit geboten hat. Zur Erinnerung an die Einweihung des neuen Rathauses ließ er ein großes buntes Bild von diesem herrlichen Bau malen. Türen, Fenster und Uhr sind so dargestellt, daß sie erleuchtet werden können. Mit Hilfe verschiedener bunter, elektrischer Beleuchtung ist es möglich, dem Wandgemälde im herrlichsten Morgenlichte oder in der ruhigen Abenddämmerung beim Mondesglanze einen bezaubernden Effekt zu verleihen. Wer Interesse für der artige originelle Schönheiten oder Darbietungen hat, versäume nicht, sich das kunstvoll gehaltene und naturgetreu wieder gegebene Bild des neuen Rathauses in der Zentralhalle an-