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ssv» 6§6l eit — nKvk- K88tr. ?N n»el, eide. «It. abahn r. Xbd. 9.00 9.4» 10,9» 10.SK 10,50 10, b9 11.14 11,22 11,2« II.SS 11, tS 11.S1 11.SS 11-11 11.SS 11.4» UM 11-19 1S.V4 1. «bd «,47 S.58 7.28 7M 8,« 8.18 8-»4 SM 8.45 8,50 8.H9 8.42 8,5« 9,09 SM 9,0S SM 9.1« SM SM 10.14 10,29 WM 1IM rrnb« 9.18 9.24 9,12 9,25 SM 9,41 SM 9,37 9,42 SM >0,52 Ms- mii AllWkMt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. AGsrmemsirt oiertelj. 1 M. 2b Pf. einschließl. de« „Jlluftr. UnterhaltungSbl.' u. der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expedition, bei unseren Boten sowie bet allen RetchSpostanstalten. Trtrgr.-Adreste. Amtsblatt. «rschei«t wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: dir kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Frrnsprrchrr Nr. Lift. 4/ 114 1««S --------------------- 54. Jahrgang. > Donnerstag, den 26. September Das Konkursverfahren über das Vermögen des Bäckermeisters 4rno in Schönheide wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Eibenstock, den 20. September 1907. Konlgnches Amtsgericht. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die feierliche Weihe des Natio naldenkmals in Memel zur Erinnerung an die Er hebung Preußens im Jahre 1807 ist in Gegenwart des Kaisers und des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen vollzogen worden. Die Festrede hielt der Minister des In nern von Moltke. Das Denkmal stellt die Borussia in Bronze auf einem kanelierten Säulenstück aus schlesischem Granit dar. Die Figur steht da im Panzer mit Adlerhelm, das offene Schwert in der Rechten, in der Linken Schild und römisches Feldzeichen, auf dem das Wort Borussia steht. Am Sockel zeigt ein Medaillon die Reliefs Friedrich Wilhelms III. und der Königin Louise. Rechts und links vom Denkmal unter Bäumen sind Bankanlagen angebracht, die von je zwei Hermen flankiert sind, welche York, Gneisenau, Scharnhorst, Dohna einerseits und Stein, Hardenberg, Schön, Schrötter anderseits darstellen. — Von Memel begab sich der Kaiser nach Rowinten. — Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Berlin: Aus sicherer Quelle erfahren wir, daß die Vorlage über A b - änderung des amtsgerichtlichen Verfahrens voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Oktober veröffent licht werden und gleichzeitig an den Bundesrat gelangen wird. Von der Reform der Strafprozeßordnung wird angenommen, daß sie im Februar nächsten Jahres an den Bundesrat gelangen und gleichzeitig durch Veröffentlich ung zur allgemeinen Diskussion gestellt werden wird. — Wie aus Tanga gemeldet wird, ist Staatssekretär Dernburg aus Mombassa daselbst eingetroffen, um die gesamte Strecke der Usambarabahn zu befahren. Der Staats sekretär wird sodann die Pflanzungen und Versuchsgärten in Amani besichtigen. — Morengas Ende. Nach einem telegraphischen Bericht des Gouverneurs von Südwestafrika ist diesem vom Gouverneur der Kapkolonie amtlich bestätigt worden, daß die englische Polizei Morenga bei Witpan (Kalahari) angegriffen und getötet hat. Der Gouverneur v. Schuck mann hat darauf dem Kapgouverneur für das tatkräftige Einschreiten gegen Morenga warm gedankt. — Ferner meldet der Sonderberichterstatter der Deutschen Kabelgramm-Gesell- schaft aus Upington: Morenga entschlüpfte den an der deutschen Grenze zusammengezogenen Truppen, die Kundschafter fanden aber bald seine Spuren, und 50 englische Polizisten nahmen die Verfolgung auf. Morenga mit 10 Leuten wurde auf einem Kopie bei Witpan entdeckt und leistete Widerstand, trotzdem Menschen und Pferde seit 48 Stunden ohne Wasser waren. Man konnte deutlich hören, wie Morenga das Feuer seiner Leute leitete. Supinspektor Manders mit zwölf Mann stürmte darauf die Position Morengas mit dem schon bekannten Erfolge. Ein Gefangener, der sich zwei Stunden lang tot- estellt hatte, ist nach Upington gebracht worden. Hauptmann . Hagen, der die englischen Truppen begleitet hatte, lobt deren Tapferkeit und gutes Schießen. Major Elliot ist der Komman- ant der englischen Polizeitruppen, der vor einem Jahre von er Kapregierung an die Grenze gesandt worden war, um a berichten, ob Transporte für die deutschen Truppen ohne Bedenken Herübergelaffen werden könnten. Auf seine Em- fehlung hin wurde die Grenze geöffnet. — Auch der Wind- uker Berichterstatter der deutschen Kolonialzeitung bestätigt ckegraphisck, daß Morenga in einem Gefecht mit der Kap- olizei gefallen ist. Witpan, der Punkt in der Kalahari, an welchem Morenga jetzt sein Schicksal erreichte, liegt auf eng- schem Gebiet, ziemlich nahe der deutschen Grenze und etwa 60 bis 70 Kilometer nördlich von Van Rons Vley, jener offenen Wasserstelle (ebenfalls auf englischem Gebiet), an welcher Morenga seinerzeit vom Hauptmann Bech überrascht, seine Abteilung zersprengt und er selbst schwer verwundet wurde. — Rußland. Im Ministerium des Auswärtigen zu Petersburg hat am Montag die Auswechselung der Ratifi kationen des am 3 l. August zwischen Rußland und England unterzeichneten Abkommens bezüglich der Angelegenheiten Persiens, Afghanistans und Tibets statt gefunden. Die Veröffentlichung des Wortlauts des Ab kommens erfolgt in kürzester Zeit. — Lodz, 23. Septbr. Heute früh wurden sieben Arbeiter und eine Arbeiterin der Silbersteinschen Fabrik wegen der Ermordung Silber st eins stand rechtlich zum Tode verurteilt und sofort erschossen. — Marokko. General Drude wird den Angriffs krieg gegen die unbotmäßigen Stämme fortsetzen. — General Drude hatte kürzlich nach Paris das Er suchen gerichtet, ihm einen tüchtigen Reiteroffizier als Be fehlshaber der gesamten Kavallerie zu senden; Major Fretay vom 1. Regiment der berittenen Jäger ist dazu ausersehen und begibt sich im Laufe dieser Woche von BUda nach Casablanca. — In Tanger ist ein Sekretär des Räubers Rai- suli mit Briefen für den englischen Gesandten eingetroffen, in denen Raisuli für Freilassung MacLeans den englischen Schutz und 50000 Pfund Sterling verlangt. Die immer unverschämter werdenden Forderungen Raisulis wurden ab gewiesen. Sultan Abdul Aziz ist in Rabat eingetroffen. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Der Blaukreuzverein hier beging am vergangenen Sonntag sein 2. Jahr es fest. Eingeleitet wurde dasselbe durch einen Festgottesdienst in unserem schönen Gotteshause nachmittag '/,3 Uhr. Nach allgemeinem Gesang und Liturgie brachten die vereinigten Gesangvereine der Jugendbündnisse und Gemeinschaften von Eibenstock und Zschorlau mit Albernau den gemischten Chor gesang: „Preis und Anbetung" zu Gehör. Hierauf hielt Herr?. Schumann aus Leipzig die Festpredigt. In der Einleitung beschrieb er in kurzen Umrissen die Tätigkeit des Blaukreuzvereins im letzten Jahre, ging etwas näher auf die großen Schäden des Alkoholismus ein und erläuterte, daß der Blaukreuzverein nicht nur vom Trünke, sondern vor allem voni Satan retten wolle. Die nun folgende eigentliche Predigt gründete sich auf das im Römerbrief 3, 23 und 24 verzeichnete Gotteswort. Zerlegt in die beiden Teile: „Es ist kein Unterschied" und „Es ist doch ein Unterschied" führte der Prediger den lautlos lauschenden Zuhörern zu dem ersten Abschnitt in eingehender Weise unter Anwendung einfacher, aber überzeugender Beispiele aus dem Leben trefflich vor Herz und Augen, wie es keinen Unterschied gebe sowohl in der Sünde wie in der Gnade. Jeder Mensch sündige, gleich viel ob mit Gedanken, Worten oder Werken; Sünde sei eben Sünde. Darum bedürfe jeder Mensch ohne Unterschied der Gnade, ohne die er — und wenn er noch so tugendhaft ge lebt — nicht gerecht werden könne und verloren gehen müsse. Im zweiten Abschnitte beleuchtete Herr ?. Sch. schlicht und einfach, aber packend den gewaltigen Unterschied, der bestehe Wischen dem Menschen, der seine Sündhaftigkeit und seine Verdammungswürdigkeit einsehe und die Gnade Gottes er greife, und dem Menschen, der davon nichts wissen wolle. Zeige sich schon im Leben, namentlich bei Not und insbesondere auf dem Sterbebette dieser Unterschied, so werde er vor allem am jüngsten Gericht in die Erscheinung treten, wenn die Gläubigen als die Erlösten durch das Blut Christi reinge waschen von ihren Sünden eingehen werden zur ewigen Freude, und denen, die die Gnadenhand Gottes ausschlagen, werde mit Entsetzen klar werden: so haben die „Heiligen" also doch rechr. Diese von persönlicher Ueberzeugung und herzlicher Liebe durchdrungene aber auch wirklich ernste Predigt erweckte tiefen Eindruck. Gegen 4 Uhr nahm der Festgottes dienst sein Ende. Ihm folgte eine halbe Stunde spater in dem sehr geräumigen Saale des „Deutschen Hauses" eine öffentliche Versammlung. War schon der Besuch der Kirche ein sehr starker und mehrere Emporen bis zum letzten Platze gefüllt, so fand sich im Versammlungssaale eine so reiche Zahl von Personen ein, daß schon vor Eröffnung der Ver sammlung alle Sitzplätze besetzt und die Anwesenden dicht gedrängt waren. Ein allgemeiner Gesang eröffnete diese Ver sammlung. Nach Gebet begrüßte der Vereinsvorsitzende Herr k. Rudolph hier die Erschienenen mit einer längeren Ansprache, worin er die Tätigkeit des Vereins berührte und hervorhob, daß der Verein in der Hauptsache Seelenrettung treibe. Denn das Freiwerden vom Alkohol allein genüge durchaus nicht. Wahre, echte Christenmenschen, die gern und ernst die Erfüllung der Gebote Gottes erstrebten, wolle man erziehen. Nach einem gemischten Chorgesang der sich bereitwillig in den Dienst gestellten Jugendbündnisse und Gemeinschaften sprach Herr Zimmermann, Vorsitzender des Blaukreuzvereins in Chemnitz, über TrinkerrettungSarbeit. Er schilderte, mit welch großer Geduld und herzlicher Liebe und Aufopferung man die Arbeit treiben müsse und illustrierte dies an einer Reihe von Beispielen. Ein geretteter Trinker aus Leipzig legte Zeugnis ab von seiner Rettung und Bekehrung. Ihm merkte man sichtlich seine Freude darüber an, daß er mit Hilfe Jesu aus einem schadbaren Leben, zu dem allein der Alkohol Ur sache gegeben, herausgekommen und wieder zu einem ordent lichen Menschen geworden ist. Ein Sologesang wirkte erquickend. Nun redete Freiin von Hausen über die Frauenbewegung zur Bekämpfung der Trunksucht. Die Bewegung sei aus der Ueberzeugung herausgeboren, daß die Frau auf diesem Gebiete eine ernste Pflicht habe und viel zu erreichen vermöge. Die Bewegung erstrecke sich über die ganze Erde. In Deutsch land sei sie noch nicht genug entwickelt. In Nordamerika und England, wo ja auch schon regierungsseuS dem Alkohol mißbrauche energisch gesteuert werde, habe die Frauenbewegung schon viel Segen gebracht, indem sie die Regierung mit Er folg zu neuen Schranken angeregt und auch privatim die Enthaltsamkeit gefördert habe. Mit dem Wunsche, daß auch die deutsche Frau ihre Pflicht gegenüber dem Krebsschaden des Vaterlandes erkennen lerne und zu seiner Bekämpfung beitrage, schloß Rednerin. Drei Deklamationen, vorgetragen zwei von geretteten Trinkern und eine von einem Schul mädchen, erfüllten ihren Zweck, namentlich hinterließ der ge lungene deklamatorische Vortrag des Mädchens nicht geringen Eindruck. Herr?. Schumannn faßte zusammen, was seine Vorredner geschildert hatten, und betonte, dem Blaukreuzverein komme es eben auf Seelenrettung hauptsächlich an. Dazu sei jeder Christ verpflichtet, aber nur der könne mit wirklichem Erfolg arbeiten, der selbst gerettet, also wahrhaft bekehrt sei und die Grenze des lauen und toten Christentumes über schritten habe. Darum möchten sich viele dazu aufmachen. Herr ?. Rudolph wußte die Bitte um Unterstützung des Ver eins mit dem Hinweise, daß Blaukreuzarbeit nicht zu der saubersten Tätigkeit gehöre, fein zu vereinen. Mit Dank für jeden Beitrag zum Gelingen dieser festlichen Veranstaltung schloß er die Versammlung, worauf noch gemeinsam das Vaterunser gesprochen und ein Vers gesungen wurde. Auf den Ausfall dieser Veranstaltung kann der Blaukreuzverein mit Freude zurückblicken. Möge Gott der Herr seinen reichen Segen dazu geben, auf daß die reichliche Aussaat viel Frucht bringe. Dem Blaukreuzverein aber wünschen wir weitere ge deihliche, segensreiche Entwickelung. Als ein besonderes Zeichen innererFreundschaftund lauteren Zusammengehörigkeitsgefühles muß es angesehen werden, daß so viele Blaukreuzler und Freunde, teils aus größerer Entfernung von auswärts herbei gekommen waren. — Eibenst 0 ck. Die überall so beliebten „Viktoria- Sänger" aus dem Viktoria-Salon zu Dresden veranstalten Donnerstag, den 26. September, im Saale des Deutschen Hauses hier einen großen humoristischen Abend, zu welchem ein ganz besonders reichhaltiges neues Programm zur Aufführung gelangt. Als Sensation des Abends dürfte die Aufführung der „Lustigen Witwe" zu bezeichnen sein. Ferner sind die Possen: „Das verhängnisvolle Hochzeitsgeschenk" — „Eine falsche Gouvernante" sowie die Duette „Sonne und Mond" — „Der dumme Reitersmann" und der „Tanzhusar" zu er wähnen. Wir wollen nicht verfehlen, alle Freunde guten Gesanges und gesunden Humors auf diesen genußreichen Abend hiermit noch ganz besonders aufmerksam zu machen. Alles Nähere ist aus dem Inserat zu ersehen. — Dresden, 24. September, lieber die Gräfin Montignoso erklärte der Minister des Königlichen Hauses, Staatsminister v. Metzsch, daß der sächsische Hof den Aufent halt der Prinzessin Pia Monika genau kenne: die Prin zessin befinde sich nach wie vor am Lago Maggiore, und, falls die Gräfin Montignoso ihre Heiratspläne ausführen sollte, würde die kleine Prinzessin ihrer Obhut entzogen werden. Es seien auch alle Maßregeln getroffen, um diesen Entschluß auszuführen. Das gleiche würde eintreten, falls sich die in Dresden umlaufenden Gerückte bestätigen sollten, daß die Gräfin Montignoso, abgesehen von Heiratsplänen, aus anderen Gründen einige Monate in Zurückgezogenheit zu verbringen beabsichtige, jedoch fehle über diesen Punkt ,ede authentische Nachricht. Der genaue Aufenthaltsort der Gräfin sei allerdings zurzeit auch dem sächsischen Hofe un bekannt. Briefe, die an die alte Adresse nach Florenz gingen, blieben unbeantwortet. Die Apanage wird durch die deutsche Bank vierteljährlich bezahlt und ist zuletzt abgeholt worden. Selbst bei einer Verheiratung der Gräfin wird der sächsische Hof sie nicht ohne Mittel lassen. Im klebrigen stehe der sächsische Hof den Absichten und der Person der Gräfin völlig gleichgültig gegenüber. — Der „Berl. Lok.-Anz.", dem wir diese Mitteilung entnehmen, bemerkt hierzu: Diesen Er klärungen des Ministers ist hinzuzufügen, daß der Wunsch einer Verheiratung mit Herrn Toselli zunächst einseitig bei der Gräfin Montignoso besteht, da der Künstler wenig Neigung verspürt, sich in das Joch der Ehe spannen zu lassen, und außerdem seine Florentiner Freunde sich eifrig bemühen, ihn von diesem Schritte abzuhalten. — Schneeberg, 22. September. Der Gau erzge- birgischer Kreis-Vereine des Leipziger Ver.bandes deutscher Handlungsgehilfen stiftete für den Speisesaal des Verbands-Genesungsheimes am Floßgraben in Niederschlema das in Oel gemalte Bild des Herrn Fabrik besitzers Lehmann daselbst, welcher durch Schenkung des um fangreichen, schön gelegenen Grundstückes den Bau des Ge nesungsheimes besonders förderte. Die Uebergabe erfolgte heute Sonntag in schlichter Feier. Das Genesungsheim be steht nunmehr neun Jahre und hat während dieser Zeit gegen 2500 Mitgliedern des Verbandes Erholung geboten. — Schneeberg. Auf der Staatsstraße Schneeberg- Zwickau überfuhr nachts ein unerkannt gebliebenes A u -