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Amts- i»iS Aiizchebllltt für den MM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Hlmgebung Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Abonnement »irrtrlj. 1 M. 2b Pf. einschließl. de» „Jllustr. Unterhaltung-bl * u. der Humor. Beilage .Seifen blasen* in der Expeditton, bei unseren Boten sowie bet allen Reichspostanstalten. Lrlrgr.-A-reste. Amtsblatt. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: di» kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Ur. List. LL» 54. Jahrgang. -------- Dienstag, den 24. September Aufgebot. Die Kaufmannswitwe OLrioti»«« tHotaolbnsr geb. Ksaer in Eibenstock hat beantragt, den im Jahre 1880 von Eibenstock nach Amerika auSgewanderten, seit 1887 verschollenen Kaufmannslehrling karil Lullos Llsloolrusr für tot zu erklären. Der Verschollene wird aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermine, der auf den 15. HKtover 1907, vormittags 9 Mr vor dem unterzeichneten Amtsgericht anberaumt wird, zu melden, widrigenfalls er für tot erklärt wird. Alle, die Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen, werden aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine dem Gericht Anzeige zu machen. Eibenstock, am 4. April 1907. Königliches Amtsgericht. Im Güterrechts - Register des Königlichen Amtsgerichts Eibenstock ist heute auf Blatt 16 eingetragen worden, daß zwischen dem Klempner veorx L,»«!« und seiner Ehefrau A»»» ULupol geb. Ammann, beide in Eibenstock, durch Vertrag vom 16. September 1907, Gütertrennung vereinbart worden ist. Eibenstock, am 20. September 1907. Königliches Amtsgericht. Wegesperrung. Der hohe Bergweg, öffentlicher Weg von Neidhardtsthal nach Stützengrün, wird mit dem Wildpretsraumweg, nicht öffentlicher Waldweg, zusammen neu beschottert und bis auf weiteres für jede« Verkehr gesperrt. Der Verkehr zwischen Neidhardtsthal und Stützengrün wird auf den Stützengrüner Bahnhofsweg bez. den Weißbachtalweg verwiesen. Der Gutsvorsteher für den selbständigen Gutsbezirk Staatsforstrevier Hundshübel. (gez.) Bernhard, Kgl. Oberförster. em 10- 30 m lang, Zoppelklöher, Klötzer, Unterstärke, ^-7 m lang, g, den »o weiche Stämme, lO—15 16-22 23-42 10-15 16-29 7—15 16-22 23—36 2u.3 4—7 inAbt. 1, 4, 6-8, 17, 19—22, 25, 28, 29, 31, 32, 36,40-44,46 bis 50, 53, 60, 61, 67-71, 75 und 80—82 (Schnee brüche). 7—9,8 m lang, Oberstärke, l „ > 2,s—4 m lang, Holzversteigerung auf HimdsWler Staatssorftrevier. Im Gasthaus „zum Muldenthal" in Aue den 30. September 1907, von vormittags ^9 Uhr an Mittenstärke,) , , Beisllangen, rm weiche Mutz scheite, 5,s rm weiche Auhknüppel, 1 " gßh E w. Aeste, . _ .... _ „ Stöcke,^ Spezielle Verzeichnisse der zu versteigernden Hölzer werden, soweit der Vorrat reicht, auf Verlangen von dem unterzeichneten Forstrentamte abgegeben. Hundshübel und Eibenstock, am 20. September 1907. Kgl. Forstrevierverwaltnng. Kgl. Forstrentamt. Monta 1836 404 59 338 95 19979 255 38 16375 12320 0,» 45 rm w. Vrennscheite, 152 rm w. Zacke«, 255,s „ „ Ärennknüppel, I 1 „ „ Brennrinde, Tagesgeschichte. — Deutschland. Das Befinden des Groß herzogs von Baden gibt zu ernsten Besorg nissen Anlaß. Der Erbgroßherzog und die Erbgroß- herzogin sind auf der Bodensee-Jnsel Mainau angekommen. Die Kronprinzessin von Schweden ist von Borgholm (Insel Oeland) nach Mainau abgereist. Ministerpräsident Freiherr von Dusch traf aus seinem Urlaub ebenfalls dort ein. — Der Reichskanzler Fürst von Bülow hat auf die Uebersendung des vom Vorbereitungsausschuß für den Ge genbesuch der englischen Journalisten veranlaßten Buches „Deutschland in englischer Beleuchtung" aus Norderney mit einem Schreiben geantwortet, worin es u. a. heißt: „Ich habe die Arbeit nicht durchsetzen können, ohne mich dankbar der Verdienste zu erinnern, die Sie mit den Herren des Ausschusses sich um das Gelingen dieser Reise der englischen Preßvertreter nach Deutschland erworben haben. Die Auf fassung, daß die damals ausgetauschten Eindrücke in der öffentlichen Meinung beider Länder günstig nachwirken, kann ich aus eigner Erfahrung bestätigen." Der Brief schließt mit dem Wunsche, daß die deutsche Presse auch ferner „zu der schönen und ernsten Aufgabe an einem besseren Einverständ nis zwischen dem deutschen und dem englischen Volke tätig mitwirke." — Statistisches Warenverzeichnis zum Zolltarif. Dem Vernehmen nach wird ebenso wie das Amtliche auch das Statistische Warenverzeichnis zum Zoll tarif einer Revision auf Grund der seit dem 1. März 1906 gemachten Erfahrungen unterzogen. Die Entscheidung über etwa auf diesem Gebiete zu treffende Neuerungen gibt ebenso wie beim Amtlichen Warenverzeichnis der Bundesrat. Die Vorarbeiten aber werden im Kaiserlichen Statistischen Amte geleistet. Wie wir hören, kommt bei der in Aussicht ge nommenen Revision auch die Frage in Betracht, ob es an gesichts der günstigen Erfahrungen, die mit der Vorschrift der Wertangabe für die Ausfuhr verschiedener Warengattungrn gemacht sind, nicht angezeigt ist, diese Vorschrift auf weitere Warengattungen auszudehnen. Des ferneren wird angestrebt, Positionen, deren Trennung nach den inzwischen gemachten tatsächlichen Erfahrungen nicht nötig war, zusammenzulegen, andere neu zu schaffen, sowie sonstige Verbesserungen ein zuführen. — Bei Ausführung von Munitionsarbeiten auf dem Artilleriedepot Wilhelmshaven wurden durch Explo sion von 15 Zentimeter-Schrapnells, die entladen wurden, fünf Arbeiter getötet, zwei Arbeiter, sowie zwei Frauen schwer und zwei Personen leicht verletzt. — Posen, 21. September. Der große Festung-krieg ist zu Ende. Er hat entgegen vielen Voraussagungen mit vollem Erfolg deS Angreifers geendet. ES gelang ihm, die durch die vorhergegangene Belagerung geschwächt« Besatzung zu überwinden und die hartnäckig verteidigten Werke in seinen Besitz zu bringen. Gegen 6 Uhr morgens formierte sich der Angreifer zum Sturm. Der Kaiser traf um 6'/. Uhr in Begleitung des kommandierenden Ge nerals Kluck auf dem Hauptsort ein. Noch war keine Be wegung im Vorgelände zu entdecken. Nirgends ein Mensch zu erspähen, alles bereitete sich, vom Verteidiger nicht gesehen. in den Schützengräben zum Sturm vor. Punkt 7 Uhr bra chen wie auf einen Wink auf der ganzen Linie die Sturm kolonnen hervor. Ein Gewehrgeknatter erhob sich, wie man es auf der ganzen Uebung noch nicht gehört hatte, Maschinen gewehre des Angreifers und des Verteidigers setzten ihre letzte Munition ein. Dann ging es vorwärts. In kurzen Abständen stürzten sich immer neue Linien gegen die Werke, allen voran die Pioniere, jeder mit irgend einem Gerät zum Zerstören der Hindernisse bewaffnet. Hinter den Pionieren die Kolon nen mit Leitern, Brücken, Stangen, Sandsäcken und Brettern. Im Umsehen waren die tiefen Gräben der Werke durchschritten und gangbar gemacht. Die Sturmtruppen trafen ein und mit brausendem Hurra wurden die Werke auf der ganzen Linie genommen. Der tapfere und hartnäckige Verteidiger wurde zum Teil gefangen genommen, zum Teil geworfen. Nachdem der Sturm auf die Forts hiermit seinen Abschluß gefunden hatte, hieß der Kaiser die Manöver abblasen. In einer bald darauf stattfindenden Kritik sprach der Kaiser seine hohe Befriedigung über die Leistungen aller bei den Festungs- manövern beteiligt gewesenen Truppen aus. — Aus Südwestafrika. Nach einem am Sonn abend in Berlin eingegangenen telegraphischen Bericht des Gouverneurs aus Windhuk hatMorenga den Oranje verlassen und ist auf englisches Gebiet mit 20 Ge wehren nach Norden ausgewichen. Ec wird sich uns hiernach nicht stellen. Die Engländer hoffen, mit deutscher Unter stützung Morenga noch einzuholen. Das Zusammenwirken mit der Kappolizei funktioniert gut. — In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ist ferner folgende Meldung aus London, 21. Sept., eingegangen: Das „Reutersche Bureau" meldet aus Upington, daß ein Kommando unter Major Elliot Morenga bei Witpan in der Kalahari angegriffen habe, als er auf dem Wege war, sich mit Simon Copper zu vereinigen. Morenga, sein Sohn, sein Onkel, sowie drei seiner Anhänger sollen getötet worden sein. Auf Seiten der Briten sei ein Korporal getötet und ein Gemeiner verwundet worden. — Sollte sich letztere Meldung bestätigen, so wäre unser ärgster Feind in Südwestafnka un schädlich gemacht und die Aussicht auf die völlige Wieder herstellung des Friedens in nächste Nähe gerückt. — Nach telegraphischer Meldung aus Südwestafrika wird beabsichtigt, im Oktober mit den Heimsendungs- Transporten in dem Maße wieder zu beginnen, daß Ende November die Schutztruppe den etatsmäßigen Stand von 4000 Mann erreicht hat. Ein kleinerer Transport ist inzwischen wieder in der Heimat angelangt. Nach einem Telegramm aus Kuxhaven traf dort in der Nacht zum Sonnabend der Dampfer Feldmarschall mit einem Schutz truppentransport in Stärke von 12 Offizieren und 64 Unter offizieren und Mannschaften von Deutsch-Südwestafnka ein. — Oesterreich-Ungarn. Die „Wiener Zeit" er fährt, Erzherzog Franz Ferdinand interessiere sich in hohem Grade für die ungarische Angelegenheit. Der Erzherzog sei kein Ungarnfeind, erblicke aber in dem steten Zuruckweichen vor den ungarischen Ansprüchen eine Gefahr für die Zukunft der Monarchie. Der Thronfolger habe von Anbeginn an die Anücht verfochten, daß mit der ungarischen Unabhängigkeitspartei politische Wirtschaft unmög lich sei, weil diese Partei schon in ihrem Titel das Programm der LoStrennung von Oesterreich vertrete. Ganz besonders ablehnend verhalte sich der Thronfolger von Anbeginn an gegen die von Ungarn geforderten Verfassungsgaranlien, die in ihrer Gesamtheit eine bedeutende Einschränkung der Kron rechte in Ungarn bedeuteten, ohne irgend ein Gegengewicht zu bieten. Der Thronfolger solle geäußert haben, der König Ungarns würde auf diese Weise ein Schattenkönig werden. Während der Ausgleichs-Verhandlungen sei die Frage aufgetaucht, ob nicht etwa die Bewilligung der soge nannten Verfassungsgarantien hinreichen würde, den Wider stand Ungarns gegen die österreichischen Ausgleichsforderungen zu besiegen. Der Kaiser habe erklärt, er wolle und könne in dieser Sache nicht allein entscheiden, er betrachte die Kron rechte als eine Art Fideikommiß, von dem sein Wille kein wesentliches Stück lösen dürfe. Der Thronfolger müßte jeden falls seine Zustimmung erteilen, wenn die Kronrechte in Ungarn eine neue gesetzliche Einschränkung erleiden sollten. Und der Thronfolger habe seine Meinung dahin zusammengefaßt: es dürfe der Krone nicht zugemutet werden, sich mit gebundenen Händen dem unberechenbaren Willen der ungarischen Muni- zipien auszuliefern. — Marokko. General Drude teilte der französi schen Regierung mit, er glaube nicht, daß die mit einigen Stämmen eingeleiteten Verhandlungen zu einem Er gebnis führen könnten und er nehme infolgedessen seine Ak tionsfreiheit wieder auf. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 23. September. Zu dem in Nr. 110 unseres Blattes berichteten Automobil-Unfall auf der Wilden- thaler Straße können wir erfreulicherweise heute feststellen, daß die Folgen desselben nicht so erhebliche waren, als zu erst gemeldet. Die Verletzungen des Herrn Scheller waren nicht so ernst, daß derselbe einen bleibenden Nachteil davon haben dürfte. Das Pferd wird zwar eine dauernde Narbe behalten, aber in seiner Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt werden und schließlich sind die Beschädigungen des Wagens auch nicht derart, daß sich derselbe nicht wieder in einen guten Zustand zurückversetzen ließe. — Eibenstock. Zu dem am Dienstag, den 1. Oktober d. I., abends 8 Uhr im Saale des Deutschen Hauses Hierselbst stattfindenden Vortrag über eine neue Waschmethode, durch welche ein Kind im Stande ist, in 20 Minuten ca. 15 Hemden gründlich zu reinigen, und insgesamt 75°/„ Ersparnis erzielt werden, sollte jede Hausfrau erscheinen, um denselben nnt anzuhören. Da auch praktische Badeapparate mit erklärt werden, so verspricht der Vortrag auch für Männer interessant zu werden. Jedenfalls ist der Vortrag für beide Teile hoch interessant, unv da der Eintritt vollständig frei, wie in anderen Städten, ein vollständig gefüllter Saal zu erwarten. — Hundshübel, 20. September. Ein frecher Diebstahl ist in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch in dem im Oberdorfe gelegenen Falk'schen Grundstück ver sucht worden. Dort befindet sich die Wohnung des Herrn Gemeindekassterers Gnüchtel, der am Montag gestorben ist. Diese Gelegenheit benutzend, hatten es der oder die Diebe vermutlich auf die Gemeindekaffe abgesehen, die zu der er wähnten Zeit den ansehnlichen Betrag von circa 3000 Mark enthielt. Der Dieb hatte die Holzleisten vor dem Eisengitter der Haustür abgelöst, ist aber bei dieser Arbeit entweder durch die anschlagenden Hunde oder durch vorübergehende Personen gestört worden. Von dem Täter fehlt jede Spur.