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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 19.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190709192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19070919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19070919
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1907
-
Monat
1907-09
- Tag 1907-09-19
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Monat
1907-09
-
Jahr
1907
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Eingesandt. — Die kunstindustriellen und kunstgewerblichen Zeichner sind gleich allen anderen technischen Privatangestellten bisher von der Sozialpolitik des Deutschen Reiche- im Gegensatz zu anderen Privat- angestelltengrDppen stark vernachlässigt worden. Diese Erscheinung hat z. Zt. ihren Grund m der bisherigen niangelhasten Organisation der technischen Angestellten. Di« Tätigkeit ihrer Organisationen bewegte sich in der Haupt- sache auf sachwifsenschastlichem Gebiete, während di« wichtigen wirtschaftlichen und sozialen Interessen stark vernachlässigt wurden. Diesem Mangel sucht der Deutsche Zeichnerverband abzuhelfen, indem er in seinem Programm die soziale und wirtschaftliche Besserstellung der Zeichner an die I. Stell« gesetzt hat und lebhaft dafür tätig ist. — Parteipolitisch« Bestrebungen sind von seiner Tätigkeit ausgeschlossen. Außer dieser sozialpolitischen Wirksam- keit ist der Verband bemüht, durch sein« Stellenlosenunterstützung, Unter- stützung in besonderen Notfällen und auf der Reise, Stellennachweis, Rechts- schütz und RechtSrat, sowie durch sein« Auskunftei seinen Mitgliedern in jeder kritischen Situation hilfreich zur Seite zu stehen. — Der „Deutsche Zeichner", da- VerbandSorgan, wird den Mitgliedern unentgeltlich zugestellt. — Laut Inserat hat der Verband am hiesigen Orte eine Zeichnerverfammlung ver anstaltet, in der Herr H. Weiß äu« Berlin über „Wie steht sich der Zeichner zu Privatangestellten", sprechen wird. DaS gegenwärtig sehr aktuelle Thema dürfte einen sehr zahlreichen Besuch aller Zeichner erwarten lasten. Aer Hatgenstrick. Illeinstadtbilder von Th. Schmidt. (29. Fortsetzung.) Ein inniger Kuß verschloß den kleinen Mund. Das Wort „Mutter" aus diesem fremden Kindermunde erfüllte Frau Doris mit Stolz. Eine solche junge Menschenblume zu allem Guten zu erziehen, sie zu schlißen vor dem Sumpf, in den solch armes Waisenkind so leicht in der Großstadt hineingerät, oft auch unbarmherzig von gewissenlosen Pflege eltern hineingestoßen wird, das dünkte ihr eine solch hohe, schöne Aufgabe, daß sie sich dadurch förmlich verjüngt und gekräftigt fühlte. Das Kind schlief, wie sie sich nach einer Weile überzeugte, fest und ruhig. Gewiß fühlte es, daß es in diesem Hause wohl verwahrt war. Auch sie selbst schlief in dem Bewußt sein, eine edle Tat getan zu haben, nach der Reise fest und ruhig. Am nächsten Morgen — es war Sonntag — saß Pan- kraz bereits am Frühstückstisch, als seine Mutter mit der kleinen Lucie ins Zimmer trat. „Sieh, da ist der Pankraz. Mein Junge, kennst Du die kleine Lucie Steenken wohl wieder? Du brachtest ihr vor fünf Jahren immer die schönsten Birnen und Pflaumen. Sie war freilich damals nur drei Tage mit ihren Eltern hier," rief die Mutter. Pankraz war aufgesprungen, er wollte seiner Mutter entgegen eilen, um ihr nach der Abwesenheit einen Kuß zu geben, aber er zögerte, als er das fremde Kind sah. „Na, komm nur," rief lachend Frau Doris, die sogleich merkte, was ihr Junge wollte und weshalb er zauderte. „Jetzt bekomme ich morgens wohl zwei Küsse statt einen." Sie nahm seinen Kopf zwischen die Hände und küßte ihn. „Sei lieb mit der kleinen Lucie, sie ist von heute ab Deine Schwester, ihre Eltern sind beide tot," sagte sie leise. Das Mädchen kam näher, knixte und reichte Pankraz die Hand. „Ist sie nicht tüchtig gewachsen in den fünf Jahren?" fragte Frau Doris, sich mit der Kleinen an den Kaffeetisch setzend. „Aber gehörig; bleibst Du denn immer bei uns?" fragte Pankraz, das Kind musternd. „Immer!" antwortete die Mutter für die stumm bleibende kleine Lucie. Das schien Pankraz nicht zu gefallen. Die würde, um sich bei den Eitern beliebt zu machen, ihnen wohl alle seine losen Streiche verraten, war jedenfalls sein erster Gedanke und sein zweiter: daß er mit dem blassen kränklich aussehen den Mädchen die Liebe seiner Mutter werde teilen müssen, und das gefiel ihm erst recht nicht. Da gleich darauf einer seiner Schulkameraden draußen pfiff, so beendete er schnell das Frühstück und eilte nach drau ßen, um höchst mißgestimmt seinen Freunden die unangenehme Veränderung in ihrem Hause mitzuteilen. Im übrigen war heute mal ein Tag nach des Jungen Sinne: es war der Sonntag vor dem großen Kram- und Viehmarkte in Holtorf. An diesem Sonntage und dem darauf folgenden Montag hatten die Eltern soviel im Hause zu tun, daß sie es gar nicht merkten, wenn er sich halbe Tage lang draußen zwischen den Buden und Marktständen herum trieb. Nach altem Gebrauch begannen am Sonntag nachmittag die fremden Marktbezieher ihre Buden und Stände zu er richten. Aus den drei Wirtshäusern duftete es dann nach Braten, und aus den Häusern der Bäcker nach ungezählten Broten, Maulschellen usw., während sich die Metzgerladen fenster mit ungezählten Würsten aller Art garnierten. Der Hauptmarktverkehr entwickelte sich in der Nähe des Rats kellers und „Unter den Linden", so hieß der große freie Platz rechts und links neben der Marktkirche. Der Kirche schräg gegenüber lag die sogenannte „Smuls - Ecke", die auf die Jugend am meisten Anziehungskraft ausübte, denn hier hatte regelmäßig ein Bilderhändler seinen Stand, und neben diesem sang der „alte Kraß" seine vier neuesten Lieder, oder solche von „schauerlichen Moritaten" und sonstigen „schrecklichen Weltereianissen." Früh mit dem ersten Hahnenschrei am Montag morgen begann schon der Markttrubel. Da rollten die Wagen mit quiekenden jungen Borstentieren durch die Straßen nach dem „alten Markt", auf dem das Vieh verhandelt wurde, blökte das schlepnfüßige Hornvieh die Schläfer wach, oder die jungen Pferde wieherten lustig in den taufrischen Morgen hinein. Dazwischen klangen Hammerschläge und vereinzelte menschliche Rufe durch die Budenreihen, und an der einen Seite „Unter den Linden" packten die Schuhmacher, meist auS dem Orte Eldagsen stammend, ihre „erstaunlich billigen" Stiefel, Schuhe, Pantoffel usw. auf Tische, während auf der anderen Seite der Kirche KaruffelS- und Schaubudenbesttzer alles für den Tag vorbereiteten. Jeder Teil des Marktes hatte sozusagen seinen eigenen Geruch. Rechts „Unter den Linden" roch es nach Leder, von dort bis zum Ratskeller nach Schmalz- und Honigkuchen, vom Ratskeller und vorbei am Rathause bis zum Nachbarhause, dem alten „Brauhause", duftete es nach Bücklingen und „Schmortaalen", dazwischen mischte sich, aller dings weniger stark, von der gegenüberliegenden Seite der Geruch von frisch gearbeiteten Holzwaren (Mollen, Löffeln, Schalen usw.) und gelackten bunten und einfachen Korbwaren. Der Ratskellerecke gegenüber hatte sich in der Regel ein Dreh orgelspielender Jtaliano „Luigi Labore" mit einem defekten Bein und noch mehr defekter Orgel niedergelassen. Das vom Knie abwärts angeschnallte künstliche eine Bein Labores, so ging das Gerücht, sollte arger Schwindel sein, denn er hatte dasselbe einmal bei einer Schlägerei in einem Orte blitzschnell abgeschnallt und damit die ganze Gesellschaft in der Herberge verhauen. An diesem Markttage verrichtete Labores Orgel ihre „labor" noch gräßlicher, als in den Märkten vorher, jeder vierte oder fünfte Ton fehlte und wurde durch einen Laut ersetzt, der so klang, als wenn der alte Stadt-Schäfer Knast auf dem gekrümmten Daumen seinen Spitz pfiff. Man denke sich den Text zu einem Liede, wie das fol gende in der Weise der Laborischen Orgel vorgetragen: ES zogen drei — füitt — wohl über den Rhein Füitt — einer Frau — füitt — da kehrten sie ein — Frau — füitt — hat sie gut — füitt — und Wein, Wo hat sie ihr — füitt — füitt — lein? und man wird gestehen müssen, daß die Geduld des alten wirklich einbeinigen Invaliden in der Post, unter dessen Fenster Labori wild drauf los orgelte, auf eine harte Probe gestellt wurde, bis — ja bis dem alten ehemaligen Trompeter von Waterloo die Geschichte denn doch zu arg wurde, als Labori seine Wimmerkiste auf den herrlichen Choral: Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren, einstellte, um ihn, wie jenes schöne Lied, dem Gelächter der Jungen Preis zu geben. Mit einer, bei seinem Stelzfuß doppelt auffälligen Ge schwindigkeit, stelzte der alte Waterlooer hinaus, um Luigi Labore zu sagen, daß er sich sogleich mit seinem gräßlichen Instrument zum Teufel scheeren solle. Aber Luigi Labore bestand wie sein jüdischer Landsmann im „Kaufmann von Venedig" auf seinen Schein, laut dessen er für den Platz vor der Post ordnungsmäßig einen halben Taler Standgeld an die Stadtkasse bezahlt hatte, und spielte ruhig weiter. Ingrimmig verstopfte der Alte in der Post seine Ohren mit Watte, um das schreckliche Gedudel nicht länger mir anhören zu müssen. An Smuls - Ecke ging es harmonischer zu. Der „alte Kraß" hatte stets eine wohlgestimmte Orgel, und hinter sich hatte er an die Hauswand und an ein Scheuntor solch groß artige drei Quadratmeter messende bemalte Leinwand mit Bildern über die neuesten Raubmorde oder Räuberbanden- Schandtaten so vorteilhaft aufgehängt, daß sie kein Vorüber gehender übersehen konnte. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Aus der Zeit des großen Krieges. Von drei Brüdern, die bei Sedan gefallen, war in diesen Tagen viel in dem Apolda benachbarten Oberroßla die Rede, ivo die Feier des 25jährigen Bestehens des Krieger- und Militär vereins begangen wurde. Von 12 jungen Leuten, die aus Oberroßla in das Feld zogen, kehrten 9 zurück. Die übrigen drei, die bei drei verschiedenen Armeekorps um Sedan fochten und den Heldentod starben, waren Söhne der damals dort noch ansässigen Familie Schmidt: Julius Schmidt starb am 1. September, Hermann am lO. und Karl am 24. September. Das Andenken der drei Gefallenen und der übrigen neun Krieger, von denen einer schwer verwundet wurde, ehrte man durch ein Denkmal in Obeliskenform, das vor dem Hause errichtet wurde, in dem die drei Schmidt's das Licht der Welt erblickt hatten. Noch ein anderes Vorkommnis, das mit Oberroßla und dem Feldzuge in Verbindung stand, ver dient erwähnt zu werden. Als in dem letzten Drittel des Monats Juli 1870 die vielen Militärzüge aus dem König reich Sachsen und dem Osten Deutschlands die Thüringer Bahn passierten, standen jedesmal Gruppen von Einwohnern Oberroßlas am Bahnkörper und grüßten lebhaft die todes mutigen Mannschaften. Aus einem Wagen flatterte da plötzlich ein Zettel, der natürlich sofort aufgefangen und zum Pfarrer gebracht wurde. Er enthielt die Worte: „Betet für den Sieg Deutschlands. Dies ist der Wunsch des Königlich Sächsischen Schützen-Regts. 108." Erst nach 25 Jahren, als der jetzige Ortspfarrer vr. Hering in der Sedanfestpredigt einmal wieder von dem geheimnisvollen Zettel gesprochen hatte, wurde die Angelegenheit völlig aufgeklärt. Es meldete sich der Zimmermann Mähler, der im Sommer 1870 mit dem ältesten Sohn des Schmidt auf einem Leipziger Zimmer platz zusammen gearbeitet hatte. Als Schmidt die Gestel lungsorder bekam, gab er seiner Ahnung, daß er nicht wieder in die Heimat zurückkehren würde, mit der Bemerkung Aus druck, daß er bei der Durchfahrt durch Oberroßla noch einen letzten Gruß aus dem Wagen werfen würde. Und das ge schah in der geschilderten Weise. Durch Schriftvergleiche wurde nun auch zweifellos festgestellt, daß Schmidt ihn wirklich geschrieben hatte. — Der „Kapitän von Havre" dürfte dem be rühmten Hauptmann von Köpenick an Weltruf bald gleich kommen, wenn sich folgende Mitteilung der Depechö Coloniale bestätigen sollte: In Havre liegen als Reserve zwei Torpedo boote, deren Mannschaft von einem sogenannten „Officier Marinier" befehligt ivird; das ist der Titel, den die Flotten- Unteroffiziere führen, obgleich sie weder das eine noch das andere sind. Der Vize-Admiral, der den ersten Marinebezirk kom mandiert, hat nun zu seiner größten Verblüffung erfahren, daß ein korrekter Gentleman, der sich als Schiffsleutnant der mobilen Verteidigung von Cherbourg ausgab, seit einem Monat das Kommando der Gruppe der Torpedoboote von Havre übernommen hat. Dieser hereingeschneite Befehlshaber ließ die Flaggen an Bord hissen, Uebungen vornehmen, veranstaltete Inspektionen usw. Da er sehr leutselig war, hatte er dem harmlosen „Officier Marinier" einen Uniformrock entliehen, um an diesem die Borten die seinen Grad bezeich neten, anbringen zu lassen und so in regelmäßiger Ausrüstung die Funktionen auszuüben, die er sich selbst verliehen hatte Dieser Pseudo-Offizier ist seit mehreren Tagen verschwunden und man stellt Nachforschungen nach ihm an. Vielleicht hat er sich nach einem anderen Kriegshafen begeben, um eigen händig und eigenmächtig einen höheren Posten zu übernehmen. Um in Havre einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen, hat er kurz vor seinem Verschwinden sämtliche Strafen der Torpedomannschaften aufgehoben. — Logik. Erster Herr (zu einem Fremden im Eisen- bahncoupö): „Ha'm wir uns nicht mal in Meißen getroff'n?" — Zweiter Herr: „Daß ich nicht wüßte..." — Erster Herr: „Drum ooch. Ich war Sie nämlich noch niemals dort!" „Leimederx - Seide" ». Ml. 1.1» »dl — »»IIkr«II direkt V S»I6»o5»drkt lleimsberß;, Ulrlslt. Mittriktm-N» des Kö»r-l. Staudesamts Kide«stock vom II. bi« mit >7. September 1907. Aufgebote: ») hiesige: Der Glaser Gustav Armin Mehnert hier mit der Ida Emma Ulbricht hier. Der Maschinensticker Carl Gustav Spitzner hier mit der Schneiderin Louise Martha Türp« hier. Der HauSmann Emst Guido Baumann hier mit der Stickerin Helene Martha Zeiher hier. Der Musterzeichner Ernst Paul Uhlmann hier mit der Marie ElSbeth Krauß hier. Der Stickmaschinenbesitzer Carl Willi Lippmann hier mit der Stickerin Ida Anna Rehnert hier. Der Prokurist Hani Benno Flechsig hier mit der Camilla Kramer hier. b. auswärtige: Vakat. Eheschließungen: (Nr. KS—87) Der Tischlermeister Gustav Müller hier mit der Maria Viktorin hier. Der Handarbeiter HanS Richard Böhm hier mit der Maschinengehilfin Anna Marie Hüthel hier. Der Gutsbesitzer Carl August Reuter hier mit der Marie Milda Strobel aus Niederschlema. Geburten: (Nr. 244-282) Fritz Alfred, S deS Schneidermeister- Gustav Hermann Schönfelder hier. LiSbet Helene, T. des Maler« Carl Eugen Fiedler hier. Max Alfred, S. deS Maschinenstickers Karl Gustav Wagner hier. Dora Elise, T. deS Kaufmanns Paul Viktor Meichßner hier. Ilse Marie, T. deS Kaufmann- Georg Walther Schönfelder hier. Klara Rosa, T. deS Hofmeister« Hermann Richard Walther Freiberg in Wolf-grün. Anna Gertrud, T. der KommiS Ernst Julius Schmidt hier. Elise Johanne, T. deS MaschinenstickerS Paul Otto Heymann hier. Außerdem I unehel. Geburt. Sterdefälle: (Nr. 177 u. 179) Hannchen, T. der Stickerin Marie LiSbeth Kropp hier, I I. 12 T. Außerdem I ehel. Totgeburt. Kirchliche Nachrichten ans der Narochie Kiöenstock. Die für heute angesetzte Niöekflunde in der Turnhalle kann nicht stattfinden. Kirchennachrichten ans Schönheide. Freitag, den 2V. September 1907, abends >/«9 Uhr: Bibel stunde, Pastor Gerlach. Zwickauer Viehmarktsbericht vom 16. Septbr. 1907. Zum Verkauf standen: 241 Großv ieh (Ochsen, Bullen, Kühe, Färsen Stiere und Rinder), 33 Kälber, 324 Schafe und Hammel und 917 Schweine. Die Preise verstehen sich bei Rindern und Schafen für 80 Kg Schlachtgewicht, bei Kälbern für 80 ÜA Lebendgewicht und bei Schweinen für 80 Ke Lebendgewicht mit 20 pCt. Tara per Stück —. Be zahlt wurden: Ochsen: a) vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlacht- werteS bis zu 6 Jahren 82—84, b) junge fleischige nicht ausgemästete und ältere ausgemästete 78-80, o) mäßig genährte, junge, gut genährte ältere 74—76, ll) gering genährte jeden Alters . Bullen:») vollfleischig« höchsten Schlachtwertes 74 , b) mäßig genährte junge und gut genährte ältere 72 , c) gering genährte . Kühe und Färsen (Stiere und Rinder): a) vollfleischige auSgcmästete Färsen, Stiere und Rinder Höch- sten Schlachtwertes 80 , b) vollfleischige ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 77—79, c) älter« auSgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Färsen 73—78, <I) mäßig genährte Kühe und Färsen 64—66, e) gering genährte Kühe und Färsen 84 Mk. Bezahlt wurde sür I Pfund: Kälber: u) feinste Mast- (Vvllmast) und beste Saugkälber 84—86, d) mittlere Mast- und gute Saugkälber 50 , o) geringe Saugkälber 44 , ck) ältere gering genährte Kälber (Fresser) . Schafe: a) Mastlämmer und jüngere Masthammel 86 , b) ältere Masthammel 84 , o) mäßig genährte Hanimel und Schafe (Merzschafe) . Schweine: a) vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1'/^ Jahren 65—66, d) fleischige 63—64, e) gering entwickelte, sowie Sauen 89 Pfg. Oesterreichische Ochsen —. Tendenz: langsam, Schweine mittel. Wettervorhersage für den 19. September 1907. Nach Aufheiterung des Wetters trocken und vorwiegend heiter, morgens und abends Nebel, schwache Luftbewegung, Nachtfrost, um mittag ziemlich warm. Neueste Nachrichten. (Wolff s Telegraphisches Bureau.) — Gotha, 17. September. (Privattelegramm.) Selbst mord verübte nach 30 jähriger Tätigkeit der Bureauvorsteher Andreas, der bei Justizrat Kunreuther beschäftigt war. Andreas hatte Unterschlagungen angeblich in Höhe von 40000 Mark begangen. — Forbach, 18. September. Gestern erfolgte hier die Beisetzung von drei bei dem Grubenunglück umge kommenen Bergleuten. Die Untersuchung über die Entsteh ungsursache ist noch nicht abgeschlossen. Von den drei Ver letzten hat einer das Krankenhaus verlassen, während die beiden anderen noch schwer darnieder liegen. — Karlowitz, 17. September. (Privattelegramm.) Bei den S ch l u ß m a n ö v e r n des 13. Korps wurden mehrere scharfe Schüsse abgegeben. Ein Zugführer und ein Gefreiter des 96. Infanterieregiments sind gefallen. Der Uebungsleiter ließ sofort abblasen, worauf festgestellt wurde, daß die scharfen Schüsse vom 3. Bataillon der Esseger Honveds abgegeben worden waren. Mehrere Kugeln sind überdies an den Köpfen der Offiziere vorüber geflogen. Den hauptsächlich aus Serben bestehenden Offizieren des Bataillons wurde aufgetragen, sofort eine Untersuchung einzuleiten. Da diese ergebnislos war, wurde das Honvedbataillon von den anderen Truppenkörpern eingeschlossen. Die Mannschaften desselben wurden von den Offizieren des 96. Infanterie regiments durchsucht. Bei vier Soldaten wurden zusammen 14 scharfe Patronen gefunden. Diese vier wurden abgeführt. Eine strenge Untersuchung ist eingeleitet. — Rotterdam, 17. September. (Privattelegramm.) Die gestohlene Fahne des 4. Regiments wurde von Bauern im Zeisterwalde gefunden und gestern von Bevoll mächtigten abgeholt, sodaß die Fahne bei der feierlichen Er öffnung der Kammer vor der Königin getragen werden konnte. — Paris, 17. September. General Drude teilte in Beantwortung von Anfragen mit, daß er, falls die Unter werfung der Stämme sich nicht verwirklichen werde, hinsichtlich seiner weiteren Tätigkeit mit der Regierung durchaus über einstimme. Er sagte, daß der Nachrichtendienst schwieriger geworden sei, seitdem die feindlichen Streitkräfte nicht mehr in der Nähe von Casablanca stehen. — R o m, 17. Septbr. In Ragni Acque Albule ^bei Tivoli ereignete sich heute gegen abend im Laboratorium einer Fabrik für Feuerwerkspulver eine furchtbare Erplosion. Dem „Mefsagero" zufolge sind 7 Arbeiter ein Opfer der Ka tastrophe geworden, 3 von ihnen sind tot. Auch eine Frau be findet sich unter den Getöteten. — Christiania, 17. September. Wellmann traf heute hier ein und setzte gegen Abend die Reise fort. Er erklärte bestimmt, daß er die Ballonfahrt wieder aufnehmen werde. Es sei bewiesen, daß der Ballon gegen 15 m Wind geschwindigkeit gehen könne. Wellmann reist im Oktober nach Amerika, um sich mit seinen Freunden in Chicago zu besprechen. Sein Ballon wird nach Paris geschickt, um Re paraturen und kleinen Abänderungen unterzogen zu werden. — Tokio, 17. September. In den Minen von Kosakabe bei Kotare brach heute vormittag Feuer aus, welches sich auf das Dorf ausdehnte und hundert Häuser in Asche legte. Bei den Versuchen, das Bergwerk zu retten, barst das Wasserreservoir, und die Flut ergoß sich in das Dorf. Dreißig Einwohner, unter denen sich viele Frauen und Kinder befinden, sind ein Opfer der Katastrophe geworden.
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