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ldt- »rc. den sche ert. trie Eis ner der be- der ng- mS ge- pr. "ig irke im. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet einschließlich der Sonnabends erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich l Mark 50 Pf. Einzelne Nummer 10 Ps. Bestellungen werden bei allen Postanstalten Inserate, welche in diesem Blatte di« weiteste Verbreitung de- deutschen Reiche-, für Bischofswerda und Umgegend finden, werden bis Dienstag und Freitag früh S Uhr ° - angenommen und kostet die dreigespalteneLorpuSzeile IVPf., unter„Eingefandt" 20Ps. GeringsterJnferatenbekag25Pf. Ker sächsische LrzMer, Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen «nd Umgegend. Amtsblatt der Kgl. AmtshliuMaimschast, der Kgl. SchulmsPcküon «. des Kgl. Hmiptsteueramtes zu Buutzcu, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadttathcs zu Bischofswerda. in der Expedition dieses Blatte» angenommen. Achtteadvierzigster Jahrgang. Bekanntmachung, rückständige Anzeigen, das Auftreten von Nonnenfaltern betreffend. Durch Bekanntmachung vom 2. März d. I. (Nr. 52 der „Bautzner Nachrichten" vom Sonnabend, den 4. März, und Nr. 19 des .^Sächsischen Erzählers" von Mittwoch, den 8. März d. I.) sind die Gutsvorsteher und Gemeindcvorstände de« Bezirkes angewiesen worden, bis zum 1. September d. I. Anzeige über die vorgenommenen Waldbesichtigungen anher zu erstatten, auch wenn keine Nonnenfalter beobachtet worden sind. Da bisher nur von einer kleinen Anzahl von Gutsvorstehern und Gemeindevorständen diese Anzeigen eingegaugen sind, so wird deren Erstattung hiermit erinnert und bis zum 12. dieses Monats erfordert, bei Vermeidung einer Ordnungsstrafe von 3 Mark. Bautzen, den 5. September 1893. Königliche Amtshauptmannschaft. 798 von Zezschwitz Der Kaiser in Metz. Kaiser Wilhelm ist in Metz unter dem Jubel der Bevölkerung eingezogen, in jene Stadt, um die vor nunmehr 23 Jahren drei Tage lang ein wilder Kampf tobte und die nach monatelanger Belagerung endlich in die Hände der deutschen Sieger fiel, um für immer in ihrem Besitze zu bleiben. Straßburg und Metz waren seit länger ols zweihundert Jahren die AuSfallSpsorten ge wesen, die sich gen Osten öffneten, um die fran zösischen Schaaren über die deutschen Fluren hereinbrechen zu lassen. Diese beiden gewaltigen Waffenplätze waren eine permanente Gefahr für Deutschland und unserer Schwäche. Heeren Rückenhalt griffen gewährten, spickten Wälle den Frankreich. Jetzt ! ein unverkennbares Zeichen Wie sie den französischen und Schutz bei ihren An- so wehrten ihre kanonenge- Deutschen das Eindringen in ... blicken ihre Kanonen drohend -gen Westen und den Franzosen steht eS frei, sich die Köpfe an"den Mauern dieser Festungen ein zurennen, falls es der ^ranäs nation wieder ein mal gelüsten sollte, einen Gang mit uns zu wagen. Der dauernde Besitz von Metz ist das deutsche Blut, das um seinetwillen vergossen wurde, wohl werth gewesen und Kaiser Wilhelm sprach uns aus dem Herzen, als er nach seiner Ankunft in der lothringischen Hauptstadt ver bündete, „Metz und seine Armeekorps sei ein Eckpfeiler in der militärischen Macht Deutschlands und dazu bestimmt, den Frieden Deutschlands, ja ganz Europas, dessen Erhaltung "sein fester Wille sei, zu schützen." Diesen Eck pfeiler zu erschüttern oder gar aus dem festge fügten Bau des deutschen Reiches zu reißen, wird keiner Macht der Welt so leicht gelingen. Stolz blickten die Augen des obersten Kriegs- 'Herrn auf die blitzenden Reihen der Truppen, über welche er aus dem Exerzierplatz zu Metz -die Parade abnahm. Sie bürgen ihm dafür, Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Rittergutspachters Carl Leonhard Mostdorf in Ober-Putzkau wird heute am 7. September 1893 Nach mittags 4 Uhr daS Konkursverfahren eröffnet. Herr Rechtsanwalt Roch in Bischofswerda wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 7. Oktober 1893 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintre- tenden Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 27. September 1893 Vormittags halb 11 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 18. Oktober 1893 Vormittags halb 11 Uhr vor dem unterzeichnete« Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, vou dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 27. September 1893 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Bischofswerda, den 7. September 1893. Schmalz 'Veröffentlicht: Sekr. Richter, stellv. Gerichtsschreiber. Trinksprüche des Kaisers. Bei dem Paradediner am Montag in Metz hat der Kaiser einen Trinkspruch ausgebracht, in dem er sagte: Mit einer ernsten Feier, dem Feldgottes- dienst, habe sein Einzug begonnen; Metz, daS Jahrhunderte lang dem Reiche entrissen war, solle deutsch bleiben, an dem Ernste, mit dem die Truppen an dem Denkmal vorbeimarschirten, Bekanntmachung Die über den Töpfer Emil Ernst Werner von hier eingeleitete Abtvesenyeitsvormundschaft hat sich erledigt. Bischofswerda, am 4. September 1893. Königliches Amtsgericht. Schmalz. sie werden, gleich jenen Tapferen vom Königin- Augusta-Regiment, an die der Kaiser in seinem Koblenzer Trinkspruch erinnerte, im Wetter der Schlacht ihrem Kaiser melden: Wir sind unserem Schwur treu geblieben und haben unsere Pflicht gethan! Die Worte des Kaisers, die er in Metz und Koblenz gesprochen, tragen einen durchaus fried lichen Charakter und sind wohl geeignet, alle Bedenken aus daS Gründlichste zu zerstören, die von französischer Seite an die lothringischen Manöver geknüpft wurden. Ging doch der Pariser „Figaro" so weit, aus der Thatsache, daß gleichzeitig in den Reichslanden und in den italienischen Nordwestprovinzen Manöver statt finden, zu folgern, die diesjährigen deutschen und italienischen Manöver trügen die Kennzeichnung einer Generalprobe. Kaiser Wilhelm jedoch ver kündete eS laut, daß die Erhaltung des Friedens in Europa sein fester Wille sei und er hat dabei nur den Zielen und Zwecken des Dreibundes Ausdruck gegeben. Die militärische Machtent faltung Deutschlands trägt, wie man den kaiser lichen Worten entnimmt, keinen aggressiven Cha rakter, sie ist bestimmt, den Frieden zu schützen. Die Anwesenheit des Kronprinzen von Italien bei den deutschen Manövern und in Metz zeigt den Franzosen, daß Italien nach wie vor ge willt ist, dem Friedensbunde der beiden mittel europäischen Mächte die Treue zu halten, jenem Bunde, welcher die Franzosen gezwungen hat, drriundzwanzig Jahre lang Gewehr bei Fuß zu stehen. Selbst den eitelen und verblendeten Franzosen muß es jetzt einleuchten, daß Italien von Frankreich nichts mehr erwartet, nichts mehr erhofft und nur sein Heil im rückhaltlosesten Anschluß an den Dreibund sucht. Wenn eine Erscheinung geeignet ist, den Groll unserer westlichen Nachbarn über die Vorgänge in den Reichslanden zu erhöhen, so ist eS daS A. allerdings den Glauben der Franzosen an die geknechteten widerwilligen Elsaß-Lothringer etwas erschüttern dürfte. Der Empfang des Kaisers gestaltete sich unter so allgemeiner Betheiligung und unter solchen loyalen Kundgebungen, wie er kaum in irgend einem anderen Thrile Altdeutschlands anders, großartiger undwärmer hätte sein können. In Metz selbst ist nicht nur Bürgermeister Halm ein Altdeutscher, auch die städtische Vertretung zeigt durch freie Wahl bereits eine deutsche Majorität. Aber selbst Leute, wie der früher zu den Protest lern zählende Jaunez, begrüßen Namens der Einheimischen loyal den Kaiser, nicht nur alle offiziellen Vertretungen, Bezirkstag, Kreistag, Bürgermeister re. sind zugegen, das lothringische Volk selbst bringt in Massen dem Kaiser seine Huldigung dar, die Schuljugend, die Vereine, viele Tausende von Landlcuten jubeln dem obersten Vertreter des Deutschen Reiches zu. ES dürfte den Franzosen denn doch schwer fallen, daS Alles als künstliche Mache, als erzwungene, widerwillige Kundgebung hinzustellen. ES wird ihnen da wohl kaum etwas Arideres übrig bleiben, als sich mit dem für den Oktober angekündigten Besuch der russischen Flotte in Toulon zu trösten. Gönnen wir ihnen das Vergnügen. Kronstadt hat uns nichts geschadet, — Toulon wird unS auch nicht weh thun.