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Der sächsische Erzähler. Leite 2 Grabner I. V.: Wobst 1000 -ll.o 5,4; - -12,g — 13,6 8,8; — Im Jahre 1890 umfaßte die Gesammt-Ausfuhr 608,5 Mill. Rubel, davon empfing Deutschland den Werth von 175,9 Mill. Rubel oder ca. 29 Prozent. Weitere Angaben liegen noch nicht vor, es ist indeß festgestellt, daß die Mißernte des Jahres 1891 und die Ausfuhrverbote die Ausfuhr Rußlands stark gehindert haben. In normalen Zeiten bewerthcte sich die Getreideaus fuhr Rußlands Mark): Bekanntmachung. Sonnabend, den 29. Juli a. Vormittags 9 Uhr, werden bei der unterzeichneten Verwaltung 11570 böhm. Mittclkohlc II. gegen sofortige Baarzahluug im Mcistgcbot öffentlich verkauft. Bischofswerda, am 27. Juli 1893. XSiÜKl. (MvrvernMunK. I. V.: Unger. GütcrexpeditionS-Kassierer. ; —16,13; —19,7) —20,g; —22,093; 10,88; —14,692; 15,is; Bestellungen auf den für die Monate und tviub«,' werden zum Preise von 1 Mk. von unseren Zeitungsboten und der unterzeichneten Expedition angenommen. Die Expedition des „sächsischen Erzählers". Weizen Roggen Hafer Gerste Außer diesen Hauptartikcln auS der Rubrik „Lebensmittel" kommen aber noch andere in Be tracht. Für das Jahr 1889 finden wir in der amtlichen Statistik verzeichnet: Flachs 35 Mill. Mk., Hanf 30 Mill. Mk., Bau- und Nutzholz 67,3 Mill. Mk, Eier 13 Mill. Mk., Kleie 14 Mill. Mk., Borsten 10 Mill. Mk., Felle 13 Mill. Mk. u. s. w. Hier ist ein Feld, uuf dem sich die Interessen beider Länder begegnen. Aus jeden Fall erscheint aber das Interesse Rußlands an einem erleichterten Export noch weit gewichti ger als das unsrige. Das Jahr 1891/92 hat uns darüber die nöthige Belehrung gebracht. Wir haben, wenn eS nicht anders gehen will, gelernt, uns auch von Rußland frei zu machen und unfern Bedarf an Roggen thcilweisc durch Weizen ersetzt, theils von anderswo her, aus Amerika, Indien rc., bezogen. Sollte Rußland allzu sehr auf seine Stellung pochen, so würde man sicherlich in den Wcttbcwerbsländern auch zu verstärktem Anbau des Roggens übergehen. In den ersten 11 Monaten des Jahres 1892 umfaßte die Getreideeinfuhr Deutschlands inSge- sammt: An Weizen 12,6 Mill. Kg., darunter nur 2,6 Mill, russischen Ursprungs; an Roggen ca. 5 Mill. Kg., darunter ca. 1 Mill. Kg. aus Rußland; an Hafer 701,504 Kg., darunter nur 79,502 Kg. russischen. Man sieht, daß wir nöthigenfalls auch ohne Rußland fertig werden können. Rußland, als Ackerbaustaat, ist nun einmal für den Absatz seiner Erzeugnisse auf Europa, in erster Reihe auf Deutschland ange wiesen, und es dürste der russischen Regierung schwer fallen, die Bevölkerung eines Besseren zu belehren. Sicherlich würde sich Rußland ohne Besinnen zu einem Entgegenkommen gegen Deutschland entschließen, wüßte eS nicht zu gut, wo auch unsere Schwäche sitzt und daß wir ein natürliches Interesse an unserer eigenen Ausfuhr nach Ruß land haben. Ziffermäßig stellt sich dies weit ge ringfügiger dar als dasjenige Rußlands an seinem Export. Im Jahre 1889 führte Deutschland nach Rußland Maaren ein im Werthe von 124 Mill. Rubel oder 33 Proz. der Gesammteinsuhr Rußlands. Beiläufig bemerkt: In früheren Jahren, als die russischen Einfuhrzölle noch nicht so hoch bemessen waren, hatte der deutsche Im port die Höhe von über 200 Millionen Rubel erreicht, beispielsweise im Jahre 1880 274 Mill. Rubel oder 49 Prozent der Gesammteinsuhr. Mit der zunehmenden Verschärfung des russischen ZollschutzsystemS, daS seinen höchsten Ausdruck in dem Tarif vom Jahre 1891 sand, sind die deutschen Erzeuger immer weiter zurückgedrängt worden, zumal in den letzte» Jahren, da der Rubelkonrs eine weichende Richtung inne hielt. Während demnach für daS Jahr 1889 das Inte resse Rußlands an der Ausfuhr nach Deutsch land sich aus ca. 28 Prozent seiner Gesammt- auSsuhr erhebt, sandte in demselben Jahre Deutschland nach Rußland 196,9 Mill. Mark Maaren, oder 6,5 Prozent seiner GesammtauS- suhr. Im Außenverkehr Deutschlands nimmt Rußlanv erst die sechste Stelle ein und steht gegenwärtig mit der Schweiz auf der gleichen Höhe. DaS find sicherlich nicht zu unterschätzende Interessen, zumal wenn in Betracht gezogen wird, daß die deutsche Eisen- und Kohlcnindustrie des OstenS fast einzig auf den Export nach Rußland angewiesen ist. Aber dennoch bliebe Rußlands Interesse an geordneten Handelsver hältnissen immer ein größeres. Zu dieser Ueber- zeugung gelangt man, wie schon oben bemerkt,, ohne Weiteres, wenn man aus dem beiderseitigen WaarenauStausche die Bilanz zieht. Darnach hat in den letzten zwölf Jahren die jährliche Ausfuhr Rußlands nach Deutschland 416 Mill- Mark und die Ausfuhr Deutschlands nach Ruß land 190 Mill. Mark betragen. Aus diesen Zahlen, die als ein Maßstab für daS beider seitige Interesse an dem deutsch-russischen Handel dienen können, läßt sich zur Genüge ersehen, daß ein Zollkrieg zwischen Deutschland und Rußland jedenfalls diesem mehr Schaden brächte als dem ersteren. Deutschland hat seinen Zolltarif Ruß land gegenüber in keiner Weise erhöht und da her auch keine Veranlassung gegeben zu einem Vorgehen, wie es auf russischer Seite beabsichtigt ist. Daß infolge der vorjährigen Handelsver träge der deutsche Tarif mehrfache Herabsetzungen zu Gunsten der Vertrags- und meistbegünstigten Staaten erfahren hat, das hat für Rußland durchaus nichts Verletzendes. UeberdieS hat ja auch die deutsche Regierung ihre Bereitwilligkeit gezeigt, die BertragSzölle gegen Einräumung entsprechender Vorthrile auch auf russische Maaren auSzudehnen. Die russischen Zollerhöhungen würden daher keineswegs als Repressalie, sondern vielmehr als direkter Angriff zu bezeichnen sein- Daß Deutschland den Nackenschlag des lieben Nachbars sanft und grdulvig hinnehmen wird,, ist billig zu bezweifeln. So gefährliche Sache ein solcher Zollkrieg ist, sv darf doch nicht verkannt werden, daß Deutschland eS sich schuldig ist, sowohl aus wirthschaftlichcn Inte ressen wie aus Gründen politischer Klugheit und der Nationalehre, auf die angedrohten Maß nahmen Rußlands seinerseits mit Repressivmaß regeln zu antwprten. In welcher Weise dies geschehen könne, darüber schreibt zutreffend die „Deutsche VolkSw. Korrespondenz: „Da die rufst-- sche Regieruna, nachdem Deutschland die als Gegenleistung für feinen Konventionaltarif an ge botenen russischen „Gegenleistungen" abgelehnt» Repressalien anwenden und die deutschen Maaren nicht nach dem bisherigen Tarife, sondern Der Zollkrieg mit Rußland. Wenn nicht Alles trügt, stehen wir unmittel bar vor einem Zollkrieg mit Rußland. Der gegenwärtige Stand der Handelsvertragsverhand lungen läßt sich etwa in folgender Weise zu- sammcnfassen: Gegenüber dem russischen Ver langen auf Herabsetzung der deutschen Getreide zölle für die russische Einfuhr nach Deutschland hatte das deutsche auswärtige Amt diejenigen russischen Zollherabsetzungen benannt, welche eS als Gegenleistung russischerseits für erforderlich erachtete. Dem gegenüber waren von Rußland Gegenanerbietungen gemacht worden, die weit hinter den deutschen Forderungen zurückblieben und als diese Zwischenvorschläge deshalb deutscher seits als ungenügend bezeichnet worden waren, hatte Rußland das weitere Anerbieten gemacht, Bevollmächtigte nach Berlin zu entsenden, um über die einzelnen Sätze zu verhandeln. Dieses letztere Anerbieten ist vom auswärtigen Amt unter der Voraussetzung angenommen worden, daß als Grundlage für diese Verhandlungen die deutschen Gegenforderungen von Rußland aner kannt werden. Gleichzeitig wurde bemerkt, daß an einen Abschluß des Vertrages, da der Reichs tag zu demselben erst seine Zustimmung geben müsse, vor November d. I. kaum zu denken sei. Dies hat in Rußland stark verschnupft. Man hatte dort erwartet, daß Deutschland die russi schen Vorschläge mit Kußhand annehmen würde und sieht sich nun sehr enttäuscht. Brutal in seinem Vorgehen, wie Rußland von je gewesen, ist daraufhin, wie am Dienstag telegraphisch ge meldet wurde, sofort der Beschluß gefaßt worden, den russischen Kampftarif vom 1. August an den vertragslosen Ländern gegenüber in Kraft zu setzen. In erster Linie ist dieser Schritt natürlich gegen Deutschland gerichtet. Wir stehen also unmittelbar vor einem Zollkrieg mit Rußland. Daß sich Rußland mit der Aufstellung seines Kampftariss nur in sein eigenes Fleisch schneiden wird, ergiebt eine Vergleichung der beiderseitigen Ausfuhrverhältnisse. Wir lassen in der statisti schen Wägung der Interessen, die auf beiden Seiten in Frage kommen, Rußland den Vortritt. Rußlands Ausfuhr über die europäische Grenze umfaßt 88,7 Prozent seines gesammten Ausfuhr handels. Er betrug im Jahre 1889 687 Mill. Rubel (Papier), von denen 190,3 Mill. Rubel oder ca. 27 Prozent auf Deutschland entfielen. Kbst-Verpachtung. Die diesjährigen Nutzungen an Aepfeln und Birnen auf nachstehenden fiskalischen Straßenstrecken sollen Donnerstag, den 10. Augnst d. I., Vormittags 10 Uhr, im Gasthofe zur „Stadt Dresden" in Kamenz gegen Baarzahlung und unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen an den Meistbietenden verpachtet werden. Bautzen-Kamenzer Stratze, Stat Kamenz-Dresdener Straße, Bischofswerdaer-Kamenzer Stratze - -Großröhrsdorfer Stratze „ Kamenz-Königsbrücker Stratze, 5,ü—9,6 0—2,4; 4,2—8,4 0 1,76; 0—1,5; 3,95; —4,78; (mit Ausnahme der an der Herrschaft!. Park mauer in Brauna anstehenden Bäume); Dresden-Hoyerswerdaer Stratze, „ 4,?—5,5; —7,37; 21,38—23,0. König!. Straßen- nnd Wasser-Bauinspettion Bautzen, König!. Bauvemalterei Kamenz am 28. Juli 1893. nach D rutsch land auf (in 1889 1888 1887 42,777 22,176 36,337 98,460 42,339 35,431 28,105 11,947 9,847 36,746 13,297 8,732