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!», gepreßt und daS Athrmholen ußd die Verdauung erschwert. Es versäume deShälb keine Mutter, die Kinder auch beim Mittagsschlaf ihrer Kleider zu entledigen, und achte darauf, daß die» niemals unterlassen werde. Fröhliche Kindergefichter beim Erwachen werden der Lohn sür diese kleine Mühe sein. — Gartenbesitzer seien hierdurch darauf auf merksam gemacht, daß sich jetzt an Rosen und anderen von Blattläusen stark belästigten Pflanzen eine kleine, grüne Raupe zeigt, mit spitzem Kopfe und einem weißlichen, schmalen Streifen auf dem Rücken. Dieselbe nährt sich lediglich yon Blatt läusen und greift weder Blatt noch Knospen an. ES liegt also im Interesse der Blumenfreunde, wenn sie bei den Ungezieferjagden diese Raupen schonen. — DiejenigeirEltern, welche ihre Söhne in die Unterofsiziersschule zu Marienberg aus nehmen lassen wollen, haben Gesuche spätestens bis zum 15. Aug. an daS königliche Bezirks kommando einzureichen. — Wie aus dem Jnseratentheile ersichtlich, wird «ine Vertreterin des Method'schen Fräulein Amalie v. Frankhen Hierselbst einen UnterrichtS- CursuS in der Teppichknüpferei abhalten. — Es ist dies eine neue Erfindung, welche die orientalische Teppichknüpserei als Hausindustrie einführbar macht. Bisher konnte man diese Orientteppiche nur an großen Knüpkstühlen Her stellen, welche sehr kostspielig und raumerfordernd sind, durch die neue Erfindung ist aber die Möglichkeit geschaffen, dieselben ohne Knüpsstuhl und jedwedes Handwerkszeug, wie Rahmen, Knüpszange rc. auf jedem Tisch hrrzustellen. — Wir wollen bei unserem Hinweis auf die Sache noch ganz besonders darauf aufmerksam machen, daß die Knüpsmethode nicht mit den bisher an gewendeten auf Canevas mit Häkelnadel und vermittelst Knüpszange zu verwechseln ist. Der Unterricht dauert Vr Stunde. Wir möchten allen Damen, welche sich für diese praktische Handarbeit interessiren, empfehlen, den Unterricht, der unentgeltlich ertheilt wird, zu besuchen. G Am 5. d. MtS. und folgende Tage hat eine abermalige Ansloosung kgl. sächs. Staats papiere stattgefunden, von welcher die auf 3>/, <>/<> herabgesetzten, vormals 4 °/<> Staatsschulden- Kassenscheine von den Jahren 1852/55/58/59 /62/66 und /68, Zl/, o/o dergleichen vom Jahre 1867, auf 3'/, "/, herabgesetzten, vormals 4°/» dergleichen vom Jahre 1869, Hi« durch Ab stempelung in 3V, °/o und 4 "/<> StaatSpapiere umgcwandelten Löbau-Zittauer Eisenbahnaktien Vit. und L, ingleichen die den 1. Dezember 1893 und beziehentlich den 2. Januar 1894 zurückzuzahlendcn, auf den Staat übernommenen 3>/, <>/<> Partialobligationen von den Jahren 1839 /41 und 4 "/, Schuldscheine vom Jahre 1866 der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staats papiere werden hieraus noch besonders mit dem Hinzufüge» aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipz. Ztg., dem Dr. Journ. und dem Dr. Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämmtlichen Bezirkssteuer-Einnahmen und Gemeindevorständen des Landes zu Jedermanns Einsicht ausgelegt werden. Mit diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen aus- geloosten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder anfgerusen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Auslösungen übersehen. ES können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrthume hinzugeben, daß, so lange sie Zins scheine haben und diese unbeanstandet eingc- löst werden, ihr Capital ungekündigt sei. Die Staatskassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentirten Zinsscheine nicht vor nehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Verzinsung ausgelooster Kapitale über deren Fälligkeitstermin hin aus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Bethciligten infolge Unkenntniß der Ausloosunp zu viel erhobenen Zinsen seiner zeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft .empfindlichen Nachthelle sich die Jnhaver von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der restiren- den Nummern) schützen können. -b- Burkau. Bei der am vergangenen Sonntag stattgefundenen Inspektion der freiw. Feuerwehr hatte man wieder Gelegenheit ihre in gewohnter Weise bewiesene Schlagfertigkeit zu bewundern, weshalb auch die Herren Inspizienten bei der geübten Kritik mit vollem Rechte sich veranlaßt fühlten, ihr die Ernkur .Vorzüglich" »u ertheilrn. Hat sich doch die wackere Wehr seit ihrem 17 jährigen Bestehen oftmals bewährt, wenn die Stunde der Gefahr unser« Ort be« . . 20. Wahlkreis. Zschopüu: von Hrrdir (kons.) 576, Tölditz (soz.) 693, Löwenthal (dfr.) 43. — Bezirk Sayda: von Herder 2624, Löwenthal 132, Colditz 982. 21. Wahlkreis. Stadt Annaberg: Böhme (kons.-nat.-lib.) 909, Krause (frcis.) 517, Lieber mann von Sonnenberg (Antis.) 188, Grenz (soz.) 843. 23. Wahlkreis. Plauen i. B.: von Polrnz (kons.) 4273, Kirbach (freis. 986, Gerisch (soz.) 5083. Ergebniß aus 20 Orten. — Äesammt- ergebniß: Amtshauptmann von Polenz (kons.) 5025, Handelskammersekretär Kirbach (freis.) 2403, Gerisch-Berlin (soz.) 6856 Stimmen. Stichwahl zwischen von Polenz und Gerisch. — Ueber die Frage, ob bei Reichs tagS- wahlen absolute oder relative Stimmenmehrheit entscheidet, begegnet man noch oftmals irrigen Ansichten. ES sei deshalb darauf aufmerksam gemacht, daß die Wahl eines ReichstagSabaeord- netrn durch absolute Stimmenmehrheit aller in einem Wahlkreise abgegebenen giltigen Stimmen erfolgt. ES ist daher derjenige Kandidat als gewählt zu betrachten, auf welchen sich mindestens «ine Stimme mehr als die Hälfte aller im Wahl kreise abgegebenen giltigen Stimmen vereinigt hat. Hat sich auf einen Kandidaten die absolute Mehr heit der abgegebenen giltigen Stimmen nicht ver einigt, so ist eine engere Wahl vorzunehmen. Auf die engere Wahl kommen nur diejenigen beiden Kandidaten, welche die meisten Stimmen erhalten haben. Sind aus mehrere Kandidaten gleich viele Stimmen gefallen, so entscheidet daS LooS, welches durch die Hand deS Wahlkom- nnssarS gezogen wird, darüber, welche beiden Kandidaten auf die engere Wahl zu bringen sind. Tritt bei einer engeren Wahl Stimmengleichheit ein, so entscheidet daS Loos darüber, welcher von beiden Kandidaten als gewählt zu betrachten ist. Bischofswerda, 15. Juni. Ein Unfug ge meinster Art wurde in vergangener Nacht dadurch verübt, daß mehrere Häuser am hiesigen Markt platz mittelst einem Gemenge von Oel und RuS arg beschmutzt worden sind. Trotz der von der Polizei noch Nachts gemachten Nachforschungen fehlt leider bis zur Stunde jede Spur dieses elenden Subjektes. Die Expedition dieses Blattes ist bereit, Demjenigen, welcher den Thäter derart nachmeist, daß derselbe zur gerichtlichen Bestrafung herangezogen werden kann, eine Belohnung von 20 Mark zu zahlen. — Den durch die Post beförderten Packet- srndungen nach Rußland dürfen nach dem russischen Postreglement verschlossene Briefe nicht beigcpackt sein. Wird bei der zollamtlichen Abfertigung in Rußland in einem Packele ein verschlossener Bries vorgesunden, so kommt, waS nicht allgemein bekannt sein dürste, russischcrseitS ein Strafgeld von 2 Rubeln sür je 1 Solontnik (etwa 4 g) zur Einziehung. — (Bußtagsfeicr.) Um die Begehung einer gemeinsamen BußtagSseicr in dem größeren Theile des evangelischen Deutschlands zu ermög lichen und um mit der für diesen Zweck gebotenen Verlegung des zweiten jährlichen Bußtags auch die Feier des ersten Bußtages in Uebereinstim- mung ru bringen, haben die in Lvangolioia beauftragten Staatsminister unter Zustimmung der Landessynode verordnet, daß die in der evangelisch lutherischen Landeskirche gesetzlich be stehenden beiden Bußtage künftig von Freitag vor dem Sonntag Oculi und Freitag vor dem letzten Trinitatissonntag auf Mittwoch vor Oculi und Mittwoch vor dem letzten Trinitatissonntag verlegt werden. - Beim Beginn der Kirschenzeit ist vor dem noch immer vielfach geübten Verschlucken der Kerne zu warnen. Krankheit und selbst der Tod können davon die Folge sein. — Außerdem ist infolge Werken« der Kerne auf die Fußsteige schon mancher Unglücksfall durch Ausgleiten, welches durch die schlüpfrigen Kerne verursacht wurde, entstanden. — ES ist eine leidige ThaUache, daß nicht selten kleine Kinder, welche am Nachmittage schlafen sollen, angekleidet in ihre Betten gelegt werden. Gewöhnlich geschieht dies aus Bequem-^ lichkeit, damit die Kinder nicht aus- und ange zogen werden müssen. Wenn rS der Mutter bekannt märe, wie schädlich diese Gewohnheit ihrem Lieblinge ist, so würde sie ganz gewiß nicht die Mühe scheuen, ihn zum Schlafen au«- znziehen. Namentlich jetzt, wo dir heiße Sommers zeit beginnt, ist das Ausziehen der Kinder beim Schlafen von besonderer Wichtigkeit. DaS Kind, welches in seinen Kleidern geschlafen hat, wacht vielfach vom Schweiß ermattet und erschöpft auf und ist deshalb, anstatt vom Schlaf erquickt «eist mißgestimmt. Die Bänder und Knöpfe der Kleider Haben die Unterleibs- und Brustorgane drohte; dadurch hat sie aber auch verstanden, sich die Sympathien der ganzen Grckbinde und insbesondere die deS VemeinderathS zu sichern. Wollen wir nur wünschen, daddle tapferen Männer mit ihrem langjährigen nichtigen Hom- mandantrn Herrn Anders noch lange zum Wohle unserer Gemeinde ihre Kräfte widmen. Die In- spektion vollzogen die Herren Ausschußmitglied des BezirkSverbandS laus. Feuerwehren Haupt mann Stölzel-BischosSwerda, Hauptmann Haufe- Rammenau und stellvertr. Hauptmann MrcHck- BischofSwerda, außerdem waren noch mehrere Mit glieder von den Nachbarwehren und viele Ein wohner Burkau- erschienen. ' Uhyst a. T. Mit großer Freude begrüßt man in hiesiger Gegend die jüngst erfolgte Nieder lassung eines Arztes in Taschendors, nachdem eine solche in der so reich bevölkerten Umgebung zu einem dringenden Bedürfniß geworden war. Schon vor mehreren Jahren war die hiesige Be völkerung in der glücklichen Lage, sowohl in Burkau, als auch in Uhyst einen Arzt zu wi srn, leider wurde aber letzterer durch den Tod abge« rufen, während ersterer nach Bischofswerda über siedelte. Möge Herrn vr. Vogel in Taschendorf die Ausführung seines so schweren Berufes zum Wohle der armen Kranken jederzeit mit Erfolg gekrönt sehen und im übrigen Alles das hier finden, was zur Befriedigung seiner eigenen Wünsche dienen kann. Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 15. Juni. Durch Feuer wurden vernichtet: etwas Wald bei Kleinzschachwitz; etwas Wald bei Schandau im Rietschgrunde; Scheune und Schuppen deS Handelsmannes Richter und der Schuppen des PfarrhofeS zu Krakau bei Königsbrück. — Der 12jährige Knabe Oswald in HauSwalde wurde im Walde von einer Kreuzotter in die Ferse gebissen und ist sehr schwer erkrankt. — Der 17jährige Dienstknecht Jenke in Großröhrsdorf kam bei der Feldarbeit beim Scheuwerden der Ackerthiere um'S Leben. — Einem anderen junge» Menschen in KleinröhrSdors wurde von der Transmission ein Arm auSgerissen. — Der 78- jährige Auszügler Haufe in HauSwalde fand seinen Tod beim Fuhrwerke, indem er überfahren wurde. — Bei einer Feverwehrübung in Warns dorf stürzte ein Feuerwehrmann von der Höhe und wurde lebensgefährlich verletzt. — In Blun bei Hoyerswerda ist der 6jährigr Knabe eines Gutsbesitzers in ein mit Wasser angesüllteS Loch gefallen und darinnen ertrunken. — Der Militär verein zn Altlöbau hält den 18. d. Mts. seine Fahnenweihe. — Der Militärverein zu Burg bei Hoyerswerda ließ seine neue Fahne weihen. 12 auswärtige Vereine mit 7 Fahnen nahmen an der Festfeier Theil. — Nicht die Schreibeschule, sondern die sogen. „Scheibeschule" zu Mittel herwigsdorf feierte daS 50jährige Jubiläum ihres Bestehens. — Zu Penzig wurde der katholische Kirchhof in festlicher Weise eingeweiht. — Herr Pfarrer Kneipp aus WöriShosen hielt den 15. d. M. einen Vortrag in Görlitz. — In Demitz wurde am Montag ein Haus und Scheune durch Feuer vernichtet. Nach dreijähriger erfolgreicher Wirksamkeit in Bautzen wurde Herr Bürgermeister vr. Kaeubler dortselbst, Mitglied der Ersten Ständekammer, von der Stadtvertretung fast einstimmig zum Bürgermeister auf Lebenszeit erwählt. Dittersbach, 13. Juni. Unsere Orgel, eines der seltenen und herrlichen Silbermann- schen Werke, im Jahre 1726 erbaut, an welcher seit 45 Jahren nichts gethan worden war, mußte einer größeren Reparatur unterworfen werden, mit welcher der Orgelbauer Herr Berger von Bischofswerda betraut worden war. Dieselbe ist nunmehr beendet und fand gestern Nachmittag die Uebernahme bez. Prüfung der Orgel durch Herrn Cantor Fährmann in Dresden, Organist an der JohanneSkirche, statt. War man stet» besorgt, ob auch bei der umfänglichen Reparatur der die selbe auSsührende Orgelbauer im Stande sein werde, den Charakter deS Silbermann'schen Werke» zu wahren, so hat die gestrige Prüfung voll kommen dargethan, daß diese Sorge unbegründet war. Herr Berger hat eS verstanden, da» in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen, wa» auch der Revisor Herr Cantor Fährmann lobend an erkannt hat. Letzterer hat dem Kirchenvorstande noch besonders an'» Herz gelegt, den Schatz, welchen wir in der Silbermann'schen Orgel be sitzen, die jetzt wieder in mächtigen Tönen unser Gotteshaus durchbraust, sorgfältig zu hüten und von Zeit zu Zeit einer Prüfung zu unterwerfen. Die Kosten der Reparatur belaufen sich auf ca. 900 Mark. Bekanntlich hat unser Kirchenpatron und Rittergutsbesitzer Herr vr. jur. Leuschner