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Marktpreise in Kamenz am 17. Mai >893 11 so 25 40 50 Kilo 1200 Pfd. 1 Kilo so . 50 Kilo Korn Weizen Gerste Hafer Erbsen 8 38 20 benutzen läßt. Entgegen vorheriger Abmachungen stellen die Conserdativen auch solchen antisemiti schen Caiididaten die ihrigen entgegen, von denen sie wissen, daß sie nicht nur sür die Militär vorlage stimmen würden, sondern daß sie auch sonst auf durchaus christlich-conservativem Stand punkte stehen. Ja, sie gehen soweit, Wahlkreise als die ihrigen zu beanspruchen, die sie nur mit Hilfe der Antisemiten seinerzeit erobert hatten und nicht zu halten im Stande waren, als die Antisemiten ihnen ihre Hilfe nicht mehr ange deihen ließen. DaS ist nicht mehr ehrlich Spiel, und diesem Verhalten gegenüber werden die Anti semiten sich gezwungen sehen, den Lonservativen ihrerseits jede Unterstützung zu versagen. Dann mögen die Conservativen sehen, waS sie ohne Antisemiten vermöge». Die schwere Verant wortung sür den heraufbeschworenen Conflict und seine Folgen für daS nationale Interesse trifft sie allein, die ihr Parteiinteresse über daS allgemeine Wohl stellten. Wir rufen daher den Antisemiten zu: Haltet die Augen offen! (Staatsbürger-Zeitung). Heu Stroh Butter Erbsen Kartoffeln 50 . M.Ps. 4 75 22 — 2 10 2 50 Kilo Hirse Heu Kartoffeln Butter 1 Kilo 2 20 Stroh (600k) 21 — Vatter lo klsclioksKsrU». 2Mk.50PI.biS2Mk.60 Ps. M.Ps. M.Ps. 6 75 biS 0 87 7 65 6 78 7 80 7 68 12 - - 12 50 M.Ps. M.Ps. 14—biS!7 — 430 . 4 60 2 — , 220 2 80 24 — 8 24 7 14 8 — 8 — Alle Sorten Tinten alS: Chemnitzer veilchenbl. schwarze Copier- tinte, Alizarin, Schreib- und Copiertinte I. Qualität, Beste tiefschwarze Canzlei-Tinte, Tiefschwarze Kaiser-Tinte, Tiefdunkelblaue Schreib- u. Zeichen- Tinte, Beste rothe Carmin-Tinte, Faber'sche Bleistifte, Stahlfedern rc. in reichster Auswahl empfiehlt Deutsche und französ. Spielkarten empfiehlt im Ganzen und Einzelnen zu billigsten Preisen Friedrich May. Interessen der Landwirthschaft voll eintretrn wollten: ES kann Ihnen aber unmöglich unbe kannt geblieben sein, daß der Bund der Land- ... wirthr. im hiesigen Wahlkreis für den vom konservativen Verein aufzustellenden (gio!) Grafen zur Lippe (Baruth) eintreten wird, welcher al- Deltgirter der hiesigen KreiShauptmannschaft im Bund der Landwirthe eine hervorragende Stellung, zu welcher er übrigens einstimmig gewählt worden war, einnimmt, welcher dadurch und durch seine Charaktereigenschaften und unabhängige Stellung naturgemäß (sie!) den Landwirthe» die sichersten Garantien sür deren (soll wohl heißen „ihre"?) Interessen bietet, und auch in Bezug auf die Judenfrage auf einen (Äo!) selbständigen, weit gehenden berechtigten Forderungen völlig Rech nung tragenden, Standpunkt steht. (Die Inter punktion ist genau die des Originals.) .... Wenn Sie Sich nun trotzdem (trotz früherer Ablehnung) haben bewegen lassen, als Kandidat aufzutreten, so möchte ich Sie doch daraus auf merksam machen, daß der Bund der Landwirthe Ihre Kandidatur nicht nur nicht unterstützen wird, sondern Ihnen die Mitgliedschaft des Bundes der Landwirthe entziehen muß, da Sie mit Ihrem Auftreten die zu einem für die hiesigen Landwirthe gedeihlichen Zusammen wirken unumgänglich nothwendige Einigkeit ge fährden. . . . Wir sind deshalb genöthigt, öffentlich zu erklären, daß und weshalb Ihre Mitgliedschaft erloschen ist. —- Es liegt nun an Ihnen und es ist noch Zeit sür Sie, zu Gunsten des Grasen zur Lippe (Baruth) von Ihrer Kandidatur zurückzutreten (Aha!) und dadurch die Reichstagswahl im hiesigen Kreise, fern aller wüsten Agitation (Äo!) — auch wohl zu Ihrer Befriedigung -- zu einer ruhigen und patrio tischen (8i6!) zu gestalten. Ihre baldigste Er klärung im Sinne einer friedlichen Wahl er bittend zeichnet rc. Wir haben daS merkwürdige Schriftstück nur mit Auslassung von einigen Wiederholungen wort- und grammatikalisch getreu wiedergegeben. Wir erlauben uns zunächst spcciell an Herrn von Plötz die Frage: Weiß er etwas von diesem Vorgehen? Und wir fragen Herrn Hetzer: Kennt er die Statuten des Bundes der Landwirthe, die im 8 5 über Ausschluß von Mitgliedern sagen: „Wer den Beitrag, nicht pünktlich, d. h. innerhalb der ersten sechs Wochen jeden Geschäftsjahres zahlt, oder wer durch den Vorstand des Bundes als ungeeignet zur ferneren Mitgliedschaft befunden wird, kann durch denselben ohne Weiteres ausgeschlossen werden. Gegen die Entscheidung des Vorstandes findet innerhalb 4 Wochen nach Zustellung der selben die Berufung an den Ausschuß statt; die Entscheidung des letzteren ist cndgiltig." Wie verträgt sich hiermit das Vorgehen des Herrn Hetzer? Ist eine der AuSschlußbedingungrn erfüllt? Nein, und darum wird Herr Gräfe das Recht haben, die angedrohtc Bekanntmachung seines Ausschlusses als eine unerhörte Ver gewaltigung zu bezeichnen. Hat Herr Gräfe die Statuten deS Bundes der Landwirthe verletzt, indem er, der voll ständig ans dem Programm des selben steht, eine ihm angetragene Candidatur annimmt? Nun, wenn der Bund sich, wie es ja auch im Meißner Fall scheint, als ausschließ lich konservativ bezeichnet, dann zu! So lange dies nicht der Fall ist, so lange dreimal Nein! Uns aber will es scheinen, als wenn ge wisse Macher jetzt die Zeit gekommen, glauben, die Masken abzustreifen und nachdem auch der Bauernbund gekapert ist, sich als konservative Gefolgsleute zu entpuppen. Auch anderen Orts wiederholt sich AehnlicheS. Man will den Antisemitismus nur soweit grlten lassen, als er sich sür konservative Partcizwecke Hafftmanll's Magenbitter, specialität von Joh. Gottl Hafftmann, Pirna, ist ein seit einem Jahrhundert eingeführter und durch seine aromatische Bittere allgemein beliebter tiqueur. Lager in Oriainalflaschen bei. Herrn Max Dietze, Bischofswerda. C. K. A. Winkler, Ober-Reukirch. Die übrigen Verkaufsstellen find durch meine Plakate erkenntlich. Orirkaleuder. KSnigl. Amtsgericht: 8—12 und 2—6 Uhr. Freiwillige Gerichtsbarkeit: Montags, Mittwoch», Freitqg». RathS- und Polizei-Expedition: 8—12, 2—6 Uhr. Stadt-Kämmerei- und StistungSkassen: 0—12 Uhr Bonn, und von 3—4 Uhr Rachm. Stadtsteuereinnahme: 8—11, 2—4 Uhr. Städtische Sparkaffe: an den Montagen, bezieh. Wochen marktstagen von 8—12 Uhr Mittags, an den übrigen Werkeltagen von 9 -11 Uhr Bonn, und von 3—4 Uhr Nachmittags. Expeditionszeit des StadtbaumeisterS: BormittmgS 10 bis 11 Uhr im RathhauS, I. Etage. Volksbibliothek im Rathhause: Mittwochs 12—1, Sonn tags 11—12 Uhr. An Feierlagen geschloffen. Kaiserl. Post- und Telegraphenamt: Wochentag» 7—12, 2—8 Uhr, Sonntags: 7—8, 5—7 Uhr. Depeschen werden angenommen: Wochentags von früh 6 ununter brochen bis Abends 9 Uhr, Sonntag von 6—9 Uhr Bonn., von 12—1 und von 5—7 Uhr Nachm. Feuermeldestelle,, der freiwilligen Feuerwehr befinden sich Kamenzer Str, Nr. 17; Pfarrgasse Nr. 8. und Aibert- straße Nr. 1. Sportelkasse und GerichtLschreiberei: 9—12, 2—5 Uhr.. VerhandlnngStage in Civilsachen: Donnerstags und Sonn abends. KSnigl. EiscnbahnbetriebStelegraphenamt: von 7 Uhr früh bis 9 Uhr Abends, jedoch nur dann, wenn das ReichS- telegraphcnamt geschlossen ist. KSnigl. Güterexpedition: Wochentags 8—12 2—7 llhr, Sonntags (nur für Eilgüter) 8—12, 2—7 Uhr (mit Ausschluß der Zeit während des Gottesdienstes). KSnigl. Untersteueramt: Wochentags 7—12, 2—5 Uhr. Sonn- und Festtags geschlossen. KSnigl. Standesamt: Wochentags 11—12 Uhr. Ortskrankenkasse: 11—1 Uhr Wochentags. Expedition: Neumarkt Nr. 11. Als Aerzte sungiren die Herren: vr. msck. Fürstenau und vr. moä. Riitze. (Eingesandt.) . -88. Fran kent Hal. Vorigen Sonnabend hielt im Saale des hiesigen ErbgerichtS der in diesem Wahlkreise ausgestellte Reichstagskandidat, Herr Blumeufabrikant Gräfe- Bischofswerda, seinen uns gütigst zugesagten Vortrag über: „Die Bedeutung der bevorstehenden Reichstags wahlen." Nachdem vom Vorsitzenden, Herrn Oskar Boden, die Versammlung mit einem be geistert aufgenommenen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König eröffnet und die Bedeutung der nächsten Wahlperiode in kurzen Zügen ge kennzeichnet worden war, ertheilte dieser Herrn Gräfe das Wort. Mit lebhaftem Interesse folgte die zahlreich erschienene Wählerschaft den klaren Ausführungen dieses gewandten Redners. — Zurückblickend aus den Gründungsschwindel der 70er Jahre, wo der wirthschaftlich Schwache rücksichtslos der Ausbeutung durch den Stärkeren überliefert wurde, sowie auf die im Jahre 1878 beginnende Aera einer neuen Wirthschaftspolitik, betonte der geschätzte Herr Redner, wie gerade die Gegenwart so viele soziale Fragen zu lösen habe: Schutz der national-christlichen Arbeit, Schutz der Landwirthschaft, die durch die letzten Handelsverträge so schwer geschädigt sei, Schutz des Handwerks, des Arbeiters vor jüdischer Schleudcrkonkurrenz und Wucher. — Herr Gräfe nahm sodann Veranlassung, an die laut ge wordenen Klagen über den hohen VerwaltungSaus- wand bei der Unfallversicherung und dem AlterS- und Jnvaliditätsgcsetze zu erinnern. BciBesprechung der Militärvorlagc und Deckung der Kosten der selben beleuchtete er das Unwesen der Börse und wie gerade sie leistungsfähig und daher heran- zuzichen sei, die neuen Opfer für die Wehrkraft unseres Volkes zu bringen. Die trefflichen Aus führungen, in welchen der Herr Redner zuweilen auch Stellung gegen die Sozialdemokratie nahm, ernteten den wohlverdienten reichen Beifall. — Möge die Wahlurne den Beweis liefern, daß ein gutes Wort, von einem edeldenkenden, beherzten, deutschen Mann aus dem Volke — gesprochen, auch eine gute Statt findet! Repertoir der KSnigl. Hosiheaier in Dresden. Altstadt: Donnerstag: Die Hugenotten. — Sonn abend: Tell (Oper). — Sonntag: Die Königin von Saba. Neustadt: Donnerstag: Der Talisman. — Freitag: Die Braut von Messina. — Sonnabend: Der Talisman. — Sonntag: DeS Meeres und der Liebe Wellen. Marktpreise t« Dresden am 23. Mai >893. per 1000 Kilo Weißweizen, Mk. 162 bis 166, Brau weizen, Mk. 158b. 163, engl. Brauweizen, Mk.159 b. 161. Roggen inl. 141 bis 144, fremder 142 bi» 147. Gerste inländ. 150 bis 158, bShm. und mähr. 158 bis 168, Futtergerste 117 bis 125. Hafer inländ. 154 bis 157. Dresden, 23. Mai. Am Schlachtviebmarkte waren zum Verkaufe ausgetrieben: 475 Rinder, darunter 95 Bullen, 458 Hammel, 790 Schweine, einschließlich 215 ungarische, und 152 Kälber, zusammen 1875 Stück Vieh oder 1836 weniger wie am Vormarkte. Der Ge schäftsverkehr gestaltete sich, wie jedesmal nach den Feier tagen, durchweg langsam. Rinder erster Qualität er zielten 57— 60 Mk., vereinzelt auch noch mehr, Mittel- waare zuzüglich guter Kühe 50—55 und dritte Qualität 42 bis 48 Mk. für je 50 leg Fleischgewicht. Bullen wurden zwilchen 50 nnd 57 Mk. sür je 50 leg Schlachtgewicht gehandelt. Englische Lämmer kosteten 55—58 Mk. und voll Landhammeln die erste Sorte 50 bis 54, die zweite dagegen 43 bis 48 M. allerseits für je ein Paar zu .50 kg Fleischgewicht. Landschweine erster Sorte kamen aus 60 bis 63 Mk. und auch noch höher, und ebensolche zweiter Sorte aber aus 55 bis 58 Mk. für je 50 kg Fleischgewian im Preise zu stehen. Fremde Laudschweine, wovon 140 zur Stelle waren, erreichten 47—50 Mk. sür je 50 kg Lebendgewicht ohne Taraver- willigung. Bakonier lvurden 60-63 Mk. sür das gleiche Quantnm Lebendgewichtes, unter Verwilliguug von 40—45 Pfund Tara sür das Stück, abgelassen. Kälber gingen je nach Werth zwischen 100 bis 130 Ps. und auch noch darüber, sür je 1 kg Fleischgelvicht ab. — Im Zrntral- schlachthose hat die Schlachtzifser in voriger Woche die Höhe von 4237 erreicht. Geschlachtet wurden 321 Rinder, 630 Hammel, 1778 Schweine und 1508 Kälber. 50 Kilo Korn Weizen Gerste Hafer Haidekorn Hirse Marktpreise t« Bautzen am 20. Mai 1893. M.Ps. M.Pl. 6 81 biS 6 88 8 24 7 7.7 7 80 . 8 8 89 .11 Ferkel 1026 Stück, ä 14 bis 28 Mark.