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vorderes. Vorderende mit vieleckigen Grübchen besetzt, die unmittelbar aneinander grenzen. Steinkernoberfläcbe sonst glatt; lediglich die Stelle des zentralen Muskelfeldes befindet sich auf einer (im Steinkern) flach erhobenen Plattform. Das Schließmuskelfeld ist cytherelloid angelegt, mit zwei konkav-konvexen Parallelreiben von je 5 und 6 Einzel narben. Die Schalenwölbung ist mäßig; das Längen llöhen- Verhältnis liegt um 2.0. Bemerkungen: Steinkern mit II Einzelnarben, die prinzipiell cytherelloid angeordnet sind. Das zentrale Muskel feld der Gattung Menoeidina verdient deshalb besonderes Interesse, weil es das erste nachgewiesene ist. Daraus resul tiert gleichzeitig eine neue Familienzuordung. Allein auf Grund des Schließmuskclfeldes wäre eine Zuordnung zu den Cylherellidae Sars zu befürworten. Immerhin müssen sieh jedoch einer solchen Maßnahme starke Bedenken u. a. deshalb aufdrängen, weil die Cylherellidae erst ab Meso zoikum vorkommen. Hierbei ist zwischen der Systematik des Treatise 1961 und der elasti schen Systematik Pokornys 1958 zu unterscheiden. Pokorny grenzt die Cytherellidae Sars zunächst anders ab, vereinigt in ihnen die Cavel- lininae und Cylherellinae und stellt sie zu den Podocopida. Im Treatise stehen die Cylherellidae Sars, Cavellinidae Egorov usw. als selbständige Familien nebeneinander und werden unterschiedlichen Unterordnungen, den Metacopina, Platycopina, zugeordnet. Dieser im Treatise verfolgte Weg ist u. E. einer erfolgreichen systematischen Arbeit, insbesondere bei den paläozoischen Ostracoden, wenig nützlich. Auch die verwandt schaftlichen Beziehungen zwischen Cytherellidae — Healdiidae — Thlip suridae werden durch die Systematik Pokornys deutlicher aufgezeigt. B e z i e h ungen : M. cytherelloides unterscheidet sich von den übrigen Arien der Gal Lung: M. phaseolina (Stewart & Hendrix) durch etwas plumpere Gehäusegestalt mit konkaven VR, L — 0,64 mm; AI. mimica und M. susanola (Stewart & Hendrix) vor allem durch abweichende Größe (L— 0,64 mm). M. mimica als Thrallella mimica von den Autoren zu den Cytherellidae Sars gestellt, ist klein. DR weit gerundet. VR gerade oder schwach konkav im mittleren Teil, Vorder- und Hinlerrand annähernd gleich gerundet; bei manchen Exem plaren isl das Vorderende breiter gerundet. Schloß unbe kannt, ebenso Schließmuskelfeld. Klappen etwa gleich, rechte Klappe wenig größer, die linke mehr oder weniger über lappend. Grübchen in vorderer Klappenhälfte, übrige Schal en obe rfl ä eh e gran u 1 i e rI. i\f. alveolala (Abushik) durch die Skulptur, die sich bei dieser Art auf die gesamte Oberfläche verteilt. M. subreniformis Stewart = Genotypus, einschließlich sub reniformis elongata Stewart, kommt unserer Art am näch sten, unterscheidet sich aber durch die Oberflächenskulptur. M. cristata (Swarlz & Oriel) durch gedrungenen Habitus, Skulptur der Schale am Vorder- und Hinterende vor handen. AL scopeli Coley durch schwache Skulptur vorn und hinten und einen geraden oder annähernd geraden Schloßrand. B e m c r k u n g c n z u r A u s r i c h t u n g : M. cyther elloides müßte auf Grund der Anordnung des Schlicß- muskclfeldes (vgl. Birdsallella n. sp., Cytherella) so aus gerichtet werden, daß das höhere Ende das vordere und gleichzeitig das skulpturtragende ist. Daraus resultiert, daß Menoeidina grundsätzlich so ausgerichtet werden muß. wie cs Coley 1954 bereits forderte. Familia: Thlipsuridae Ulrich 1894 Genus: Stibsurina n. gen. D c r i v a t i o n o m i n i s : „Stibsurina“ — steht vermittelnd zwischen den thlipsuriden Gattungen Stil) — und Thlipsurina. Genotypus : Stibsurina hcaldioides n. gen., n. sp. (monotypisch). Locus typicus : Kürbitz im Vogtland, Schürf ca. 400m südöstlich Kürbitz an der Straße K.-Thiergarten. Stratum typicum: Tentaculitenschiefer des tieferen Eifel. Diagnose : ein Vertreter der Thlipsuridae mit folgenden Besonderheiten: Langgest reckt elliptischer Gehäuseumriß; dorsovenlrale Einsenkung am Hinterrand kräftig, schräg nach unten hinten verlaufend. Schwacher medianer Sulcus. Das healdioide Schließmuskelfeld muß für alle Gattungen der Familie postuliert werden. Bezieh u n gen : Die Beziehungen zwischen Thlipsuridae und Healdiidae, die ja bereits in der Morphologie der Klappen deutlich werden, sind durch die gemeinsamen Muskelfelderanordnungen des Schließmuskelzuges besonders unterstrichen. Vergleiche hierzu Bemerkungen zu Birdsallella — Meno- cidina ! — Von allen anderen Gattungen des Thlipsuridae ist Stibsurina durch Umriß, Ausbildung der dorsoventralen Einsenkung, Wölbungsverhältnisse oder Sulcus deutlich unterschieden; insbesondere ist Stibus Swarlz & Swain 1941 durch das Vorhandensein der beiden nach hinten gerichteten Dornen und Thlipsurina Bassler 1941 durch den abweichenden Bau der dorsoventralen Einsenkung am Hinterrand gekennzeichnet. Maße: (des Genotypus) L — 1,5 mm. Stibsurina hcaldioides n. sp. Taf. 1, Fig. 5; Taf. 2, Fig. 1 bis 2, 5 bis 6. Taf. 3, Fig. 5 bis 10; Taf. 4, Fig. 10, 12 D e r i v a t i o no m i n i s : „hcaldioides“ — wegen der HeaZdio-Verwandtschaft, insbesondere hinsichtlich des zen tralen Muskelfeldes. H o 1 o t y p u s : Der auf Taf. 2, Fig. 5 bis 6, abgebildete Steinkern einer Klappe. Sammlungs-Nr. Fry 1961 Para- typoide — Fry 1481, 1785, 1959. Locus l y p i c u s : Kürbitz im Vogtland, Schürf ca. 400 m südöstlich Kürbitz an der Straße K.-Thiergarten. Stratum typicum: Tentaculitenschiefer des tieferen Eifel. Diagnose: Eine Art der Gattung Stibsurina mit den Merkmalen der Gattung. Gehäuseumriß lang-subellip lisch bis länglich viereckig; medianer Sulcus deutlich. Dorsoven lrale Abflachung am Hinterrand relativ stark, rückwärtige Rippe schräg von vorn oben nach hinten unten verlaufend. Beschreibung: Gehäuse lang subelliptisch bis länglich viereckig. (Tektonische Deformation kann eine Rolle spielen und muß bei der Darstellung des Umrisses berücksichtigt werden.) Die Schalenoberfläche ist stark konvex und glatt, höchstens anteroventral und anterodorsal können wenige kleine, flache Grübchen vorhanden sein (Unterarlspezifi- kum?, vgl. Taf. 3, Fig. 5). Etwas hinter der Schalenmitle liegt eingesenkt das zentrale Schließmuskelfeld, das typisch healdioid ausgebildet ist und sich aus zahlreichen Einzel narben zusammensetzt. Die dorsovenlrale Abflachung ver läuft am Hinlerrand von oben schräg nach hinten unten. Ein Sulcus führt vom DR bis etwa zur Schalenmitle, wo an der tiefsten Stelle das Schließmuskelfeld liegt.