Zur Kenntnis der Sporne dispersae des mitteldeutschen Oberen Buntsandsteins Von PETER REINHARDT und WOLFGANG SCHMITZ, Freiberg (Sachsen) Ans dem Buntsandslein Deutschlands sind fossile Tierresle weitestgehend laxionomisch bearbeitet, Fossile Pflanzen teile dagegen harren z. F. noch einer eingehenden Betrachtung. Pleuromeia ist uns durch Mägdejrau (1931) vertraut. Von Equiseten, von Farnen und von einem Teil der Coniferen fehlen u. a. noch moderne Untersuchungen der Kulik ulen und der Fruktilikalionsverhällnisse. Ihre Sporen und Pollen sind in situ nur wenig bekannt. Dispers erwähnte sie l'illing 1907), Klaus (1964), Schulz (1964) und Vf. (1964). Nach den Sporae dispersae des Bunlsandsleins wird also noch gefragt, und das nicht nur aus rein botanischen, sondern vor allem aus bioslraligraphischen Gründen. Außerhalb der germanischen Trias berichteten schon Klaus (u. a. 1960) und Jansonius (1962) eingehend von Untertrias sporen. Weitere Funde aus Madagaskar und England wer den noch bearbeitet. In Thüringen brachten Kurze A Schirmer (1960) sowie Ullrich (1962) die ersten Sporomorphen aus dem Buntsand slein zutage. Schmitz 1963) sammelte dann auf Anregung von Herrn Prof. Dr. A. II. Müller für eine Diplomarbeit wei teres Material aus dem (’hirolheriensandslein und dem un teren Röt und sichtete es vor. Dazu stellte Herr Dr. I ll rieh Präparate zur Verfügung. Die Formen wurden später von Reinhardt neu untersucht, beschrieben und photographiert. Die Veröffentlichung wurde von Herrn Prof. Dr. A. II. Müller angeregt. Dafür und für die stete Sorge uni den Gang der Arbeit sind wir ihm stets zu tiefem Dank verbunden. Gern danken wir Herrn Dr. Ullrich für das überlassen der Prä parate und Herrn Kämpfner für die Reinzeichnungen. Probenmaterial und dessen stratigraphische Stellung Die Proben stammen hauptsächlich aus dem Chirotherien- sandslein und dem unteren Röt Mitteldeutschlands. Der Chirolhcriensandslein ist eine limnisch-lluviatile Bildung des Mittleren Buntsandsteins. Das untere Röt (Oberer Buntsand slein i wird dagegen schon durch seine bunten Mergel mit Dolomit- und Sandsleinbänken sowie Gips- und Salzlagern als marin beeinflußt gekennzeichnet. Bioslraligraphisch wird der unten« Röt durch die für das germanische Becken wichtigen Leitformen Heneckeia tenuis, .\lyophoria coslala sowie (icrvdlcia coslala charakterisiert. Einen Vergleich mit der lethydialen Entwicklung der I rias erlauben Myophoria laevigata Röt bis 1 nlerer Keuper; Skylh bis Ladin) und das Fehlem von Ptychiles-Ar\vn (Un terer Muschelkalk: Anis-Ladin). Aufbereitung und Mazeration Auf die tonig-mergeligen Proben wirkten nacheinander ver dünnte Salzsäure und Flußsäure ein. In konzentrierter Zink chloridlösung (Dichte 1,9) trennten sich kohlige und mine ralische Bestandteile. Die kohlige Substanz mazerierte in einem Gemisch von verdünnter Salpetersäure und Kalium- chloral. Die Sporae dispersae liegen in Glyzeringelatineprä- paraten vor. Diese werden unter der laufenden Nummer 54/ ... in der Sammlung des Geologischen Institutes der Bergakademie Freiberg aufbewahrt. Beschreibung der Sporenformen Anteturma Sporites 11. Potonie 1893 Turma Trileles Reinsch 1881 Sublurma Azonotriletes Luber 1935 Infraturma Toriati Krutzsch 1959 Formgenus Toroisporis Krutzsch 1959 Toroisporis? atavus Reinhardt 1964 b Taf 7, Fig. 2 bis 4. Derivatio n o m i n i s : atavus. i — Vorfahre Hol o typ us : Exemplar zu Taf. 7, Fig. 1 — Geologisches Institut der Bergakademie Freiberg, Präparal-Nr. 54/217 Locus t y p i c u s : Tongrube des Zementwerkes Gösch witz in Thüringen S t r a t u in t y p i c u m : Unteres Röt B e s c h r e i b u n g : Äquatorumriß dreieckig bis dreieckig konkav. Exine 2 bis 3 pm stark. Inlexine spaltet sich distal von der Exoexine ab und verfallet sich kyrlhomartig. Exoexine exlrapunctat. Y-Slrahlen erreichen fast den Äqua tor. Größe: 42 bis 48 gm Sublurma Azonotriletes Luber 1935 Infraturma Apiculati (Bennie A Kids ton) Potonie & Kremp 1954 Formgenus Anapiculatisporites Potonie & Kremp 1954 Anapiculisporites sp. Taf. 1, Fig. 9, 10 B e m e r kung e n : Leschik (1955) beschreibt eine trilete, azonale Art spiniger, die mit 2,5 pm hohen Dornen verziert ist. Auf 13 pm kommen ca. 5 Dornen. Halme & Hennely (1957) machten uns mit einer trilelen, azonalcn Art levis vertraut, die mit Dornen über I pm Höhe und 1,5 pm Basisbreite geschmückt sind. Proximal ist die Skulptur reduziert. Klaus (1960) ordnet Exemplare mit Spinae, die proximal zurückgebildet sind (distal ca. 5 Spinae 13 gni!), der Art lelephorus Pautsch (1958) zu. Dies stimmt aber nach Pautsch in Jansonius (1962) nicht, da der llolotypus der Art proximal ornamentiert ist. Jansonius (1962) stellt eine Art slipulalus auf, die nur distal Coni kleiner als I pm) trägt. Nach Klaus (1960), S. 125) und eigenen Beobachtungen in der germanischen Trias kommen in der Unterlrias kurzslachlige, in der Oberlrias langstachlige Vertreter dieser Apiculati mit reduzierter proximaler Skulptur vor. Für diese stehen uns 3 Arten zur Verfügung. Leschiks Typus müßte neu untersucht werden. Das Original von Klaus 1960, Taf. 29, big. 17) ist nach Pautsch unbestimmt. In dieser Situation versucht Jansonius (1962) auf dem zu keiner gültigen Art gehörenden Exemplar von Klaus eine neue Gattung zu gründen. Seine Bestimmung: ..Type spe-