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Gerhard Beutler und Joachim Gründel Seitenumriß langoval. Ventralrand annähernd gerade. Dorsalrand leicht konvex gebogen ($) oder im mittleren Teil gerade (<J). Da er nach vorn abfällt, ist das Vorderende schmaler als das Hinterende. Das Hinterende ist gleichmäßig gerundet, das Vorderende z. T. etwas unsymmetrisch gebogen (be sonders bei den $). Die größte Höhe liegt nahe dem Hinterende; die größte Breite bei den $ nahe dem Hinterrand, bei den etwas hinter der halben Länge. In der Dorsalansicht wird daher das Vorderende allmählich schmaler und endet relativ spitz, das Hinterende dagegen ist breiter und stärker gerundet. Die g sind schlanker als die $. Die L ist größer als die R, sie übersteht diese längs des ganzen Randes. Das l berstehen ist am deut lichsten am Ventralrand, schwächer am Vorder- und Hinterende, am geringsten am Dorsalrand. Die dorsale Klappenkontaktlinie verläuft gerade oder schwach wellig verbogen, auf der Ventralseite greift die L mit einem deutlich vorspringenden Zipfel in der vorderen Gehäusehälfte auf die R über. Die Schalenoberfläche ist glatt. Von den inneren Merkmalen konnte nur die zentrale Muskelfleck gruppe beobachtet werden. An einem Exemplar waren zehn rosettenartig angeordnete Narben zu erkennen. Der Geschlechtsdimorphismus äußert sich besonders in der Lage der größten Breite (bei den $ weiter hinten als bei den <£) und in der Stärke der Klappenwölbung (^ schlanker als 2). Zudem ist der Dorsalrand der $ meist im mittleren Teil gerade. Vorkommen: Deutschland, England. Zeit: Trias. 3.3. Ökologie der Unterkeuper-Ostracoden Die hier beschriebenen Ostracodenarten gehören — mit einer Ausnahme — zur Familie Cytheridae. Die rezenten Vertreter dieser Familie leben beulhöllisch. Gleiche Lebensweise ist für die triassischen Formen sehr wahrscheinlich. Dafür spricht die häufige Ausbildung einer abgeflachten Ventralfläche, wie sie besonders oft bei auf dem Meeresboden lebenden Ostraeoden auftritt (\ . PoKOKNY 1958, S. 114). Eine solche Ventralfläche ist sehr deutlich bei Chrislellocythere und Letticocylhere entwickelt, in abgeschwächter Form bei Laevicythere und andeutungsweise hei Mandelstamia (Palaeomandelstaniia) vorhanden. Die von vorn nach hinten verlaufenden Bippen auf den Ventralflächen dienten vermutlich der Erhöhung der Standfestigkeit, während sie durch ihre Anordnung die Vorwärtsbewegung kaum behinderten. Eine Art der gefundenen Ostraeodenfauna gehört der Gattung Darwinula an. I her die Lebensweise der rezenten I). stevensoni schreibt W. Klie (1938): ,,/L Steve nsoni führt als völlig schwimmunfähiges Tier am Boden oder in dessen Oberflächenschichten ein ziemlich verborgenes Dasein, und zwar sowohl im Schlamm als auch auf dem Sand, durchweg aber nur in geringen l iefen.“ Ein \ ergleieh fossiler mit rezenten Formen dieser Gattung ist möglich, da sieh trotz der erheblichen Zeitdillerenz die Formen merkmale nicht geändert haben. Wichtig zur ökologischen Deutung ist fernerhin die Ausbildung des Sedimentes, in dem die Ostra- coden eingebettet wurden. Massenvorkommen wurden nur in gelbbraunen, sandig-tonigen Mergeln beobachtet, meist in Verbindung mit an Pflanzenhäcksel angereicherten Lagen. Frachtsonderungs erscheinungen lassen sieh nicht eindeutig belegen, auch ist die Erhaltung meist gut und Spuren mecha nischer Einwirkungen fehlen. Man kann daher annehmen, daß der Einbettungsort der Ostracoden weitgehend mit. ihrem Lebenshereieh zusammenfällt, daß nach dem Absterben em Verfrachten ganz fehlte oder doch nur in geringem Maße (evtl. I' ort führen der Schalen früher Larvenstadien) auftrat. Andererseits lebten die Ostracoden nicht in Stillwasserbereichen, was durch den Sandgehalt des Sedi mentes und die emgesehwenmiten Pflanzenreste belegt wird. Die größte Wahrscheinlichkeit hat die Vorstellung eines mäßig bewegten Wassers als Lebensort der Ostracoden. Schwieriger sind Aussagen über Wassertiefe, Salzgehalt und Entfernung vom Lande. Ilmweise auf den Salzgehalt gibt nur die Gattung Darwmula, da deren rezente Vertreter im Süßwasser oder in schwach salzigem Wasser leben. Weitere Hinweise ergeben sich besonders aus der begleitenden Flora. Megasporen sind terrestrische, durch Verwehung oder durch Strömungen in die Wassern bla gerungen