Die Ostracoden des Unteren Keupers 61 Untergattung: Mandelstamia (Palaeomandelstamia) n. subgen. Derivatio nominis: Wortbildung aus „palaeo“ = alt und dem Gattungsnamen Mandelstamia. Subgenotypus: M. (Palaeomandelstamia) ingerslebensis n. sp. Diagnose: Mit den Merkmalen der Gattung. S 2 vorhanden oder fehlend. Kein Vestibulum. Ver kalkte Innenlamelle vorn und hinten etwa gleich breit. Am Vorderrand der R mehrere (am Subgeno typus vier) kleine Zähnchen ausgebildet. Schloßelemente glatt, nicht gekerbt. Zugewiesene Arten: M. (Palaeomandelstamia) ingerslebensis n. sp. M. (Palaeomandelstamia) gracilis n. sp. Beziehungen: Siehe bei der typischen Untergattung. M. (Xeromandelstamia) weicht durch die Kerbung der Schloßelemente ab. Außerdem fehlen dieser Untergattung Zähnchen am Vorderrand der R, die verkalkte Innenlamelle ist vorn breiter als hinten. Vorkommen: Deutschland (Thüringer Becken). Zeit: Untere Trias (Keuper). Untergattung: Mandelstamia (Xeromandelstamia) n. subgen. Derivatio nominis: Willkürliche Wortbildung. Subgenotypus: Mandelstamia sexti Neale 1961 (S. 441, Textfig. 2 bis 4). Diagnose: Mit den Merkmalen der Gattung. S 2 vorhanden. Verkalkte Innenlamelle vorn breiter als hinten. Vestibulum vorhanden oder fehlend. Vorderer und hinterer Schloßzahn der R gekerbt, ebenso die entsprechenden Zahngruben der L. Mittlere Schloßleiste der L glatt oder fein dentieuliert. Vorder rand der R ohne Zähnchen. Zugewiesene Arten: Mandelstamia sexti Neale 1961 Mandelstamia maculata Kilenyi 1961 Mandelstamia sp. 1 Kilenyi 1961 Bemerkungen: Es fällt die große Übereinstimmung des Schloßbaues der obertriassischen und der in der typischen Untergattung zusammengfaßten ober jurassischen Arten auf. Trotz des erheblichen zeitlichen Unterschiedes sind beide Gruppen auch in den anderen morphologischen Merkmalen so eng miteinander verwandt, daß eine Zurechnung zur gleichen Gattung berechtigt ist. Andererseits weichen einige oberjurassische Arten Englands, die 1961 von Neale & Kilenyi beschrieben wurden, im Schloß bau deutlich vorn Genotypus der Gattung ab. Das wurde bereits von NEALE & KlLENYI hervorgehoben. Unterschiede im Schloßbau sind Gattungsmerkmale (siehe u. a. E. TRIEBEL 1950). Offensichtlich besteht aber ein enger phylogenetischer Zusammenhang zwischen der Artengruppe mit glatten Zähnen und der mit gekerbten. Die erstere erscheint bereits (nach jetziger Kenntnis) im Oxford (wenn man von Palaeo mandelstamia absieht), die letztere erst im oberen Kimmeridge. I )a sich anscheinend das gekerbte Schloß innerhalb der Gattung Mandelstamia allmählich aus dem glatten entwickelt hat, wird Xeromandelstamia als Untergattung von Mandelstamia betrachtet. Für eine Tendenz zur Verstärkung der Kerbung der Schloßelemente spricht auch die Tatsache, daß bei der zuletzt erscheinenden Art von Xeromandelstamia (M. (X.) sexti) auch die Mittelleiste im Schloß der L nicht mehr glatt, sondern fein dentieuliert ist (nach Neale & Kilenyi). 1960 wurde von Ljubimova und Mandelstam eine Reihe von Mandelstamia-Arten aus der Unter kreide Sibiriens beschrieben. Leider fehlen Angaben über den feineren Schloßbau, so daß sie vorerst noch keiner Untergattung zugeordnet werden können. Beziehungen: Siehe bei der typischen Untergattung und bei M. (Palaeomandelstamia). Vorkommen: England, ? Sibirien. Zeit: Oberster Jura (ob. Kimmeridge-Berriasian), ? Untere Kreide.