52 Gerhard Beutler und Joachim Gründel 3.2. Taxionomie der Ostracoden Unterklasse: OSTRACODA Latreille 1806 Ordnung: PODOCOPIDA Müller 1894 Unterordnung: PODOCOPA SARS 1866 Familie: Cytheridae Baird 1850 Gattung: Laevicythere n. gen. Derivatio nominis: Wortbildung aus laevis = glatt und Cythere. Genotypus: Laevicythere piriformis n. sp. Diagnose: G in der Seitenansicht dreieckig, elliptisch oder birnenförmig. Vorderende schmaler gerundet als Hinterende. L größer als R und diese am gesamten Rand überstehend. Verkalkte Innen lamelle längs des ganzen freien Randes ausgebildet. Außenrand und Verwachsungslinie deutlich ge trennt, Vestibulum vorhanden. Schloß der I. aus drei ungegliederten Leisten bestehend, getrennt durch zwei Furchen. In der R treten zwei lange Leisten auf, zwischen sich die Schloßfurche einschließend. Die untere Leiste bildet an ihrem Vorderende einen langen, glatten Zahn. Randständige Porenkanäle einfach und weitständig. Schalenoberfläche glatt. Sexualdimorphismus fraglich. Beschreibung: Der seitliche Gehäuseumriß variiert: abgerundet-dreieckig, birnenförmig bis nahezu elliptisch. Der Dorsalrand ist konvex gebogen, der Ventralrand gerade und in der Mitte oder vor der halben Länge ± deutlich konkav eingebuchtet. Vorderende schmaler gerundet als Hinterende. Die größere L übersteht die R stark an Hinter- und Vorderende, schwächer in den übrigen Rand bereichen. Die größte Breite liegt auf halber Länge oder dahinter nahe dem Ventralrand. Ventraler Schalenbereich in der Seitenansicht aufgebläht und den ventralen Klappenkontakt in der Mitte des Ventralrandes in wechselndem Ausmaß überragend. Verkalkte Innenlamelle deutlich ausgebildet längs des gesamten freien Randes, mäßig breit. Ein Vestibulum ist vorhanden. Das Schloß der L besteht aus drei leistenartigen, glatten Erhebungen, die durch zwei Furchen ge trennt werden und senkrecht übereinander liegen. Die äußerste Leiste wird durch die sich kontinuier lich aus dem Bereich des freien Randes fortsetzende Außenkante der Klappe gebildet. Die beiden nach innen folgenden Leisten setzen mit ihren Enden vor der äußeren aus und stehen mit dieser nicht in Verbindung. Die unterste Leiste ist lang, schmal und bildet am vorderen Ende eine langgestreckte, keulenartige Verdickung. Die mittlere Schloßleiste zeigt kräftigere Ausbildung, ist aber kürzer. Die R besitzt eine Schloßfurche, oben und unten begrenzt durch je eine Leiste. Beide Leisten vereinigen sich am Hinterende der Furche. Die untere Leiste bildet am Vorderende einen langgestreckten, schmalen, glatten Zahn. Vier langovale Schließmuskelflecke sind ausgebildet, die senkrecht übereinander liegen und sieh deutlich vor der Klappenmitte befinden. Die Längsachse der einzelnen Flecken liegt angenähert parallel zur Gehäuselängsachse, die der Muskelgruppe insgesamt angenähert senkrecht zu ihr (schwach von oben hinten nach unten vorn geneigt). Vor dem obersten Schließmuskelfleck befindet sich ein kleiner Abdruck der antennalen Muskelgruppe. Er besteht aus mehreren Flecken (bei L. vulgaris konnten zwei erkannt werden). Die flächenständigen Porenkanäle zeigen einen relativ großen, runden Querschnitt und liegen un regelmäßig über die Schalenoberfläche verteilt. Die randständigen Porenkanäle sind nur andeutungs weise erkennbar an Vorder- und Hinterende. Sie sind einfach und weitständig. Die Schalenoberfläche ist ganz schwach grubig bis fast glatt. Ein Sexualdimorphismus ist evtl, vorhanden, konnte aber nicht eindeutig nachgewiesen werden.