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2.2. Gliederung des Unteren Keupers Nach G. Richter wird der Untere Keuper in drei Abteilungen gegliedert, die mit den kleinen Buch staben a—c belegt werden. Die untere Abteilung (kua) beginnt mit den Kastendolomiten, nach Weber Kalkbank a, die im Westen von dem Grenzbonebed vertreten sein können (Weber); darüber folgt eine Wechsellagerung von tonigem, mergeligem, dolomitischem Material mit wechselnden Anteilen der jeweiligen Komponen ten. Fast überall vorhanden sind mehr oder weniger mächtige dunkelgraue, dünnblättrig verwitternde Schiefertone. Diese Folge bezeichnet Weber als Basisschichten (Basalschichten) und belegt sie mit dem griechischen Buchstaben ß. Der darüber überall, jedoch mit wechselnder Mächtigkeit auftretende Sandstein erhielt von Richter die Bezeichnung S x . Durch mehr oder weniger mächtige tonige Einlagerungen getrennt, folgt darauf der Dolomit Du (Weber), in dem örtlich der „Guthmannshäuser Kalk“ auftritt. Wo er vorkommt, bildet der „Guthmannshäuser Kalk“ eine markante, wenn auch dünne Bank und ist als Grenzhorizont gut geeignet. Mit ihm endet die untere Abteilung. Die mittlere Abteilung (kub) beginnt mit einer tonig-mergeligen Serie, die örtlich unterdrückt sein kann und besonders im Nordteil des Thüringer Beckens auffällige rote (Tone) Mergel enthält, weshalb man die ganze Zone als Rotmergelzone (p) bezeichnet. Im Südteil des Thüringer Beckens schalten sich Sandsteinkomplexe ein, die lokal recht mächtig werden und die Bezeichnungen S x (Richter) und S t (Trenkelhofer Sandstein — Weber & Kübald) erhielten. Darüber folgen die mittleren Dolomite Dm, die örtlich den sogenannten „Nauendorfer Kalk“ führen, der im Gebiet von Neudietendorf an zwei Stellen nachgewiesen werden konnte. Unmittelbar darüber oder durch wenig mächtige tonige Zwischen schichten getrennt, liegt der Sandstein S 2 , der örtlich bis 12 m mächtig wird und daher als Hauptletten kohlensandstein bezeichnet wurde. Die Grenzziehung kub — kuc ist nicht so sicher wie die Grenze kua—kub. Es wäre angebracht, den Karbonathorizont, der den Sandstein S 2 überlagert (von ihm durch wenig mächtige tonige Schichten getrennt) und in dem der „Dietendorfer Kalk“ auftritt, als Hangendgrenze von kub zu verwenden. Der Horizont ist im Nordosten des Beckens durch eine sehr typische, hellgraue, dichte, mit kaffeebrauner Kruste umgebene, nur 10 bis 15 cm starke Bank vertreten, die auch als Linsen noch deutlich auszu halten ist. Im NW ist eine dolomitische Mergelzone, nur wenig über dem Sandstein S 2 , als Grenzhori zont anzusehen. Darüber liegen dann die „lichten Mergel“ (E. E. Schmid), die mit Weber besser als lichtbunte Mergel anzusprechen sind, da diese Bezeichnung der Farbigkeit des Schichtenkomplexes besser gerecht wird. Im Ostteil des Sedimentationsraumes tritt in dieser Folge der Sandstein S 3 auf, der an anderen Stellen vom Dolomit Do vertreten werden kann. Die Hangendgrenze des Unteren Keupers bildet die Grenzdolomitregion, früher als ku 2 auskartiert, eine Wechselfolge von Dolomitmergelschichten und Dolomitbänken, deren Anteile je nach Lage (randlich oder zentral) schwanken. Die Dolomitbänke bilden eine zuverlässige Hangendgrenze, und gelegentliche Gipslagen sollten nicht dazu verleiten, diesen Horizont in den Gipskeuper zu stellen (Fahlbusch 1955). 2.3. Beschreibung der Profile Profil Erfurt—Melchendorf (Drosselberg) Das von M. Schmidt 1931 veröffentlichte Profil des Unteren Keupers im Hohlweg südlich von Erfurt — Melchendorf wurde feinstratigraphisch aufgenommen. Es ist das einzige vollständige Unterkeuper profil, das bearbeitet werden konnte. Es wird wie folgt gegliedert (Anlage 1)