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Joachim Gründel 106 Die größte Ähnlichkeit hat die Art mit Formen der Untergattung Richterina (Richterina). Da bei den in dieser Einheit bisher zusammengefaßten Arten die Länge stets größer ist als die Breite, wird die neue Form nur mit Vorbehalt eingeordnet. Gattung: Maternella Rabien 1954 Maternella steinachensis Gründel 1961 Taf. 2, Fig. 7 1961 Richterina [Maternella) steinachensis n. sp. — Gründel, Zur Biostratigraphie und Fazies der Gatten- dorfia-Stute, S. 128, Taf. 11, Fig. 1 Uypotypoid: Das unter der Nummer 33/6 aufbewahrte Exemplar. Material: 13 Abdrücke in Schiefererhaltung. Bemerkungen: Die aus dem cu II des Ruhrkarbons vorliegenden Formen gleichen in Ausbildung und Anordnung der Rippen denen aus dem cu I Thüringens. Die Rippenzahl konnte an keinem Abdruck exakt festgestellt werden, doch beträgt sie mehr als 20, an vollständigen Exemplaren evtl, mehr als 25 (vom Klappenrand bis zum Skulpturzentrum gezählt). Alle Abdrücke sind parallel zur Schnittkante Schichtung/Schieferung mehr oder weniger stark ausgelängt, dadurch wurden Umriß- und Wölbungs verhältnisse verzerrt. Eine genaue Größenangabe ist nicht möglich, da die Abdrücke randlich unvoll ständig sind. Die Form erreichte eine Größe von etwa 1,4 bis 1,7 mm (einzelne Abdrücke zeigen parallel zur Schnittkante Werte von nahezu 2,0 mm, senkrecht dazu 1,2 bis 1,4 mm). Bei zwölf Messungen des RA parallel zur Schnittkante schwanken die Werte zwischen 0,031 bis 0,048 mm (0 — 0,043 mm); senkrecht zur Schnittkante ergeben elf Messungen den Bereich von 0,029 bis 0,043 mm (0 = 0,035 mm) (Abb. 6). RA II 1 [mm] Mw • • 0,010- t t qoio- • • Abb. 6. Der RA bei Maternella steinachensis Gründel 1961 unter Berücksichtigung der Lage zur Schnittkante Schichtung/Schieferung -|- = durchschnittliche Werte des RA Abb. 7. Vergleich des RA bei .Maternella steinachensis Gründel 1961 ohne Berücksichtigung der Lage zur Sch ui 11 kante Schichtung/Schieferung = Formen aus dem cu I Thüringens — Formen aus dem cu II des Ruhrkarbons Vergleicht man diese Maße mit denen der Exemplare aus dem cu I (Gründel 1961) (Abb. 7), dann ergibt sich, daß die Abmessungen der Funde aus der PericyclusStule größer sind. Auch der RA liegt über dem der stratigraphisch älteren Formen (im cu I RA = 0,024 bis 0,038 mm). Es überschneiden sieh aber beide Bereiche teilweise, so daß eine genaue Trennung nicht möglich ist. Ob die vorhandenen Größenunterschiede taxionomische Bedeutung haben, muß vorerst offenbleiben. Es kann sich auch lediglich um eine Auswirkung veränderter Umweltsbedingungen handeln. Möglicher weise existiert aber eine echte phylogenetische Größenzunahme. Doch sind derartige Fragen erst an rei cherem und besser erhaltenem Material zu klären. Da die Formen aus der GattendorfiaStufe vorerst keine sicheren Unterschiede (abgesehen von der vieldeutigen Größenzunahme) zeigen, werden die Formen aus dem cu II mit der gleichen Art vereinigt. Rabien stellte in seiner Liste diese Formen bereits zu Richterina (Maternella). Vorkommen: Thüringisches Schiefergebirge und Südsaum des Ruhrkarbons. Zeit: Gattendorfia-Stufe, cu I; Pericyclusstufe, cu II.