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77. >.iir E-'^V .> '' des zurückgezahlten Legates von 450 Mk. nebst Zinsen in der Kubig'schen Nachlaßsache betr., wurde genehmigt und der Kirchrechnungssührer mit Aufstellung einer solchen Berechnung beauf tragt. — Die Genehmigung des Gesuches des Lederhändlers Thiele um Überlassung eines kleinen Stückes vom Kirchplatz an der Haupt kirche wurde von der Neugestaltung des Weges um die Kirche und der Genehmigung der vorge setzten Behörden abhängig gemacht und eine Besichtigung an Ort und Stelle vorgenommcn. — Die Aufforderung zur Bildung eines evan gelischen Arbeitervereins wurde einem Ausschuss zur weiteren Erörterung und Berichterstattung überwiesen. — Die Freigebung der Kirchensitze, so führt ein Aufsatz der „Allgemeinen evangelisch-luthe rischen Kirchen-Zeitung" auS, sei ein wesentliches Erforderniß, um die Massen wieder kirchlich zu machen. Die Vermiethung der Sitze verstoße gegen Ermahnungen der heiligen Schrift, verletze die Armen, pflege Hochmuth unter den Besitzen den, widerspreche der Gerechtigkeit und der Liebe. — 25. September. Die Körnerfcier, welche der Militärgesangverrin unter Mitwirkung des Hofopernsängers Herrn Ed. Richter und des Stadtorchesters am Mittwoch Abend in den Sälen des Gasthauses zur „goldnen Sonne" ab hielt, gewann durch die trefflichen Darbietungen, durch die rege Theilnahme aus allen Theilen der hiesigen Einwohnerschaft und durch die bei allen Anwesenden herrschende gehobene Stimmung den Charakter einer öffentlichen patriotischen Kundgebung. Die Feier war eine in der That würdige. — 25. September. Laut Inserat wird der Gewerbeverein seinen Mitgliedern am Diens tag einen Ausflug bieten und ist ein Besuch des Butterberges ins Auge gefaßt. Zahlreiche Betheiligung der Mitglieder wird hierbei gewiß nicht fehlen. — Nur zu ost wird das Publikum durch An preisungen hintergangen, umsomehr erscheint es zweck mäßig, dasselbe auf ein Kunstwerk aufmerksam zu machen, welches in Wahrheit ein gediegenes ge nannt zu werden verdient. Ein solches ist das hier ringctroffene Museum des Herrn Freiberg. Nicht Jeden erlauben eS die Verhältnisse, nach großen Städten zu fahren und die Werke der Kunst zu sehen, um sich an denselben zu erfreuen. Um so angenehmer muß es sein, wenn die Ge legenheit hierzu ohne große Kosten geboten wird. Im vollsten Maaße ist dies der Fall, mit der in Rede stehenden Kunstausstellung, der Eintritts preis ist ein so geringer, daß man es lobend an erkennen muß, daß eS auch den weniger Bemittelten vergönnt ist, die Ausstellung kennen zu lernen und wollen wir hoffen, daß der Besitzer auch unseren Ort mit zufriedenstellender Einnahme verläßt. — 24. September. DaS Stadtmusikchor veranstaltet auch in diesem Winter 3 Abonne- mentS-Konzerte, welche hoffentlich feiten deS musikliebenden Publikums die freundlichste Be achtung finden. — Die Abende werden länger und die Haus lampe tritt wieder ein in ihr Recht. In ihrem Scheine wird sich die Familie am Abendtifch versammeln und die Lampe wird wieder leuchten auf die Bücher und Schreibhefte unserer Schul jugend. Die schönen Monate, in welchen man beim Hellen Tageslicht arbeiten konnte, sind nun vorüber. Kann uns die Lampe das Sonnenlicht ersetzen? Wie hell muß sie brennen, wenn unsere Kinder nicht den Gefahren ausgesetzt sein sollen, welche das Arbeiten bei einer zu schwachen Beleuchtung mit sich bringt? Das ist eine Frage, die im Hause nicht oft genug gestellt wird und die wir den Eltern anS Herz legen möchten. Wir wissen ja, daß Lesen, Schreiben und Nähen bei ungenügendem Licht das Auge anstrengt, daß wir in einer solchen Lage gezwungen sind, an dauernd nahe zu sehen und daß dieses Nahesehen die Entstehung von Kurzsichtigkeit im höchsten Grade begünstigt. Man hat die Verbreitung diese« Augenleidens der Schule, der Ueberbürdung der Jugend in die Schube geschoben. Aber die Schule allein ist dafür keineswegs verantwortlich zu machen. Viel schlimmeren Einflüssen in ge sundheitlicher Beziehung werden die Kinder oft im Gktertthause ausgesetzt, und wenn wir von Haus zu Haus wandern und die Schuljugend bei ihren Arbeiten visitiren wollten, wir würden Verstöße auf Verstöße gegen die Gesundheit ver zeichnen können. Ein solcher Verstoß gegen die richtige Beleuchtung kommt namentlich in den jenigen Familien oft vor, in welchen mehrere Kinder an einem und demselben Tische arbeiten müssen. Kein Wunder, denn die Kenntnisse über die zum Arbeiten erforderliche Lichtmenge sind erst neueren Ursprungs und noch keineswegs in — Der sächsische Erzähler. Gelte ». weitere Volksschichten gedrungen. Der bekannte Augenarzt Professor Cohn in BreSlau hat als Geringstes der hygicinischen Forderungen die Papierhelligkeit von zehn Meterkerzen bezeichnet. Eine Vorstellung von dieser Helligkeit kann sich Jedermann machen, wenn er ein Blatt Papier horizontal hinlegt und zwar 15 Centimeter unter und 20 Centimeter seitlich von einer Stearin kerze. Es ist dies eine mäßige Beleuchtung, aber eine nähere Untersuchung der Leuchtkraft unserer Lampen ergab, daß nur die wenigsten, wie die hhgieinische Nachtlampe und die Mi- trailleusenlampe, auf weitere Entfernung, die an einem Arbeitstisch in betracht kommt, dieses Ge ringste von Helligkeit spenden. Man kann als Regel ausstellen, daß unsere Durchschnittslampen, mit der besten Glocke ausgerüstet, auf nicht weiter als einen halben Meter seitlich benutzt werden dürfen. Dieses Ergebnis; der Forschung kann als Maßstab für die Vertheilung der Kinder am Arbeitstische daheim dienen, und jetzt ist die beste Zeit, daran zu erinnern. — Die Ziehung der 4. Kl. der 120. königl. sächsischen Landcslotterie findet am 5. und 6. Oktober 1891 statt. Die Erneuerung der Loose ist nach § 5 der dem Plane zu dieser Lotterie angefügten allgemeinen Bestimmungen vor Ablauf des 26. September 1891 bei dem Kollekteur, dessen Name und Wohnort auf dem Loose aufgedruckt und aufgestempelt ist, zu be wirken. — Für die Obsternte zu beachten ist 8 363 deS Bürgerlichen Gesetzbuches, der folgendermaßen lautet: „Auf das Grundstück des Nachbars überhäugende Früchte gehören dem Eigenthümer des Stammes, welcher jedoch zum Behufe ihrer Abbringung daS Grundstück deS Nachbars nicht wider dessen Willen betreten darf. Uebergcsallene Früchte sind Eigenthum dessen, welchem der Grund und Boden gehört, auf den sie gefallen sind. — Anläßlich der jetzt erfolgten Entlassungen der Reservisten und Dispositionsurlauber dürste eS am Platz sein, kurz auf die einschlägigen Be stimmungen über die Pflichten im Beurlaubten verhältnisse hinzuwcisen. Jeder Reservist oder Dispositionsurlauber hat von dem Tage der Entlassung an gerechnet sich innerhalb 14 Tagen bei dem BezirkSscldwebel zu melden, zu dessen Kompaguiebezirk der von ihm gewählte Aufent haltsort gehört. Diese Meldung ist auch dann erforderlich, wenn der Entlassene au dem Orte bleibt, in welchem sein bisheriger Truppentheil in Garnison steht. Verzieht jedoch der Reservist oder Dispositionsurlauber innerhalb dieser Melde frist nach einem anderen Orte, so hat die An- und Abmeldung ebenfalls innerhalb dieser Frist zu erfolgen, die Meldungen können aber auch, wie aus den Paßbestimmungen zu ersehen ist, schriftlich erstattet werden. Bei einem späteren Wegzüge nach einem anderen Kompagniebezirke muß die Abmeldung stets vor dem Verzüge er folgen. Die Dispositionsurlauber haben bei jedem AufcnthaltSwechsel vorher die Genehmigung oeS LandwchrbezirkS-Kommandcurs durch Ver mittelung des zuständigen Bezirksfeldwebels nach zusuchen. Wer verzieht, ohne die Genehmigung nachgesucht oder erhalten zu haben, wird zur Strafe sofort wieder zu seinem Truppentheile eingezogen. — Bei der Abnahme von Spiritus sind, wie verlautet, für nächste Brennkampagne sowohl für Brennereibesitzer als für Abfertigungsbeamte Erleichterungen in Aussicht genommen. Ebenso werden auch die Kontrollen bei den unter Buch kontrollen stehenden Apothekern eine Vereinfachung erfahren. -* — In den ersten Tagen deS Oktobers ist am südlichen Himmel der Jupiter im schönsten Glanze zu sehen. Die Venus ist nicht zu sehen. Am 30. d. M. ist der röthliche Mars am nord östlichen Himmel in der Nähe des Mondes sicht bar. — Jupiter war am 5. d. in der Erdnähe d. h. nur 592 Mill. Kilometer von ihr entfernt. Diese Entfernung soll „Nähe" sein. L Neustadt, 24. September. Wie wir einer Bekanntmachung des hiesigen StadtracheS entnehmen, ist Herr Schutzmann Dathe aus Leipzig für die hiesige Polizeiwachtmeisterstelle, die ein jährliches Einkommen von 1200 Mark, Pensionsberechtigung und freie Wohnung bietet, erwählt worden und am 17. d. M. als solcher vom Herrn Bürgermeister vr. Lange in Pflicht genommen worden. — Einer weiteren stadträth- lichen Kundgebung zufolge, gelangte nun auch kürzlich dir hiesige neuerrichtete 9. ständige Lehrer stellung zur Ausschreibung. Mit derselben ist ein Jahresgehalt vün 900 Mark verbunden, welches bei zufriedenstellenden Leistungen von 5 zu 5 Jahren um 150 Mark steigt, bis eS die Höhe von 1650 Mark erreicht. Außerdem ge währt diese Stelle freie Amtswohnung oder eine dementsprechende Wohnungsentschädigung. — Die gestern Abend in unserer Turnhalle vom Turn verein, dem hiesigen Männergesangverein und dem Gesangverein „Frohsinn" veranstaltete Körner feier erfreute sich seitens der Mitglieder dieser Vereine einer sehr zahlreichen Betheiligung. Die zu Gehör gegebenen, der Bedeutung des Tages entsprechenden Gesänge, vorgetragen von den genannten Vereinen, eine erhebende Festrede über des Gefeierten Leben und Dichtungen, gehalten vom Herrn Rektor Großmann und das von der Clar'schen Truppe vortrefflich zur Darstellung gebrachte heitere Körner'sche Stück: „Der Vetter aus Bremen", gaben der Feier eine würdige Gestaltung, durch welche es ihr hoffentlich auch gelang, wenigstens einen Bruchtheil jener hohen Begeisterung und glühenden Vaterlandsliebe, die Körners Brust erfüllte, in den Herzen der An wesenden zu entflammen. Kamenz, 23. September. In den nach denr Fahrplane um 6 Uhr 10 Min. Nachmittags von Lübbenau hier eintreffenden Güterzug hat vor gestern zwischen Straßgräbchen und Kamenz während dessen Fahrt der Blitz geschlagen, ohne zum Glück weiteren Schaden anzurichtcu, als am Eisenzcug eines Wagens leichte Spuren zu hinter lassen, und daß ein Bremser als wahrscheinliche Ursache deS Blitzschlages einen schnell vorüber gehenden Schmerz an sich verspürt hat. In den Tagen vom 27.-29, September wird die Stadt Dresden über 2800 Lehrer Sachsens beherbergen. Aller zwei Jahre findet eine solche Hauptversammlnng des Allg. sächs. LehrervereinS statt. Diesmal aus Einladung der Dresdner Lehrerschaft in Dres dens Mauern. AuS der Lößnitz wird geschrieben: In diesem Jahre ist die Pfirsichernte, die für unsere Gegend von hoher Bedeutung ist, nicht so er giebig, als in früheren guten Pfirsichjahren; die Früchte sind nicht so massig vorhanden, als sonst, dazu kommt die geringe Haltbarkeit der selben. Merkwürdiger Weise ist dennoch der Preis für diese beliebte aromatische Frucht ein so niedriger, wie nie zuvor. Für ein Schock gute, große, reise Früchte der besten Sorten, die im vorigen Jahre 2 Mk. bis 2 Mk. 50 Pf. kosteten, werden in diesem Jahre 60 und 80 Pf. bezahlt, eS ist der Preis, der sonst für die grünen Sorten, die zum Einlegen verwendet werden, üblich ist. Auch die Aprikosen, die diesmal recht kleinfrüchtig waren, wurden mit 60 Pfg. das Schock für beste Sorten verkauft. Die Ursache für diese gedrückten Preise ist darin zu suchen, daß eS von allen anderen Obstarten Unmassen giebt und deshalb der Preis dafür ein selten dagewesen niedriger ist, denn Pflaumen, schön groß und reif, gelten 30 Pfg. 5 Liter, Birnen werden selbst beste Sorten mit 20 Pfg. 5 Liter ange- botcn. Gleich gering wird der Preis der Aepfel und der massenhaft anhängenden Nüsse werden. Vor der ersten Strafkammer des königlichen Landgerichts zu Freiberg kam am Freitag eine Strafsache seltener Art zur Verhandlung. Die Anklage war gerichtet gegen den Forstmeister a. D. Anton Theodor Fchrmann in WolfSthal und den Fabrikbesitzer Oskar Emil Guido JunghannS in Gleisberg und zwar waren dieselben beschul digt, sich am 20. Mai 1891 auf dem Wege zwischen Gleisberg und Roßwein, nachdem sie sich zuvor geschimpft und geohrfeigt, sich vorsätz lich gegenseitig mit Stöcken derart über die Köpk geschlagen zu haben, daß Beide ärztlicher Hilfe bedurften. Das Gericht belegte einen jeden neben der Einziehung der beiden Waffen mit der em pfindlichen Geldstrafe von 400 Mark. Grimma, 24. September. Se. Majestät der König traf heute Vormittag 11 Uhr 9 Min. in Begleitung der Herren Staatsminister v. Gerber, Excellenz, General L la suito Frhr. v. Hoden berg, Geh. Rath Bär, Oberstabsarzt Jacobi und Generaldirektor der sächsischen Staatseisenbahne« Hoffmann mittels Sonderzuges Hierselbst ein. Zum ehrfurchtsvollen Empfange Sr. Majestät hatten sich auf dem hiesigen Bahnhofe außer den Herren Kreishauptmann v. Ehrenstein, AmtS- hauptmann Schnorr v. CarolSfeld, Bürgermeister Lobeck und Oberamtsrichter Forkel noch die Herren Geh. Rath Meusel, Oberstlicutenant v. Ende, Kammerherr v. Globig, Betriebsdirektor der sächsischen Staatseisenbahnen Falkenstein, Stadtverordnetenvorstcher Wurgau und andere Persönlichkeiten eingcsunden. — Se. Majestät wurde vor der Aula der Fürstenschule von dem Lehrerkollegium ehrfurchtsvoll empfangen. — Bei der hierauf folgenden Weihefeier in der Aula sprach der Rektor der Lehranstalt über Ent wickelung deS Schulwesens und neuere Philologie^, woraus Herr Baurath Nauck das Wort ergriff, .. 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