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>e^ l r r.. ä, c t r t 'S' U >r n i- re >e it- re »f üt en ll. ii- ».. m er >ll. er is n, uf t n "L »K, en oir n- r- '.S- iir i« >e- er ... ... . Echter. Mission will die Diakonie auch in den Dörfern einführen und wurde damit der Anfang in Cunnersdorf gemacht, wo Herr U. kr.vr. Katzer in Löbau in der Kirche Schwester Anna LieSke als Diakonissin feierlich eingewiesen hat. — Den l.d. hielt der EphoruS Herr vr. Blochmann aus Pirna in Sceligstadt eine Kirchenvisitation ab. — Im Januar 1892 gedenkt der landwirthschaftliche Verein zu Lohmen daS 50jährige Jubiläum seines Bestehens zu begehen. — Der Turnverein zu Schandau veranstaltete zum Besten eines Krieger denkmals einen gut besuchten UnterhaltungSabend. Ein langjähriges geschätztes Mitglied des Lehrerkollegiums am Gymnasium zu Zittau, vr. Schneider, ist vom 1. Dezbr. d. I. an das Bautzner Gymnasium berufen morden. Wohl die letzte Amputation infolge des Krieges von 1870 ist im Zittauer Garnisonlazareth vollzogen worden. Ein in Hirschsclde ansässiger Krieger, welcher im französischen Feldzüge durch einen Schuß in den Arm verwundet worden war, konnte den Arm nur nothdürstig gebrauchen. In der letzten Zeit traten anf'S Neue Eiterungen ein, sodaß schließlich zur Amputation dcS Unter armes geschritten werden mußte. Der Gebrauch, das RcformationSfcst mit dem Tage zu verbinden, an welchem der Gottes mann vr. Martin Luther die 95 Sätze an die Schloßkirche zu Wittenberg schlug, stammt auS der RcgicrnngSzeit Johann Georg II. (1656 bis 1680). Dieser sehr prachtliebendc, indes; auch sehr fromme Kurfürst von Sachsen ordnete 1664 wegen der großen Türkengesahrcn sieben Buß tage in leinen Landen an und bestimmte, nachdem 1669 überhaupt das Reformationsfest zum 1. Male allgemein kirchlich in Sachsen gefeiert worden war, 1673 die jährliche Gedenkfeier der Reformation (RcformationSfcst) ans den 31. Oktober. Ä Dresden, 1. Nov. Die seit mehreren Jahren hier bestehende freie (statutenlofe) Ver einigung Kampfgenossen von 1870/71, zu welcher jeder deutsche Combattcnt jene, KriegS- jahre sich cinschrciben lassen kann, umfaßt z. Z. einen eingetragenen Bestand von 1489 Genossen. Es befinden sich darunter 1 General, 7 Gencral- licutcnantS, 9 Generalmajore, 56 Stabsoffiziere, Hauptleute und Aerzte. Auch Se. Majestät der König hat vor ein Paar Monaten seine Theil- nahme zugesagt und ist das kunstreich auSge- sührte Eintragsblatt an der ersten AlbumSstelle zur Einheftung gelangt. Gestern fand in feier lichster Weise die Standarten weihe der Kampfgenossen statt. DaS Sammclzeichen kostet etwa 600 Mk., welche durch freiwillige Beiträge znsammengebracht wurden. Die Anfertigung ge schah in Plauen i. V. bei der Fahnen-Manu- faktnr von Richard Mühlmann. — DaS alljähr lich von dem Einwohncramt der königl. Polizei direktion herauSgegcbcne Adreß- und Geschäfts handbuch der Residenz, dürste dieses Mal in einer Auslage von etwa 5000 Exemplaren in der ersten Jannarhälste aus 1892 erscheinen. Die Pläne dazu, nach den neuesten Aufnahmen des StadtvermessungSamtcS — je etwa 1 L-M. groß — sind bereits fertig gestellt, ebenso ist der Schluß des Satzes bereits erfolgt, nur noch morgen wird daS Abonnement aus dieses wich tige Geschäftsbuch angenommen. Papier, Satz, Druck, Buchbinderarbeit rc. erfordern ungefähr einen Aufwand von 30,000 Mk. Die Zusammen stellung, Einholung, Prüfung, Sichtung, tausen der amtlicher Notizen, geschieht durch besonders beauftragte Beamte des EinwohneramtS und der Aktcninspcktion je im Laufe deS Jahres, damit alle cintretenden Veränderungen in Wohnung, Stand, Würden rc., alle Vermehrungen der Namen rc. Berücksichtigung finden können. In vielen Kreisen erwünscht man die ausgeführten Bürger durch ein Zeichen kenntlich gemacht zu sehen, cbenlo daß eine Angabe der Dresdner Ehrenbürger erfolge. — Eine längst voraus gesehene, für die Velocipedistcn allerdings keines wegs angenehme Polizeiverordnung erschien in den letzten Oktobertagen, das Verbot, die innere Stadt mit Zweirädern zn befahren. Maßgebend war hierbei der Umstand, daß Ncber- tretungcn des Fahrregnlativs durch Zweirad fahrer in den seltensten Fällen festgcsicllt werden konnten. Die Betroffenen hielten gewöhnlich auf den polizeilichen Anruf nicht, sondern fuhren in derUebcrzcugung, daß sie nicht aufzuhalten seien, auf und davon. Schon zur Wahrung der be hördlichen Autorität war daher der Erlaß deS Verbotes nöthig. Weiter sind aber gerade durch diese schnell fahrenden Zweirädler vielfach erhebliche Verkehrsstörungen hcrbcigeführt worden, auch Unarten absonderlicher Art, wir erwähnen nur daS Hcrabsahrcn von Radlern aus der Hinteren Flachtrcppe dcö Belvbdere-BcrgeS der Brühl'schcn HiS züm 39. Jahre jedeSmal dem zuständigen Bezirksfeldwebel zu melden. — Jedermann, der sich und seiner Familie ein gediegenes, parteiloses Blatt, eine anregende tägliche Unterhaltung verschaffen will, wird durch ein Abonnement auf die Berliner Zeitung „Deutsche Warte" voll befriedigt werden. Preis für November und Dezember 67 Pfennige bei allen Postanstaltcn. DaS „Dresdner Journal" bringt die amt liche Meldung von der Ernennung dcS Kammer herrn Friedrich Grafen Vitzthum von Eckstädt auf Lichtcnwaldc zum königlichen Oberhosmarschall und die damit verbundene Ucbertragung der Direktion dcS ObcrhofmarschallamtcS am sächsi schen Hofe. vtli. Burtau. Am NeformationSseste hatten wir Gelegenheit, die Bischofswerdaer Stadtkapelle, welche znm großen Theile über neue Kräfte ver fügt, zu hören. Herr- Musikdirektor Franke führte sich durch den Vortrag eines Marsches, der nebenbei gesagt einer Militärkapelle alle Ehre gemacht hätte, so vortrefflich ein, daß man nur Gediegenes erwarten konnte. Volle Bestätigung erfuhr diese Voraussetzung durch die Wiedergabe der Ouvertüre z. Op. „Prezivsa", die bis in das Kleinste richtig erfaßt war; recht wacker zeigte sich hierbei die erste Violine, der Trommel jedoch wäre zu empfehlen, den Saalvcrhältnisscn eines Dorfes mehr Rechnung zu tragen. Von beson derem Effekt begleitet war rin Violiniolo von Beriot. Der Solist beherrschte sein Instrument meisterhaft; dies zeigte sich nicht bloß in der Reinheit dcS Tones, sondern auch in der spie lenden Uebcrwindnng aller technischen Schwierig keiten. Jedenfalls berechtigt der noch jugendliche Künstler zu den besten Hoffnungen. Schneidig mußte sich die Wcihfestouvertnrc von Starke gemacht haben, wenn die geplante Saalvcrschöne- rung von Seiten des Herrn GasthofsbesitzcrS Schuster schon zur Ausführung gebracht worden wäre. UeberauS reizend vorgctragen war die Schwalm'schc Paraphrase über das Lied: „Ver losten bin i". Alle Instrumente führten die Melodie gut durch und reicher Beifall lohnte ihr Bemühen. Lobcnswcrth sei weiter hervor gehoben die Darbietung einer Soloaric kür Oboe, wenn man die schwierige Handhabung dieses Instruments bedenkt. Eine Glanznummer des Programms bildete ein Strcichguartett von Erle. Elektrisch wirkten ein Walzer von Pictka und ein feuriger Galopp von Bartholomäus. Etwas aus dem Konzept kam der Flötist in der Fantasie aus „Lohcngrin", doch machte er sein Versehen sofort wieder gut in der Variation aus „Faust". Eine zahlreiche Zuhörerschaft belohnte die treff lichen Konzcrtvorträgc durch reiche BeisallS- bczengungen, waö Herrn Franke zn mehreren Zu gaben veranlaßte. Ohne etwa den lieben Bischofs werdaern Vorschriften machen zu wollen, würde cö sich doch empfehlen, Herrn Franke in seinem nichts weniger als kostspieligen Unternehmen mehr zu unterstützen, als dies bis jetzt geschehen ist. Wir Burkauer aber rufen Herrn Franke sammt seiner Kapelle zu: „Habt Dank, auf baldiges Wiedersehen! Ein volles Haus wird nicht fehlen." *** Umschau in der sächs.-preuß.Lausitz und dem Meißner Hochland, 2. Novbr. Durch Jener wurden vernichtet: Am 26. Oktbr. 1841 87 Wohnhäuser und 15 Scheunen in Ostritz, wodurch 450 Personen obdachlos wurden. Also für Ostritz daS 50jähr. Gedächtniß des großen Brandes. — Die Frau eines Werkmeisters in Ostritz hat sich erschossen. Jedenfalls, weil sie die Nachricht erhalten, daß ihr erwachsener Sohn auf der See ertrunken und eine Tochter in Amerika kraük sei. — Ei» Knecht in Wendischkunnerödorf fand durch Fall anf'S Tenne seinen Tod. - Ein vom Tanz saale zurückkehrcndcr 26jährigcr Schmiedcgeselle au» Schlesien wurde vor der Schmiede zu Oröditz bei Weißenberg vom Schlage getüdtet. — Den 17. Oktober ist der PrivatuS Hauswald auS Dobra verschwunden. — Fleischermeistcr Winter in Böhmisch-ArnSdorf sand durch Sturz auf'S Schlachthauspflaster seinen Tod. — Der Schieferdecker Eisold ans Schandau wurde aus dem Wagen geschleudert, als das Pferd scheute und erhielt verschiedene Verletzungen. — Zu Niedcrkunnersdors wurde am 31. Oktober ein Kirchenkonzert ausyesührt. — In Eschdors wurde am 28. Oktober die neue Schule feierlich cinge- wciht. — Vom Dezember vorigen Jahres bis Ende September d. I. haben 236,000 Passagiere die Zittau-Oybiner Bahn benutzt. — Im Hum- boldtvcrein zu Löbau hielt Herr Oberlehrer Fcycrabend aus Görlitz einen hochinteressanten Vortrag „über die Bedeutung der Oberlausitz für die Vorgeschichte von Nord- und Ostdeutsch land" Der Löbauer Zweigvercin für innere Terrasse, zur Ausführung gelangt. Jetzt schieben die Radler ihre Vehikel durch die VerkehrSstraßen der Stadt. Herr Vanderbilt, der bekannte reiche Ameri kaner, hat am Freitag nach längerem Aufenthalte Dresden verlassen, um wieder in die Heimath zurückzukehren. Mr. Vanderbilt hat sich durch verschiedene Wohlthätigkeitsakte in Dresden die dankbarste Erinnerung gesichert und u. A. seine Menschenfreundlichkeit dadurch bekundet, daß er kurz vor seiner Abreise auf vermittelnde Für sprache des Herrn Portier Münzer im Hotel Bellevue, wo er mit Familie wohnte, der Unter stützungskasse des technischen Arbeiterpersonals am königl. Hostheater die Summe von 1000 Mk. zum Geschenk machte. Herr Vanderbilt, der sich aus seinen Reisen eines eigenen Salonwagens bedient, begab sich zunächst nach Paris und wird nach kurzem Aufenthalte daselbst seine Reise über London nach Ncw-Nork sortsetzcn. Der Eindruck, den Herr Vanderbilt von Dresden weggenommen, war ein so günstiger, daß Herr Vanderbilt ini nächsten Jahre wiederum dorthin zu kommen ge denkt. Herr Vanderbilt ist übrigens auch dort fortgesetzt mit Bettelbriefen geradezu überschwemmt worden. Die erbetenen Summen schwanken zwischen wenigen Mark bis 100,000 Mark. Meißen, 27. Oktober. Die Bewohner unserer Stadt befinden sich in ungeheurer Aufregung. Der Kassircr des Kreditvereins, Fischer, wurde verhaftet, weil er ca. 270,000 Mk. unterschlagen hat. Der AussichtSrath hat sofort 300,000 Mk. aufgebracht, damit die Kasse des Vereins dem Ansturm des Publikums vorläufig genügen kann, Meißen, 31. Oktober. Ueber die Verhaf tung dcS KassirerS vom Meißner Kreditverein wird noch bekannt, daß man schon vor etwa acht Tagen die Veruntreuungen und Fälschungen Fischers entdeckte. Vorstand und AussichtSrath der Gesellschaft, sowie die Verwandten Fischers zeichneten sofort 200,000 Mark, um die Verun treuungen aus gütlichem Wege beiznlegen. Allein die Sache wurde dennoch öffentlich bekannt. Bürgermeister Schiffner soll cS zu danken sein, daß die sofortige Klarlegung der Verhältnisse und die Verhaftung Fischers erfolgte. Welchen Um fang die für ganz Meißen und Umgebung tief einschneidende Angelegenheit annchmen wird, ist noch gar nicht abzusehen, da auch Nichtmitglieder des Kreditvereins mit hohen Summen betheiligt sind und der Verhaftete durch Anwendung von Nachschlüsseln sämmtlichc Depositen angegriffen hat. Ein Modelleur verliert aus diese Weise 20,000 Mark, ein Blumcnfabrikant 15,000 Mark. Fischer war auch Kassirer der angesehensten Ver eine Meißens, die nunmehr sämmtlich ihr Geld verlieren, da über daS kaufmännische Geschäft Fischers der Konkurs verhängt ist. Die Ange legenheit dcS Vereins liegt jetzt so: Lassen die Mitglieder dem Vorstand Zeit zu einer ruhigen Abwickelung der Geschäfte, so ist es vielleicht möglich, daß die Einlagen zurückerstattet werden können, denn nur in diesem Falle halten die Zeichner der oben erwähnten 200,000 Mark ihre Unterschrift für verbindlich; bricht der Konkurs auS, so ziehen dieselben ihr Versprechen zurück. Bei diesen Zeichnungen sind u. A. der Vorstand dcS Vereins mit 40,000 Mark, ein Ausschuß mitglied mit 30,000 Mark, die Mutter und Ver wandten dcS Verhafteten Fischer aber mit über 100,000 Mark betheiligt. Aus welche Weise Fischer die unterschlagenen Summen verwendet hat, ist noch nicht scstgestellt. In noch schärferer Weise als hier hat sich im Erzgebirge und im Vogtlande der Winter fühlbar gemacht. So wurden am Donnerstag früh in Klingenthal während der zeitigen Morgenstunden —6, später noch —4 Grad U beobachtet. Im Laufe des Vormittags begann dann ein beträchtlicher Schneefall. Der Schnee hat sich bis Freiberg und Klingenberg tagsüber gehalten, von Klingcnberg abwärts bis zum Elbthale ist er dagegen bald geschmolzen. (Ansehnlicher Fleischverbrauch.) Im Jahre 1890 wurden im Königreiche Sachsen 48,503,700 Kilo Rindfleisch und 70,549,400Kilo Schweinefleisch konsumirt.. Am Tage deS ReformationssesteS fand in Chemnitz im Saale deS Hotels zum Schlachthost ein Sängerkommers statt, welchen der Chemnitzer Verein „Sängerkranz" veranstaltet hatte und zu dem sich auch die Liedertafel zu Glauchau, der Männcrgcsangvcrein zn Wittaensdorf, Sänger und SangcSsrcnnde aus Hohenstein, Limbach und anderen Orten der näheren und weiteren Um gebung von Chemnitz eingcfunden hatten. Mit ihnen einten sich die beiden Komponisten Hein rich Pfeil und Johannes Pachc, sowie her vorragende Sangeskünstler, die durch ihre Vor- tragSkunst die Jcstvcrsammlung erfreuten.