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Le« süchstfche Erzähler. «Mette ». mit berg wieder hier eingetroffen. mit Einschluß von Verzinsung und Amortisation, ' dagegen giebt daS Rittergut Drehsa b. Pomm- ! ritz hierfür 6—7 Pf. Kosten an, Buntweberei i Wünsche 1,1 Pf., Obermühle Ebersdorf V« Pf., Brauerei Krympf in Eibau 0,8 Pf., C. G. Groß- ' mann in Großröhrsdorf IV, Pf-, Abraham Dürninger in Herrnhut 3—4 Pf., Kreutziger ' L Henke in Leutersdorf 2 Pf., Aktienbrauerei I ! Löbau 2V, Pf., Auaust Förster iu Löbau 2 Pf., I H. W. Herzog in Neugersdorf IV- Pf-, Ober!. I Jutespinncrei Ostritz 0,325 Pf., Zeißig L Faulen- ! bach in Olbersdorf IV, Pf-, I- G. Hauffe in I Pulsnitz 2,23 Pf. und Hugo Rudolph in Wald- I darf 2 Pf. als Kosten einer Brennstunde. Die I Zahl der elektrischen Beleuchtungsanlagen ver- I theilt sich aus 2 in Altgersdorf, 7 in Bautzen, je 1 in Bischofswerda, Cunewalde, Drehsa, Ebers bach, Ebersdorf, Eibau, Gnaschwitz, Großröhrs dorf, Großschönau, Hainewalde, Herrnhut, Kamenz, 3 in Leutersdorf, 5 in Löbau, 1 in Nadelwitz, 5 in Neugersdorf, 1 Niederkunnersdorf, 2 in ! Ostritz, 1 in Olbersdorf, 2 in Pulsnitz, 3 in Reichenau, 1 in Schirgiswalde, 2 in Seifhenners dorf, 1 in Spremberg, 1 in Walddorf und 8 in Litton. In der Zwickauer Umgegend haben sich neuerdings wieder Hausirer eingefundcn, welche dem Publikum unter dem Vorgeben, „dringend Geld zu brauchen" und „um jeden Preis ver kaufen zu müssen," oder „aus einer Konkursmasse herrührend" Tuchstücke aufschwindeln, die aus der Wolle alter Tuchlumpen gefertigt sind, was den Käufern gegenüber selbstverständlich verschwiegen wird. Letztere haben für den Schund dann natürlich mehr als den reellen Werth, der sehr geringfügig ist, bezahlt und freuen sich solange über den „billigen" Kauf, bis sie die Waare verwenden wollen; dann merken sie, daß sie „rein gefallen" sind. In Ehrenfriedersdorf wurde in der Ge- I fängnißzelle jener Schurke erhängt ausgesunden, welcher vor ca. 5 Wochen im „Gasthof zur Linde" in Gelenau 3 Kühen das Euter zerschnitten hatte. Kassel, 30. September. Ihre Majestät die Kaiserin ist mit den kaiserlichen Prinzen kurz vor 12 Uhr von der Station WilhelmShöhe abgereist. I Das zahlreiche Publikum bereitete Ihrer Majestät begeisterte Kundgebungen. Potsdam, 30. September. Ihre Majestät I die Kaiserin traf in Begleitung ihrer Mutter und Schwester, der Herzogin Adelheid und der Prinzessin Feodore, sowie der drei ältesten Prinzen um 6Vi Uhr Nachmittags auf der Wildpark-Station ein und begab sich hierauf mach dem Nenen Palais. Greiz, 29. September. Die Fürstin Ida, geborene Prinzessin Schaumburg-Lippe, ist gestern Abend im Alter von 39 Jahren verschieden. Die Fürstin, die vor ca. >14 Tagen glücklich ent bunden wurde, war schon acht Tage vor dieser , Zeit von Krankheit befallen worden. Kassel, 29. September. Heute fand hier die Eröffnung der Generalversammlung des evangelischen Bundes statt, zu welcher aus allen Theilen Deutschlands zahlreiche Dcputirte erschienen waren. Die Vorstände mit den De- punrten tagten unter dem Vorsitze des Grasen Wintzingerode. Sechs Uhr Abends fand in der dichtbcsetztcn Martinskirche ein EröffnungSgottcS- dienst statt. Pfarrer Jatho-Köln hielt die Fest predigt. ES folgte eine Begrüßungsversammlung mit Festspiel im Saale des Stadtparks. Kassel, 30. September. Die General versammlung des evangelischen Bundes wählte zu Vorsitzenden den Grafen Wintzingerode und den LandgerichtSrath Büff von hier. Kassel, 30. September. Die 5. General versammlung des evangelischen Bundes beschloß an Se. Maj. den Kaiser folgendes Huldigungs telegramm zu senden: „Ew. Kaiser!, und Kömgl. Majestät bringt die in Kassel tagende 5. General versammlung des evangelischen Bundes ihre allerunterthänigste Huldigung dar. Bei den schweren Gefahren, welche unser Volk in seinen heiligsten Gütern bedrohen, weiß sich der evan gelische Bund mit Ew. Kaiser!, und König!. Majestät hochherzigem Bestreben freudig eins, durch mannhaftes Bekenntniß zu dem lebendigen Gott und seinem eingeborenen Sohn, dem allei nigen Gründer unserS Heils, der Verblendung zu wehren und durch festes Eingreifen in die so vielen Schäden der Zeit von der Macht der christlichen Liebe Zeugniß zu geben. Gott schütze, Gott stärke, Gott segne Ew. Kaiser!, und König!. Majestät zum Heile der Kirche und des deutschen Vaterlandes!" Auch an Ihre Maj. die Kaiserin, Allerhöchstwelche augenblicklich noch auf Wil- lhelmShöhe weilt, wurde auf Beschluß der Ver- Die heutige Hauptversammlung eröffnete im Namen des Zentralvorstandes Gras Wintzingerode l mit einer längeren Ansprache. General-Superin- I tendent Lohr begrüßte die Versammlung im < Namen des Kirchenregiments, Bürgermeister 1 Kloeffler im Namen der.Stadt Kassel und Prof. ! Ache s im Namen der theologischen Fakultät i der Universität Marburg. Fernere Grüße gingen 1 ein von dem Zentralausschuß der inneren Mission, i dem evangelisch-sozialen Kongreß und dem evangelischen Arbeiterverein. Der Generalvikar der deutschen Altkatholiken, Pros. Weber-BreSlau, hielt ebenfalls eine Begrüßungsrede. Kassel, 1. Oktbr. In der heutigen zweiten öffentlichen Hauptversammlung der Generalver sammlung des Evangelischen Bunde» sprach Kon- sistorialrath Göbel-Halle über das Thema: „Welcher Segen erwächst dem Einzelnen aus dem Anschluß an die Gemeinschaft?" Konsistorial- rath vr. Leuschner erstattete den Generalbericht über die Entwickelung und die Thätigkeit des Vereins. Professor vr. Haupt-Halle behandelte die Frage: „Wie hat sich die protestantische Charakterfestigkeit gerade in unseren Tagen zu bewähren?" — Die Zahl der Theilnehmer ist auf mehr als 700 gestiegen. — Nach einer zu Beginn der Sitzung gemachten Mittheiluug ist die Zahl der dem Bunde angehörigen Vereine von 522 auf 565 . gestiegen, die Mitgliederzahl von 73,978 aus 82,978. Kassel, 1. Oktober. Die Generalversamm lung des evangelischen Bundes beschloß im Fort gang der heutigen Berathungen eine Resolution, welche sich gegen die Wiederzulassung der Redemptoristen aüsspricht. Ferner wurde der ReichSregierung der Dank der Versammlung für ihre Bemühungen um wirksame Bekämpfung der Trunksucht ausgesprochen. Nachmittags 4 Uhr sand auf WilhelmShöhe ein Festmahl statt. Mit einem Abends in der Martinskirche ubgehaltenen Gottesdienst fand die Generalversammlung ihren Schluß. Noch eine Ministerrede. StaatSsecretär von Bötticher hat anläßlich der Generalversamm lung des landwirthschastlichen Vereins sürRhein- prenßen in Remscheid in einem Trinkspruche ge äußert, daS Gedeihen und Blühen von Land- wirthfchaft und Industrie hänge von der Er haltung des Friedens ab. Vielfach würden Be- ! sürchtungen laut, diesen Frieden gefährdet zu I sehen; indessen, die zu allen Zeiten möglichen Zufälligkeiten abgerechnet, sei der Friede zu keiner Zeit so verbürgt gewesen als gegen wärtig. Aus München meldet daS D. B. H.: Die I Regierung fordert vom Landtag 25 Mill. Mk. für neue Doppelgcleise auf den Strecken Treucht- ! lingen-Nürnberg, München-Salzburg, Rosenheim- Kufstein, Landshut-Schwandorf und Treucht lingen-Würzburg. Weitere 15 Millionen Mark werden für die Vermehrung des Fahrmaterials und eine Million Mk. für den Umbau der Bahn- I Höfe Neuenmarkt und Marktschorgast aus der sogenannten „schiefen Ebene" bei Bayreuth, be ansprucht. Berlin, 30. September. Die Nichtauslegung der russischen Anleihe in Deutschland findet den Beifall der gcsammtcn Berliner Presse. Die „Kr.-Ztg." bespricht diesen Entschluß der bethei- ligtcu Banken mit besonderer Genugthuung. Die „Germania" führt aus, daß lediglich geschäftliche Gründe den Anlaß zur Zurückziehung gegeben. — Die „Köln. Ztg." meldet aus Petersburg, die Betheiligung der deutschen Finanzwelt an der neuesten russischen Anleihe habe den entschiedensten Spott der Russen erregt. Dieselben verhöhnten die deutsche Inkonsequenz; das Publikum diskutirte die Angelegenheit auf das Lebhafteste. Die Blätter dagegen sind zurückhaltend und scheinen von oben Winke erhalten zu haben. Der daS Elsaß bereisende Berichterstatter des „GauloiS" meldet aus Straßburg folgende Er klärungen des Reichstags-Abgeordneten Petri: „Wir würden eine Annäherung Frankreich» und Deutschlands als den Anbruch einer besseren Zeit für die ganze Welt begrüßen. Die Ver einigung Elsaß-Lothrinyens mit dem deutschen Reiche ist eine geschichtlich feststehende Thatsache. Wir wünschen, daß an ihr von keiner Seite ge rührt werde. Selbst die Elsaß-Lothringer, welche I ihre jetzige Lage zurückweisen, wollen meist keine Aenderung, da eine solche nur durch einen blutigen Krieg möglich wäre, unter welchem wir, wie er auch ende«, am furchtbarsten zu leiden hätten, j Lieber deutsch bleiben, als Krieg!" > Lübeck, 29. September. DaS hiesige (dritte) , Bataillon des zweiten hanseatischen Jnfanterie- > Regiments Nr. 76 beging heute die Jubelfeier > seines 25iährigen Bestehens. Die Stadt ist jsammlung ein Huldigungstelegramm gerichtet — glänzend beflaggt. Metz, 1. Oktober. Der „K. V.-Z." wird berichtet: Die aus Frankreich kommenden Eisrn- bahnzüge sind mit Reisenden überfüllt. An den Grenzstationen ist von heute ab jede Kontrolle der Reisenden eingestellt. Die meisten Ankömm linge sind seit der Einführung des Paßzwangey nicht mehr in den Reichslanden gewesen. Der heutige Tag war unter diesen Umständen für viele Familien ein Freudentag. Königsberg, 29. September. Der komman- dirende General v. Werder begab sich nach Petersburg zur Beisetzung der Großfürstin Alexandra. Bochum, 1. Oktober. Der Gerichtshof von Essen hat die vom Redakteur FuSangel ange- botene Kaution von 10,000 Mark angenommen, und wird derselbe nunmehr auf freien Fuß ge setzt werden, sobald er seine einmonatliche Ge- fängnißstrase verbüßt haben wird. O e st e r r e i ch. Während der Anwesenheit des Kaisers Franz Josef in Prag hat jeder Tag neue Festlichkeiten zu Ehren des Monarchen gebracht. Nenncns- werthe Störungen sind bis zur Stunde nicht vorgekommen, auch nicht mehr zu erwarten. Der Kaiser hat eine längere Unterredung mit dem Czechenführer Rieger gehabt und auch diesem gegenüber eine Aussöhnung zwischen Czechen und Deutschen für erforderlich erklärt. In Reichenberg, wohin der Kaiser aus Prag kommt, sind große und festliche Vorbereitungen zum Empfange getroffen. — Die „Wiener und Pester Zeitungen" äußern sich außerordentlich zu stimmend zu der Osnabrücker Rede des deutschen Reichskanzlers, die mit einem Male volle Klar heit geschaffen habe. Alle Friedensfreunde würden dafür dankbar sein; allen Friedensfeinden zeigten die kraftvollen Worte deutlich, wie verhängniß- voll ein Krieg werden könne. Reichenberg, 1. Oktober. Unter ungeheurem Enthusiasmus hat der Kaiser seinen Einzug ge halten. Am Bahnhose nahm er die Huldigung des Bezirkshauptmanns und des Bürgermeisters huldvollst dankend entgegen. In den Straßen begleiteten den Kaiser fortwährend die wärmsten Ovationen; vom Triumphbogen auf der Giscla- aasse brachten die Turner donnernde Gutheil- Rufe aus. Der Kaiser besichtigte programm gemäß die hervorragenden öffentlichen Gebäude, dejeunirte 1 Uhr beim Grafen Clam GallaS und besichtigte dann die Liebig'schen Fabriken in Reichenberg und Dörfel, die Ginzkey'sche Teppich manufaktur in MafferSdorf. Der Monarch war überrascht von der großartigen Huldigung Reichen bergs und sprach wiederholt seine allerhöchste Befriedigung und Anerkennung über die vorge führten Erzeugnisse der deutschen Industrie auS. Ein kolossaler Fremdenverkehr ist in den Straßen, bei absoluter Wohnungsnot!). Während der gestrigen Festvorstellung im Theater fanden be geisterte Ovationen für den Kaiser und den Dreibund statt. Der Kaiser trat 6 Uhr Abends nach Prag seine Rückreise an. Reichenberg, 1. Oktober. Heute Nacht wurden auf der Reiseroute des Hofznges in Rosenthal bei der Bahnübersetzung an den beider seitigen Widerlagern durch Sprengschüsse einen Meter breite und einen halben Meter tiefe Oeff- nungen auSgesprengt. Die Beschädigungen wurden sofort ausgebessert, sodaß der Hofzug heute un gehindert passirte. Die Oeffnungen sind durch Explosiv» zweier kleiner Bomben veranlaßt. Der Thäter ist unbekannt. Die „Freie Presse" glaubt an ein nicht mit der Politik zusammen hängendes Bubenstück. Prag, 1. Oktober. Der Kaiser Franz Josef ist heute Abends 9 V, Uhr auS Reichen berg wieder hier eingetroffen. „Budapesti Hirlap" bringt die bereits mehr- ach aufgetauchte Nachricht, die Frage der Thron folge werde demnächst öffentlich geregelt werden, ndem der Bruder des Monarchen, Erzherzog Karl Ludwig, wegen feines vorgerückten Alters zu Gunsten seines Sohnes Franz Ferdinand verzichten würde. Die Justizminister Ungarns und Oesterreichs hätten bei ihrer letzten Zusammen kunft alle Maßnahmen vereinbart und die Doku mente festgestellt, durch welche da» Ereigniß vroklamirt werden soll. Gleichzeitig mit diesem staatsrechtlichen Akte werde auch die Verlobung - des Thronfolgers stattfinden. Budapest. Die demnächstige Broschüre zur Bahnpolitik wird nachweisen, daß durch Einfüh rung des Zonentarifs 5>/, Millionen Gulden Ueberschüsse erzielt worden sind. Belgien. Brüssel, 30. September. Vier Arbeiter aus dem Friedhöfe in JxelleS sahen Boulanger heute Vormittag 11V, Uhr dort eintreten. Um