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Bischofswerda, den S. Oktober 18V1 Kaffee Die Erven Ich offerire: r»Ii v«ii OH 1'1»?. »II, N«I»raimt v»n 130 I'tsx »ii. C F Gnanck Aufforderung. Alle Diejenigen, welche Zahlungen zu leisten oder Forderungen an die hinter lassenen Erben des am 3. d. Mts. verstorbenen Mühlenbesitzers August Heber in Oberputzkau zu machen haben, werden hierdurch aufgefordert, ihre Zahlungsverbind- lichkeiten bez. Rechnungen bei der hinterlassenen Wittwe daselbst binnen 14 Tagen .zu begleichen bez. einzureichen. Oberputzkau, am 29. September 1891. kl« UM kMiM, Preiselbeeren, mit und ohne Zucker, saure und Pfeffer-Gurken, sowie frisches Obst und Kartoffeln empfiehlt Hivvil»!» 8«Iiiiiil«1t, gr. Kirchgasse 5. rviek8or1irtv8 l.agvr wollnvr unü baumwollner w-,ML- w! LlM vom LilliAston 1)18 7.um Reinsten ompüolllt einer Zeneigton LeaelrtunF IllIIIII» VI I N. Weizenmehl, Prima-Waare, hat im Ganzen und Einzelnen billig abzugeben Moritz Ritter, Töpferg. Ein kleiner gebrauchter Handwagen ist billig zu verkaufen bei Bruno Grose. Sachsen. — Die Winter-AuSgabe des R. Fritze- schen grünen Kursbuches ist soeben erschienen -und von jetzt ab bei allen FahrkartenverkaufSstellcn re. zu dem zeitherigen Preise von 40 Pf. zu beziehen. Das Merkchen hat sich in den letzten Jahren nicht nur dem Inhalte, sondern auch der Aus stattung nach vervollkommnet. ES enthält die neuesten Fahrpläne der sächsischen, thüringischen, böhmischen, bairischen und einen großen Theil der preußischen Staatsbahnen, sowie der Fahr posten und Elbdampfschiffe, ferner übersichtliche Verzeichnisse direkter Eisenbahnverbindungen größe rer Städte und Badeorte, eine ganz neugestaltete und bedeutend erweiterte Uebersicht der Anschluß züge »ach allen Richtungen in Berlin, die für das Publikum sehr angenehm und von viel Werth sein wird, sowie Preisverzeichnisse für einfache Fahrkarten, für Rückfahr-, Abonnements- und Rundreise- re. Fahrkarten. Dem reisenden Publikum können wir den Ankauf dieses nach offiziellen Unterlagen in bekannter Zuverlässigkeit bearbeiteten Kursbuches nur empfehlen. — Am 1. Oktober begann nach sächsischem Jagdgesetz die Hasenjagd, welche in Oesterreich schon seit dem 1. August, in den meisten preußi schen Provinzen, als Schlesien, Brandenburg re., seit dem 14. September ausgegangcn ist. Außer dem nahm mit dem 1. Oktober im Königreich Sachsen die Jagd aus Fasanen außerhalb der Fasanerien ihren Anfang, während in Preußen die Dachse und in Oesterreich alle jagdbaren Drosselarten vom 1. Oktober an erlegt werden dürfen. Was die heurige Ausbeute an Hasen in Böhmen und Mähren, sowie in Schlesien anlangt, welche Länder auf den deutschen Wildpretmärkten bekanntlich in diesem Punkte ausschlaggebend sind, so hat dieselbe bis jetzt den gehegten Erwartungen nicht völlig entsprochen. Die Ursachen hiervon sind in den heftigen und fast täglich iviederkehren- dcn Regengüssen zu suchen, welche im Laufe deS diesjährigen Vorsommers namentlich in den Niederungen den Nachwuchs der Hasen erheblich schädigten. Besser sind die jungen Häschen im bebuschten Hügellande fortgekommen, wo denselben einigermaßen Schutz vor dem massenhast nieder geströmten Wasser geboten war, und innerhalb dieser Striche wird die Jagd auch erhebliche Erträge liefern. Im großen Ganzen jedoch dürste die heurige Hasenjagd eine nur mittel mäßige sein und bleiben. (Vom Landtage.) Unter allen Vorlagen, welche dem im November znsammentretenden Landtage seitens der Regierung zngehen werden, dürstedie,welche die Erhöhung der Beamten gehalte betrifft, daS hervorragendste Interesse in Anspruch nehmen. Dieselbe ist im Prinzipe zwar schon vom letzten Landtage beschlossen worden, über ihre nähere Ausführung werden die Kammern aber in der kommenden Session zu befinden haben. Die Erhöhung wird sich aus sämmtliche Beamtenkatcgorien der gcsammtcn Staatsverwaltung erstrecken, wie sie durch die Verlheuerung der LebenSuuterhalte bedingt ist. Bekanntlich sind die Staatsbeamten in Sachsen, namentlich auch, was die höheren Stellen anbe langt, bei Weitem ungünstiger gestellt als z. B. in Preußen. Desgleichen wird durch eine Vor lage auch eine theilweise Regulirung der Pen- sionsverhältniffe in Angriff genommen, insofern dieselben nämlich in der Neuzeit noch keine Be rücksichtigung erfahren haben. Im Anschlüsse an die bevorstehende allgemeine Erhöhung der StaatSbeamtcngehalte dürfte seitens des Kultus ministeriums auch aus eine Verbesserung der Gehalte der Bolksschullehrer hingrwirkt wer den, indem in erster Linie das gesetzliche Mini malgehalt derselben erhöht wird. Bisher betrug dasselbe 900 Mk., aber vielen Gemeinden war cS bereits nicht möglich, hierbei geeignete Lehr kräfte zu gewinnen, und sie mußten die Stellen besser dotiren. Es liegt im wohlverstandenen Interesse des Staates und der Gemeinden, daß befähigte Köpfe nicht vor der Erwählung des VolkSschullehrerberufeS zurückschrecken und daß begabte und gewissenhafte Angehörige diesen Standes nicht bloß in den größeren Städten mit durchschnittlich besser dotirten Stellen im Stande sind, ihre materielle Lage zu verbessern. O Dresden,. 29. September. Mit dem heutigen Tage fanden sowohl die Verhandlungen der Generalversammlung des Allgemeinen Sächs. LehrervereinS, als des Allgemeinen Deutschen FraucnvereinS ihr Ende. — Da der Rath wegen Ueberhandnahme deS Hundehaltens die JahreS- steuer auf Luxushunde von 9 auf 15 Mark zu erhöhen beschlossen hat, so hat sich hier ein Co- mitee von Hundesrenndcn gebildet, welches einer auf morgen anberanmtcn Versammlung von Ge sinnungsgenossen, eine Petition an das Stadt verordnetenkollegium vorzulegen gedenkt, damit dieses die Erhöhung der Hundesteuer ab lehne, da bereits gethane Schritte beim Rathe ohne Erfolg geblieben sind. — Gestern Nach mittag ist es in der Johannvorstadt gelungen, einen derjenigen Attentäter auf die Unschuld von Kindern dingfest zu machen, deren sich mehrere hier und in der Umgegend Herumtrieben. Ein Gardinenweber hatte bemerkt, daß der Mann — ein bereits wegen unzüchtiger Handlungen (§ 176 Abs. 3 des ReichSstrasgesetzbucheS) mit Zuchthaus bestrafter 40 Jahre alter Techniker, wie sich später herausgestellt hat, — im Birkenwäldchen Hinterm Trinitatis- bez. Israelitischen Friedhöfe Kinder anznlocken versuchte. Er blieb dem Un bekannte« auf den Fersen und verfolgte ihn un ausgesetzt. Der Verfolgte zog daS Messer gegen seinen Verfolger, vermochte denselben jedoch nicht zu verscheuchen. ES kam ein Steinmetz hinzu, den der Weber verständigte, und gelang cs Beiden, unter Beihilfe weiterer hcrbeigekommcner Helfer, den sich heftig wehrenden Patron dingfest zu machen. Fast gleichzeitig hatte in Pieschen am Bahndämme ein Arbeiter eine Begegnung mit einem ähnlichen Patron, der cbensalls ein Kind (Mädchen) nach dem Walde zu locken bestrebt war. Darüber znr Rede gestellt, setzte sich der etwa 30 Jahre alte, für einen Engländer gehal tene „anständige Herr" in VertheidigungSzustand und hätte den Arbeiter boxend überwältigt, wenn nicht ebenfalls ein Helfer zugesprnngen und dem Angreifer mit dem Stocke einige gehörige Jaadhiebe versetzt hätte, die denselben nöthigten, schleunigst dem Walde zuzueilen und hier leider seinen Verfolgern zu entkommen. Die Affaire wurde im Pferdebahnwagen von Pieschen gestern besprochen. Lanenstein. Am vergangenen Sonntage von Nachmittags »/,3 Uhr ab sand die Ein weihung des neuerbanten Thurmes auf dem Geisingberge statt. Es hatten sich außer den Vereinen von Altenberg noch zahlreiche Vertreter der Gebirgsvereine eingefunden. Die Weiherede hielt Herr Diakonus Haucke aus Altenberg. Herr Hosspediteur Geucke auS Dresden brachte die Grüße und Glückwünsche im Namen deS „Gebirgsvereins für die sächsische Schweiz" dar. Ein seltsamer Leichenzug kam auf dem Bahn hofe zu Schandau an. Es war dies ein größerer Transport polnischer Gänse, von denen ca. 150 infolge der entsetzlichen Zusammenpkerchung der armen Thiere während der Fahrt erdrückt worden waren. — Schade nm die vielen saftigen Portionen, die hierdurch ungegessen bleiben müssen! Die Wilddieberei scheint im sächsischen Ober- Erzgebirge noch flott betrieben zu werden. Vorige Woche wurden von einem Pilzsuchcr auf Stein bacher Staatsforstrevier, zwischen Schmalzgrube und Steinbach, unter einem Felsen versteckt, zwei doppelläufige geladene Jagdgewehre (in diesem Jahr auf demselben Revier zusammen 4 Stück) anfgesunden und abgeliesert. Vermischtes. AuS Lothringen, 26. September. Auf einer der Grenze nahegelegenen Weide befanden sich gestern 28 Pferde eines französischen AckererS, als dort ein Wolf einbrach. Die Thiere flohen nach allen Seiten auseinander, darunter acht auf einen nahen Bahndamm, auf dem gerade ein Zug heranbrauste. Alle acht wurden vom Zuge erfaßt und zermalmt. — Berlin, 1. Oktober. Laut telegraphischer Meldung ist gestern Abend ans der Eisenbahn strecke Ems-Wetzlar zwischen Laurenburg und Balduinstein am östlichen Ausgange des Cram- burger Tunnels ein von Trier kommender Pilger zug auf den von Koblenz gekommenen, infolge der defekt gewordenen Maschine liegen gebliebenen Schnellzug aufgefahren. Der Heizer deS Pilger zuges wurde gctödtet; die Passagiere blieben unverletzt. — Auf dem Brocken ist am Dienstag Mittag bei herrlichstem Wetter der Grundstein zu dem neuen Aussichtsthurm gelegt worden. — (Er schreibt an sich selbst). Herr Blaumehcr steht fürchterlich unter dem Pantoffel, und seine Ehehälfte gönnt ihm keinen freien Abend. Um nun ab und zu mit seinen Freunden einen gemüthlichen Kneipabend verleben zu können, ist er auf die sinnreiche Idee gekommen, sich Postkarten drucken zu lassen, die er an sich selbst abschickt und welche also lauten: „Heute Abend Versammlung des Beamtcn-VereinS. Nichter scheinen wird mit drei Mark bestraft!" Natürlich erwirkt diese Androhung von drei Mark seine Freilassung.