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rda Bischofswerda, den 1V. Oktober 1801 nkg ark irkt, >5. 8m IU>S,2IL Qr^ssis»»»»» ttagS la. e. 8m IHU«,2L Qi»-VS«S»»L»,»» vnrst, auer- 'leisch, und urst, ebenst ch) si»- d im t«r. MN und 1 ar. Am 21. vor. Alts, ist in einer zu Bischofswerda abgehaltenen, zahlreich besuchten Versammlung einstimmig beschlossen worden, als konservativen Kandidaten für den 7. ländlichen Wahlkreis (die Dörfer der Amts gerichtsbezirke Bischofswerda und Pulsnitz) aufzustellen. Der unterzeichnete Vorstand hält Herrn Mx 0ro88ws,im in Großröhrsdorf als Mitinhaber größerer gewerblicher Etablissements und landwirthfchaftlicher Besitzungen für den geeignetsten Vertreter des Wahlkreises und richtet an alle seine Vereinsglieder und sonstigen Gesinnungsgenossen das dringende Ersuchen, auch solche, die auf 100 Gulden lauten. Zur Verhütung de« Konkurse« beschloß der Ausschuß der Vorschußkasse, die Geschäftsantheile aus da« Sechsfache zu erhöhen. — (Bon einer Leiter erschlagen.) In Lyon brach am 2. Oktober in einem Hause der Rue Ferrandiöre Feuer aus, welches sich bald bi« in den 4. Stock ausbreitete. Es wurde eine große Schubleiter aufgerichtet. Beim Vorrücken fiel diese infolge ungeschickter Handhabung um und traf, nachdem sie einen mächtigen Bogen beschrieben hatte, sieben Feuerwehrmänner. Zwei von ihnen waren sofort todt, ein dritter starb während des Transportes in das Hospital. Die anderen wurden leichter verwundet. — Livorno, 6. Oktober. Ein entsetzliche« Gewitter richtete in der Stadt und Umgegend furchtbaren Schaden an. Der Blitz schlug in einen 20 Meter hohen Schornstein einer Fabrik, und drückte der niederfallende Steinhaufen ein Wächterhaus rin. Eine Person todt, 3 verwundet. — Neber einen Fall von Scheintod, der kürzlich in Riga vorgekommen ist, wird Folgen des berichtet: Die ungefähr 18 Jahre alte Emilie 1 R. litt bereits seit ihrer Kindheit an einem ge fährlichen Brustübel und wurde nur durch die sorgfältige Pflege der wohlhabenden Eltern am Leben erhalten. Da wurde sie vor einigen Wochen sehr schwer krank, ihre Kräfte nahmen ab und am vorletzten Sonntag wurde sie starr und leblos. Die betrübte» Eltern bahrten den Körper feierlich auf und setzten die Beerdigung auf die vorletzte Mittwoch fest. Die Trauergäste kamen an diesem Tage zusammen, der Pastor er füllte die vorgcschriebenen Zeremonien. Als sich darauf ein Verwandter des Hanfes über den Sarg beugte, um einen Leuchter mit brennenden Kerzen zu entfernen, und dabei einige Tropfen heißen Wachses aus das Gesicht der Aufgebahrten fielen, öffnete die Todtgeglaubte die Augen, rich tete sich, angstvoll umherblickend, im Sarge auf und versuchte dann herunterzusteigen. Unbeschreib liches Entsetzen ergriff bei diesem Anblick die Trauergäste. Sic stürmte» aus dem Zimmer, die Terppe hinunter in den Hof, wo es dem Pastor gelang, die aus'S Aeußerste erregten Ge- mttther einigermaßen z» beruhigen. — Die von den Todten Erstandene fühlt sich wohl sehr matt, schwebt jedoch nach Meinung der zu Rathe ge zogenen Aerzte augenblicklich in keiner Lebensgefahr. — Odessa, 6. Oktober. Nach einer Meldung aus Baku starben in der Umgegend dieses Ortes Tausende von Bauern Hungers. Aehnliche Be richte liegen auch aus anderen Bezirken vor. 10. «esen rg- Sachsen. T Dresdeil, 6. Oktober. Die ansehnlichste Vorortsgemeinde, Löbtau, mit rund 13,000 Seelen, ist vor nnnmehr 3 Jahre» als selbstän dige Kirchcngemcinde von hiesiger Krcuzparochie abaetrennt worden nnd hat eine neue Kirche zu meist aus Mitteln des Patronats (des Dresdner RatheS) erbaut, welche, über 200,000 Mark kostend, heute die feierliche Weihe empfing. Die 1000 Sitzplätze enthaltende Kirche ist dreischisfig und mit einer Emporen-Reihe versehen. Ihr Thnrm ist 68, ihre Höhe (Mittelschiff) im Lichten last 15 Meter. Die Länge der Kirche beträgt 58, die Breite 21 Meter. Der Stil ist ein kombinirter Renaissance-romantisch-gothischer. Die Planung geschah durch Professor Arnold. Vier seitliche Treppenthürme haben 22 Meter Höhe. Das Kassettendach ruht auf 14 Säulen. Die Kirche ist mit Luftheizung und Beleuchtung (--- 34 Kandelaber und Wandarme) versehen. Altar, Kanzel, Emporenbrüstnngen rc. sind von geschnitztem Eichenholz. Die Kirchenhalle ist überaus akustisch. Tageslicht fällt durch 3 hohe gemalte Altarplatzsenster und 10 Buntglashaupt- senster ein. — Uebermorgen begeht ein anderer Dresdner Vorort, Gruna, die Feier der Grund steinlegung zu einer eigenen Kirche. — Es ist nunmehr der hiesigen Polizei geglückt, den hier vielfach anstauchenden SittlichkcitSattentätern tüch tig zu Leibe zu rücken, und deren 4, sogenannte Abkömmlinge besserer Stände, dingfest zu machen. Der eine der Verhafteten soll einige 20 unzüch tige Angriffe aus Kinder, besonders Mädchen, zu gestanden haben. Leipzig, 7. Oktober. Die Verhandlungen der Tarif-Kommission für die Buchdrucker Deutschlands wurden nach zweitägigen Be- rathungen heute Abend auf morgen vertagt, lieber die Abänderungs-Anträge, betreffend die Verkürzung der Arbeitszeit und die Grundposition des Berechnens wurde bis jetzt eine Einigung .nicht erzielt. Vermischtes. — Am 5. Oktober früh wurde in Memel die 66 Jahre zählende Altsitzerswittwe GrickszaS, welche zweier Verbrechen des Giftmordes, da runter der Vergiftung ihres Ehemannes, über führt war, mit dem Richtbeil hingerichtet. — Prag, 6. Oktober. Bei der Vorschuß kasse in Bakov wurde ein Defizit von 52,000 Gulden entdeckt; infolgedessen wurde der Kassirer verhaftet. In der Wohnung desselben fand sich ein^lnmaffevonLotlerie-Ri^on^ ckenem ladet wr. n des ebenst ffe- »g — Gent, 6. Oktober. Der Bürgermeister des Ortes Golverdeghen rrquirirte Abends Gen darmerie, um etliche 20 bewaffnete Wildschützen von einem Angriff auf sein Haus abzuhalten. Während er bei Tische saß, eröffneten die letzteren durch die Fenster ein Gewehrseuer, wobei drei Gendarmen tödtlich verwundet wurden. Man befürchtet energischen Widerstand der Missethäter und weiteres Blutvergießen. — (Wirbelsturm in Tunis.) Einem Telegramm aus Algier zufolge wurde die Insel Gherba lTunis) von einem Wirbelsturm heimge sucht. Die ganze Ernte ist vernichtet. — Der von dem Spielpächter in Ostende in diesem Jahre erzielte Reingewinn wird auf 2 Millionen Franken geschätzt. Da der Pächter jährlich etwas über 300,000 Franken Miethe bezahlt, so hat er die beste Aussicht, während seines dreijährigen Pachtvertrages 4 bis 5 Mill, zu erübrigen. Man spricht jetzt schon von der Bildung einer Gesellschaft, welche der Stadt für die Spielsäle nach Ablauf des jetzigen Vertrages 800,000 Franken Jahrespacht bieten will. — Aus Madrid, 3 Okt., wird berichtet: In Cana (Provinz Tarragona) bemerkte der Pfarrer bei der gestrigen Messe, daß der Meß wein einen bitteren Geschmack habe; er theilte dies leise dem Meßner mit, nahm aber trotzdem einen Schluck und fuhr fort, die Messe zu lesen. Nach wenigen Minuten brach der Priester auf den Altarstusen zusammen. Er wurde nach Hause gebracht, wo er im Lause des Vormittags mit den Worten: „Ich bin vergiftet!" verschied. Die Untersuchung des Weines ergab die Richtig keit dieser Aeußeruny. Die Bevölkerung, welche furchtbar aufgeregt ist, beschuldigt einen jungen, mit dem Pfarrer verfeindeten Vikar der Thäter« schäft. Dieser wurde verhaftet, doch erlangte man vorläufig noch keine Beweise seiner Schuld. — (Die Städte der Erde.) Nach den neuesten, soeben erschienenen geographisch-stati stischen Tabellen für 1891/92 von Fr. v. Jura- schek giebt es gegenwärtig 232 Städte auf der ganzen Erde, welche über 100,000 Einwohner zählen: Die 14 Millionenstädte sind: London 5,6, Paris 2,3, Berlin 1,6, New-Dork 1,6, Peking 1,6, Kanton 1,6, Tokio 1,4, Wien 1,3, Chicago 1,1, Philadelphia, Sutschau, Siangtan, Sigan und Tschantschau mit je 1 Million Ein wohner. Eine Bevölkerung von >/-—1 Million haben 18 Städte, von 300—500,000 Einwohner 31 Städte, von 200—300,000 Einwohner 39 nnd von 100,000—200,000 Einwohner 130 Städte. d. r. Uhr, ihre Stimme zu geben und seine Wahl mit allen Kräften zu unterstützen. Bautzen, am 1. Oktober 1891. Der Vorstand des konserv. Vereins für den 3. siichs. Reichstagswahlkreis. Hetzer. Sachse. Schmaler, von Erdmannsdorff Grotzmann-Herrmann. H. Müller. Philippi, von Zetzschwitz.