Volltext Seite (XML)
L. Bestellungen werden bei allen Postanstallen deS deutschen Reiches, sür Bischofswerda und Umgegend in der Expedition dieses Blattes angenommen. Freitag, den 16., und Sonnabend, 17. dieses Monats, .ivcrdcn die Lokalitäten des unterzeichneten Königlichen Amtsgerichts gereinigt und daher nur dringliche, unaufschiebbare Geschäfte erledigt. Bischofswerda, den 8. Oktober 1891. Königliches Amtsgericht. Schmalz fchen Bahnen abermals erheblich vermehrt werden nm 400 bis 500 Kilometer. Vor Allem werden hierdurch die großen Linien Wien-Salzburg- München - Ulm, Treuchtlingen - Würzbnrg - Köln, Treuchtliugeu-Nürnberg-Bamberg-Hos, Rom-Kuf- stciu-Mnuchen-RegenSburg-Hof, soweit sie durch Baieru gehen, vollständig mit Doppelgcleisen ver sehen, womit künftig der EiscnbahndurchgangS- vcrkehr dnrch Baiern eine bedeutende Erleichterung erfährt. Der König von Württemberg hat an die Offiziere und Mannschaften deS 13. Armee korps einen Tagesbefehl erlassen, in welchem derselbe die Ueberzrugung ausspricht, daß die Truppen die ersten Soldatcntugendcn, Treue, Muth, Ausdauer in Gefahr und Beschwerde, Manneszucht und Gehorsam bewahren und, wenn Noth thut, auch bethätigen werden. In dem Tagesbefehl heißt es sodann weiter: „Ich habe in zwei Feldzügen an eurer Seite gekämpft und die Gefahren mit euch getheilt. Seid meiner trcuvätcrlichen Gesinnungen versichert; machet der Hingebung an euren König wie an den obersten Kriegsherrn als Glied des großen gemeinsamen deutschen Heeres und unserem Namen Ehre! Wilhelm". — Der „StaatSanz. sür Württemberg" schreibt anläßlich des Besuches Sr. Majestät des Kaisers zur Aethciligung an der Beisetzung weil. Königs Karl: Im ganzen württembcrgischen Volke habe dieser Entschluß das Gefühl größter Rührung und Freude über den hochherzigen Be weis deutscher Fürstcntreue erweckt. Mau könne allenthalben, in allen Schichten der Bevölkerung Worte dankbarster Gesinnung vernehmen. Daö württembcrgischcVolk habe auf's Neue daö gute edle Herz Sr. Majestät des Kaisers kennen ge lernt, kein braver Württemberger werde dem Kaiser diesen Liebesdienst vergessen. Der Statthalter Fürst zu Hohenlohe kehrte am Sonnabend Nachmittag 5 Uhr nach Straß burg zurück und wurde aus dem Bahnhofe von den Mitgliedern de- Landesausschusses erwartet und begrüßt. Im Namen der Letzteren hielt vr. Petri eine Ansprache, in welcher er sagte: „Die hochherzige Entschließung Sr. Majestät deS Kaisers, die den Wünschen und Interessen von Elsaß - Lothringen entsprechende Milderung der Paßmaßregeln eintreten zu lassen, hat im ganzen Laude freudigen Widerhall gefunden und in Theilcn der Bevölkerung Empfindungen auf richtigen herzlichen Dankes gegen Se. Majestät Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und TormabendS, und kostet einschließlich der Sonnabends erscheinenden „belletristischen Beilage" ivierteljöhrlich 1 Mark 50 Pf. Einzelne Nummer 10 Pf. Politische Weltschau. Die Stuttgarter Trauertage haben mit <der am Freitag erfolgten Beisetzung der irdi schen Hülle König Karls I. in der Fürstengrnst der Stuttgarter Schloßkapelle ihren äußerlichen Abschluß gefunden. Die Leichenfeier verlies in ergreifender Weise, wenngleich sie in verhültuiß- mäßig einfachem Rahmen gehalten war. An der Spitze der fürstlichen Traucrgäste befand sich Kaiser Wilhelm, der es sich nicht hatte nehmen lassen wollen, dem dahingeschicdeneu württem- bergischen Herrscher die letzte Ehre zu erweisen; auch zeigte sich der Kaiser bei dem Leichenbegäng nisse sichtlich tief ergriffen. Die fremden Fürst lichkeiten verließen thcilö noch im Laufe des Freitags, thcilS am Sonnabend die württembergi- sche Hauptstadt wieder. Der Kaiser stattete von Stuttgart aus der Kaiserin Friedrich in Homburg am Sonnabend einen Besuch ab und traf am Sonntag früh .wieder im Neuen Palais bei Potsdam ein. Dem BundcSrathc ist eine Mitthcilung in Sachen der Aushebung des Einfuhrverbotes für amerikanische Schweine u. s. w. zuge gangen, wonach cS dem BundeSrathe anheim gestellt wird, die AuSsührungSbcstimmungeu zu dem Einfuhrverbot gänzlich außer Kraft zu setzen. Dies würde namentlich auch das Fallen lassen der Forderung, wonach bei der Einfuhr von SchweinewaarSn Ursprungszeugnisse beizu bringen sind, zur Folge haben. Zweifellos wird der BundeSrath von der ihm crtheilten Ermächti gung Gebrauch machen und da nunmehr die Schiveiueeinfuhr aus Amerika nach Deutschland auch der letzten Fessel» ledig wird, so steht hier von eine Steigerung der amerikanischen Zufuhr von Schweinen u. s.w. mit Sicherheit zu erwarten. Der baierischen Abgeordnetenkammer ist der augckündigte Gesetzentwurf, betr. die Herstellung weiterer Doppelgelcise auf den baierischen Bahnen, zugegangen; für gedachten Zweck wird die Summe rvon 25 Millionen Mark gefordert. Mit dieser Maßregel wird eine Reform cingeleitet, welche sich im Hinblick auf den immer stärker werdenden Durchgangsverkehr aus den baierischen Bahnen als unumgänglich gezeigt hat. Bereits durch daS Gesetz vom 8. Dezember 1889 wurde eine Vermehrung der baierischen Doppelgrleise von 411 Kilometer auf rund 880 Kilometer ausge sprochen, jetzt sollen die Doppelgrleise der baieri- Donnerstag, den 15. Oktober 1891, von 9 Uhr Vormittags an, Versteigerung von 3 Raummetern buchenen und 50 Raummetern kiefernen Brennknüppeln, sowie 85 Wellen buchenem Brennreißig in den Abteilungen 31 und 32 des Butterbergreviers. Versammlungsort: Butterbergrcstanration. Stadtrath Bischofswerda, den 7. October 1891. Sinz - _ OrtskrLLktzLeasse KelunoNn und UmKtzKvuä Die Königl. Kreishauptmannschaft hat laut Verordnung vom 3. d. M. beschlossen, die BetricbSkrankencasse für die in den Loch fchen Steinbrüchen zu Demitz und Umgegend beschäftigten Arbeiter zu schließen und angeordnet, daß die Mitglieder dieser Krankencasse der gemeinsamen Ortskrankencassc für Schmölln und Umgegend zu überweisen seien. Nachdem nun am 7. d. M. die Ueberweisung von der Königl. AmtShauptmannfchaft zu Bautzen laut obiger Verordnung stattgefunden hat, haben die Arbeiter der Loch'ichcn Steinbrüche ihre Beiträge vom 11. d. M. an an unterzeichnete Casse zu leisten. Ebenso wird noch besonder« daraus aufmerksam gemacht, daß die An- und Abmeldungen bei Vermeidung von Weiterungen pünktlich beim Herrn Kassencassirer Semrau in Demitz zur Erledigung gelangen müssen. . Unsere Cassenärzte, der Herr Doktor Roch in Bischofswerda, sowie Herr Doktor Otto in Gaußig, haben ihre Sprechstunden für die Cassenmitglieder von früh 7—8 Uhr und Mittags von r/,1—2 Uhr festgesetzt. Ueberschreitung der festgesetzten Sprechstunden sind nur bei außer gewöhnlich dringenden Fällen gestattet. 0rt8kranLenea88v 8elmi8llii und IIm^sKend, äon 8. Oetobvr 1891. Baier, Bors —. Wir wissen das Vertrauen zu würdigen, welches die Regierung durch Erfüllung unserer Wünsche gezeigt hat. Euer Durchlaucht dürfen sich ver sichert halten, daß die Elsaß-Lothringer eS als gern geübte Ehrenpflicht anschen, dieses Ver trauen stets zu rechtfertigen. Wir werden stets bereit sein, ans der unerschütterlichen Grund lage der Zusammengehörigkeit von Elsaß- Lothriugen mit dem Reiche Euer Durchlaucht, den Förderer unserer Interessen, den edelmüthigen Freund der Bevölkerung nach besten Kräften in dem hohen Bestreben zu unterstützen, die poli tischen und wirthschastlichen Verhältnisse zu ge deihlicher Entwickelung zu bringen zum Wohle deS Reiches und des Landes." Der Statthalter dankte für die freundliche Begrüßung. Die Ent schließung sei, wie mit Recht angenommen worden, auf Se. Majestät den Kaiser zurückzuführen. ES sei dies thatsächlich ein Zeichen des Ver trauens, welches der Kaiser in die Bevölkerung setze. Er werde den Dank, welchem vr. Petri Namens der ganzen Bevölkerung Ausdruck ge geben, zur Kcnnkniß Sr. Majestät deS Kaisers bringen; Allerhöchstderselbe würde nm so wohl- thucndcr davon berührt werden, als er den Interessen des Reichölandes stets die lebhafteste und wärmste Theilnahme widme. Der Statt halter dankte sodann für die ihm persönlich aus gesprochenen Sympathien und sprach die Hoffnung aus, er werde ferner die Gelegenheit finden, sich als aufrichtigen und treuen Freund der Reichs lande zu bewähren. Beim Verlassen des Perrons brach die zahlreich versammelte Menge in Hochs auf den Statthalter auS. Der Statthalter be gab sich zu Wagen nach dem Palais, wo derselbe den Präsidenten des Landesausschusses, vr. Schlumberger in Audienz empfing. Die Kolonialabtheilung des Auswärtigen Amtes ist mit Ausarbeitung eines Weißbuches über die Vorgänge in Deutsch-Ostafrika seit dem Amtsantritte des Gouverneurs Freiherrn von Soden beschäftigt. Da indessen noch verschiedene amtliche Berichte aus jüngster Zeit abzuwarten sind, so dürften bis zur Veröffentlichung des Weißbuches immerhin noch einige Wochen vergehen. Im „Reichsanzeiger" wird ein Bericht deS Lieutenants v. Tettenborn an den Gouver neur von Soden über die Niedermetzelung der ZelewSti'schen Expedition durch die Wahehe veröffentlicht. Derselbe bestätigt, daß der Ueber- er sächsische Lrzähker, Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Auitshautztniannschast, der Kgl. Schuliiistzection u. des Kgl. Hautztstcueraintcs zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrathes zu Bischofswerda. Inserate, welche in diesem Blatte die weiteste Verbreitung finden, werden bis Dienstag und Freitag früh » Uhr angenommen und kostet die dreigcspalteneCorpuSzeile 10 Pf., unter „Eingesandt" 20 Pf. Geringster Jnseratenbetrag25Pf.