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.. «ntfer die s dara> Vere Trai über unte Gra bisher. Das Drei Zahl stellen Gegen 7 Uhr ging das Geschwader" vor Anker. fremden Freunden, daß Franzosen über ihre eigenen Landsleute sich lustig machen. Das hält Schon innerhalb Brüssel, 19. August. Der Sozialisten-Kon- greß nahm durch Akklamation die Fortsetzung des Klassenkampfes an, weil, so lange die Trennung der Klassen bestehe, eine Emanzipation der Arbeiter unmöglich sei. Derselbe nahm eine Die chinesische Regierung hat ans die ernste Forderung der fremden Vertreter in Peking, die Theilnehmcr an den Christcnverfolgungen exem plarisch zu bestrafen, ausweichend geantwortete Es ist nnn mit einer Flottcndemonstration gedroht. Resolution, welche die Aufnahme ^ Nntisem^tenI frage beklagt, an und beschließt, ohne weitere Er- örterung über dieselbe zur Tagesordnung über zugehen. Stal bewe Rad Arn Rck Ger Gör des l mitta Den Seit Bau jedoch den „TempS" nicht ab, einen Artikel über das Thema, wie herrlich weit es doch dieRevu- blik gebracht, mit der folgenden bramarbasirendcn Phrase zu beginnen: „Paris", sagt er, „gleicht augenblicklich jenem Gasthof, von dem Voltaire in Candide redet, wo sein Held mit fünft oder sechs Königen zu Abend speiste. Man kann nicht mehr in eine bessere Wirthschaft eintreten, ohne daß man sich der Möglichkeit auSsetzt, irgend einen Souverän oder ein Mitglied einer regie renden Familie anzurennen". Wenn man so ungerecht und unhöflich sein wollte, mit dem französischen Blatte anzunchmen, daß König Georg, König Alexander, Großfürst Alexis und nehmen wir noch, um die Zahl zu vergrößern — sie ist damit aber auch voll gemacht —, König Milan und Taieb Bey, den Bruder des „regierenden" Beys von Tunis, hinzu, daß diese Herren sich den ganzen Tag in Paris in den Kneipen umher trieben, so müßten sie sich doch vertausendfältigen, um die Behauptung des „TempS" selbst im Rahmen einer gestatteten Hyperbel als zutreffend erscheinen zu lassen. Noch harmloser ist ein anderes Blatt, das diese Besuche politisch auszu- schlachteu sucht. ES prohpczeit von dem Auf enthalt des Königs Georgs eine noch engere Knüpfung des FrcundschastsbundeS zwischen Frankreich und Griechenland: „Allerdings", heißt es da, „ist unser neuer Zolltarif der Ein fuhr griechischer Rosinen hinderlich, aber die Griechen wissen, daß die schutzzöllncrischc Mehr heit unserer Kammern keine auswärtige Politik macht, und sic werden uns nicht wegen einer Maßregel grollen, die lediglich einem Bündnisse von Privatinteressenten zu verdanken ist. Wenn wir für sie weniger gute Abnehmer sind, so werden wir ihnen um so treuere Freunde bleiben". Da die Griechen von der französischen Freund schaft nicht leben können, würden sie von einem solchen politischen Erfolg der Reise ihres Königs wenig erbaut sein, aber sie wissen, daß diese Reise wie früher so auch in diesem Jahre keine politi schen Zwecke verfolgt und keine politische Wirkung hat. König Georg wählt die Zeit der vollstän digen Sommerstille zu seinem Aufenthalt in Paris, und da die Republik das Inkognito hoher Reisender hartnäckig mißachtet, hat er mit einem kurzen Abstecher nach Fontainebleau der politi schen Anstaudspflicht Genüge gethan. An der am Sonntag abgehaltencn Gedenk feier an die Schlachttage von MarS-la-Tonrund Gravelotte in Mars-la-Tour nahmen 20,000 Personen Theil. Die Musik spielte abwechselnd die russische Hymne und die Marseillaise. Der Souspräfekt Giraud von Bricy feierte am Fuß des Denkmals die Allianz mit Rußland. In Paris cingegangcne amtliche Berichte aus China besagen, es scheine, daß das gemein same Vorgehen der Mächte seine Wirkung zu äußern beginne. Die lokalen Behörden zeigten ein viel entgegenkommenderes Verhalten als Vermischtes. — Ans Blomberg im Fürstenthum Lippe meldet man den am Mittwoch dort erfolgten Tod dcS berühmten Schachspielers Louis Paulsen. — (Neunhundert Feuerbestattungen in Gotha.) Anfangs Juni dieses Jahres er reichte die Zahl der Leichenverbrennungen in Gotha 900. Der Statistik über dieselben ist zu entnehmen, daß die Rentner (Privatiers) mit 131 das größte Kontingent zu dieser Zahl stellen; dann folgen Beamte, Kaufleute, Aerzte, Hand werker, Künstler und Schriftsteller. Aber wir finden in der.offiziellen Zusammenstellung auch 4 Landwirthe und 3 Geistliche. Dem Auslande gehörten 51, Deutschland 849 der Feuer bestatteten an. Aus Oesterreich entfielen 26, davon auf Wien allein 13. — Der Trinkverbrauch an Branntwein ist offenbar infolge der gesteigerten Preise in Abnahme begriffen. Zum ersten Male ist die selbe hervorgetreten in diesem Campagnejahre im Juli. Statt 167,723 Hektoliter IN dem Vor jahre gingen diesmal nur 127,163 Hektoliter in oen Inlandsbedarf zum Trinkverbrauche über. Gebrannt sind im Juli 9444 Hektoliter mehr Spiritus als im Vorjahr. Wenn gleichwohl das Lager unter Steuerkontrole um 57,466 Hektoliter am 31. Juli geringer war als im Vorjahre, so scheint dies von einer größeren Aus fuhr in das Ausland herzurühren. — In Münster hat sich ein Geschäftsmann einen netten Spaß auSgedacht, der zu einer aus giebigen Reklame wurde. Er legte nämlich ein Portemonnaie inS Schaufenster, auf dessen Klappe zu lesen war: Portemonnaies aus echter Menschenhaut. Natürlich erregte dies allgemeine Entrüstung. Schließlich mischten fick maßgebende Persönlichkeiten in die Sache und riethen, die Geldtasche aus dem Schaufenster zw duld» lächel (inder der 6 Haag, 19. August. Das neue Kabinet ist folgendermaßen zusammengesetzt: Inneres Tak van Hoort Oliet. Auswärtiges der Bürger meister Amsterdams Tienhoven, Justiz Snndt, Finanzen Bankpräsident Pierson-Vaterstaat,Handel und Industrie Ingenieur Lelo, Kolonien van Dedem, Krieg Oberstlieutenant Seyffardt, Marine Marine-Ingenieur Jansen. England. Portsmouth, 20. August. Ihre Majestät die Königin von England und Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Beatrice nahmen die feier liche Begrüßung der französischen Flotte durch die englische von der Veranda des Schlosses Osborne aus in Augenschein. PortSmouth, 20. August. Der Empfang der französischen Flotte ist bei prächtigem Wetter glänzend verlaufen. Die Flotte traf um '/z5 Uhr vor Spithead ein. Der „Clan", mit dem fran zösischen Botschafter an Bord, fuhr der Flotte entgegen. Kurz vor 5 Uhr kam „Marengo" in Sicht und hißte unter den üblichen Salutschüssen die englische Flagge. Die Landbatterien erwiderten den Salut, bei CoweS Mal neter von Verei sowie russische amtliche Finanzblatt beziffert den Ertrag der Roggcnernte im Jahre 1891 auf 711 Millionen Pud. Da die Vorräthe nnn größtenthcilS erschöpft, zur Verpflegung der Bevölkerung aber und zur neuen Aussaat 994 Millionen Pud erforderlich seien, so betrage der Ausfall 283 Millionen Pud, welche durch Kar toffeln und Mais ersetzt werden müßten. — Petersburger Zeitungen behaupten, die deutsche Reichsregierung lasse in Westrußland massenhaft Getreide aufkaufen, welches bis zum 27. August, an welchem das Ausfuhrverbot in Kraft tritt, über die Grenze sein soll. — Kaiser Alexander hat dem jungen König von Serbien eine Gar nitur Brillantknöpfe, dito Uhr und Ring zum Geschenk gemacht, deren Werth 200,000 Francs betragen soll. Viele von den in den russischen Ostsee provinzen bisher beschäftigten deutschen Lehrern müssen, wie die „Köln. Ztg." meldet, nach Deutschland zurückkehren, weil man unter dem jetzigen RussifizirungS-System fertige Kenntniß der russischen Sprache zur Ertheilung des Unterrichts in derselben verlangt. Die Blätter konstatiren, daß das KoruauS- fuhrverbot allen russischen Exportplätzen sehr zu Statten gekommen, da bedeutende Engage ments laufen, welchen man, angesichts der Miß ernte, nicht hätte genügen können, so daß ein Massenbankerott unvermeidlich gewesen wäre. Wien, 20. Ang. Kaiser Wilhelm trifft am 2. September via Tetschen in Sigmundsherberg ein und wird sich wahrscheinlich sofort von der Bahn aus mit dem Kaiser von Oesterreich und dem König von Sachsen in das Manövergebiet begeben. Kaiser Wilhelm reist mit großem Ge folge, unter welchem sich auch der Reichskanzler Caprivi und der Chef des Generalstabcs befinden werden. Der Aufenthalt des Kaisers in Schwar- tenau ist sür 5 Tage in Aussicht genommen. Wien, 20. August. Die „Presse" führt aus, die deutsche Reichsregierung habe einen klaren staatsmännischen Blick bewiesen, indem sie sich von der heftigen Agitation gegen die Ge treidezölle nicht habe beeinflussen lassen. Die gegenwärtigen VertragSverhandlungen seien für die Hebung der deutschen Industrie bestimmt; diesem vitalen Interesse gegenüber müsse die Auf hebung der Getreidezölle zurücktreten, zumal die Getreidepreise durch die Zölle nicht. viel beein flußt würden. Die Getreidehausse werde bald aufhören und die Landwirthschaft werde für das geringere Ernteergebniß durch bessere Vcrwerthung der Ernte Entschädigung finden. Berlin. ES verlautet, der Kaiser habe sich nach dem Vortrage Caprivi's smit den vom Ministerium gefaßten Beschlüssen bez. der Ge treidezollfrage einverstanden erflärt. Fürst Bismarck ist am Dienstag Abend von Kifsingen nach Varzin abgereist. Aus dem Wege zum Bahnhofe wurden ihm laute Ovationen dargebracht. Berlin, 19. August. Fürst Bismarck ist auf der Durchreise nach Varzin heute früh halb 8 Uhr in Berlin eingetroffen, aber nach kurzem Aufenthalte alsbald weitergereist. Für das dem Fürsten Bismarck in Berlin zu errichtende Nationaldenkmal sind nachdem neuesten Verzeichnis» der eingegangenen Beiträge bisher in Summa 957,646,31 Mk. ausgebracht. Schwerin i. M., 19. August. Nach dem neuesten Bulletin über das Befinden des Groß herzogs hat sich die nervöse Athemnoth ver mindert und der Appetit etwas gehoben. Die Schwäche ist nach wie vor sehr groß, die GebrauchSunsähigkeit der Hände und Füße ist größer als bisher. Gewichen sind am Dienstag die Getreidcpreise an der Berliner Produktenbörse: Weizen wurde loko mit 245—250 Mk. gehandelt, Roggen mit 237—250. Am Montag wurde der Roggen noch bis 270 Mk. bezahlt. Wenn cS nur immer so weiter bergab gehen wollte! Die Einführung des Weizen brotes sür die Armee erheischt den „M. N. N." zufolge eine umfangreiche Aenderung der bisherigen Einrich tung der Militärbäckereien, worüber Verhand lungen eingeleitet sind. Ausgabeerhöhungcn sind dabei nicht unwahrscheinlich. In München haben am Dienstag die Handelsvertragsverhandlungcn zwischen dem Deut schen Reiche, Oesterreich-Ungarn und Italien ihren Anfang genommen. Nach der voraussicht lich glatten Erledigung sollen die vorläufig ab gebrochenen VertragSverhandlungen mit der Schweiz von Neuem ausgenommen werden. Man hofft auch dann auf ein befriedigendes Resultat der Schweiz gegenüber. Oesterreich. II*/, Uhr über Eckernförde nach Schloß Grün holz begab. An die Herren der österreichisch ungarischen Botschaft ist von Sr. Majestät dem Kaiser für heute Nachmittag eine Einladung zur Theilnahme an einer Segelfahrt auf der Jacht „Meteor" ergangen. Bei der Festtafel in Kiel zur Feier des Geburtstages des Kaisers Franz Joses trank der Kaiser auf das Wohl seines treuen Verbün deten, des Kaisers von Oesterreich. Heute Freitag Abend trifft der Kaiser in Berlin ein, um am Sonnabend die Parade über das preußische Gardekorps abzunehmen. Am 24. d. M. reist der Kaiser nach Merseburg, um dort am großen Festmahle der Provinz Sachsen wieder eine Räubergeschichtc,. noch nicht eines Vierteljahres die dritte! Zuerst waren es Deutsche, die unter die türkischen Räuber fielen, im zweiten Falle Franzosen, und jetzt ist es ein Italiener. — Diese Abwechselung hat wenigstens den Nor- thcil, daß sie nach und nach alle Mächte auf die Pforte gehetzt werden und einen gemein samen Druck behufs energischer Maßregeln gegen die Räuberei auf die türkische Negierung auS- übeii. Ucbcr den neuesten Fall berichtet die „Neue Freie Presse", der Bahnmeister Sollini, ein italienischer Unterthan, sei 115 Kilometer von Salonichi von Räubern auf einer Draisine ent führt worden, ein Arbeiter sei ermordet ausge- fnnden. Die Höhe des von den Räubern ver langten Lösegcldes sei noch nicht bekannt. Afrika. Eine Zeitung meldet aus Massauah: Sechs Kavalleristen wurden wegen Hochverraths zum Tode und einer zu fünfzehnjähriger Galeeren strafe verurthcilt. Im Gesellschaftlichen Leben gilt es für einen Mangel an Selbstachtung wie an Erziehung, wenn der Mann zu eifrig um Freundschaften buhlt oder bei jeder Gelegenheit die Namen her vorragender Personen, die er seine Freunde nennt, im Munde führt. Falls eine Uebertragung dieses Urtheils auf die Politik statthaft ist, schreibt die „Köln. Ztg.", trifft eS auf das zeitgenössische Frankreich in besonderem Maße zu. Es buhlt in einer Weise um die Gönnerschaft gekrönter Häupter und renommirt so prahlerisch mit seinen fremden Freunden, daß Fi