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L-r sächsische «rzSHIer. «eile ». »S den kräftigsten und besten Leuten der anderen Kategorien ausgesucht. Die meisten Uebenden sind fähig in die Truppe eingestellt zu werden. Im Größenmaß können wir sehr gut bis auf? 154 om heruntergehen. Geringe körperliche Fehler sind ebenfalls sehr häufig kein Hinder ns. Man kann nicht leugnen, daß es vortheil- haft ist, bei stattfindender Mobilmachung eine größere Anzahl einigermaßen exerzirter, als ganz, unausgebildeter Ersatzreservisten in die Ersatz bataillone einstellen zu können. Die Zahl der übenden Ersatzreserven aber reicht durchaus nicht aus, um das Gleichgewicht mit Frankreich her zustellen. Man hat aus demselben in den Uebungsjahren von 1880 bis 1890 Alles ge macht, was man nur machen konnte. Ihre Ausbildung ist ein glänzendes Zeugniß der Ein sicht und der Arbeitskraft unseres Lehrpersonals,, aber man hat sich militärischerseits nicht einge bildet, aus ihnen wirkliche Soldaten gemacht zu haben. In geringer Anzahl in eine Kompagnie versuchter Soldaten gesteckt, werden sie vielleicht das Ihrige leisten. Aber mit welcher Anstrengung wird dies Ziel erreicht! . . . . Hierdurch ist, angesichts der sich immer mehr steigernden An forderungen im Schießdienst und Felddienst, trotz, der Vereinfachungen des Exerzirens, eine Ueber- lastung entstanden, welche ihre nachtheiligen Folgen in Erschlaffung des Lehrpersonals und durch Abnahme der Zahl und des inneren Werthes der Unteroffiziere erkennen lassen wird." Darnach frägt der Verfasser: Ist es nun aber möglich, den Rekruten in zwei Jahren zu. einem brauchbaren Feldsoldaten zu erziehen?" „Wir beantworten, sagt er, diese Frage unter der Voraussetzung einer Verstärkung der KadreS, die wir weiter unten näher bezeichnen, mit einem lauten und vernehmlichen „Ja!" — Wir heben aus der Begründung dieses „Ja" folgende Be merkungen heraus: „Wenn man nur einen Aus bildungsgang befolgt, welcher sich den natürlichen Fähigkeiten, dem Verstand des Mannes von An fang anschmiegt, sie weiter entwickelt, so wird man sehen, wie schnell derselbe gewandt in der Bodenbenutzung und im Gefecht wird. Unsere neuen Reglements weisen hierzu wohl den Weg — wenn sie auch in dem und jenem Punkt Mißgriffe enthalten — aber sie werden immer noch nicht so in's Praktische übersetzt, wie es sein sollte, auch verlangen sie nicht genau, wie besichtigt werden soll, und dies ist die Haupt sache, was ich mir erlaubte in meinem recht wohl bekannten Buche „Ausbildung und Be sichtigung" schon 1873 zu sagen. Bedenken wir ferner, daß eine Menge Exerzirkunststücke und unnützer Griffe, fortgefallen ist, so können wir mit gutem Gewissen sagen: Ja! Eine gut be nutzte zweijährige Dienstzeit bildet den Mann genügend aus. — General Vogel von Falken stein meinte, wir müßten bei Einführung der zweijährigen Dienstzeit den Mann das Jahr über mehr Patronen verschießen lassen, um rin Aequivalent für das aufgegebene dritte Dienst jahr zu erhalten. Thun wir denn das auch bei den Dispositionsurlaubern? — Zudem bin ich von jeher der Meinung gewesen, daß der Nutzen der Schießausbildung für das jetzige Gefecht ferne Grenzen hat. Bekannt ist, das ein scharfes Zielen nur in wenigen Gefechtslagen, gewöhnlich nur in der Bertheidigung, stattfinden kann. Im Ernstgefecht gestaltet sich zur Hauptsache ein richtiges Draufhalten, d. h. schueller, wagerechter Anschlag im freihändigen Schießen, Gewehr in der richtigen Fcuerfront und Lage beim Liegend schießen. Wir sind indeß durchaus für eine gute,, aber nicht zu lange Ausbildung im Schul schießen. Wir glauben auch im Schießen den Mann in zwei Jahren so weit bringen zu können, daß er ein brauchbarer Gefechtsschütze wird, um so mehr, wenn er im dritten Jahre eine Urbuna durchmachen müßte. Die Aus bildung muß also bei zweijähriger Dienstzeit sich« im noch vermehrten Maße in der durch das- Reglement angegebenen Richtung «twickeln;: individuelle Ausbildung neben jachen, aber straffen E^itUM^W^WWWW strebungen in einer Milizausbildung erblickt, jetzt stets von der Uebcrlegenheit, welche uns die bessere Qualität unserer Truppen verleihe. Ver gessen wir doch nicht, daß die Franzosen einst ihre Adler auf dem Kreml aufgepflanzt hatten, und daß alle Armeen in den letzten zwanzig Jahren die außerordentlichsten Fortschritte ge macht haben! Alle Völker Europas sind kriegs fähig, haben ein lebendiges Nationalgefühl, alle Heere haben jetzt so ziemlich die gleiche Ausbil dung. Ich will nicht in Abrede stellen, daß geschickte Führung und glückliche Umstände auch heute einer Minderzahl den Sieg verleihen können, doch ist der einzige sichere im Voraus zu berech nende Faktor die Zahl. Mit ihr muß die Or ganisation in erster Linie rechnen. In der Zahl der Streitbaren nun sind wir zurückgeblieben. Wir, die wir 49 Millionen Köpfe zählen, bringen weniger auf als Frankreich mit seinen 38 Milli onen Einwohnern!" Also um diesen Mangel zu beseitigen, um die Kriegsstärke zu erhöhen, verlangt der Ver fasser die zweijährige Dienstzeit für alle Waffen gattungen außer der Kavallerie. Ueber die jetzigen Mannschaften des dritten Jahrganges sagt er: „Derselbe besteht zum größeren Theile aus Soldaten, welche wegen ihrer schlechten Führung, vielfachen Bestrafungen und mangel haften Ausbildung nicht zur Disposition entlassen wurden. Nur wenige tadellose Leute kann der Kompagnicchef, will er die Bestimmungen be folgen, zurückbehalten. Der andere Theil besteht aus den Leuten, deren häusliche Verhältnisse so gut sind, daß sie nicht zur Entlassung bezeichnet wurden. Es ist klar, daß die Zurückbleibenden die zur Disposition entlassenen Leute mit Neid und vielfach mit Unmuth im Herzen scheiden sehen. Leicht macht sich bei Vielen eine gewisse Verdrossenheit geltend. Meiner Erfahrung nach kann man ganz zufrieden sein, wenn die Mehr zahl dieser Leute keinen schädlichen Einfluß aus übt. Man hat nun oft behauptet, der Kom pagnicchef könne sich ohne den dritten Jahrgang keine Unteroffiziere heranbilden. Braucht denn der Kompagniechef zwei bis drei Jahre, nm be- urtheilen zu können, ob aus dem oder jenem Füsilier ein Unteroffizier gemacht werden kann? Wer die Augen offen hat — wohl gemerkt nicht nur die körperlichen, sondern auch die geistigen — kann in der Regel seine Leute schon aus den Rekruten herausfinden, jedenfalls aber kann er es doch, nachdem er sie 1^/, bis 2 Jahre kennen gelernt hat. Daß der Kompagniechef sich aus den Zweijährigen ganz ebenso gut seine Unter offiziere wählen kann, wie aus den Dreijährigen, das können wir mit aller Entschiedenheit be haupten. . . . Wir kommen nun zur Betrach tung des großen Trumpfes, den die Freunde des jetzigen Zustandes auszuspielen glauben, den nämlich, daß die Entlassung zur Disposition ein bedeutender Antrieb für die Mannschaft sei, sich gut zu führen. Dies kann ja nicht ganz be stritten werden, es ist aber bei Weitem nicht in dem Maaße der Fall, wie es z. B. auch die Schrift „Die zweijährige Dienstzeit der Infan terie, beleuchtet aus der Praxis des Soldaten lebens" glauben machen will. Es ist deshalb nicht richtig, weil die gute Führung und Aus bildung nicht der einzige Grund zur Entlassung sind, sondern die Reklamationen eine sehr be deutende, vielleicht die bedeutendste Rolle spielen. Es werden auch mittelmäßige Leute entlassen." Ebenso wenig günstig, 'wie das Dispo- sitionSurlauber-Wesen wird von dem Verfasser die kurze Ausbildung von Ersatzreservisten be- urtheilt: „Die Ersatzreserven werden gebildet 1) aus den Mannschaften mit höchster LooS- nummer, bez. den Ueberzähligen, welche an dem auf das dritte Militärjahr folgenden 1. Februar nicht eingestellt wurden; 2) aus den wegen häuslicher Verhältnisse beim Oberersatzgeschäft zurückgestellten Leuten und 3) aus den Pflichtigen, welche das Maß, 157 om, nicht besitzen, oder geringe körperliche Fehler zeigen. Die wegen häuslicher Verhältnisse Zurückgestellten üben ge wöhnlich gar nicht. Die Uebenden werden au» Die zweijährige Dienstzeit. Aus der in Nr. 27 d. Bl. kurz erwähnten Schrift des Generallieutenants a. D. v. Bogus lawski für die Einführung der zweijährigen Dienstzeit heben wir Folgendes hervor: Im Vor wort rechtfertigt der Verfasser zunächst sein öffentliches Eintreten für eine bisher von der Militärverwaltung bekämpfte Idee im Folgenden: „Mit dieser Schrift trete ich für die zweijährige Dienstzeit ein. Man wird mir sicherlich von vielen Seiten sogleich den Vorwurf machen, daß ich mich hiermit auf den Standpunkt derjenigen Partei stelle, welche in Angelegenheiten des Heeres jeder Regierung seit dreißig Jahren in fast un unterbrochener Opposition gegenüberstehend, die Einführung der zweijährigen Dienstzeit der In fanterie immer verfochten hat, der früheren Fortschritts-, jetzigen freisinnigen Partei. Hier gegen sei sofort an den zwar schon sehr oft ge hörten, aber auch hier wieder durchaus anwend baren Spruch erinnert: „Wenn zwei Dasselbe thun, ist es nicht Dasselbe." Es erscheint mir nicht nöthig darzulegen, daß mich keinerlei Ge meinschaft der politischen Gesinnung mit dieser Partei verbindet, welche die geschichtliche Ent wickelung unseres Heeres stets verkannte, auch ist hier nicht der Ort dazu. Wer diese Schrift liest, wird sofort erkennen, daß ich die zweijährige Dienstzeit in einem ganz anderen Sinne und unter ganz anderen Bedingungen eingeführt zu sehen wünsche, wie die radikalen Parteien. Ich halte eS aber überhaupt für verfehlt, die Frage der zweijährigen Dienstzeit zu einem Unter scheidungszeichen der Parteien, zu einem Prüf stein konservativer oder liberaler :c. Gesinnung zu machen, sondern stelle mich ihr nur als er fahrener Soldat gegenüber. Hierbei will ich natürlich nicht verkennen, daß man organisatorische Heeresfragen ebensowenig ohne Zusammenhang mit der äußeren und inneren Politik betrachten kann, wie strategische. Die äußere Politik be stimmt, was wir in derHeeresorganisation leisten müssen, die innere Politik und die militärische Erfahrung, wie wir es leisten. Die nachfolgend dargelegten Gründe für Einführung der zwei jährigen Dienstzeit bei allen Waffen, mit Aus nahme der Kavallerie, sind übrigens zum aller größten Theil rein militärischer Natur. Die zweijährige Dienstzeit halte ich für geboten, um unserer Wehrkraft diejenige Ausdehnung zu geben, welche sie angesichts der europäischen Lage entwickeln sollte, ferner um eine» Zustand zu beseitigen, der in organisatorischer Beziehung un zureichend erscheint, auf den Geist und den inneren Werth der Infanterie und Artillerie, sowie auch aus den der Bevölkerung, allmählich schädlich und schwächend einwirken muß. Es erscheint an der Zeit, dieser Meinung endlich offenen Ausdruck zu verleihen, einer Meinung, bei welcher so viele erfahrene und denkende Sol daten angelangt sind. Sollte diese Schrift zur Herbeiführung unnützer Schwierigkeiten für die Regierung in dem oder jenem Punkt auSgenützt werden, so würde ich das lebhaft bedauern, halte aber doch dafür, mit ihrer Veröffentlichung nicht länger zögern zu können, um so mehr, als ich glaube, die Gründe für Einführung der zwei jährigen Dienstzeit in ihrer wahren Gestalt dem Leser vor Augen zu stellen. Zeitweise Unbe quemlichkeiten verursacht jede Reform, und bei aufrichtiger Ueberzeugung soll man sich durch die Aussicht hierauf nicht abhalten lassen, seine Meinung auszusprechen, wenn man glaubt, für die Zukunft nützen zu können. Vielleicht kommt die Zeit, wo man diese Offenheit sogar aner kennen wird." Nach einem Rückblick auf die geschichtliche Entwickelung der preußischen und der deutschen Armee und einer vergleichenden Gegenüberstellung der französischen und der deutschen Heeresstärke kommt der Verfasser zu dem Schluß, daß die französische Armee der deutschen zahlenmäßig überlegen ist, und fährt dann fort: „Merkwür digerweise prrcbrn die Redner und Blätter der Link«, w« che doch immer da» Ideal ihrer Be Die Generalversammlung der Ortskrankenkasse zu Putzkau findet O Sonntag, den 19. April 1891, Nachmittags 4 Uhr, im »vstsarinnt »ülk« statt, wozu alle stimmberechtigten Kassenmitglieder und deren Arbeitgeber eingeladen werden. Tagesordnung: 1) Ablegung, bez. Abnahme der Jahresrechnung vom Jahre 1890. 2) Anstellung der Kassenärzte betreffend. 3) Anträge. 4) Kassenangelegenheiten. Vvr Vorstrmä äer OrtsLrauLvnkassv. Mofidorf