Volltext Seite (XML)
hr Vorau. Seidenstoffe (schwarze, weiße und farbige) v. 88 Pfg. bis is.ss p. Meter — glatt, gestreift u. gemustert (ca. 380 versch. Qual. u. 2500 versch. Farben) — Vers, roben- und stückweise porto- u. zollfrei das Fabrik-Depot Ll. Nlvieiev- (K. u. K. Hoflief.) SKräol». Muster umgehend. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz. die größte Gerberei de- Orte» vvn dem Wasser zerstört wurde, wodurch zahlreiche Arbeiter brot los werden, so dürfte Kyllburg einer schweren Zeit entgegengehen. Bon Trier aus wurde auf telegraphisches Ansuchen eineAbtheilung Pionier« mittelst SonderzugeS nach Kyllburg gesandt. — Frankfurt a. M., 26. Januar. Falsche Zehnpfennigmarken sind auf der hiesigen Post bemerkt und in ziemlich großer Anzahl angehalten worden. Die Marken sind eine gute Nachbildung der ächten, die Abweichungen für das Auge des Laien so gering, daß Jeder am besten thut, um sich vor Schaden zu bewahren, seinen Bedarf an den Postschaltern zu decken. Der am meisten in die Augen fallende Unterschied ist die hellere Farbe der unächten Marken. — Zülz, 26. Januar. Dieser Tage legt« in Wilkau bei Zülz die Bauerauszüglerin Eva Thomalla den 100. Geburtstag in noch rüstiger Frische zurück. Die Greisin kann, wie dem „Oberschles. Anzeiger" berichtet wird, noch bis heute Näharbeiten ohne Brille ausführen. — Wien. In Neulerchenfeld schwebten in der Nacht durch Gasausströmung infolge schad haft gewordener Leitung 10 Personen in Er- stickungSgefahr. Dieselben konnten nur mit größter Anstrengung in'S Leben zurückgcrufen werden. — Aus Rom, 28. Januar, erfährt daS „B. T.": Im Dome zu Catania wurde Nachts der Sarg der heiligen Agare gesprengt und seiner Juwellen beraubt. Das Volk, das ein Gottes gericht fürchtet, veranstaltete eine Kundgebung gegen daS Domkapitel. Wie ker radikale „Capital«" meldet, verhaftete die Polizei mehrere Priester als vermuthliche Urheber der Kirchenschändung. — Die Uebcrschwemmung in Belgien fordert bereits zahlreiche Menschenopfer. Man beziffert, wie man aus Brüssel schreibt, die Zahl der Ertrunkenen aus 20. In mehreren Städten, insbesondere in Löwen, ist die gesammte Ver waltung gestört, da alle öffentlichen Gebäude unter Wasser stehen. — (Ein verhängnißvoller Monat.) Der Januar ist für die Königsfamilie von Belgien ein verhängnißvoller Monat. Als am 1. Januar 1890 der Königspalast von Laeken in Flammen stand, rief die Königin, als man ihr den Brand meldete: „Ach, der Monat Januar bringt uns immer Unglück!" Das ist wahr, wie aus folgenden historischen Daten hervorgeht: Im Januar 1867 wurde Kaiserin Charlotte von Mexiko, die Schwester des Königs, wahnsinnig über das Geschick ihres Gatten, der bekanntlich von den Mexikanern erschossen wurde; am 23. Januar 1869 starb der einzige Sohn des Königs, der Kronprinz und Herzog von Brabant; im Jahre 1881 wurde das königliche Schloß, in welchem die Kaiserin Charlotte wohnte, durch einen Brand zerstört; am 30. Januar 1889 endete im Drama von Meyerling der Schwieger sohn des Königs, Kronprinz Rudolf von Oester reich; am 1. Januar 1890 wurde das königliche Schloß von Laeken ein Raub der Flammen, und jetzt, am 23. Januar 1891, merkwürdiger Weise am gleichen Tage wie der frühere Kronprinz, stirbt der neue Kronprinz, der Neffe des Königs, Prinz Balduin. Gewiß ein verhängnißvoller Monat für die belgische Königsfamilie! — Aus Paris, 26. Januar, meldet man: Seit zwei Tagen treiben aus der Seine gewaltige Eisschollen. Gestern wurde ein Waschhaus auf der Seine vom Treibeise ergriffen. Kaum hatten sich die 20 darin beschäftigten Waschfrauen und die Familie des Wäschereibcsitzers gerettet, als das Haus versank. — Konstantinopel, 27. Januar. In der GaSfabrik zu Jedi Kule fand gestern eine Ex plosion des Gasometers statt, durch welche furcht bare Verwüstungen angerichtet wurden. Mehrere Häuser wurden zerstört, drei Personen getödtet. — (Freisprechung.) Der SchwurgerichtS- hof zu Corea in Algerien hat den Journalisten Omessa, welcher seine Frau und deren Liebhaber, einen Offizier der TurkoS, tödtete, freigesprochen. — Aus New-Aork, 27. Januar, wird gemeldet: In den der Firma Fricks Coke Com pany gehörigen Kohlengruben, die 10 Meilen von Mount Pleasant (Pennsylvanien) liegen, fand eine Gasexplosion statt. Es sollen dabei über 100 Menschen das Leben eingebüßt haben. Bisher sind 59 Leichen zu Tage gefördert worden. — Den letzten Nachrichten zufolge sind bei einem Zusammenstöße in Irving (KansaS) 2 Soldaten getödtet und 12 schwer verletzt worden. fstnver an die Stadt gerichteten Petitionen um .st der jetzt herrschenden Arbeitslosigkeit und Roth, die seitensder städtischen Verwaltung übleAuf- nähme gefunden hätten. Nach Darstellung de» Redner« beträgt die Zahl der Arbeitslosen gegen« wärtig etwa 60,000. ES wurde eine Resolution angenommen, welche die Haltung des Magistrats, besonders aber d«S Oberbürgermeisters, auf'- Schärfste verurtheilt, fernereine zweite Resolution, welche dahin geht, während de- Winters Steuer freiheit für die Miether von Wohnungen unter 300 Mark bei der Stadt-Berwaltung zu bean tragen. — Hamburg, 27. Januar. Der Bürger meister BerSmann hatte eine dreiviertrlstündige Unterredung mit einer Abordnung der Arbeits losen. Er erklärte, daß der Erlaß eines Noth- standgesetzeS nicht angängig sei, er -versprach jedoch Alles zu thun, um die Noth zu lindern. — Ein dreister Raubmord ist am Mittwoch Abend in der Stunde zwischen 6 und 7 Uhr am Moritzplatz zu Berlin versucht worden, also in einer Zeit, wo der Verkehr am lebhaftesten fluthete. Die That geschah gewissermaßen unter den Augen der Passanten und eines in nächster Nähe postirten Schutzmannes. Darüber wird in Kürze berichtet: Oranienstraße 58, also unmittelbar am Moritz platz, befindet sich eine Filiale des Seisengeschäfts von Gotschalk und Söhne, welcher zwei Damen vorstehen. Während die eine auf kurze Zeit sich entfernt hatte, betrat ein junger Mensch den Laden und wünschte Ver schiedenes einzukaufen. Er verlangte dies und jenes, wie nun erklärlich wird, offenbar in der Absicht, um den richtigen Augenblick zu erspähen, wo er der Verkäuferin ordentlich Eins würde auswischen können. Da diese jedoch nicht in seine Nähe kam, so paßte er den Moment ab, wo das ahnungslose Mädchen, nachdem sie das Packer zusammengeschnürt hatte, den Koupon für die Kasse auszusertigen im Begriff war und sich zum Schreiben niederbeugte. Im Nu hatte der freche Räuber einen unter dem Rocke verborgenen Hammer hervorgeholt und versetzte der Schreibenden einen wuchtigen Schlag auf den Hinterkopf. Zum Glück minderte die hohe Frisur des Haares die volle Wucht deS Schlages, doch drang der Haarkamm ihr so tief in die Kopfhaut ein, daß das Blut hoch ausspritzte und die Getroffene blutend zusammen brach. Der Räuber sollte sein Werk jedoch nicht vollenden. Kaum hatte er den Schlag geführt, als eine Frau den Laden betrat, welche Pe troleum kaufen wollte. Nun ergriff der Patron die Flucht und entkam leider, da jene Frau, vor Schreck gelähmt, nicht im Stande war, Hilfe zu rufen. Da dieselbe indeß im Stande sein dürfte, eine genaue Beschreibung des Burschen zu geben, und da auch ein Herr den selben kurze Zeit vor der That am Schaufenster des Gottschalk'schen Ladens gesehen und beob achtet hat, so wird es hoffentlich gelingen, seiner Habhast zu werden. Die Dame liegt schwer verletzt darnieder, Lebensgefahr scheint glücklicher weise ausgeschlossen zu sei». Irgend welche Beute ist dem Mordgesellen nicht in die Hände gefallen, sogar das Packet hat er liegen lassen. Er soll ein langhaariger junger Bursche sein und ein schauspielermäßiges Aussehen haben. — Guhrau i. Schl., 26. Januar. Wieder hat der unvorsichtige Umgang mit einer Schuß waffe einen schweren Unglücksfall zur Folge gehabt. Der auf dem Dominium Schätz hiesigen Kreises bei der Dampsdreschmaschine beschäftigte Heizer B. zeigte gestern dem dortigen Wirth- schastsvogt Hoffmann seinen geladenen Revolver und erklärte den Mechanismus desselben als plötzlich ein Schuß sich entlud. Hoffmann, welcher nicht wußte, daß er von der Kugel ge troffen worden war, ging nach einem Weilchen in seine Behausung und brach in der Stube plötzlich bewußtlos zusammen. Die Kugel war dem Bedauernswerthen in die Brust gedrungen. — Trier, 26. Januar. Während der Eis gang der Mosel keinerlei Verheerungen im Ge folge hatte, haben ihre Nebenflüsse BlieS und Kyll nicht unerheblichen Schaden angerichtet. DaS Eis der BlieS staute sich in Neunkirchen an der LeidnerSbrücke, das Wasser schwoll rasch an und verwandelte daS ganze BlieSthal in einen weiten.See. Endlich brach sich das Eis Bahn, indem eS die Pfeiler der Brücke mit fortriß. DaS Wasser verlies sich dann bald. Schlimmer erging eS dem Orte Kyllburg. Hier staute sich in der Nacht zum Sonntag das Eis der Kyll ebenfalls an der Brück« und das Wasser drang gegen 2 Uhr morgens in die Häuser der nichts ahnenden Anwohner. Mit Mühe und Noth vermochten dieselben das nackte Leben zu retten. Ihr gesammteS Vieh ist nmgekommen. Da auch Es giebt heute wohl kaum eine Familie,-in welcher nicht die eine oder andereillustrirte Zeitschrift gehalten wird, und mit dem Beginn deS neuen Jahres ist der Zeitpunkt gekommen, an dem vielfach die Frage zur Er örterung gelangt, welchem Journal für da» kommende Jahr der Vorzug zu geben fei. Gerade gegenwärtig machen die verschiedenen Famiilenblütter durch Neuein- sührung von Kunstbeilagen und durch Ankündigung ihre», erworbenen Lesestoffe» besondere Anstrengungen, die ge steigerten Ansprüche der Lesrrwelt zu vefrledigen, und dieses Fortschreiten aus der Bahn' zur Vervollkommnung^ ist durchaus erfreulich. Ein Familienblatt, welche» sich» die Pflege de» Kunstsinne» indes schon seit Jahren zur Aufgabe gemacht und diese Aufgabe durch zahlreiche künstlerisch vollendete Kunstbeilagen in Lichtdruck und- Holzschnitt ebensolange geradezu glänzend gelöst hat, ist das „Universum". La» Blatt steht durch seine Licht druck« einzig da und bietet zugleich in seinen großen Ro manen, in den Novellen und kleinen in eine«- Hefte ab geschlossenen Erzählungen, sowie in den zeitgemäßen, echt populär gehaltenen Artikeln eine ebenso feffrurd« al« hochwerthvolle Lektüre. Wer seine Wahl noch nicht ge« getroffen hat, sollte dem „Universum", da» sich unver gleichlich bewährt und zur erreichbarsten Vollkommenheit entwickelt hat, sein« besondere Aufmerksamkeit zuwend««. Der letzte, VI. Jahrgang enthält allein den beispiellose« Schatz von hundert meisterhaften Kunstbtilagen. OrtAkalextzer. Könlgl. Amtsgericht: 8—12 und 2—6 llhr. Sportelcasse und GerichtLschreiberei: S—12, 2—5 Uhr. BerhandlungStag« in Civtlsachen: Donnerstag» und Sonn- Kreiwillig« Gerichtsbarkeit! Montag», Mittwoch», Rath»- und Polizei-Lx«dition: 8—12, 2—« Ui Stadt-Kämmerri- «nd Stiftung»«, ssen: 2—12 Ü und von S—4 Ühr Rachm. Gtadtsteurrrinnahme: 8—11, 2—« Uhr. Städtische Sparkasse: an den Montagen, bezieh. . «arktStagen von 8—12 Uhr Mittag», an den übrige» Werkrltagen von 9 -11 Uhr Bonn, und von S—4 ühr Nachmittag». BolkSbibliothek im Rathhause: Mittwoch» 12—1, Sonn tag» 11—12 Uhr. Kaiser!. Lost- und Telrgraphenamt: Wochentag» 8—12„ 2—8 Uhr, Sonntag»: 8—9, 5—7 Uhr. Depeschen werden angenommen: Wochentag» von früh S ununter brochen bi» Abend» 9 Uhr, Sonntag von 6—9 Uhr Bonn., von 12—1 und von 5—7 Uhr Nachm. Königs. EisenbahnbetriebStelegraphenamt: von 7 Uhr früh bi» 9 Uhr Abend», jedoch nur dann, wenn da» Reich»» telearaphenamt geschloffen ist. König!. Güterexpedition: Wochentag» 8—12 2—7 Uhr, Sonntags (nur für Eilgüter) 8—12, 2—7 Uhr (mit Ausschluß der Zeit während de» Gottesdienste»). König!. Untersteueramt: Wochentag» 8—12, 1—5 Uhr. Sonn- und Festtags geschloffen. König!. Standesamt: Wochentags 11—12 Uhr. Ortskrankencaffe: 11—1 Uhr Wochentags. Expeditione Neumarkt Nr. 1t. Als Aerzte fungiren die Herren r vr. msck. Fürstmau und vr. moü. RNtze. Feuermeldestellen der freiwilligen Feuerwehr befinden sich Kamenzer Str. Nr. 17; Bautzner Str Nr. 27, Pfarrgaffe Nr. 8. und Albertstraße Nr. 1. Kirchliche Nachricht-«. Sonntag Sexagesimä. V,8 Uhr: Beichte und Kommunion. Herr Pf. vr. W etzel 9 Uhr: Hauptgottesdienst. Joh. 4, 5—15. Herr Pf. vr. Wetzel. 1 Uhr: Gottesdienst. 2. Cor. ll,2l—31. HerrVikar Neuber. 8 Uhr: Jünglingsverein im Saale der Herb, zur Heimath. Lebensbilder auS der christlichen Kirche. Herr Vikar Neuber. Gäste willkommen. Mittwoch Abend 8 Uhr: Aeltere Abteilung. Freitag 1V Uhr: Betstunde. Herr Archiv. Gerisch. Das Wochenamt hat Herr Bikar Neuber. Getraut: den 25. Jan. der Kaufmann Dölle zu Fürth- und Frau verw. Träger geb. Klaus hier, sowie auch der hiesige Tagearbeiter Lucas mit der Arbeiterin Börsch hier; den 26. Jan. der hies. Glasmacher Heidenreich mit der Näherin Spittler hier. Geboren: den 22. Jan. dem hies. Schuhmachermeister Stölzel, sowie dem hiesigen Maschinisten Bellack ein Sohn. Gestorben: den 28. Jan. die ledige Wirthschaftsgehilfin Hause auf hies. Anbau, 42 Jahr 4 Monate alt. Kirchliche Nachrichte« aus Reukirch a. H. Am Sonntage Sexagesimä: Früh 8 Uhr hält die Beichte Herr Diac. Hieronymus. Vormittags predigt über Ev. Joh. 4, 5—15. Herr Diac. Hieronymus. Nachmittags hält Missionsstunde: Herr Pastor Thomsen.. Freitag, den 6. Febr. hält die Beichte Herr Pastor Thomsen. DaS Wochenamt hat: Herr Pastor Thomsen. Geboren vom 18.—25. Januar: Friedr. Aug. Israel,. Steinarbeiter in Niederneukirch, ein Sohn. Getraut vom 18.—25. Januar: Wilhelm Max Anders, Schirrmeister in Strehlen mit Amalie Auguste Leh mann, Dienstmagd in Oberneukirch L. S.; Carl Aug. Werner, Nahrungsbesitzer und Tischler in Oberneukirch L. S. mit Auguste Wilhelmine Heinrich, Wirthschasts- gehilfin in Niederneukirch; Ernst Moritz Hantzsch, Maurer in Polenz mit Ernestine Emilie Krause, Dienst magd in Oberneukirch L. S.; Ernst Friedrich Moritz. Schramm, Weber in Oberneukirch L. S. mit Ernestine Wilhelmine Pietsch, Wirthschastsgehilfin in Ringenhain M. S. Gestorben vom 18.—25. Januar: Johanne Christiane verw. Wobst geb. Sauer, AuSzüglerin in Niederneukirch, 67 Jabr 6 Mon. 7 Tage alt; Gustav Robert, deS Carl August Jschuk, Häuslers und Fabrikarbeiters Sohn in Niederneukirch, 1 Jahr 2 Mon. 5 Tage alt; Johanne Friederike geb. Günther, des Johann Lristoph Thonig Webers Ehefrau in Niederneukirch, 47 Jahr 8 Mon. 28 Tage alt; Carl Aug. Salomo, Häusler und Maurer in Niederneukirch, 66 Jahr 10 Mon. 17 Tage alt; Bertha Auguste, des Ernst Robert RitschersTochterinOberneukirchL.S., 5Mon.3Tage alt^