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steingebiete bi« zu de» Bärenfir thal bis zu dem Papst- und Pfaffenstein. Lilienstein, der bekannten Wetterscheide, tobte thalstrecke mit Stadt und Festung König daS Bielathal rc. wurden arg heimgesucht, folgte auf Blitz und Schlag auf Schll Donner nahm kein Ende, der Regen Strömen herab. Plötzlich gegen 1 Uhr ein gewaltiger, die Schläge veS Gewitter tönender Donner. Ein Blitzstrahl hatte s ' geschlagen und gezündet, da« mit 1ÜOO explodittn- den Granaten in die Luft gesprengt wurde. Wir erfahren darüber noch folgende- Nähere: Bon den über den Felsen dahinziehenden Gewittern gingen beinahe gleichzeitig drei Blitzschläge au-, von denen der eine den Thurm der Festung, der zweite, gleichfalls sogenannte kalte Schlag, das Gerichts- und Casino-Gebäude und der dritte, zündende Schlag aber das am Fuße der Festung gelegene, mit Granaten und Kartätschen, Infan terie-Patronen und älteren geladenen Geschossen gefüllte Pulvermagazin, welches der sogenannten neuen Schänke zunächst gelegen ist, traf. Die Explosion war, wie die Trümmerstätte zeigt, eine ganz gewaltige und verheerende, und ist es ein Wunder zu nennen, daß weder der auf Posten stehende Soldat, noch die in gefährlichster Nähe untergebrachten Wachtmannschasten ernstlich be schädigt wurden. Die Felder, welche das Pulver magazin umgeben, sind mit Balken, Geschoßstücken und sonstigen Ueberbleibseln wie übersäet. Den ganzen Vormittag gingen noch fortgesetzt Geschosse los. Der Herr Festungscommandant hatte vor sorglicher Weise Vorkehrungen getroffen, daß die gefährliche Strecke nicht begangen werden konnte. Die Schildwache ist leicht verwundet und hofft man auf ihre baldige Wiederherstellung. Der Schaden soll nicht zu groß sein, da er nur Ge schosse älterer Systeme betrifft. Da- Magazin ist selbstverständlich vollständig zerstört. Üeberall sieht man auf den Bäumen die Reste von Kar tuschen hängen. Die neue Schänke bietet ein Bild der Verwüstung. DaS Dach des Stall gebäudes ist vielfach durchlöchert. Im Wohn gebäude sind sämmtliche Fenster eingedrückt. Geschoßsplitter sind bis auf die Festung getrieben worden. Der Hof der neuen Schänke ist mit Eisenbruchstücken, die explodirten Granaten ent stammen, bedeckt. Das Wachhaus ist beschädigt; auf der Festung, wie in der Stadt Königstein sind Hunderte von Fenstern zerdrückt. Der Vorstand des Königl. Artillerie-Depots, Herr Generallieutenant Hammer, hatte sich sofort von Dresden aus nach der Unglücksstätte begeben, um den Schaden festzustellen. Die Vorstände des Königsteiner Artillerie-Depots, Oberstlieute nant v. Scheibner und Major v. Egidy unter stützten hierbei den Herrn General. Wie mitge- theilt wird, sind die Blitzableiter, deren drei auf dem gesprengten Magazine standen, erst wenige Tage vorher geprüft worden, ohne daß sich hier bei ein Defect vorgefunden hätte. Der Windstille und dem wolkenbruchartigen Regen, der das Flugfeuer löschte, ist es zu danken, daß das zweite große Pulvermagazin nicht gleichfalls in die Luft ging, wodurch die Festung noch mehr gefährdet worden wäre. Hunderte von Menscben hatten sich Donnerstag Vormittags bereits nach der Festung begeben, doch war denselben der Verkehr nach dem Festungsberge, weil der Weg zu nahe den noch immer st ehlenden Trümmern, die weitere partielle Explosionen befürchten lassen, vorüberführt, untersagt. DaS ganze Elbthal dröhnte noch, bis 8 Uhr Morgens von den zer springenden Geschossen; der Zugang zur Festung war gesperrt. Das in der Nacht zum Donnerstag in König stein und Umgegend außerordentlich stark aufge tretene Gewitter hat auch die Ortschaft Ditters bach bei DürrröhrSdorf stark betroffen. Daselbst wurden von Blitzschlägen vier Gutswirthschaften eingeäschert und vier Kühe erschlagen. Bei ver suchter Rettung von Vieh und WirthschaftSsachen sollen einige Personen erhebliche Brandwunden davongetragen haben. In Fischbach bei Arnsdorf hat der Blitz in ein Gehöft eingeschlagen und gezündet, wodurch die Gebäude dieses Gutes niederbrannten. Auch soll sich der Brand einem zweiten Gute mitge- theilt haben. Nach den nunmehr bekannt gewordenen Be stimmungen über die Reihenfolge der Festlichkeiten des Wettiner Jubiläum- findet Sonntag, den iS. Juni, Vormittags die Huldigung der Arme« vor den Königlichen Majestäten, Abend» die erste Aufführung der Festvorstellung in der Arena der Gakd«eiter-Eafrrne, Dienstag , den 18. Juni, Gewitter am heftigsten, gerade die dortige mb- tein, Blitz der l in tönte iewitterS über tönender Donner. Ein Blitzstrahl hatte in das Pulvermagazin H. der Festung Königstein und besonder» WyMMg» IV Uhr Ke Enthüllung de» Sönig>JüMN.DeukchMM^ M Abend» die erste Wiederholung de« Reiterfestes, Mittwoch der HuldiguugSzug de» Lande» uich Feuerwerk statt. Da« Programm stellt fest: Für Sonnabend,-den IS. Juni, Mittag- Tafel für dir Herren Ländstände am Kgl. Hofe. Für Sonntag, den 16. Juni, Tedeum in der kathö- lischen Hofkirche, darauf GratulationScour im kgl. Schlosse für die Staatsminister, den tzl. Dienst, die Generalität und die Offiziere im Sk- gkmentScommandeurrange, Abends Armeefest. Für Montag, dey 17. Juni, Empfang der Ab ordnungen der Städte und Körperschaften. Gala tafel für die sämmtlichen Abordnungen im kgl. Schlosse. Abends Empfang der eintreffenden fremden Fürstlichkeiten. Für Dienstag, den 18. Juni, früh Empfang Sr. Majestät des Kaisers. K^UHr Parade der Garnison auf dem Alaun platze, wozu außer sämmtlichen Truppen der Residenz das 1. Jägerbataillon Nr. 13., da- 1. Husarenregiment Nr. 18, das 1. Ulanenregiment Nr. 1,7 und die reitende Batterie des 1. Feld- Artillerie-RegimentS Nr. 12 herangezogen werden. Alle diese Truppentheile haben bereits Sonnabend m ihren Quartieren in und um Dresden einzu treffen. Mittags 3 Uhr Enthüllung deS Denk mals weiland Sr. Majestät Königs Johann, unter Glockengeläute und Salutschüssen der an der Elbe aufgestellten Geschütze. Hoftafel im kgl. Schlosse. Abends Armeefest. Hierauf Ab reise Sr. Majestät des Kaisers. Mittwoch, den 19. Juni, Vormittags 10 Uhr, Beginn des Huldigungszugs. Abends Fest auf der Brühl- schen Terrasse und Feuerwerk, gegeben von der Stadt Dresden. An allerhöchster Stelle ist nunmehr die Stunde bestimmt worden, an welcher sich am Mittwoch, de» 19.Juni, dergroße Huldigungs zeug in Bewegung setzen soll. Es wird dies mit dem Glockenschlag 10 Uhp, geschehen. Drei Kanonenschüsse, die auf der Stallwiese in Dresden abgegeben werden, sollen für die allerhöchsten und höchsten Herrschaften und ihre fürstlichen Gästt, sowie für die Bevölkerung Dresdens und die Tausenden von Fremden das Signal sein, daß sich der Festzug in Bewegung setzt. — Mehrere Eingaben von Hausbesitzern und MirthS« bewohnern solcher Straßen, welche der Huldigungs zug nach den jetzigen Beschlüssen nicht 'berührt, um Abänderung der Zugrichtung, sind beim ge schäftsführenden Ausschüsse eingegangen. Sie haben jedoch, nach Lage oer Sache, keine Aus sicht auf Berücksichtigung. — In den allernächsten Tagen wird der Finanzausschuß den Standort derjenigen Tribünen bekannt geben, die für das Publikum Schauplätze zur Besichtigung des großen Huldigungszuges enthalten. Diese Tribünen vertheilen sich an geeigneten Orten über die ganze Stadt längs der vom HuldigungSzuge zu durchschreitenden Straßen und Plätze auf beiden Elbufern. Sie enthalten angemessene Sitzplätze für mehrere Tausend von Zuschauern. Ihre Preise sind verschieden abgestuft und gewähren die Möglichkeit, die verschiedenartigen Ansprüche des schaulustigen Publikums zu befriedigen. Gegenüber den Preisen, die für Fenster in Häusern der Festzugsstraßen gefordert und bewilligt werden, sind die Preise der Plätze auf diesen Tribünen unmöglich übertrieben zu nennen. Auch ist zu berücksichtigen, daß die Selbstkosten eines solchen Tribünenplatzes mindestens auf S Mark im Durchschnitt zu stehen kommen. Der Erlös aus diesen Tribünen ist ausschließlich zur Deckung des allgemeinen Aufwands, den der Huldigungs zug verursacht, bestimmt. Denjenigen, die frei willige Beitrags-Zeichnungen für den Festzug geleistet haben oder sich durch eigene Darbietungen an dem Festzuge betheiligen und so dessen Glanz und Schönheit erhöhen, soll die Möglichkeit ge geben sein, sich Tribünenplätze (selbstredend für den allgemein festgesetzten Preis) zu sichern. Nur ist zu wünschen, daß derartige Wünsche recht zeitig an den bekannt zu machenden Einschreibe stellen angemeldet werden. Mögen also sowohl in Dresden, wie im ganzen Lande alle Diejenigen, welche sich durch Geldbeittäge oder durch eigenes Mitwirken am Festzuge einen Anspruch auf Be rücksichtigung ihrer Tribünenwünsche erworben haben, das Nüthige zur Befriedigung derselben thun! — Ein anderer Beschluß des FinanzauS- schusse- ist gleichfalls dazu bestimmt, diesen patriotisch gesinnten Bürgern «Ne Leine Amr- kennnna zu zolle«. ES soll «mm Jede» von ihnen ein Exemplar der vom Preßau»sch«ß htrauS' hat und dern lirch, lein- die h in ichtS > zu nern Ver« l er- rgen lüthe asten n so eine böse sind ndes tisin, zend - greift, Ingen ruche slau, dem nicht agen- aische am Am utter stücke istag Hof aus, csters Sache > dem wbile ntim., en in aßlich ' hat »trecke recht lusitz Mai. ocken- idorf; idorf; e. — nften- cstiche des fbache nburg hland Herr 1870 schule noch n die vielen Gott n erst t, zu »be in arfahr Muth Nach en ist Legat pzig-r t den Zittau 1879 mstadt einen t Mie banger Stunden. Schon zur Abendzeit thürmten sich allenthalben in den dorti, Wolkenmass« Hoyerswerda feierten da» VOjÄr. Ehkiubi'läumI --Die verstorbene Frau Adler in Neu-Eibau hat der Gemeinde zu Armenzwecken 300 Mark Hinterlassen. — Bor einigen Tagen passirten Hohenbocka bei Senftenberg 3 Extra züge mit 140 Achsen mit schlesischen Steinkohlen, welche für Krupp in Essen bestimmt waren. — Den 26. Mai findet zu Königstein da« 25jähr. Fahnenjubiläum deS Turnvereins statt. — Die BorbereitungSanstalt für Postgehilfen des Herrn Pastor a. D. Pache zu Langebrück zählt in Ab teilung I und II 42 und 36 Zöglinge, welche von 5 Lehrkräften unterrichtet werden. Herr Bürgermeister Löhr in Bautzen hat am 27. April sein 50 jähr. Beamten-Jubiläum im öffentlichen Dienste begangen, jedoch nur in aller Stille im Familienkreise. Als Bürger meister von Bautzen amtirt derselbe nunmehr 31 Jahre. Sonntag Nachmittag 6 Uhr fand im Tuch- atsch'schen Gasthause in Neusalza die öffentliche Versammlung des Oberlausitzer Zweigvereins des evang. Bundes statt. Leider war dieselbe nur schwach besucht. Zunächst ergriff Herr Seminar oberlehrer Jacob-Löbau das Wort. Ausgehend von dem Bibelwort: „Friede auf Erde" erläuterte der hochgeschätzte Herr Vortragende in klarer, wohldurchdachter Rede die Tendenz und die Zwecke des evangel. Bundes. Nicht einen fana tischen Religionskampf wollen wir kämpfen, nicht die katholische Lehre anfeinden, sondern uns nur schützen vor den Uebergriffen der römischen Kirche. Wir wollen durch den evangel. Bund die Gleich gültigkeit beseitigen, die in unser« Volk sich einge schlichen. Redner schloß mit dem Wunsche, daß noch recht viele dem evangel. Bund beitreten möchten. Hierauf sprach Herr ksst. kistn. Schmeißer-Zittau ein Gebet, worauf 2 Verse unseres Lutherliedes gesungen wurden. Dann dankte der genannte Herr Herrn Oberlehrer Jacob für seine gediegene Rede in herzlichster Weise. Er schließe sich den Ausführungen des Herrn Vorredners vollständig an, wolle aber nur noch einige Punkte von den Uebergriffen und Anmaßungen der römischen Kirche geben, um zu beweisen, wie nothwendig der ev. Bund sei. Der hochgeschätzte Redner betonte zunächst, daß die römische Kirche seit Jahrzehnten eine andere ge worden durch den Mariendienst, sie habe an Jesu Christo ihr Haupt verloren und an seine Stelle die Maria gestellt, die sich doch selbst in der heiligen Schritt eine sündige Magd deS Herrn genannt habe. Weiter gab Herr Redner einige Beispiele, auf welche Weise die römische Kirche mit der lutherischen verkehre, sie hege die Hoffnung auch unser Sachsen noch zu bekeh ren, deshalb sei unsere ganze Wachsamkeit nöthig, deshalb müßten wir Zusammenhalten in einem Bunde und dies sei der evangel. Bund. Nach Gesang des 3. Verses des Lutherliedes sprach Herr Oberpfarrer vr. Wetzel-Bischofswerda auf Grund bisher nicht bekannter werthvoller chronistischer Quellen über die Einführung der Reformation in die sächsischen Landestheile Neu- salza-Bischofswerda-Stolpe« in einer Weise, die unser vollstes Interesse wachrief. Er wies vor Allem daran nach, welche gewaltige Veränderung des ganzen socialen Lebens dieselbe in diesen Gegenden veranlaßte, schilderte vornehmlich das ungemein entwickelte, jetzt gar nicht mehr gekannte rege Gemeindeleben dieser jungresormirten Städte, die endliche Errichtung von bis dahin vollkommen fehlenden Mädchenschulen und die bemerkens- werthen Versuche der Erneuerung des Diaconissen- wesens der ersten Christen — alles Gesichtspunkte, deren Verwirklichung heute der evang. Bund von Neuem neben einer siegreichen Abwehr deS an greifenden Ronis erstrebt. Nach einem Schlußwort des Herrn käst. ?rim. Schmeißer-Zittau endete die schöne Feier mit dem Gesänge des 4. Verses des Lutherliedes. Möchte doch diese Versamm lung dem evangel. Bund wieder viele Freunde zuführen. Am Dienstag, den 14. d., früh halb 3 Uhr, brach in Neusalza in der Nähe deS RathhauseS in dem Hause des Schmiedcmeisters Schneider Feuer aus, welches in kurzer Zeit auch die an stoßenden Häuser des Klempnermeisters Handtke und des Schlossermeisters Grobb einäscherte, ein viertes Haus, dem Weber Hempel gehörig, wurde gleichfalls von dem Feuer ergriffen und stark beschädigt. Der angerichtete Schaden ist ein bedeutender. Die Nacht zum Donnerstag brachte der Be wohnerschaft des oberen ElbthaleS eine Reihe - 7 , „ ' / l alben in den dortigen Gebieten dunkle sm auf, die zur Mitternachtszeit als Mett- Gewitter zum Ausbruch kämm.