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großer wurde, ist an Ganz seid, bedruckte ssoulsnk MW. 1.80 bis 6.25 p. Met. — Vers, roben- u. stückweise Porto- u. zollfrei in'S HauS das Seiden- sadrik-Döpöt v. (K. u. K. Hoflits.) LUrlol». Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pf. Porto. Ma« verlange in den Aps- thekea die verbesserte«, vvdldn Schweizerpille« vv« vi-rmöl, erhSlmch in Schachtel« ««d 1 Svic. — München, 31. Januar. Die gestern iw den Sudhäusern der Bier-Brauerei „Zum Spaten" ausgebrochene Feuersbrunst ist vollständig ge löscht und jede Gefahr beseitigt. Menschen sind nicht verletzt worden. Der Schaden wird auf mehrere Hunderttausend Mark geschätzt. Eine Betriebsstörung tritt nicht ein. — Die englischen Gauner scheinen in Deutsch land bereits eingetroffen zu sein und ihre Arbeit sofort begonnen zu haben. Am 30. Januar Vor mittags ist nämlich meinem Hamburger Bank hause (BehrenS u. Söhne) ein Engländer fest genommen worden, als er dort den Versuch machte, auf gefälschte Checks die Kleinigkeit von 100,000 M. zu erheben. Ob der Verhaftete mit einem der beiden angekündigten Hochstapler identisch ist, konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden. — In Kiel ist der Kopf der Mauer des neuen, noch nicht fertiggestellten Torpedoboots hafens an der kaiserlichen Werft in einer Länge von 15 Metern zusammengestürzt bezw. gesackt. — (Eisenbahnunfall.) Auf der russischen Weichselbahn stießen bei Sobolew zwei Güter züge zusammen; zehn beladene Waggons wurden völlig zertrümmert; mehrere Schaffner sind verletzt. — (Der Walfisch in Kopenhagen.) Der in Jütland gestrandete Walfisch ist „nach einer mühseligen Reise glücklich in Kopenhagen ange langt. Die Ueberführung hat 4000 Kronen Kosten verursacht, doch ist diese Summe bereits mehrfach wieder eingekommen. Während der letzten Tage „walfahrtet" ganz Kopenhagen. Auch die königliche Familie nahm am Sonntag den Koloß in Augenschein. — (Walfische.) Vor Havre werden seit einigen Tagen Gruppen von 6 bis 8 Walfischen beobachtet, die sich in der Seinemündung tummeln. — (Rückgang des Silberpreises.) In London ist am letzten Sonnabend der Silberpreis auf 41 Pence gesunken. Das ist die niedrigste bisher bekannte Bewerthung, welche das Silber gegenüber dem Golde gefunden hat. Die Werth relation von Gold zum Silber stellt sich darnach auf 1:23, und die bimetallistische Werthrelation von 1:15l/z ist dadurch um 32,^ Proc. zu Ungunsten des Silbers verschoben. Der öster reichische Silbergulden hat bei dem Silberpreise von 41 Pence und bei dem Course von 120,7,, welchen die Devise London heute in Wien besitzt, einen inneren Werth von 79,«7 kr. Liefer Minderwerth ist indeß nur nominell, da in Oesterreich nur die Regierungen Silber aus prägen, während die Silberprägung für private Rechnung aufgehoben ist. — (Ein neuer Theaterbrand.) Einem Telegramm aus Duluth in Minnesota (Nord amerika) zufolge ist das dortige „Grand Opera House" sammt einem umliegenden Häusergeviert gänzlich abgebrannt. Der angerichtete Schaden wird auf 200,000 Dollars geschätzt. Kirchliche Skachrichte«. 4. Sonntag nach Epiphanias. Mitfeier des Festes Maria Reinigung. 9 Uhr: Hauptgottesdienst. Matth. 8, 23—27. Herr Pf. vr. Wetzel. 1 Uhr: Gottesdienst. 2. Mos. 34, 4—1V. Herr Archiv. Seyfert. Abends 8 Uhr: JiinglingSverein: a) Schumann'« HauS. b) Hönicke'S Restaurant. Ausnahme, Vortrag eines BereinsmitgliedeS. Freitag 10 Uhr: Betstunde. Herr Archiv. Seyfert. Geboren: den 23. Jan. dem hies. Schuhmachcrmeister Röder ein Sohn: den 20. Jan. dem hies. Fabrikarbeiter Zeidler ein Sohn; den 27. Jan. dem Kluge ein Sohn; den 28. Jan. dem hi man» ein Sohn: den 31. Jan. dem hies. Schuhmacher Hartmann eine Tochter. Gestorben: den 28. Jan. die 1 Jahr 10 Mon. alte Tochter des hies. Schneiders Schilfer; den 30. Jan. der 1 Jahr 7 Mon. alte Sohn deS hies. Glasmachers Wenzel. Auerbach (26), «nnaberg (42), Kamenz (43), Oschatz (49), Rochlitz (51), Grimma (61), Schwarzenberg (65), DivpoldiSwalde (72), OelS- nitz (83), Flöha (91) und Chemnitz (95). Der deutsche Kaiser richtete an den ReichS- canzler folgenden Erlaß: „Au» Anlaß meines Geburtstages, deS ersten, den Gottes Gnade mir nach einem so überaus wehmuthsvollen Jahre auf dem Throne meiner Väter beschicken hat, sind mir von nah und fern zahlreiche Glück- und Segenswünsche mannigfachster Art dargebracht worden. Aufs Freudigste bewegt durch diese Beweise treuer Liebe und Anhänglichkeit ist es mir lebhaftes Bedürfniß, Allen, welche meiner mit so inmger Theilnahme gedacht haben, meinen warmempfundenen Dank auszusprechen. Ich be auftrage Sie, diesen Erlaß zur öffentlichen Kennt- niß zu bringen. Berlin, den 28. Januar 1889." — Der Kaiser hat auch aus Anlaß der ihm zum Jahreswechsel zugleich mit den Mitglieder verzeichnissen übermittelten Glückwunschadresse der Berliner Großlogen denselben ein Dankschreiben zugehen lassen. In diesem Dankschreiben ver sicherte der Kaiser die Freimaurerlogen zugleich seines ferneren Schutzes und seiner Sympathie. Berlin, 31. Januar. Der „Reichsanzeiger" bringt Folgendes an der Spitze des Blattes: Durch das gestern Morgen erfolgte unerwartete Hinscheiden des Kronprinzen Rudolf von Oester reich sind Se. Majestät der Kaiser und König, Allerhöchstwelcher in dem hohen Entschlafenen einen inniggeliebten Freund verloren, auf das Schmerzlichste bewegt worden. Mit Sr. Majestät und dem kaiserlich königlichen Hause trauert das gesammte deutsche Volk an der Bahre des hoff nungsvollen jungen Fürsten, dessen klarer, weit schauender Blick, dessen reiche Gaben des Geistes und dessen edle Eigenschaften des Herzens ihn bestimmt erscheinen ließen, seinen Völkern einst ein großer, gerechter, milder Herrscher zu sein, dem befreundeten Deutschen Reich ein treuer Verbündeter zu bleiben. — Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht die Ernennung Schellings zum Staats- und Justizmiuister. Berlin, 31. Januar. Privat-Drahtberichten der „N.-Z." aus Wien von gestern Abend ist zu entnehmen: Graf Herbert Bismarck sandte durch den Prinzen Reuß bereits ein Beileids- Telegramm. — Alle gestrigen Abendblätter hatten bezüglich der Todesart des Kronprinzen Gerüchte mitgetheilt, wonach der Kronprinz erschossen im Bette gefunden worden oder auf der Jagd vom Pferde gestürzt sei und wurden deshalb spät Abends confiscirt. Auch heute wurde die „Neue Freie Presse" aus demselben Grunde in zwei Auflagen confiscirt. Berlin, 31. Januar. (Reichstag.) Der Präsident gedachte in tief bewegten Worten des Todes des Kronprinzen Rudolf von Oesterreich, des Jugendfreundes des Kaisers Wilhelm, des Sohnes des nahverbündeten österreichischen Herr schers. Der Präsident sprach bereits die Theil nahme des Haukes dem österreichischen Botschafter aus. — Abg. Lieber begründet seinen Antrag, betreffend die Sonntagsarbeit. Bundescommissar Lohmann erklärt, die angestellten Erhebungen gaben keinen Anlaß zu der Annahme, daß die Sonntagsarbeit im Steigen begriffen sei. Der Bundesrath beschloß bereits, dem vom Reichstage angenommenen gleichen Anträge keine Folgen zu geben. Nach wenig erheblicher Debatte, woran die Abgg. Kalle, v. Kleist-Retzow, Harm, Noble, Schmidt (Elberfeld) und Windthorst sich betheilig- ten, wurden die Erörterungen über den Antrag geschlossen. Abg. Bebel begründete seinen Antrag auf Aufhebung der Kornzölle. Abg. v. Kardorff bekämpft denselben. Er schildert die ungünstige Lage der Landwirthschaft. Das Haus vertagt sich darauf bis morgen 1 Uhr. Berlin, 30. Januar. Reichstag. Bei der dritten Berathung der ostafrikanischen Vorlage sprechen der Abg. Magdzinski Namens der Polen, sodann die Abg. Stöcker und Windthorst für die Vorlage, der Abg. Richter gegen dieselbe; die einzelnen Paragraphen, darauf die ganze Vor lage werden debatteloS genehmigt. Nach den bei dem englischen Generalconsulate in Hamburg eingetroffenen Nachrichten trifft die Kaiserin Friedrich am Freitag, 22. Februar, auf einem englischen Kriegsschiffe im Hamburger Hafen ein. Berlin, 31. Jan. Die „N.-Z." berichtet: Hierher gelangte chiffrirte Bankiers-Depeschen melden den Tod de« König« der Niederlande. Eine Weiterbeförderung von hier wurde indessen durch da« Tclegraphenamt zurückgewiesen mit dem Vermerk, „weil nicht officiell bestätigt". Der deutsche Militärattache in London, Capitän Admiral ernannt worden. Oesterreich. Wien, 31. Januar. Dem „Militärverord- nunaSblatt" zufolge ernannte der Kaiser Franz Joses den Prinzen Heinrich von Preußen zum LinienschiffS-Capitän. England. London, 30. Januar. Ein mit Gehässigkeit, aber offenbar höchst genauer niß der Verhältnisse am Berliner Hofe geschrie bener langer, sensationeller Artikel, betitelt: „Die Dynastie der Bismarcks" in der „Contemporary Review" rief hier ganz ungemeines Aufsehen hervor; als gemeinsame Autoren nennt man in eingeweihten Kreisen Sir Morell Mackenzie und Sir Robert Morier. Amerika. Baltimore, 29. Jan. Die hiesige Zeitung „Gun" veröffentlicht den Inhalt einer Unter redung mit dem Staatssecretär Bayard, welcher erklärte, Deutschland hätte nicht Ursache zu einem Kriege in der Samoafrage gegeben; weder wäre die amerikanische Flagge beschimpft, noch wäre Eigenthum von Amerikanern vernichtet worden. Es handle sich lediglich um die Frage, ob die Regierung der Vereinigten Staaten die Unab hängigkeit Samoas, wenn nöthig, mit Gewalt gegen den deutschen Eingriff geltend machen solle. Da solches die Frage, ob Frieden ob Krieg, involvire, worüber die Entschließung von dem Congresse abhänge, so wäre die ganze An gelegenheit der Legislatur überwiesen worden. Außerdem fühle sich der Präsident nicht berech tigt, weitere Schritte zu ergreifen, welche mög licher Weise die Feindseligkeiten beschleunigen dürften. Bayard habe im Augenblick ein Schreiben des deutschen Gesandten, Grafen Arco- Valley, erhalten, in welchem der aufrichtige Wunsch nach einer befriedigenden Verständigung mit den Vereinigten Staaten ausgedrückt sei. Die deutsche Regierung hätte jedwede Absicht, den Vereinigten Staaten Anstoß zu geben, aus drücklich in Abrede gestellt. Die auf Samoa verbrannte Flagge war nicht die Flagge des amerikanischen Consulats, sondern wehte in einem kleinen Dorfe, welches durch das Bombardement der Deutschen in Brand gerieth. Diese Flagge sei nicht zur Geltendmachung irgendwelcher von der amerikanischen Regierung behaupteten Rechte aufgehißt worden. Alle Handlungen Deutsch lands, welche mit seinen Betheuerungen unver einbar seien, wären aus kleinlichen politischen Kabalen unter den Häuptlingen und aus Riva lität unter den Ausländern, um Einfluß und commercielles Uebergewicht zu erhalten, entstanden. Bayard erklärte ferner, er wäre nicht befugt, gegen die dem Malietoa von Deutschland zu Theil gewordene Behandlung zu protestiren, weil letzterer kein amerikanischer Bürger sei. Die Rechte der Vereinigten Staaten wurden keines wegs angetastet. Die Deutschen wären in Samoa so ziemlich in derselbe» Lage, in welcher sich die Amerikaner in Haiti befänden. Dieselben be haupteten, die Bewohner von Samoa hätten die Verträge verletzt, ebenso wie dieses die Bewohner von Haiti gethan, und wären befugt, dieselben zu bestrafen. Afrika. Auckland, 30. Januar. Nachrichten aus Samoa zufolge wurde gegen Mataafa deutscher seits der Krieg erklärt. Vermischtes. — Münster, 28. Jan. Zwischen 60—70 Unteroffizier» und Sergeanten der hier garniso- nirenden Kürassier- und Feldartillerie-Regimenter kam es heute Nacht zu einem Zusammenstoß, bei welchem ein Soldat schwer, mehrere leichter verwundet wurden. Der Anlaß war, wie ge wöhnlich bei derartigen Ausschreitungen, gering fügiger Natur. Zwischen den Regimentern be steht übrigens seit längerer Zeit eine gewisse Reibung, die schon häufig zu Tätlichkeiten ge führt hat. — DaS angebliche Heilmittel „Schlagwasser" von Roman Weißmann wird noch immer als werthvoll angepriesen. Der vorgenannte Erfinder dieses Heilmittels gegen Schlaganfälle rc. ist aber im Juli 1888 selbst am Schlagfluß ge storben. DaS Berliner Polizeipräsidium warnt vor dem Ankauf dieses Wassers, das nichts ist, als mit etwas Ratanhia oder Kinotinktur ver setzte Arnikatinktur und deren VerkaufSwcrth den wahren Werth um das Zwanzig- bis Dreißig fache übersteigt. — München, 30. Januar. Herr Joseph Grünwald, der Besitzer des „Grand Hotel Grün wald" in München, welcher vor einigen Tagxn von einem _ "7 Folgen der Blutvergiftung gestorben. !ereinsmitglicdeS. den 23. Jan. dem hies. Schuhmachcrmeister . Hilfspacker Rutscher Hof-