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30 40 Marktpreise in Bautzen am 14. December 1889. 08 75 50 14 28 22 2V 50 1200 50 75 20 v 8 7 1b,000 Gulden und im Spätherbst - - ä« Jahr mit 12,000 und 480,000 50 Kilo Korn Weizen Gerste Hafer Erbsen bis 9 - 10 - 9 - 8 - 9 - 13 M.Pf. 3 40 37 2 9 2 9 9 8 8 8 12 80 M.Pf. bis 9 „ 10 „ 8 „ 10 97 Heu Stroh Butter Erbsen Kartoffeln 50 50 Kilo M.Pf. M.Pf. Korn Weizen Gerste Hafer Haidekorn Hirse Kilo Psd. Kilo 50 „ 50 Kilo M.Pf. M.Pf. Hirse 13 50 bis 16 50 Heu 3 70 „ 4 — Kartoffeln 1 60 „ 2 40 Butteri Kilo 2 30 „ 280 Stroh (600k) 34 — „ 36 — Luttsr !a LisekoLürrarä». 2Mk.40Pf. bis 2 Mk. 50 Pf. Farbige Seidenstoffe do« VS Pfg. bi« 12.55per Met. — glatt, geftrristzkmirt und gemustert (ra. 2500 versch. Farben und Lea«») — vrrs. roben- und stückweise Porto- und zollfrei da» Fabrik-DspSt «. (K. u. -.Lost.) »SrtaN. Muster umgehend. Brief, tosten 20 Ps.Porto. gießerei von Van- L To. wurden beim Bersten einer Gußstahlform, deren glühender Inhalt sich über die Arbeiter ergoß, 14 Personen, darunter 7 schwer, verwundet. — 8 Die Firma Zechmeyer in Nürnberg hat in einem Jahre 23,000,000 gebrauchte Marken in großen Posten in Deutschlands Handel cingeführt. — München, 13. December. Binnen wenigen Wochen starben in Wending (Schwaben) 70 Kinder im Alter von 6—15 Jahren an DiPhtheritiS. — Köln-BraunsfelS, II.Decbr. Gestern Abend ist hier ein neunjähriges Mädchen, da» man in der elterlichen Wohnung eine Weile allein gelassen hatte, elend verbrannt. — So viele lange Straßen wie Berlin haben nur wenig Städte der Welt aufzuweisen. Be sonders im Norden Berlins finden sich die langen, schnurgeraden Straßen, während das Centrum ziemlich kleine, eckige Straßen und Gassen besitzt. Nur die Linienstraße, die aber nicht, wie ihr Name vermuthen läßt, in gerader Linie, sondern im Bogen läuft, wird wohl mehr als eine halbe Meile lang sein. Sie übertrifft die Müllerstraße hoch im Norden, die ebenfalls die Länge von einer halben Meile besitzt; als dritt-größte Straße schließt sich die Friedrichstraße mit 3060 Meter an. Es folgen dann ihrer Länge nach Schön hauser Allee mit 2895 Mtr., Invaliden- und Berlinerstraße in Charlottenburg mit 2865 Mtr., Prenzlauer Allee mit 2615 Mtr., Potsdamer straße mit 2380 Mtr., Köpenickerstraße mit 2175 Mtr., Kurfürsten- und Schwedterstraße mit 2100 Mir., Oranienstraße mit 2060 Mtr., Wilhelmstraße mit 2000 Mtr., Reichenbcrger- straße mit 1915 Mtr., Chausseestraße mit 1770 Mtr., Garten- und Ackerstrabe mit 1740 Mtr., Charlottenstraße mit 1680 Mtr., Leipzigerstrabe mit 1625 Mtr., Thiergartenstraße mit 1500 Mtr. — In dem soeben erschienenen Gothaer Kalender für 1890 ist auch eine genaue Ueber- sicht der Armeen der Großmächte enthalten. Darnach beträgt die Friedensstärke des deutschen Reichsheeres: 884 Bataillone, 465 Escadrons, 364 Batterien, 1500 bespannte Geschütze, 19,457 Offiziere, 468,409 Mannschaften. Die Kriegs stärke entzieht sich infolge der Erweiterung der Landwehr und des Landsturmes einer nur einigermaßen zutreffenden Berechnung. Friedens stärke in Frankreich: 26,763 Offiziere, 534,100 Mannschaften, 480 Feldbatterien mit 2060 be spannten Geschützen. Kriegsstärke nach ungefähr zutreffender Schätzung: 2 Millionen active Armee mit 10 Altersclassen Reserven, 1,022,000 Mann der Landwehr, 762,000 Mann des Land sturmes. Im Ganzen 3,784,000 Mann. Friedensstärke in Rußland: 848 Bataillone In fanterie mit 386,312 Mann, 328 Escadrons Cavallerie mit 57,416 Mann, 344 Bataillone Feldartillerie mit 1542 Geschützen und 61,880 Mann, 33^1 Bataillone Jngenieurtruppen mit 18,977 Mann und 35,130 Mann Trains, Summa der Feldtruppen 562,500 Mann, dazu 72,634 Mann Reserve und 112,850 Local- Truppen, 51,944 Mann Cavallerie, Summa der Friedensstärke 799,928 Mann. Die Kriegs stärke Rußlands wird auf 994,460 Mann Feld truppen mit 4030 Geschützen, 280,810 Mann Reservetruppen mit 640 Geschützen, 137,730 Mann Kosacken mit 240 Geschützen, 189,500 Mann Ersatz mit 384 Geschützen, abgesehen von den nicht genau zu ermittelnden Localtruppen, geschätzt. — Wie viel hat Melchior Farkas in der Lotterie gewonnen? Aus TemeSvar, 9. Decbr. wird berichtet : Der vom Gerichtshof angenommene Anklagebeschluß in der Lotto-Angelegenheit des Melchior Farka» wurde heute nach stattgehabter Vervielfältigung den Angeklagten zugestellt. AuS den Verhörprotocollen ist nebst vielem sonstigen Interessanten zu ersehen, wie hoch eigentlich die Summe all jener Gewinne ist, welche Melchior FarkaS in der Lotterie gemacht. ES ist dies in der That eine interessante Zusammenstellung. Die Angaben reichen bis zum Jahre 1863 zurück, m welchem Jahre der erste schüchterne Versuch des FarkaS mit dem Gewinne von 24,000 Gulden belohnt wurde. Bon da ab trat ein Stillstand bis 1875 ein. In diesem Jahre gewann er 33,000 und 16,000 Gulden. Dann kommt 1883 mit dem Vewinnergebniß von 20,000 Gulden. Bon da an mehren sich die Terni und Quinterni in auffälliger Weise. 1887 gewann FarkaS in der Ofener Ziehung 20,000 Gulden, 1888 abermals in der Ofener Ziehung 19,000 Gulden, eben damals in der Wiener Ziehst»« 15,000 Gulden und im Spätherbst abermÄS in Oft» 16,000 Gulden. Dann kommt M. Pf. 8 88 71 71 60 8 89 Ferkel 580 Stück, a 11 bis 22 Mark. Marktpreise in Dresden am 16. December 1889. per 1000 Kilo Weißweizen, Mk. 190 bis 197, Brau weizen, Mk. 180 b. 194, engl. Brauweizen, Mk. 180 b. 190, Roggen inl. 17» bis 181, fremder 176 bis 180. Gerste inländ. 175 bis 185, böhm. und mähr. 190 bis 215. Futtrrgerste 135 bis 140. Hafer inländ. 155 bis 160. Dresden, 16. Decbr. Am Schlachtviehmarkte waren 557 Rinder, darunter 122 Bullen, 903 Hammel, 845 Schweine und 185 Kälber, zusammen 2490 Stück Vieh (329 mehr wie am Bormarkte), zum Verkaufe ausgestellt. Rindvieh hatte in besserer Waare flotten, tu geringen Sorten aber langsam verlaufenden und ueberstand hinterlassenden Verkehr. Es erzielten Rinder erster Qualität, welche schwach vertreten waren, 62—67, Mittelwaare nebst guten Kühen 56 bis 60 und geringe Sorte 30—40 M. pro 50 kg. Schlachtgewicht. Bullen wurden zwischen 50 und 60 Mk. die nämliche Quantität Schlachtgewicht gehandelt. Von Hammeln wurden Lämmer flott abgesetzt, auch nahm das Geschäft sonst einen regen Verlauf. Bezahlt wurden englische Lämmer mit 62—66 und Landhammel mit 54—58 Mk. pro Paar zu 50 kg. Schlachtgewicht. Von Landhammrln zweiter Sorte galt das Paar 44 bis 48 Mk. > Schweine ent wickelten nur ein langsames, zu keiner Räumung de« Marktes führendes Geschäft. ES kosteten Landschweine erster Sorte 64—68 und solche Meiler Sorte 60—63 Mk. zu 50 kg. Flrtschaewicht, wogegen 140 französisch« und pommersche Landschweinr zu 64—67 Mk. pro 50 kg. Lebendgewicht gehandelt, sowie 100 ausgeschlachtet eingesührte Bakonyer zu 54—55 und 90 ebenso zugeführte Oswieczimer zu 58 Mk. pro 50 kg. Fleischarwicht ab- gelassen wurden. Kälber sanden zum Preise von 95^- 120 Pf. das Kilo Fleisch flotten Abgang. In nächster Woche wird nur Montag den 23. December der Haupt markt abaehalten, der Kleinviehmarkt, de» Weihnacht-feste» wegen, aber ausfallen gelassen. — Im llentralschlachthofe sind in letzter Woche 330 Rinder, 5V3 Hammel, 210» Schweine und 560 Kälber, zusammen 358» Stück Vieh geschlachtet wordm. vrt»k«ken»«r. König!. Amtsgericht: 8—12 und 2—6 Uhr. Sportrlcaflr und Gerichtcfchretberei: S—12, 2—5 lwr. Verhandlung« tage in Livilsachen: Donnerstag« und Sonn abend«. Freiwillig« Gerichtsbarkeit: Montag«, Mittwoch«, Freitag«. Raths- und Polizei-Expedition: 8—12, 2—8 Uhr. Stadt-Kämmerei- und Sttstungscassrn: »—12 Uhr Vor«, und von 3—4 Uhr Rachm. Stadtsteuereinnahme: 8—11, 2—4 Uhr. Städtische Sparkasse: an den Montagen, bezieh. Wo« marktStagrn von 8—12 Uhr Mittags, an den übr Werkeltagrn von v—11 Uhr Bonn, und von 3—4 Gulden. In Summa also 655,000 Gulden, für welche er an Einsätzen etwa 100,000 Gulden verausgabt hat. — Der Cardinalerzbischof von Wien, vr. Ganglbaur, ist am Sonnabend Mittag 1 Uhr gestorben. Ganglbaur gehörte dem Benediktiner« orden an, wurde 1876 Abt von KremSmünster, 1881 Erzbischof von Wien und 1884 Cardinal. Der sehr beliebte Kirchenfürst ist 72 Jahre alt geworden. — Budapest, 16. December. In den Guttmann'schen Kohlengruben „ Kozla" und „Svinia" bei Orsova ist ein Streik ausgebrochen. Gegen 1000 Arbeiter feiern und nehmen eine drohende Haltung an. — In Charkow in Rußland ist eine neue Epedemie und infolge derselben eine allgemeine Panik ausgcbrochen. Bei einer großen Anzahl von Kranken, welche die Influenza überstanden hatten, ist plötzlich ein ernstes 'typhöses Fieber aufgetreten. — In Nizza wurde eine aus sechs Pers onen bestehende Familie, Vater, vier Kinder und eine Tante, am 9. d. M. nach dem Genuß von Kaffee unwohl, eine Stunde darauf waren die Tante und drei Kinder gestorben. Der älteste Sohn gestand vor seinem Tode, daß die Tante, die auf ihn einen Haß hatte, etwas heimlich iw seine Tasse geschüttet habe; er habe seine Tasse hierauf in den allgemeinen Kaffeetops ausgeleert und alle hätten davon getrunken. Man hofft den Vater und das überlebende Kind zu retten. Die Untersuchung ergab Strychninvergiftung. — Paris, 16. December. Der von Paris nach Köln verkehrende Personcnzug stieß gestern Abend 10 Uhr 30 Min. bei Ereil mit einem Güterzuge zusammen. Die Maschine und drei Wagen des Personenzuges entgleisten. Drei Militärpersonen und zwei andere Reisende wurden ziemlich erheblich verletzt. Gegenwärtig ist der regelmäßige Betrieb wieder hergestcllt. — Aus Brüssel wird berichtet: Bei einer Explosion des japanischen Dampfers „Secureo" wurden 52 Passagiere und 4 Matrosen getödtet. — (Das Ende des Luftschiffers.) Aus London wird gemeldet: „Am 5. November stieg der als tollkühner Luftschiffer in New-Jork wohlbekannte Von Tassel in Honolulu zu Ehren des Geburtstagsfestes des Königs in einem Ballon in die Luft. Eine ungeheure Menge schaute zu. Der Ballon stieg langsam und trieb seewärts. In einer Höhe von 600 Fuß sah man Von Tassel den Ballon verlassen und mittels des Fallschirmes hinabgleiten. Es hatte jedoch den Anschein, als ob der Fallschirm nicht gut arbeitete. Von Tassels Bruder bestieg ein Boot, sobald der Ballon die Richtung nach dem Meere nahm; ein kleiner Dampfer folgte und war kaum 20 Meter von dem Lustschiffer entfernt, als dieser ins Wasser fiel und sofort von den Haifischen unter die Oberfläche gezerrt wurde. Er war in Stücke zerrissen, bevor die Leute an Bord des Dampfers ein Boot in die See gelassen hatten. — Die bekannte Führerin der Londoner Heilsarmee, die „Marschallin" Booth, ist lebens gefährlich erkrankt. — (Das Ende des Stierkämpfers.) Eine schreckliche Scene spielte sich dieser Tage auf der „Plaza de ToroS" von Kadix ab. Der Espada „El Habanero" war in die Arena hinabgestiegen, um dem Stier den Todesstoß zu versetzen. In dem Augenblicke, als er den Degen hob, erhielt er von dem rasenden Thiere einen fürchterlichen Stoß mit dem Horn, der ihm die Brust zerschmetterte. Ein zweiter Stoß riß ihm die untere Kinnlade ab. Unter dem Toben des Publikums sprang nun der zweite Espada hinzu, um seinen sterbenden Meister zu rächen. Mit der größten Kaltblütigkeit stieß er dem Thiere die Klinge in den Nacken; wie vom Blitze ge troffen brach dasselbe zusammen, indeß der Espada sich dankend vor dem ihm frenetisch zujubelnden Publikum verneigte. Nach diesem „Zwischenfall" nahm da» Stiergefecht seinen programmgemäßen Verlauf. — New-Jork, 13. December. EdisonS neueste Erfindung besteht in einer Verbesserung der electrischen Batterien zur Aufhebung des electrisHen Widerstandes innerhalb der Zellen. Eine einzige Batterie des neuen Systems soll 30 Telegraphendrähte speisen können, während die jetzigen Batterien höchstens 4 oder 5 Drähten die nöthige Elrctricität zuzuführen vermögen. Nrprrtolr^rS^k^nIg^Host^raterS^n^rrSl^en: Altstadt. Mittwoch: Don Juan. — Donnerstag: Die Mädchen von Schilda. Die Puppenfee. — Freitag: Sinsonie-Loncert. — Sonnabend: Siegfried. — Sonntag: De» Teufel« Antheil. Die Puppenfee. ; Neustadt. Mittwoch: Othello. — Donnerstag: Bürgerlich und romantisch. -- Freitag: Di« Stützen der Gesellschaft. — Sonnabend: Aschenbrvdrl. — Sonntag: Aschenbrödel. Werkeltagrn von v—11 Uhr Bonn, und von 3—4 Uhr Nachmittags. Bolksbibliothrk im Rathhause: Mittwochs 12—1, Sonn tags 11—12 Uhr. Kaiserl. Post- und Trlrgraphenamt: Wochentag» 8—12, 2—8 Uhr, Sonntags: 8—9, 5—7 Uhr. Depeschen werden angenommen: Wochentags von früh 8 ununter brochen bis Abends 9 Uhr, Sonntag von 8—0 Uhr Bonn., von 12—1 und von 5—7 Uhr Rachm. König!. Eisenbabnbrtriebstelegraphenamt: von 7 Uhr früh bis 9 Uhr AoendS, jedoch nur dann, wenn daS Reich«» trlegraphenamt geschlossen ist. König!. Güterexpedition: Wochentags 8—12 2—7 Uhr, Sonntags (nur für Eilgüter) 8—12, 2—7 Uhr (mit Ausschluß der Zeit während des Gottesdienstes). König!. Untersteueramt: Wochentags 8—12, 1—5 Uhr. Sonn- und Festtags geschlossen. Spar- und Vorschubverein: 10—12 Uhr. König!. Standesamt: Wochentags 11—12 Uhr. Ortskrankenkasse: 11—1 Uhr Wochentags. Expeditton: Fleischergasse Nr. 7. Als Aerzte sungiren die Herren: vr. moci. Fürstenau und vr. msck. Rätze. Feuermeldestellcn der freiwilligen Feuerwehr befinden sich: Aeußere Kamenzer Str. Nr. 28; Albertstraße Nr. 1. (Eingesandt.) Der heutigen Nummer unseres Blattes liegt eine Beilage des renommirten Manufactur- und Modewaaren-Hauses von H. M. Tchnädelbach in Dresden bei. Dasselbe zählt zu den be deutendsten der Residenz und bietet bei täglichem Eingang von Neuheiten denkbar größte Auswahl von Stoffen für Kleider, Möbel, Wäsche, Gar dinen, Tuchwaaren, Lama, Flanell, fertige Kinder- Kleider, Taillen, Blousen und Phantasie-Artikel von den einfachsten bis zu den elegantesten. Durch den in diesem Jahre erfolgten Umbau und Ver größerung der Localitäten ist der zahlreichen Kundschaft des Hauses größte Bequemlichkeit und flotte, zuvorkommende Bedienung bei ihren Ein käufen gesichert. MarRprekfe in Kamenz am 12. December 1889.