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L. i sein- inzelnrn Dampf- »uschlag igefähre :rungs- »bühren sor der (Reichstag.) (Zweite Abg. Büsing empfiehlt die unveränderte An- Abg. Graf Stolberg den Gesetzentwurf ab- hlosfen )eshalk^ nd hat Sorge g der Bebel lgeldes i und Auch voriger rbeiten )f» und» chlusse t der rreicht rksam- mmen- weifel- stuben zeigen Ver- nischen ß von , Huß- ntragt ichnete ussiten nderts Das hwar- ; in's c, daß dselige ürsten > Karl chtuch und zer- Abge- iritten t und faben. Wenn vom AuS- hand- i Ne- tloses »noch uirch- mit- eine sition lister steren müde Re- j ndniß , nesem j Berlin, SO. November. Der „ReichSanz." vrröffeittlicht folgende TabinetSordrr de» Kaiser» «n tzoM^eaeben zu Pleß, den 29. d. M. MM Fünfzig Jahre sind verflossen, seitdem mein Ur großvater Ihnen für Ihr rühmliches Verhalten in der Türkei den Verdienstorden verlieh. Ich gedenke heute vor Allem und immer erneut der unsterblichen Verdienste, die Sie seither um Jkr Vaterland sich erworben haben. Ihren äußeren Ehren vermag ich kaum eine neue Anerkennung hinzuzufügen, dennoch liegt es mir am Herzen, den heutigen seltenen Gedenktag nicht ohne eine solche vorübergehen zu lassen. In diesem Sinne verleihe ich Ihnen die Krone zum Orden pour Is mdrits, in Brillanten. Mit mir hoffen die Armee und das Vaterland, daß Sie sich dieser Auszeichnung noch lange in Frische und Rüstig keit erfreuen werden. In tiefer Dankbarkeit Ihr treuergebener König. Breslau, 30. November. Gestern Abend 9 Uhr fand vor dem königlichen Schlosse ein von sämmtlichen Musikcorps der hiesigen Garnison ausgeführter Zapfenstreich statt. Bei der im königlichen Schlosse stattgehabten Galatafel hat Se. Majestät der Kaiser den Oberbürgermeister Friedensburg durch eine längere Ansprache aus gezeichnet und dabei der Freude über den patrio tischen Empfang seitens der Bevölkerung Aus druck gegeben. Heute früh 8 Uhr ist Se. Majestät nach Ohlau abgcreist. Am Bahnhofe hatte sich eine große Menschenmenge versammelt, welche Se. Majestät jubelnd begrüßte. Ohlau, 30. November. Se. Majestät der Kaiser traf heute Morgen mittels Sonderzuges hier ein. Zum Empfange hatten sich Graf Aork von Wartenburg, der Landrath von Puttkamer, sowie der Commandeur des Husaren-Regiments von Schill, Oberstlieutenant Müller, auf dem Bahnhof eingefunden. Se. Majestät wurde von der zahlreich versammelten Menschenmenge jubelnd begrüßt. Dem New-Aorker „Herald" wird aus Berlin berichtet, daß Kaiser Wilhelm am Sonnabend seine formelle Zustimmung bezüglich des Uebcr- tritts der Prinzessin Margarethe zur griechischen Kirche gegeben habe. Der Vermählung der Prinzessin mit dem russischen Thronfolger stände mithin nichts mehr im Wege. Köln, 2. December. Der Konstantinopeler Correspondent der „Köln. Ztg." erfährt aus sicherster Quelle, Zankoff habe in Petersburg eine Unterredung mit Herrn von Giers gehabt und dabei auf den Busch geklopft, welche Stellung Rußland einer etwaigen Neugestaltung in Bul garien gegenüber einnehmen würde. Giers ant wortete, Rußland stehe den Ereignissen in Bul garien mit äußerster Theilnahmlosigkeit gegen über; Bulgarien könne und solle machen, was es wolle, Zankoff möge Petersburg möglichst schnell verlassen, seine Hoffnungen hätten nicht die ge ringste Aussicht auf Verwirklichung. - Zankoff sei darüber niedergeschmettert. In diplomatischen Kreisen aber sehe man in dieser Antwort des Herrn von Giers das unmittelbare Ergebniß der Unterredung zwischen dem Czaaren und dem Fürsten Bismarck; Letzterem sei es gelungen, den Czaaren zu überzeugen, daß Deutsch land und Oesterreich gegenüber Bulgarien in keiner Weise eine Actionspolitik befolgen. Berlin, 29. Novbr. Lesung des Bankgesetzcs.) Namens der Commission nähme dieses Gesetzes, begründet seinen Antrag, zulchnen und die Reichsbank von Neujahr 1891 ab in den Besitz des Reiches überzuführcn. Es handle sich bei dem Anträge nicht um eine agrarische Begehrlichkeit, sondern darum, einen Gewinn von mehr als 3^/» Millionen Mark dem Reiche zuzuführen. Abg. v. Benda spricht für die Regierungsvorlage, indem er die Fürsorge dankbar anerkennt, welche die Reichsbank stets der Landwirthschaft bewiesen habe. Rcichsbank- präsident Dechend betont, daß er den Ansprüchen der Landwirthschaft an die Reichsbank jederzeit möglichst entsprochen habe. Warum bilde die Landwirthschaft, wenn dies nicht genüge, nicht eigene Creditgenossenschaften nach Art der bei der Reichsbank accreditirten Handwerkergenossen schaften? Ucbrigens würden alle Einrichtungen der Reichsbank von den Gutsbesitzern sehr stark benutzt. Bei der Zeichnung auf ReichSbank- antheite seien auf Anordnung des ReichScanzlerS kleine Zeichner vorzugsweise berücksichtigt worden: Besitzer von ein bis zwei Antheilen bildeten die überwiegende Mehrheit. Eine Kündigung würde eine unabsehbare Schädigung und einen Sturm de» Unwillen- Hervorrufen; er bitte, die Vorlage unverändert anzunehmen. Der Abg. Huene ist gegen den Antrag de« Abg. Graf zu Stolbera und empfiehlt seinen BermittelungSantrag, wonach die Gefammtdividende an die AntheilSeianer v statt 6 Proc. beträgt und die Restdividende, wovon die Anteilseigner nur V« erhalten, öS* reit» von 5 Pr«. -n beginnen soll. Die Ne gierung stehe der Verstaatlichung der Reichsbank nicht feindlich gegenüber, die Gründe dafür seien aber nicht so schwerwiegend, um die Reyierung zu veranlassen, an einer bewährten Einrichtung zu rütteln. Die frühere Bordividende von 4*/, Proc. sei in der Vorlage bereit» auf 3 V, Proc. festgesetzt, die zweite Dividendengrenze müsse in demselben Berhältniß normirt werden; die» ge schehe in der von der Regierung vorgeschlagenen Bemessung auf 5 Proc. Der Antrag Huene könne die AntheilSeigner veranlassen, ihre An- theile aufzugeben, und zu der Verstaatlichung oder Neugründung einer Bank führen. Er bitte, die Vorlage unverändert anzunehmen. Dem Abg. von Kardorff gegenüber spricht sich der Abg. Dechend gegen die Vergrößerung deS CapitalS der Reichsbank aus, die nur Verlegenheit über dioUnterbringung des Gelbes hcrbeisühren könnte; die enorme Goldzunahme sei vorzüglich dem Handelsstande zn danken, der stets eine außer ordentlich tüchtige Gesinnung für öffentliche In teressen bewiesen habe. Die Reichsbank werde jederzeit ihr Capital dem Reiche zur Verfügung stellen können, sie könne dasselbe stets flüssig machen und habe es nicht, wie die französische Bank, bis auf den letzten Pfennig weggegeben. In der weiteren Debatte sprachen sich die Abg. Meyer für unveränderte Annahme, Abg. Mies bach für die Anträge des Abg. von Stolberg, eventuell des Abg. Huene aus. Fortsetzung Montag 12 Uhr. Berlin, 2. Dec. (Reichstag.) Die zweite Berathung des Bankgesetzes wird fortgesetzt. Bankpräsident v. Dechend zieht gegenüber den Abgg. von Kardorff und Graf Mirbach eine Parallele zwischen der Bank von Frankreich und der Reichsbank, welche in allen Punkten zu Gunsten der letzteren ausfällt. Reichsschatzamts- dircctor Aschenborn empfiehlt die unveränderte Annahme der Regierungsvorlage. Abg. Mooren begründet seinen Antrag auf Heranziehung der Reichsbankfilialen zur Communalsteuer und hält die Zahl der Filialen für ungenügend. Bank präsident von Dechend hebt hervor, nur Orte mit genügendem Verkehr dürften eine Filiale be anspruchen, und rechtfertigt, daß während der Versuchszeit die Filialen von der Communalsteuer frei blieben. Bankpräsident von Dechend be-? zeichnet es ferner als kaum glaublich, immer wieder die Discontirung langsichtigcr Wechsel überhaupt vorzubringen; hierauf laufe einfach die Stellung des Abg. Gamp hinaus; auch die Bank von England befolgte niemals ein solches Verfahren. Staatssekretär von Boetticher be tont, das Reich würde bei der Feststellung der Bedingungen die Bankantheilseigner wahren müssen und bittet, es beim Vorschläge der ver bündeten Regierungen zu lassen. Die nament liche Abstimmung ergiebt die Ablehnung des An trags Huene mit 110 gegen 94 Stimmen und die unveränderte Annahme der Regierungsvorlage mit großer Majorität. Abg. Gamp ist für den Antrag Stolberg und verwahrt sich gegen die kürzlich kundgegebene Animosität des Bankpräsi denten gegen ihn ; die Landwirthschaft und die Handwerkerkreise fänden nicht die gebührenden Rücksichten. Reichsbankpräsident von Dechend erklärt, alle Practiker ständen dem Standpunkt des Vorredners ablehnend gegenüber. Redner will dem Vorredner nicht folgen in der DiScus- sion von Doctorfragen. Berlin, 1. December. Eine Bekanntmachung des ReichScanzlerS beruft die Actionäre der Reichsbank zu einer am 18. Dec. stattfindenden Generalversammlung ein, behufs Beschlußfassung über die Abänderung der Gewinnvertheilung. Wie verlautet, soll in nächster Zeit noch ein zweites Eisenbahnregiment errichtet werden, welches Jütcrbogk, bez. den Schießplatz al» Garnison erhalten soll. Berlin, 2. December. Ein heute aus- gegebeneS neue» Weißbuch enthält Berichte von Gravenreuths vom 16. October über die Ver hältnisse an der Küste, als Buschin mit den Mafitis in Dunda Stellung genommen hatte, ferner WißmannS vom 13. October über die Expedition nach Mpwapwa, Nachrichten von Emin und Stanley; weiterhin Gravenreuths vom 1. November, betreffend den Sieg über Buschin und die Mafiti» bei Uombo m d« Nähe von Bagamoyo. Außerdem berichtet Wißmann unter oem 1. November über M W* läge einer befestigten Station bei über den Rückmarsch und di« Bagamoyo. Ein Telegramm Wiß S November verkündet Die Befetzuni weitere Depeschen Wißmalm» vom 10.1 melden die Einnahme befestigter "" " ordnetmhauseS die ällerstrengste Handhabung der ^Geschäftsordnung verlangen werden. Am vorletzten Montag Vormittag hat der König von Italien in feierlicher Weise die vierte Session der 16. Legislaturperiode des italienischen Parlaments mit einer Thronrede eröffnet, welche lebhaften Beifall fand. Besondere Befriedigung rief die Aeußerung der Hoffnung auf Herstellung des Gleichgewicht» de» Budget» und die Absicht der Abschaffung der Differential-Zölle zwischen Frankreich und Italien hervor. Lebhattest be grüßt wurde auch die Erklärung der Friedens- aufrechterhaltung im Verein mit den Verbündeten. Dem Hinweis auf Afrika folgte nur vereinzelter Beifall. Am 26. November wurde Bianchrie mit großer Stimmenmehrheit zum Präsidenten der italienischen Kammer wiedergewählt. Bei den Verhandlungen über das Streich- Hölzer-Monopol widerrief die französische De- putirtenkammer ihren ursprünglichen Beschluß, um eine Cabinetskrisis zu vermeiden, welche die Niederlage des Finanzministers Rouvier zur Folge zu haben drohte. Da nun der Staat selbst die Fabrikation betreiben will, muß die französische Regierung dafür noch von den Kammern die nöthigen Credite verlangen, um von der Gesellschaft, welche bis 31. December das Monopol ausbeutet, die in ihren Magazinen lagernden Fabrikate zu kaufen und auch die Fa briken derselben zu erwerben, damit keine Unter brechung in der Fabrikation eintritt. Möglicher weise wird diese Debatte wiederum unliebsame Ueberraschungen bringen. Die Deputirtenkammer hat die Wahl des gerichtlich verurteilten Bou- langisten Dillon als ungiltig erklärt. Es ist dies ein Fingerzeig dafür, wie sie sich bezüglich Boulanger's selbst verhalten dürfte. Bekanntlich hat der General am 26. September im zweiten Wahlbezirke des 18. Arrondissements von Paris (Montmartre-Clignancourt) die überwiegende An zahl von Stimmen erhalten. Der Präfecturrath der Seine hat jedoch die für ihn abgegebenen Stimmen für ungiltig erklärt und die Wahl seines possibilistischen Gegners, des Municipal- rathes Joffrin, proclamirt. lieber diesen Vor gang wird es voraussichtlich ebenfalls zu scharfen Kammerverhandlungen kommen, da Clämenceau, Laguerre, DSroulöde und Cassagnac die Giltig- s leit der Wahl Joffrins bestreiten wollen. I Daß die von den »monistischen Liberalen Englands gewünschte Verschmelzung mit den Conservativen zu einer großen Nationalpartei an leitender Stelle begünstigt werden, ging aus einer Rede hervor, welche der englische Minister präsident Salisbury gelegentlich der Jahresver sammlung des Verbandes konservativer Vereine in Nottingham hielt. Lord Salisbury gab aber außerdem der Ansicht Ausdruck, die Ueber- zeugung breche sich langsam Bahn, daß die „separatistischen Vorschläge" Gladstone's gänzlich unannehmbar seien. Der englischen Regierung ging die Mittheilung zu, der schwerkranke Emir Abdurrahman von Afghanistan habe selbst den Vicekönig von Indien auf die Gefahren aufmerk sam machen lassen, die sein Ableben im Gefolge haben könnte. Der Vicekönig habe daher englische Truppen nach Peschawur entsandt, welche, sobald nöthig, in Afghanistan einrücken sollen. In den russischen Regierungskreisen gilt als Grund der Ungnade, in welcher der Ober- procurator Pobedonoszew zur Zeit steht, der Eindruck, den die Denkschrift des Pastors Dalton über die Bedrückung der Protestanten auf den Czaaren machte. Weiter aber sollen in dem I Nachlaß des Admirals Chrestakow Briefe von Pobedonoszew aus der Zeit gefunden worden sein, in welcher dieser Erzieher des Czaaren war und in denen sich angeblich beleidigende Aeuße- rungen gegen mehrere Mitglieder der Kaiserlichen » Familie finden. Am Mittwoch wurden in Bukarest die ru- I mänischen Kammern mit einer hoffnungsfreudig I klingende» Thronrede eröffnet, welche die freund lichste Aufnahme fand. Bei der am Tage darauf vorgenommenen Wahl des Präsidiums errang die Regierung einen vollständigen Erfolg. Der s von der Regierung empfohlene Candidat der Conservativen, Georg Cantacuzeno, wurde mit 85 Stimmen zum Präsidenten gewählt. Das I neue Ministerium Manu-Rosetti beabsichtigt nun, gestützt auf eine regierungsfreundliche Kammer- I Mehrheit, jene Reformpläne au-zuführen, welche I das Ministerium Rosetti-Carp seinerzeit dem Lande in Aussicht gestellt und welche die neue Regierung zu den ihrigen gemacht hat. polt. . Sand bis zu