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lrbe Druck und Verl«, Yon Friedrich May, redtgtrt unt« Äerantwortllchktt von Lmil «ayt» viskos»»« Senftenberg wurde der mit vttschütttte Berg mann Kubisch al- Leiche herau-hekördert. — Durch Sturz vom Gerüste «nes Reübaue- zu Lübau fand der Maurer Albert au» Groß- Schweidnitz seinen Tod. — Ein Bewohner von Rohnau wurde von einem Messerhelden au» Türchau durch Messerstiche verletzt. — Verletzt wurden in Görlitz: ein Maschinenarbeiter (verlor ein Auge) und ein Arbrit-bursche (einen Arm bruch), der vom Straßenbahnwagen fiel. — Ein dort gestürzte- Pferd brach ein Bein. — Ge storben sind: General Schubarth in Görlitz, 83 Jahr alt, Briefpostbeamte Fleck in GerSdorf, 81 Jahr alt. — Auch die Kirchen zu Leuba und Kittlitz bei Löbau wurden voki nächtlichen Lang fingern besucht und beraubt. — Bom 5.-8. December soll eine Ausstellung von Zier- und Nutzgeflügel mit Prämiirung und Verloosung in Löbau stattfinden. — Zu Ehrenmitgliedern des Oberlausitzcr Sängerbundes wurden die Herren Bundesvorsitzender Strumpfwirker Schulze und Chorrector Engler in Bautzen ernannt und ihnen am 17. d. feierlich die Ehrendiplome überreicht. Auch Herr Seminaroberlehrer Bergmann-Bautzen erhielt das Diplom als Ehrenmitglied des Cäci- liengesangvereins (Domchor). — Da die Be leuchtung der Bahnwagen der Lausitzer Linien ca. 15,000 Cbm. OelgaS erfordert, so soll in Zitta» eine Oclgasanstalt errichtet werden. — In der Versammlung des HumboldvereinS zu Löbau, die von 180 Personen besucht war, hielt Herr Oberlehrer Thomas aus Zittau einen Vortrag: „Aus dem Tagebuche der Erde" und zeigte mit Hilfe eines Kalklicht-Skioptikons 100 darauf bezügliche Bilder. — Das 50jährige Ehejubiläum feierte der Gutsauszügler Mittasch in Eiserode. — Die Stadt Löbau hat eine Wasserleitung geplant, die auf 200,000 Mark veranschlagt ist. — Aus der seit 30 Jahren bestehenden Spantig'schen Stiftung wurden 258 Schulkinder aus Rohnau, Ostritz und Rüßdorf mit Kleidungsstücken und eine Anzahl alter armer Leute mit 105 Mark bedacht. Der „V. A." schreibt: Aus einer dem Land tage soeben vorgelegten vergleichenden Zusammen stellung der bei den in- und ausländischen Privat-Feuerversicherungs-Gesellschaften in den Jahren 1875 bis mit 1888 im Königreiche Sachsen bestandenen Versicherungen, sowie der Einnahmen an Prämien und der Ausgaben für Brandentschädigungen ist zu ersehen, daß diese Privatgesellschaften in der genannten Zeit nicht weniger als rund 61 Millionen Mark aus Sachsen herausgezahlt haben, wobei nicht blos ihre Ausgaben für Brand- und Räumungs schäden, sondern auch ihre Beiträge zu den Ortsfeuerlöschcassen mitgerechnet sind. Es sind diesen Privatgesellschaften also rund 43 Mill. Mark zu Gute gegangen. Eine schöne Summe! Als vor einigen Jahren die Verstaatlichung des Versicherungswesens angeregt wurde, damit die großen Einnahmen, wie bei unserer sächsischen Landesbrandca'se für Gebäudeversicherung, den Versicherten se bst zu Gute kommen und nicht in millionenbedürstige Privattaschen fließen, da waren es bekanntlich die sog. „Freisinnigen", die am lautesten dagegen zeterten, weil die „Freiheit" des Versicherungswesens dadurch be droht lei! Der edle Name „Freiheit" muß eben zu vielen Dingen herhalten. Plauen i. V., 23. November. Der in voriger Woche vom hiesigen Königl. Schwur gericht wegen Mordes in begrifflichem Zusammen treffen mit Unzucht an der fünfjährigen Tochter des Gendarm Ranft zum Tode verurtheilte Handarbeiter Friedrich Gottlieb Stückig aus Pausa hat sicherem Vernehmen nach gegen dieses Urtheil Revision beim Reichsgericht beantragt. Vermischtes. 8 — Ein Wagenbauer in Liegnitz liegt an Blutvergiftung hoffnungslos darnieder, die er sich durch Vernachlässigung einer kleinen Wunde zngezogen. — Zu Waldenburg in Schlesien wurde die angekohlte Leiche eines jungen Mannes gefunden. — Berlin hatte Ende 1888 bei den Volksschulen 4340 Classen mit 212,205 Kindern (108,180 Knaben und 104,025 Mädchen). In einem Jahre ein Mehr von 121 Classen und 6601 Kindern. — Die Stadt Löwenbera hat ein Leichenhaus für 24,000 Mark hingestellt. — Der Mörder der Frau Tischlermeister Mildner in Rudelstadt in Schlesien ist in einem gewissen Baumgart ermittelt und eingezogen worden. Neiden bürg, 21. November. Beim Torf stechen wurde dieser Tape hier eine Steinkugel von der Größe eine- Kinderkopfe» ausaegraben. Dieselbe soll nach Angabe von Sachverständigen noch von der Belagerung unserer Schloßburg durch die Tatenceu hWWM^ dem Prussia-Museum in König werden. — (Verfälschter und giftiger Zucker.) Der hauptsächlichste Betrgg, dem die Zucker- consumenten unterliegen, ist der Verkauf von geringeren Erzeugnissen der Raffinerien al» der Rohrzucker. Diese Produkte, welche technisch „Krümel" genannt werden, krystallisirrn in sehr kleinen Krystallen und enthalten eine verhältniß» mäßig große Menge Wasser. Farinzucker-Ver fälschungen mit Mehl, Sand, Gips, Kalk, Stärke zucker und Milchzucker sind nachgewiesen worden, doch alle diese betrügerischen Handhabungen über trifft folgende: In England verkauft man gegen wärtig giftigen Zucker, der eine goldgelbe Farbe besitzt. Um diese beliebte Farbe herbeizuführen, versetzt man den Zucker, wie die „Pharmaceut. Post" berichtet, mit Ziunoxyd. — Kohlfurt, 21. November. Der Personen zug nach Horka ist entgleist. Zwei Wagen sind umgestürzt. Unter den Verletzten befindet sich der königliche MaschineninspectorWenig au» Dessau. — Nürnberg, IS. November. Der Verlust einer Sehenswürdigkeit unserer Stadt steht bevor. Die jedem Besucher Nürnberg» wohlbe kannte, auf der Burg befindliche Sammlung von Folterwerkzeugen aus der „guten alten Zeit", sowie die gleichfalls auf der Burg untergebrachte culturhistorische Sammlung, die gar manches interessante Stück enthält, ist von einer aus wärtigen Gesellschaft (deren Vertreter Herr I. Jchenhäuser in London ist) angekauft worden. Die Gesellschaft bringt die culturhistorische Sammlung im Frühjahr zu Köln zur Versteigerung, die Sammlung der Folterwerkzeuge wird vorerst in den größeren Städten Europas zur Aus stellung gebracht. — Ein neuer Komet ist am 16. November von Swift zu Boston entdeckt worden. Sein Ort am Himmel war 17. November Mitternacht, Greenwicher Zeit: Rcctascention 340« 36', nörd liche Deklination 1° 51'. Die tägliche Bewegung wurde auf 30' in Rectascention und 15' in Declination geschätzt. — München, 23. November. Die Eröff nung deS Betriebes der hiesigen Vereinsbäckerei ist auf 1. April n. I. in Aussicht genommen. Die Vereinsbäckerei ist eine aus Arbeiterkreisen begründete Genossenschaft mit beschränkter Haft pflicht. Der Anthcilschein kostet 6 M. und kann mit Wochenbeiträgen L 50 Pf. erworben werden. Mehr als 20 Antheile darf Niemand besitzen. — Die Ausdehnung der entsetzlichen Ueber- schwemmung in Japan wird nur nach und nach bekannt, da die Telegraphenleitungen fast alle unterbrochen, Wege und Brücken zerstört sind und damit alle Communication eingestellt ist. Bon April bis September d. Js. wurde das Land von anhaltenden Stürmen mit Regen heimgesucht, die sich an der Westküste namentlich im Juni furchtbar steigerten; die Flüsse stiegen schnell und das Meer wurde durch einen heftigen Weststurm gegen da» Ufer gepeitscht, so daß das Wasser weit in'S Land hineintrat. Im Juli überfluthet^ der Chikugofluß im Süden der Insel Kiuschiu seine Ufer und überschwemmte die Provinz Oita. Gegen 4000 Acker bebautes Land wurden verwüstet, gegen 20 Meilen weit waren die Uferdämme weggespült, die Straßen unpassirbar geworden, Handel und Wandel überall unterbrochen. Aber -noch schlimmer hauste die Wasserfluth, welche im August über das Land hereinbrach. Im Südosten von Japan war da» Unglück so groß und umfangreich, daß die Be völkerung nahezu vollständig vernichtet ist. 33,372 Häuser waren unter Wasser gesetzt, 2741 Brücken weggeschwemmt, 130 Meilen Dämme zerstört und 73,694 Personen obdachlos, ohne di< nöthigste Nahrung dem bittersten Elend ausgesetzt. Im südöstlichen Theile der Hauptinsel kamen 1247 Personen um'» Leben, zumeist dadurch, daß sie in die offene See hinausgespült worden sind. Am 11. September d. I. strich ein heftiger Orkan über das Land, namentlich in Nordjapan hart auftreffend; die See hob sich über die Ufer dämme und brach, Alle» vernichtend, in da» tieferliegende Land hinein. Bi» jetzt sind fol gende Berlustziffern (nach dem „Globe") bekannt: 12 Provinzen sind zerstört, 2419 Personen ge- tödtet, 155 verwundet, über 90,000 de» Roth- wendigsten beraubt, über 50,000 Häuser sind weggeschwemmt worden oder stehen im Wasser, 150,000 Acker sind sammt der Ernte verloren, gegen 6000 Brücken fortgespült und Hunderte von Meilen die Wege ungangbar. Seit R) Jahren hat ein solche» Unglück Japan «icht heimgesucht. DMir an Arme vertheilte» Holz und 188 Mk. DUM. Jnögemein befinden. Der Kassenbestand «trug demnach noch 178 M. 33 Pf. Bei der StaotkrankenhauScasse betrug die Einnahme 2626 M. 18 Pf., wovon 2186 M. 55 Pf auf Kur- und BerpflegungSkosten, 36 M. 45 Pf. auf Leaatzinsen und 403 M. 18 Pf. auf den Cassenbestand kommen. Die Ausgaben dagegen betrugen 2103 M. 29 Pf. nnd zwar 358 M. Besoldungen, 30 M. 83 Pf. Legatzinsen, 1049 M. 59 Pf. Verpflegkoste», 255 M. 28 Pf. Medi- camente, 298 M. 64 Pf. Heizung und Beleuchtung und 78 M. 51 Pf. Insgemein, mithin noch ein Cassenbestand von 522 M. 89 Pf. vorhanden ist. Die Sp a rcasse schloß mit einer Einnahme von 1,307,699 M. 86 Pf. ab, welche sich auf nach stehende Posten Vertheilen: 55,382 M. 98 Pf. Cassenbestand, 970,058 M. 79 Pf. Einlage, 124,547 M. 79 Pf. zurückgezahlte Capitalien, 13,000 M. aufgenommene Darlehne, 126,959 M. 38 Pf. Zinsen von ausgeliehenen Capitalien, 164 M. für Einlagegebühren und 17,586 M. 92 Pf. Insgemein. Die Ausgaben betrugen 1,246,964 M. 16 Pf., wovon 718,891 M. 31 Pf. Capitalien zurückgezahlt worden, 3975 M. 70 Pf. ausgezahlte Zinsen, 13,000 M. zurückgczahlte Darlehne, 460,840 M. 25 Pf. ausgeliehene Capitalien, 4190 M. Besoldungen, 28,118 M. 99 Pf. an Ueberschttssen znr Kämmerei und zum Reservefond, und 17,947 M. 91 Pf. Insgemein in Rechnung kamen. Der Bestand betrug dem nach noch 60,735 M. 70 Pf. und das Vermögen der Sparcasse in 3,381,913 M. 97 Pf. Aktiva und 3,365,157 M. 11 Pf. Passiva, so daß ein Ueberschuß von 16,756 M. 86 Pf. vorhanden war. Der Rescrvefond der Sparcasse be trug in der Einnahme 43,317 M. 68 Pf., darunter 15,441 M. 78 Pf. Cassenbestand, 6670 M. 76 Pf. Zinsen und 15,205 M. 14 Pf. Insgemein. Zu den Ausgaben gehören 24,626 M. 50 Pf. ansgeliehene Capitalien und 1166 M. 85 Pf. Insgemein, daher noch ein Bestand von 17,524 M. 33 Pf. verblieb und das Vermögen des Reservefonds auf 187,028 M. 83 Pf. ge stiegen war. DieGasanstalt schloß die Jahres rechnung auf 1888 mit 25,064 M. 99 Pf. Ein nahme, worunter sich 2717 M. 44 Pf. Cassen bestand, 19,955 M. 57 Pf. für GaS, 545 M. 47 Pf. für Coaks, 671 M. 69 Pf. für Theer, 33 M. 60 Pf. Ratenzahlungen auf Privat leitungen, 737 M. 37 Pf. für gefertigte Gas einrichtungen, 197 M. 60 Pf. für verkaufte Theerfäffer, 93 M. 80 Pf. für Ammoniakwasser, 73 M. 45 Pf. für Gasrohre und 39 M. Ins gemein befinden. Die Ausgaben erreichten eine Höhe von 21,884 M. 19 Pf., darunter 6600 M. zurückgezahlte Capitalien, 2722 M. 28 Pf. Capitalzinsen, 185 M. 75 Pf. Faßtage, 1390 M. 90 Pf. Besoldungen und Tantiömen, 2180 M. 35 Pf. Arbeitslöhne und Verläge, 310 M. 39 Pf. Instandhaltung deS Inventars, 816 M. 33 Pf. Bau- und Reparaturkosten, 6088 M. 70 Pf. Kohlen, 1401 M. 35 Pf. Aufwand in der Werkstatt und 267 M. 5 Pf. Insgemein. Der Cassenbestand betrug daher noch 3180 M. 80 Pf. und die Bermögensübersicht zeigt 123,384 M. 61 Pf. Aktiva und 66,000 M. Passiva, mithin 57,384 M. 61 Pf. Mehrbetrag der Activa. Das Vermögen hat einen Zuwachs von 7789 M. 48 Pf. erlangt. — Soeben erschien der sich allenthalben be sonderer Beliebtheit erfreuende Landwirthschaftliche Vereinskalender für 1890. Während bei vielen Kalendern neben dem Kalendarium und Märkten mehr Werth auf Erzählungen und Anccdoten gelegt wird, ist in diesem Kalender das Haupt gewicht in belehrenden Abhandlungen zu suchen. Eine reiche Fülle des Wissenswerthen und Nütz lichen ist in den Aufsätzen, die durch mehrfache Illustrationen erläutert werden, geboten. Der Kalender wird besonders Landwirthen willkommen sein. Das Titelbild zeigt die künstlerisch auSge- führte Huldigungsadresse der sächsischen Land- wirthe an Se. Mai. den König Albert anläßlich der 800jährigen Wcttinfeier. Zu beziehen ist der Kalender durch jede Buchhandlung, sowie direkt vom Verleger Johannes Päßler, Dresden, große Klostergasse 5. *,* Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland. 25. Novbr. Durch Feuer wurde vernichtet: Das Wohnhaus des Nahrungsbesitzers Bibrach in Kötitz bei Löbau. — In dem Anhalter Kohlenwerke bei Senftenberg wurde der Bergmann Blank beim Niederlassen eine» Stempels so verletzt, daß er am nächsten Tage starb. — Verletzt wurden ferner: ein Lehrling in einer Maschinenfabrik zu Görlitz; die Tochter de» Mühlenbesitzer» Guder in Quolsdorf. — Auf dem Görlitzer Werke bei