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«nd dem secretär» von B> . ist, wird drüben schon schützen und andererseits mit den GperrmaßregW ter solchen Verhältnissen nicht weiterzugehen, al» unumgänglich nottzvewG Schmuggeln, da« wohl auch sei. Der Antrag Barch fei unannehmbar, der ird von Denjenigen, welchen s Antrag WebSky unwirksam. Aba. vrömel der« Antrag Webßky unwirksam. Aba. Brömel ver wahrt seine Fraktion gegen die lmtik deS Staat»« secretär« von Boettcher über da« langsame Vorschreiten der EtatSbrrathung. Der Staats« secretär erklärt, er habe mit seiner Kritik leine u i« der fächs.«preuß. Lausitz ieitzner Hochland. 21. Nvvbr. «rden vernichtet: Die Scheune de« itzer» Pemg in Halbestadt bei r schon vor 2 Jahren abgebrannt zwer Sttolchen gemißhandelt und verletzt worden ist; im Grenzbezirk Böhmisch« Kamnitz die Bretmühle nebst WohnhauS. — Seit dem 12. d. ist der Lehrer Zschusch au» NiklaSdorf spurlos verschwunden. — Der Werk meister der Görlitzer Stockfabrik ist bei einer SpirituSlampenexplosion an beiden Armen schwer verbrannt worden. — In Stolpen verschieden die Herren Thierarzt Liebert und der Prediger und Rector sm. Engelmann, der beinahe 50 Jahre, auch nach seiner Emeritirung, im Rektorat gewohnt hat. — Herr Locomotiveuführer Kamel zu Lauban feierte da» 25jährige Dienstjubiläum, und der frühere ArresthauSinspector Leubner in Lübau und Lehngutsbesitzer Laraß in Göda da» LOjährige Ehejubiläum. — Auch zu Löwenberg feierten die Knobloch'schen Eheleute da» 50jähr. Ehejubiläum. — Da» 50jährige Jubiläum al» Arzt feierte Herr vr. Schmidt in Neustadt. — Der Männerverein zu Neukirch hielt seinen dies- winterlichen ersten Familienabend ab. Dabei hat Herr Pastor Lange-Putzkau einen höchst an sprechenden Vortrag über Paul Gerhard gehalten. — Die neue Schule zu Kottmarsdorf ist bi» auf die innere Einrichtung fertig. — Der Dienst gesinde-Prämiirungsverein in Löbau hat acht Dienstboten, die in ein und demselben Hause 15 bis 25 Jahr treu gedient, mit Ehrendiplomen und Geldprämien ausgezeichnet. — Au» dem Menzel'schen Nachlasse zu Großschönau erhielt der dortige Orgelbaufond 3000 M. — Die 26 Lausitzer Sparkassen hatten beim letzten Monatsabschluß 1,199,609 M. Einzahlungen und 837,609 M. Rückzahlungen. Bautzen hatte 182,946 M. Ein- und 189,097 M. Rückzahlungen, Bischofswerda 72,669 M. Ein- und 56,442 M. Rückzahlungen. — In Görlitz hat sich eine be sondere Wasserwehr gebildet, die bei Wassers nöthen hilfsbereit einzutretcn gedenkt. — Herrn Kirchschüllehrer Möbert zu Lohmen wurde bei dem 100jährigen Jubiläum der dortigen Kirche der Titel „Cantor" verliehen. — Die Schule zu Hainersdorf feierte den 60. Gedenktag ihrer Weihe. In Ebersbach erschienen am vergangenen Sonntage ein paar Abgeordnete der Arbeiterpartei, um den Saal des Gasthofes zur Stadt Leipzig zu miethen; dem Wirthe wurde gleichzeitig bedeutet, daß, wenn er den Saal zu einem Vortrag des Reichstagsabgeordneten Bebel nicht hergeben würde, die Arbeiter veranlaßt werden sollten, feinen Gasthof zu meiden. Ein in ganz Sachsen und über seine Grenzen hinaus hochgeachteter Ehrenmann, ein Sohn der Stadt Dresden, einer der treuesten Diener der Kirche und des Staates, hoch verdient um unsere evangelisch-lutherische Landeskirche, Herr Oberhofprediger vr. tdvol. et pdil. Ernst Volk mar Kohlschütter, Geheimer Kirchenrath und Vicepräsident des evangelischen-lutherischen LandeS- consistoriums, ist nach langer, reichgesegneter Thätigkeit am 21. November, Vormittags 9 Uhr in einem Alter von 77 Jahren gestorben. Von dem nach Dresden gekommenen Haupt treffer von 300,000 Mk. ist auch eine beträcht liche Summe einem Aufseher deS dortigen Trinitatisfriedhofes zugefallen. Der Mann ist, nebenbei bemerkt, in dem deutsch-französischen Feldzüge von 1870 invalid geworden. Zum Raubmord auf Gablenzer Flur bei Chemnitz. Von zuverlässigster Seite geht dem „L.-A." die Mittheilung zu, daß man am Donnerstag Vormittag einen für die Unter- fuchungssache in obiger Angelegenheit höchst wichtigen Fund gemacht hat, der wohl zur Ueberführung des bis jetzt frech leugnenden Schneeberger genügen dürfte. Die noch fehlen den 3 Hundertmarkscheine wurden nämlich in dem von Schneeberger bei seiner Eisenbahnfahrt be nutzten Coupee aufgefunden, und zwar in dem Falz versteckt, worin sich da« Wagenfenster be wegt. Dieselben zeigten deutliche Blutspuren und sind augenscheinlich von dem Mörder angesichts der ihm drohenden Verhaftung darin verborgen worden. Aus dem Bogttande. Wenngleich die Zoll- und Steuerdirection in Eibenstock durch die vorgeschriebene ortsamtliche Bescheinigung die Einfuhr von Mehl und Brot in Mengen bi» zu 3 icg au» Böhmen etwa» erschwert hat, so gehen doch alltäglich noch viele Leute au» den Grenzorten hinüber in die benachbarten böhmischen Mecken und kaufen sich dort für billigeres Geld Mehl, Brot und Fleisch. Mehl ist schon von Ad ha« Pfund zu haben; beste» unga and Krvber betheiligten, wurden die Anträge Barth und Websky gegen die Stimmen der Nationalliberalen und Freisinnigen abgelebnt. Sodann wurde der Rest de» Eapitel» „Gesundheits amt" erledigt. Im Laufe der Debatte hatte der Staatssekretär v. Boetticher bezüglich der Gleichstellung der Gymnasien und Realgymnasien erklärt, der BundeSrath habe sich mit der Frage beschäftigt, in»besondere, ob den Realgymnasien da» Studium der Medicin freizugeben sei. Gegen wärtig sei angesichts der Ueberfüllung diese» Berufs eine Aenderung de» Bestehenden nicht rathsam. — Morgen 1 Uhr Fortsetzung der EtatSberathung. Berlin, 20. November. Der Reichstag nahm unverändert den ordentlichen und den äußerordentlichen Etat de» Reichsamts de» Innern an. StaatSsecretär von Boetticher er klärte, daß die Patentgesetzaovelle bereit» fettig sei. Dieselbe werde dem nächsten Reichstage zu gehen. Eine Novelle zum Krankenversicherungs gesetz sei auch auSgearbcitet, wurde aber wegen dringenderer Arbeiten der verbündeten Regie rungen und deS Reichstage- zurückgestellt. — Morgen 12 Uhr: Schwerinstag. Berlin, 21. November. In der heutigen Sitzung de» Reichstages lagen die Anträge der Abgg. Ackermann, Aichbichler und Kardorff auf Einführung deS Befähigungsnachweises vor. Die Abgg. Ackermann, Metzner und Auerbach be gründen die Anträge, wobei namentlich hervor gehoben wird, das Handwerk könne nicht schutz los gelassen werden. Der Abg. Goldschmidt be kämpft die Anträge; wegen einzelner Untüchtiger könne man das Prinzip der Gewerbefreiheit nicht aufgeben. Nachdem sich die Abgg. Struckmann, Kröber, Kühne und Cegielski gegen die Anträge ausgesprochen, wird nach den befürwortenden Schlußworten der Abgg. Hitze, Auerbach und Kleist-Retzow das Haus auf morgen 1 Uhr ver tagt. Tagesordnung: Etat des Auswärtigen Amtes. Berlin, 19. November. Die Budgetcommission setzte die Berathungen über das Reichsmilitärgesetz (Organisation zweier neuer Armeecorps) fort. Der Kriegsminister begründet die Borlabe; sie sei erwachsen aus dem inneren Bedürfmß der Armee und stehe in keinerlei Verbindung mit dem neuen französischen Wehrgesetz. Die vorgeschlagene Organisation ist als eine Art Abschluß anzusehen. DaS Gesetz wird nach empfehlenden Aeußerungen der Abg. Freiherrn v. Huene und des Grafen Ballestrem einstimmig angenommen. Die Schweincfleisch-Preis-Debatte im Deutschen Reichstage hat keine praktischen Resultate zur Folge gehabt: Nach den Erklärungen der Ver treter der verbündeten Regierungen ist unter den obwaltenden Verhältnissen an eine Aufhebung des Verbotes nicht zu denken und nur, wie bisher, sollen Milderungen herbeigefühtt werden. Die Consumenten müssen sich also darnach ein richten. Daß die Fleischpreise hohe sind, ist außer allem Zweifel, und der Druck ist nur deshalb nicht allzuhart empfunden, weil glück licherweise der Winter allen bisherigen Prophe zeiungen ein Schnippchen schlägt. Wir wollen sehr wünschen, daß bald eine Ermäßigung der Preise durch Ausgleich von Angebot und Nach frage eintreten möge, denn auf da« Erlöschen der Seuche in Rußland und Oesterreich-Ungarn kann man wohl noch recht lange warten. München, 20. November. Die Kammer hat heute den Militär-Etat pro 1889/90, ab schließend mit 50,709696 Mk. nach kurzer un erheblicher Debatte mit sämmtlichen 129 Stimmen genehmigt. Nach der Ansicht sachverständiger Kreise be weist das Hanauer Unglück, Explosion in der Pulverfabrik, daß man sich in dm Gefahren der Schießbaumwolle und damit des rauchlosen Pulver» noch immer nicht auSkmnt. Berlin, 20. November. Nach heute beim Deutschen Emin Pascha. Comitö eingegaimenen telegraphischen Nachrichten sind in Lamu Briefe de» Herrn vr. Peter« anaekommen, welche bi» fich zu ver Zeit m Zrvttorrv und waren simum« rische» «eiMmetzl röstet 15 Pf.! Ein Pfund Speck, da» auf sächsischer Seite kaum unter 1 Mark 10 Pf. zu haben ist, wird! drüben schon sür 60 Pf. verkauft. Unter lohnt sich auch da« S, noch flott betrieben wl , , .... eine ottSobrigkeitliche Bescheinigung nicht ausgestellt wird. Im Betriebe der sächsischen Staatsbahnen wurde in den letzten Tagen auf dem Bahnhofe zu Eibenstock ein Lokomotivführer gequetscht und getödtet, in Schwarzenberg wurden einem Rangirer beide Unterschenkel und ein Arm zermalmt, auf der Strecke Freiberg-Dresden zerschmetterte sich ein Schaffner den Schädel qu einer Ueber- brückung und wurde getödtet, und schließlich wurde in den Chemnitzer Werkstätten der Staatsbahn durch einen ausgleitenden Wagentheil einem Ar beiter der Kopf zerschmettert. 8 Die rege Theilnahme der sich die König!. Altersrentenbank zu Dresden (Landhaus, König Johannstraße) bei der sächsischen Bevölkerung zu erfreuen hat, rührt unter Anderem von dem Umstande her, daß infolge deS hohen CurseS der Wetthpapiere der Zinsfuß vieler derselben her untergesetzt, auch der von Sparkasseneinlagen, hypothekarischen Darlehnen u. s. w. geringer ge worden ist. Die davon Betroffenen nehmen daher Veranlassung, sich nach einem Ausgleich umzusehen und richten ihre Blicke auf die Kgl. Altersrentenbank, weil bei derselben Renten er worben werden, welche wegen der Staatsgarantie niemals geschmälert werden können. Die telephonische Verbindung der Industrie städte in der preußischen und sächsischen Ober lausitz ist jetzt so weit gefördert, daß dieses mit Berlin und Dresden zu verbindende Netz aller Wahrscheinlichkeit nach schon am 1. December dem Betrieb wird übergeben werden können. Zur Herstellung der Leitungen ist durchweg anstatt Eiscndraht Broncedraht verwendet worden. Der Kaiser wird Anfang December den Darmstädter Hof besuchen. Kaiser Wilhelm übersandte dem Könige von Griechenland vor seiner Abreise von Korfu ein Telegramm, in welchem er demselben nochmals für die herzliche Aufnahme dankt, die ihm auf griechischem Boden zu Theil wurde. Gleichzeitig bezeichnete der Kaiser seine Fahrt durch das ägäische Meer und die Umfahrt, um den Pelo ponnes als die herrlichste Reise, die er bisher unternommen habe. Berlin, 21. November. Wie der „Reichs anzeiger" mittheilt, verlieh der Kaiser dem Haupt mann Wißmann unter Belassung in dem Com- mando und unter Versetzung zu den Offizieren L la suitv der Armee mit der Uniform des zweiten Garderegiments den Charakter als Major. In den Kreisen unserer Marine hat cs die lebhafteste Genugthuung erregt, daß Kaiser Wilhelm dem Befehlshaber des bisherigen deutschen Blokadegeschwaders in Ostafrika, Admiral Dein- kardt, seine lebhafte Anerkennung für die Leistungen von Offizieren und Mannschaften ausgesprochen hat. Haben unsere Seeleute jemals schweren Dienst gehabt, so war es dieser Blokadedienst unter einer glühenden Sonne, der keine Ruhe bei Tag und Nacht gewährte und noch alle Augenblicke Zusammenstöße und blutige Kämpfe mit den Arabern in Aussicht stellte. In Samoa und an der Zanzibarküste habe unsere Marine Proben von Leistungsfähigkeit gegeben, wie sie beweiskräftiger nicht gedacht werden können. Berlin, 19. November. (Reichstag.) Gegenüber dem Abg. Buddeberg wiederholt der Staatssekretär von Boetticher seine gestrigen Ausführungen über das Schweineeinfuhr-Verbot und bevauert die Ausdehnung der Etats-Debatte; er könne umsoweniger auf politische Erörterungen eingehen. Gegenüber dem Antrag Websky (Zu lassung der Schweinezufuhr zu deutschen Schlacht häusern) hat der Staatssekretär Bedenken, daß damit die gewünschte Sicherheit für die Gesund heit nicht gegeben sei, und bittet, es bei dem Einfuhrverbot zu belassen. Abg. Windthorst kann die Aufhebung so lange nicht gut heißen, als die Seuche fortbestehe. Der LandwirthschaftS- Minister von Lucius betont, in Dänemark, wo im Jahre 1887 die amerikanische Schweine-Ruhr wahrhaft mörderisch ausgetreten sei, drohten immer neue Ausbrüche. Auch England sperrte zeitweise die dänische Einfuhr oder beschränkte dieselbe wenigstens auf einen Hafen. Der Um fang der Seuche in den Ostländern sei wahrhaft enorm. In Ungarn seien augenblicklich 1144 Ortschaften inficirt. Selbst die österreichische Regierung mußte die Einfuhr au» Steinbruch verbieten. Die deutschen Regierungen wehrten t sich gegen diese einschneidenden Maßregeln mög ¬ lichst lang«, sind sich aber ihrer doppelt, V«K bewußt, den einheimischen Viehs