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Bischofswerda, de« LS. StoveirrVer L88V ^^^üet^^vordel^t^mr^etz^öl^rän^en? welche richtig die genannte Summe erhalten. Fried- I — (Verhängnißvoller Jrrthum.) Bor l ver- einigen Tagen hatten sich in Brederejche bei ße bemerkt ^"^Än^'?!övem8er'zwl^m'8^u^^ Uhr ist^ einer Dame au» Ungarn, welch seit einigen Tagen in einem Hotel der Fried richstadt in Berlin wohnt, au» dem ver schlossenen Zimmer und dem verschlossenen, an scheinend durch Nachschlüssel geöffneten Kleider spind eine Handtasche, gez. k. I. mit zwei Kronen, gestohlen worden, welche Pretiosen im Werthe von 20,000 Mk. enthielt. Darunter befand sich ein schwarz emaillirtes Reifenarmband mit einem großen Brillanten im Werthe von 4000 Mk., außerdem ein goldenes Collier mit neun Diamanten, von denen in der Mitte ein großer, an beiden Seiten acht kleinere sich be finden; eine große goldene runde Diamantbrosche, in der Mitte ein großer Brillant, umgeben von mittelgroßen Steinen; eine Brosche mit fünf Blättern, in der Mitte ein Smaragd, ein Arm band mit acht bis zehn Brillanten, in der Mitte ein großer Saphir, letzterer nach beiden Seiten spitz auslaufend, ein Drittel des Reifens mit kleinen Brillanten besetzt, ein goldenes Armband, auf welchem der Länge nach zwei große Brillanten und in der Mitte eine große Perle eingefügt sind. Ferner befanden sich m der-Tasche ein 100- Guldenschein, ein 50-Guldenschein, verschiedene Münzen, ein Paß, auf Fanny v.Thaisz lautend. Die Bestohlene hat eine Belohnung von 2000 Mk. auf Herbeischaffung des gestohlenen Gutes ausgesetzt. Der That verdächtig ist ein angeb licher Franz Tschudy, Freiherr v. Glaris, welcher an der linken Hand einen verkrüppelten, auffallend dicken Daumen und langen Zeigefinger hat, während die übrigen drei Finger schwach sind. — Berliner Blätter berichten folgende Scheidegrüße eines dortigen lebensmüden Weber meisters, die sich nach seinem Tode vorfanden: „Es sehe jeder, der da lebt, — Daß er auch gute Werke webt — In seiner Jahreskette. Da ich mein Stück jetzt fertig hab', — Zieh ich da mit zur Himmelsstadt, — Zum lieben Meister droben. — Der lohnet jedem Menschenkind. — Nach dem, wie es gewoben." — München, 8. November. Die Ver handlung gegen die wegen des Eisenbahn-Un glücks von Röhrmoos Angeklagten findet am 18. November vor dem Landgericht II statt. Angeklagt sind: Hilfsbahnwärter Seidl, Stations tagelöhner Müller und Bahnadjunkt Tiefenbacher. — Stuttgart,?. November. Prinz Wilhelm hat den Gefreiten Reinhold und Schaaf vom 3. Jnf.-Regt., welche am Tage des Attentats vor der Villa Marienwohl Wache hielten und den Attentäter Müller festnahmen, je eine goldene Remontoiruhr mit eingravirtem Namen und dem Datum des Attentats zum Geschenk gemacht. — Ratibor, 8. Novbr. Wie die „Ober schlesische Presse" berichtet, wird hier ein Geld spiel zu einem Proceß Anlaß geben. Ein bei dem Spiel betheiligtxr Herr hatte, da sein Geld zu Ende gegangen war, ein Zehntel-Loos sächsi scher Lotterie auf eine Karte gesetzt und den Einsatz, d. h. das Loos, verloren. Nun ist bei der Ziehung das Loos mit 50,000 M. heraus gekommen. Der Verlierer des Looses war nicht Alleinbesitzer desselben; er hatte den größten Theil des Looses an andere Personen vergeben. Letztere erheben jetzt Anspruch auf Auszahlung des Gewinnes. Der Gewinner des Looses aber weigert sich, das Loos herauszugeben. So ist denn ein interessanter Proceß in Aussicht. — Staßfurt, 9. November. Von einem recht bedauerlichen Mißgeschick wurde gestern der hier stationirte Fußgendarm, Wachtmeister Buch holz, betroffen, indem er bei der Jagd einen Schuß in den Hals erhielt. Die Kugel ist noch nicht aus der Wunde entfernt. Näheres über den Unfall ist noch nicht bekannt. — Pirmasens (Pfalz), 8. November. Eine hiesige Familie wurde von einem schreck lichen Unglücksfall betroffen. Vor einiger Zeit verließ ein Ehepaar das Hau» und ließ für längere Zeit ihr ein Jahr altes Kind im Bettchen schlafend zurück. Während dieser Zeit wurde das Kind, daß ohnehin schwächlich und leidend war, von einer Ratte überfallen und angefressen. Das Kinn und ein keiner Theil der linken Backe wurde von dem abscheulichen Thiere angefressen. Da» Kind ist infolgedessen gestorben. — Der glückliche Gewinner des großen Gewinnes von 500,000 Franken in der Pariser Weltausstellungs-Lotterie, Schriftsetzer FranssenS, hatte im Scherz dem Lehrling, welcher ihW da» Loo» geholt, 10,000 Franken versprochen, fall» er da» große Loo» gewinnen sollte. Der Junge, dem inzwischen sein Arm in einer Maschipß W Vermischtes. — (Die Kaiserin im Harem.) Der „Post" wird berichtet: Nach Tisch holte der Großhetr die Kaiserin au» dem Chalet ab, um sie in den Frauengemächern einzuführen. Mit der Kaiserin war die Gemahlin Munir Paschas, die als tür kische Dolmetscherin diente, um die Worte an Fräulein Artin Dadian zu vermitteln, die türkisch und französisch spricht und das Türkische an Frau Hobe übermittelte, durch die es dann an die Kaiserin ging. Zu Ehren des Besuches bei den Sultaninnen hatte die Kaiserin große Toilette gemacht. Die Hofdamen strahlten von Brillanten. Gewöhnlich macht die Mutter des Sultans, die Sultanin Valide, die Honneurs des Harems, der früher schon von der Königin von Schweden, der Kronprinzessin Stefanie und anderen Fürstinnen besucht war. Da aber die Mutter des Sultans vor mehreren Jahren gestorben ist, so vertrat deren Stelle die Frau, die Abdul Medjid erzogen hat, eine alte, würdige Dame. Jung und schön ist des Sultans Gemahlin. Es waren mit den Prinzessinnen sechzehn Damen da, alle in kost barer türkischer Toilette, nur die älteste Prinzessin liebt, sich L la kraue» zu kleiden. Alle Damen waren in hohen Kleidern, da es gegen die Etiquette des türkischen Hofes ist, daß sich eine Dame vor dem Sultan mit ausgeschnittenem Kleide zeige. Darum war auch die Kaiserin und alle Damen bei der Galatafel am 2. d. M. in hohen Kleidern erschienen. Als die Kaiserin die Prachtgemächer des Harems betrat, saßen die beiden ältesten Prinzessinnen am Clavier und spielten „Heil Dir im Siegerkranz." Es wurden Tänze ausgeführt, Erfrischungen umhergereicht, und als nach einer Stunde sich die Kaiserin den Sultaninnen empfahl, führte der Sultan selbst seine jüngste Tochter, die Prinzessin Naile, hinüber zum Kaiser. Dort mußte sie mit ihren kleinen Händchen dem kaiser lichen Gaste die Melodie „Heil Dir im Sieger kranz" ebenfalls Vorspielen. Das Kindchen war dabei so eingeschüchtert, daß ihr Vater sie nur zu beruhigen hatte, „Djanem" (meine Liebe), rief er ihr zu, und schließlich brachte ein Geschenk der Kaiserin das geängstigte Seelchen wieder in gleichmäßige Stimmung. — Schleiz. Als die Lobensteiner Post am 7. November, früh gegen 3 Uhr, auf der Fahrt nach Schleiz Heinrichsruh passirt hatte, gewahrte der Postillon Neumeister aus Loben stein an der Straße einen umgeworfenen Wagen und nicht weit von diesem entfernt ein Pferd, welches Laub von einem Strauche fraß. Wegen der herrschenden Finsterniß und da er die Post ja auch nicht verlassen konnte, hat er von einem Führer des Fuhrwerks nichts gemerkt. Bei seiner Ankunft in Schleiz hat er den Vorfall sofort gemeldet und gegen Morgen kam auch ein Bote von Heinrichsruh und überbrachte die Nachricht, daß ein umgeworfenes Fuhrwerk im Chausseegraben liege und etwa 80 bis 90 Schritte davon entfernt ein Mann und eine Frau todt gefunden seien. Durch den bald an Ort und Stelle angekommenen Kreisphysikus und den Bürgermeister von Oschitz wurden das Fuhrwerk und die Leichen in den Amtsgerichtshof nach Schleiz überführt. Das Fuhrwerk gehört nach dem angebrachten Wagenschilde dem Handelsmann W. Poser aus St. Gangloff. Die Leichen sind als der Besitzer des Fuhrwerks und dessen Ehefrau erkannt worden. Dieselben haben höchstwahrscheinlich in der sogenannten Schoßkelle geschlafen, an der sehr abschüssigen Straßenstelle hat das Pferd den nicht angeschliffenen Wagen nicht halten können, und ist letzterer über einen Kies- oder Steinhaufen gefahren und umgestürzt. Dabei sind die Poser'schen Eheleute heraus geworfen und überfahren, bezw. erdrückt worden. Poser hat in einem ledernen Beutel etwa 62 Mk. und 1 Mk. und einige Pfennige lose in der Tasche aebabt. — Malisch, 8. November. Am 5. d. M. kam ein Kutscher, der erst vor Kurzem auf dem Dominium Rachen in Dienst getreten war, mit einem Gefährt an die Oder, um dieselbe auf der Fähre zu passiren. Ehe er jedoch auf dieselbe gelangen konnte, scheuten die Pferde und stürzten ich mit dem Wagen in das Wasser. Trotz chnellster Hilfe war eine Rettung nicht mehr möglich; da» Gefährt versank mit dem Kutscher und den Pferden in den Fluthen. — Bei Löschung eine» Brande» im Hause de» CommerzienratheS Wrede in Berlin brachen d« B>»"hdi«etor Stud« und mehrere Feuerwehr- Decke durch und erlitten nicht «finden. P bei H dem Lychen vier Herren eingefunden, Jagdverguügen zu widmen. Gegen Aben gingen H dieselben auf den Anstand. Vorher wurde be sprochen, daß Derjenige, der seinen Stand verlasse, pfeife. Nach einiger Zeit sah einer der Schützen, ein Gutsbesitzer aus Schlesien, hinter einer An höhe, 50 Schritt von seiner Stelle entfernt, etwa» hervorkommen, das einem Rehe glich. Er gab Feuer und ohne einen Laut stürzte das muth« maßliche Reh nieder. Der Schütze lief nach der Stelle hin, um das Wild aufzunehmen, fand aber zu seinem größten Schrecken seinen besten Freund, einen Hotelbesitzer aus Berlin, auf der Stelle tödt daliegen. Durch den seitens de» be treffenden Gutsbesitzers ausgestoßenen Schrei kamen die übrigen zwei Herren hinzu und sahen das Unglück. In seiner Verzweiflung wollte sich der unglückliche Thäter auch erschießen, wurde aber von den hinzugekommenen beiden Herren daran verhindert, indem sie ihm die Büchse ent wanden. Die Schuld an diesem Unglück dürften Beide tragen, denn der Jäger durfte nicht eher schießen, bis er genau sah, was er vor sich hatte und der Hotelbesitzer durfte seinen Stand nicht verlassen. — Durch Blitz beschädigt sind während des. Jahres 1888 im Reichspostgebiete nicht weniger als: 780 Tclcgraphenstangen, 138 Isolatoren, 22 Galvanoskope (Apparate auf den Aemtern) 14 Fernsprecher, 33 Morseapparate, 70 Schneiden- und Plattenblitzableiter, 1270 Spindelblitzableiter, 3 Stangenblitzableiter und 20 Stellen in den Drahtleitungen. Eigentlich ist die große Zahl beschädigter Blitzableiter günstig zu nehmen. Dieselben sind ja zum Schutze der Apparate da und haben ihren Zweck sehr gut erfüllt, wenn man bedenkt, daß die Reichspost- und Telegraphen« Verwaltung über 50,000 Apparate im Betriebe hat und daß von diesen nur 69 vom Blitze be- schädiat wurden. — (Was Alles in Rußland möglich ist.) Das KrciSgericht zu Kiew verurtheilte dieser Tage zwei Kapitäne dortiger, mit einander concurrirender Schifffahrts-Gesellschaften zu je siebenmonatlichem Gefängniß. Die beiden Kapitäne hatten nämlich, wie man schreibt, ein ganz eigen artiges Duell miteinander auf dem Wasser ausgckämpft. Am 15. Juli dieses Jahres ver ließen die Dampfer der beiden Angeklagten zu gleicher Zeit den Hafen. Kaum waren jedoch die Fahrzeuge inmitten des Dniepr angelangt, so versuchten sich die Kapitäne vermittelst ihrer Dampfer gegenseitig nach Kräften „anzurempeln." Die Passagiere, welche dieses Manöver bemerkten, geriethen natürlich darob in große Angst und schrien Zeter und Mordio. Die erbitterten Rivalen ließen sich aber dadurch nicht im Ge ringsten stören, sondern fuhren stramm auf ein ander los. Die Schiffe wurden sehr bedeutend beschädigt, mehrere Passagiere verwundet und einige sogar durch den Zusammenprall über Bord geschleudert. Glücklicherweise konnten die ins Wasser gefallenen Reisenden wieder aufae- fischt werden. — Solche Vorfälle werden Vie Russen jedenfalls sehr ermuthigen, eine „Ver gnügungsfahrt" auf ihren Dampfern zu machen. — * Von 15,000,000 schulpflichtigen Kindern in Rußland besuchten nach dem letzten Berichte nur 1,466,914 die Schule, also blieben 90 «/<, ohne Schulunterricht. - Zu Steinkirch i. Schl, feierten die Druschke'schen Eheleute da» 50jährige Ehejubiläum und wurde ihnen die Jubiläums medaille verliehen. — Der Hegemeister a. D. Solling in Strehlen feierte den 90. Geburtstag. — In Galizien sind in einem einzigen Jahre 400,000Ctr. Petroleum und 300,000Ctr. Erdwachs gewonnen worden. In einem anderen Jahre betrug die Petroleumernte sogar 700,000 Ctr. (In Amerika 12 Mill. Ctr.) — (Raubanfall auf einen Eisenbahn« zuh.) Nach Meldungen au» Turin hat am Freitag eine Räuberbande einen Zug unweit Vigliano angegriffen. Der Zug enthielt für 14 Millionen Werthe. — (Orkan.) Ein Cyklon zerstörte am Donnerstag in Giardini (Sicilien) Häuser in der Ausdehnung von 1000 Meter Länge. Menschen verlust ist dabei nicht zu beklagen. — Rom, 8. N wurden in Cesena Be, Me