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HM Dotft « einem tüdtet. Im Allgemeinen siebt da« mehr, al« die Berge. AAt. Sa«» noch wenig Häuser giebt e« im Dorfe, in welche der Tod in diesem Jake »och nicht Einkehr gehalten. Etwa über 100 Strrbc- fSllean DiphtheritiS sind bi« jetzt zu verzeichnen und bereit« dreimal hat die Schule der An steckungsgefahr wegen geschlossen lverden müssen. Der letzte Schulschluß dauert bereit« über 8 Wochen. — Gotha, 1. November. Wie soeben bekannt wird, hat die hiesige LebenSversicherungS- bank auch in dem zweiten, wegen der KriegS- vrrsicherung wider sie angestrengten Prozesse, ein oberinstanzlicheS günstige« Erkenntniß erzielt. Da« ObcrlandeSgericht Stettin hat da« land gerichtliche Urtheil dahin bestätigt, daß die Kläger kostenpflichtig abzuweisen seien und hat berichtigend hinzugefügt, daß der Beschluß de« Bankvorstandes, welcher die KriegS-Extra-Prämien bei allen Wehrpflichtigen, soweit sie nicht Be rufssoldaten sind, fallen ließ, berechtigt sei und der Entwickelung der Bank entsprechend erachtet werden müsse. — Es haben also vier Gerichte gesprochen. Nur daS hiesige Landgericht hat die Bank verurthcilt. Das OberlandeSgericht Jena hob das Urtheil auf und wies die Klage ab, wie eS in dem anderen Falle bereits daS Stettiner Landgericht gcthan und wie es jetzt das Oberlandgericht Stettin tlmt. — Beuthen O.-Schl., 31. Oktober. Am letzten Einfuhrtage sind über 2000 nngarische Fettschweine in den hiesigen Schlachthof einge bracht worden. DaS Fleischversandtgeschäft ge winnt noch immer an Ausdehnung. Zu den großen Berliner Ausfuhrgeschäften, die hier durch eigene Fleischergesellen die Schweine aus schlachten lassen, ist in den letzten Tagen ein Magdeburger Großhändler hinzugetreten. Es wird ununterbrochen bei Tag und Nacht ge schlachtet. Der Einfuhr wie dem Fleischversandt ist die jetzt herrschende Wärme ungünstig. Der Preis für den Centner Lebendgewicht stellt sich gegenwärtig auf 40 Mark. Innsbruck, 31. Oktober. Nachdem seit mehreren Tagen der Sirokko geweht und sonnen warmer Regen niedergegangen, wurden wir plötz lich durch Donner und Blitz überrascht. — Die warme Luft der letzten Tage hat an manchen Stelle» Veilchen hervorgelockt und an den son nigen Lehnen oberhalb Mühlau findet znan reife Erdbeeren. — Leopoldshall, 2. November. Auf der herzoglichen neuen Schachtanlage an der Rath mannsdorfer Kreisstraße hat sich leider heute früh 4 Uhr ein schweres Unglück ereignet. In einer Tiefe von 158 Metern wurde heute früh auf der Schachtsohle mit einem kleinen Spreng- bohrloche eine größere Ansammlung von Schwefel wasserstoffgasen gänzlich unerwartet angetroffen. Vorher hatten mehrere größere und kleinere Bohrlöcher trotz bedeutenderer Tiefe nur ganz schwache Spuren von diesem giftigen Gase nachgewiesen, sodaß das Weiterabteufen des Schachtes unter den größten Vorsichtsmaßregeln, welche in der Anwendung einer sehr kräftigen Ventilation, ferner in dem Ausschluß der durch elektrische Beleuchtung ersetzten offenen Gruben lampen, endlich in der bi« zum Schachttiefsten mittelst Förderkörbe und doppelter Signalleitungen fortgesetzten Scilfahrung bestanden, ohne jegliches Bedenken fortgesetzt werden konnten. Durch die obige Gasausströmung wurde von den auf der Schachtstelle befindlichen 10 Bergleuten zunächst nur der eine mit dem betreffenden Sprengbohr- loche beschäftigte Häuer betäubt. Es wurde jedoch durch die seinetwegen angestellten Rettungs versuche leider die Ausfahrt der übrigen derartig verzögert, daß während der Aushölung der Förderschale vier Bergleute von der letzteren bewußtlos in den Schacht zurückfielen und zwei andere ihren Tod durch Zerquetschung der über stehenden Körpertheile fanden. Nur drei Berg leute yelangteii lebend an das Tageslicht; von diesen ist auch einer sehr schwer verletzt, sodaß die Abnahme beider Beine erforderlich getvorden ist, während ein anderer nur leicht verletzt und der Dritte endlich ganz unversehrt geblieben ist. E« haben also un Ganzen sieben Bergleute in treuer Pflichterfüllung ihren Tod gefunden- — Glasgow, 2. November. Infolge de« gestrigen heftigen Orkan« ist Abend« eine große hiesige Teppichfabrik, welche sich im Umbau be fand, eingestürzt. Ein Theil de» Grbäude« wurde neu aufgefübrt, in dem alten Theile wurde da« Geschäft sortbetriebeu. Der im Bau be griffene neue Theil de» Gebäude« brach zusammen und stürzte auf den alten, in welchem gegen 140 Frauen beschäftigt waren. Man schätzt die Zahl der durch den Einsturz de« Gebäude« Getödteten oder verwundete» aus ettva SO. , 100 Jahre« in der Familie meiner Fran vererbt worden ist, weist in seinem Innern. eine Au«- besserung aus, so daß von der oben angeführten Gchrlft nur noch zu lesen ist: ... rtino Luthers rc. 13. Ium 1525". — Bonn, 1. November, vorgestern Nach mittag machten, i» dem Nachbarorte Mehlem, wo Kirme« gefeiert wurde, drei Schreinergesellen eine Spazierfahrt auf dem Rheine in einem Nachem Dc» Fahren« nicht kundig, geriethen sie in die Wellen eine« Schleppdampfer«, da« Fahrzeug schlug um und alle drei ertranken. 8 — Die erneuerte Kirche zu Kunnerwitz feicrl den 11. d. das 50jährigc Jubiläum. Die Frstpndiht wird Herr Superintendent MeiSner halten. Zum dortigen Pkarrer ist Herr Pastor Schmorgro au« Meuselwitz erwählt worden. — Bei seiner Emeretirung nach 50jähriger Amti- rung wurde Herrn Lehrer Teige in Schmiede berg der Adler des hohenzolleru'schen HauS- orden« verliehen. — Herr Schuhmacher Münzner dort feierte da« 50jährige Bürgerjubiläum. — Der Wirthschafts-Jnspector Bartsch in Nieder- AdelSdorf wurde beim Durchgehen der Pferde vom Wagen geworfen und schwer verletzt. — Der Baumschulenbesitzer Wegener aus Tangstedt bei Pinneberg wurde ermordet — mit durch schnittener Pulsader — im Bache ausgesunden. — Zu Thielau bei Steinau in Schief, wurde die 17jährige Emma Wilde als Mörderin ihres vor 2 Jahren geborenen Kindes ermittelt und gefänglich eingezogen. — Im Münzamte zu Wien sollen bis zum 1. April 1890 für 300,000 Gulden, also 30 Millionen neue Kreuzer aus geprägt werden. — Die Gewässer des Spreewaldes beginnen sich wieder mit Krebsen zu bevölkern. In der letzten Woche haben Fischer bei Lübbenau in ihre» Garnsäcken, die sie zum Fangen von Fischen ausgestellt hatten, wiederholt recht an sehnliche Krebse gefunden, die sie sofort wieder in Freiheit setzten. Das Wiedervorkommen der Krebse im Spreemald wird mit Freuden begrüßt; denn es beweißt, daß der Krankheitsstoff, der sich so viele Jahre seit der Krebspest im Wasser gehalten habe» muß, nunmehr ganz verschwunden ist. — Kohlfurt, 30. Oktober. Die Inhaber und Direktoren der größeren Oberlausitzer und Niederschlesischen Tafclglashütten haben sich in einer am 26. Oktober hier abgehaltenen Ver sammlung, in welcher die Lage des Tafelglas- markteS als eine durchaus günstige festgestellt wurde, protokollarisch verpflichtet, keinen Arbeiter, welcher gegen den Wunsch seines Chefs die Arbeit verläßt, vor 6 Wochen nach erfolgtem Austritte anzustellen, diesen Beschluß sämmtlichen Arbeitern kund zu geben und bei den Hütten der angrenzenden Bezirke den Beitritt zu diesem Beschlüsse zu erwirken. Dieser Beschluß soll dem Nebelstande steuern, daß von einzelnen Arbeit gebern besonders geschickte Arbeiter unter zuweilen recht fragwürdigen Versprechungen weggelockt werden. —sBerurtheilteLotterielooshändler.) Daß das unaufgeforderte Zuschicken von aus wärtigen Lotterieloosen immerhin mit Gefahren verbunden ist, haben vier theils in Braunschweig, theil« in Bremerhaven wohnhafte Loosehändler erfahren müssen, gegen welche vor wenigen Tagen vor der zweiten Strafkammer des Berliner Landgericht« I verhandelt wurde. Ein Berliner Einwohner erhielt innerhalb weniger Tage nicht weniger als vier Angebote, denen je ein Viertel-Originalloos der Braunschweiger oder Hamburger Lotterie beigefügt war. Der Adressat war wenig erbaut von diesen Zu sendungen und anstatt die Loose, wie ihm zu- gemuthet wurde, wieder zurückzuschicken, unter breitete er dieselben sammt den Begleitschreiben dem StaatSanwalte, worauf gegen die Absender Anklage erhoben wurde. Der Gerichtshof be legte die Angeklagten je nach ihren Vorstrafen wegen desselben Vergehen« mit Geldstrafen von 30, 80, 80 und 100 Mk. Auch wurde auf Beschlagnahme der Loose erkannt. — Bunzlau,3. November. Der Ausstand der Töpfergesellen am hiesigen Orte geht seinem Ende entgegen. Infolge der von Seiten de» Vorstände« der Bunzlauer Töpfer-Innung er gangenen letzten Aufforderung an die Gesellen haben sich bl« zum Mittwoch Abend bereit« 35 Töpfergefrllen bereit erklärt, ^u den alten Lohn fähen bei ihren bisherigen Meistern weiterzuar« beiten- Man erwartet, daß in den nächsten Tagen noch mehr Gesellen die Arbeit wieder s aufnehmen werden. fige DiphtheritiS-Epidrmi ist in Meraow bei Vr.-Kreuz, au«ge- üthet dortselbst bereit» längere - sGr-M Flußdampfer „Qüen«we" verbrämt Klingston (Ontsrio.) Z» um. losen Versuch«-, seine Mukter zu Mk«, — Der Erfinder de- Dampfschiffe«. Um den hundertjährigen Jahrestag der Erfindung de« Dampfschiffe« zu feiern und den Erfinder desselben, dessen Name selbst dem englischen Volke fast unbekannt ist, ein Denkmal zu setzen, hat sich in London ein Au-schuß gebildet, der au« vielen bekannten Parlamentsmitgliedern besteht. William Symington, der im Jahre 1789 zuerst den gelungenen Versuch machte, dir Dampskraft für die Schifffahrt zu venverthen, starb 1831 in London, rin enttäuschter, ge brochener Mann, so arm, wie er au« seinem Heimathlande Schottland nach der englischen Hauptstadt eingewandert war. Ja, der Ruhm seiner Erfindung wurde ihm bei seinen Lebzeiten und wird ihm noch immer von den Amerikanern streitig gemacht, die dieselbe einem ihrer Lands leute, Robert Fulton, zuschreiben. Aber e« ist ohne Zweifel nachgewiesen, daß bereit« im Jahre 1789 ein Vergnügungsboot, von Dampskraft getrieben, den Forth und Clydecanal hinunter ging, während erst im Jahre 1807 Fulton in Amerika den ersten Dampfer baute, nachdem er 1801 auf der „Charlotte Dundas", dem von Symington hergestellten Schiffe, gefahren. Der arglose Schotte erlaubte Fulton, die Maschinerie der „Charlotte Dundas" abzuzeichnen, und Letzterer hatte nichts Eiligeres zu thun, als nach Paris zu eilen und SymingtonS Erfindung Englands größtem Feinde, dem ersten Consul Napoleon, als seine eigene anzubieten. Dieser verstand aber nicht ein Wort Englisch und wies den Amerikaner ungeduldig ab. Erst dann eilte Fulton nach Newyvrk zurück, fand Gönner, die ihn reichlich mit Geld unterstützten, und wird noch heute von seinen Landsleuten als einer der mächtigsten Geister, die je gelebt, geehrt, während die Engländer, die nie müde werden, das Lob James Watt« zu singen, der die Dampfmaschine erfand, sowie das Geo. Stephensons, der sie bei der Eisenbahn verwendete, erst jetzt die Dankes schuld Demjenigen zahlen wollen, der so viel dazu beigetragen, Britannien groß und reich zu machen. — Trotz unserer Hinterlader spielen die Tiger in Ostindien noch heute eine fast ebenso bedeutende Rolle, wie vor einigen hundert Jahren, und tödten alljährlich eine große Zahl von Menschen. Mr. Gilbert hielt darüber kürzlich in der naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Bombay einen Vortrag, in welchem er namentlich oie Meinung bekämpfte, als wären diese sogenannten Mannfresser alte und durch irgend welche Verletzungen an der Jagd und Verfolgung des schnellen Wildes verhinderte Tiger. Zuweilen mag wohl solch alter Tiger, der nicht mehr recht laufen und springen kann, nothgedrungen sich in die Nähe vou Dörfern begeben, um dort leichter einen Menschen zu er wischen; indessen ist die« nicht immer der Fall, und sehr oft gewöhnen sich auch junge Tiger, in voller Blüthe ihrer Kraft, an Menschenfleisch und werden dann ungemein gefährlich. So erzählt Sir William Hunter von einem Mann fresser, der in 3 Jahren-108 Menschen tüdtete, und von einem anderen, der in derselben Zeit jährlich durchschnittlich 80 Menschen verzehrte Ein dritter war die Ursache, daß 13 Dörfer vollständig verlassen wurden und 250 englische Quadratmeilen unbebaut blieben. Ein vierter tödtete binnen Jahresfrist 127 Personen und sperrte mehrere Wochen lang vollständig eine große öffentliche Straße. Gilbert berichtet von einer Tigerin in Nagpur, welche einen Bezirk von etwa 9 Quadratmeilen unsicher machte, eine Vorliebe für Eisenbahnarbeiter der Linie-Bengal Nagpur zeigte und im ersten Halbjahr 1889 neun Leute getödtet und mehrere verwundet hatte. Im Februar trug sie am Hellen Tage einen Arbeiter au« der Mitte seiner Genossen fort. E« ist schon öfter auf sie geschossen worden, doch bi« setzt vergeblich; nur ihre Jungen sind alle getroffen. Eine Tigerin lebte bei Jaunsar im Himalaya und jaate in einem Gebiete von 5000 bi» 10,000 Fuß Höh« über dem Meere. Sie legte erstaunliche Strecken zurück, mordete in einer Nacht einen Menschen hier, und in der folgenden einen zweiten 5 deutsche Meilen vom ersten entfernt. Sie wurde zuWig von einem Beamten 8000 Fuß über dem tüdtet. Im Allgemeinen siebt da« Ebene mit ihre» Dickichte» und "