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- ... -.... , l bitten, Schlitten, Sitten, -erbitten. Politische Weltschm. In weiten Kreisen des deutschen Reiches haben die urkräftigen Worte, mit denen Kaiser Wilhelm II. die rückschrittlichen Kundgebungen der Kreuzzeitungs-Partei zurückgewiesen hat und für die „gegenseitige Schonung der staatserhal tenden Parteien untereinander" eingetrcten ist, den freudigsten Wicderhall gefunden. Der Ton, in dem die „Kreuzzeitung" in letzter Zeit wieder holt gegen die „neuerfundene Cartellpolitik, da« nationalliberale Metall mit conservativerLegirung" geeifert hatte, klang so zuversichtlich, daß es eines erlösenden Wortes bedurfte, um die Besorgniß Dor gewissen dem Reichscanzler feindlichen Neben strömungen zu bannen. Am 26. September schrieb daS genannte Blatt: „Dasselbe Spiel, welches die Mittelparteiler unter Kaiser Friedrich getrieben, wiederholen sie unter der jetzigen Re gierung. Auch Kaiser Wilhelm II. soll sich ihrem Willen fügen, was mit emer gewissen Salbung als „Selbstständigkeit" des Kaisers gepriesen wird." Dem gegenüber erklärte es die „Kreuz zeitung" für nothwendig, wieder einmal das alte historische Banner des wahren konservativen RoyaliSmuS zu entrollen und zu verhindern, daß den regierenden Herren eine Parlamentsmehrheit oktroyirt werde. Darauf erfolgte im „Reichs- anzeiaer" die bündige Erklärung, daß Se. Maj. der Kaiser keiner Partei gestatte, sich das An sehen zu geben, als besäße dieselbe daS Kaiserliche Ohr, daß der Kaiser in dem Carrell eine den Grundsätzen seiner Regierung entsprechende po litische Gestaltung sehe und die Mittel, mit denen die „Kreuzzeitung" dasselbe angreife, mit der allerhöchsten Person und vor den verfassungsmäßigen Institutionen nicht in Einklang zn bringen vermöge. Damit waren im Nu alle Illusionen einer kleinen Partei zerstört, welche den deutschen Reichscanzler und seine den Mittelparteien günstige innere Politik durch ein Regiment nach ihrem Sinne ersetzen zu können glaubte. Die ertheilte scharfe Zurechtweisung, die nur auf den ersten Blick einer Stellungnahme des Kaisers gegen eine einzelne Partei ähnlich sieht, mag ungewöhnlich sein; jedenfalls war das straffe Verfahren nöthig, um in unzweideutigster und persönlichster Weise künstlich geschaffene Mißverständnisse zu beseitigen, deren Fortbestehen in jeder Beziehung bedenklich schien. Durch die Kundgebung im „Reichsanzeiger" sind die deut schen Fürsten und das deutsche Volk in dem Glauben befestigt worden, daß Kaiser Wilhelm II. gleich seinen erhabenen Vorfahren trotz aller Lockungen nicht daran denkt, seine Rechte und Befugnisse im Reiche auf Kosten der Einzel regierungen zu erweitern, und daß es ihm genügt, der Vollstrecker der Beschlüsse zu bleiben, die durch den BundeSrath und den Reichstag zu Stande kommen. Durch Kaiserliche VerordnuM ist der deutsche Reichstag auf den 22. d. M. einberufen worden. Die Eröffnung der Winter sesston findet mit Rücksicht auf das baldige Ab laufen des Mandats der jetzigen Volksvertreter ungewöhnlich früh statt. Die Session soll sich, wie verlautet, nicht über das Ende dieses Jahre» hinauS erstrecken, damit die Neuwahlen schon im Januar 1890 vor sich yehen. Für diese ver- hältnißmäßia kurze Zeit ist daS dem Reichstage zugedachte Arbeitspensum kein aerinaeS, da außer dem Etat, dem Etatgesetz und der Vorlage wegen Abänderung de» Wehrgrsetze» von 1874, welche Zur Erledigung kommt Anfang 1890 die II. Lehrerstelle zu Thumitz. Collator das Ministerium des CuttuS und öffentlichen Unterrichts. Die Stelle gewährt außer -freier Wohnung mit Gartengenuß ein Gesammteinkommen von 840 Mark. Gesuche sind bis zum 20. October o. an Unterzeichneten einzureichen. Bautzen, den 3. October 1889. Der Königliche Bezirks-Schul-Jnspektor. Schulrat vr. Wild. Bekanntmachung der Ortskraukeneuffe für Hartha« und Umgegend. Da Unterzeichneter mit dem 1. October 1889 seinen Wohnsitz verlegt hat, so sind sämmtliche den Vorsitz anbelangenden Anzeigen an dessen Stellvertreter Wilhelm Leich in Goldbach zu übermitteln. Emil Gnanck, Vorsitzender. letztere durch die Errichtung zweier Armeecorps bedingt wird, auch noch das Bankgesetz und das Socialistengesetz erledigt werden möchten. Bei der Kürze der dem jetzigen Reichstag zugemessenen Arbeitsfrist ist eS aber nicht unwahrscheinlich, daß die Lösung der letzteren überaus schwierigen Frage der nächsten Session Vorbehalten bleibt. Der schon früher geplante Besuch oeS deutschen Kaiser paares am Großherzoylich mecklenburgischen Hofe m Schwerin ist in diesen Tagen erfolgt, ohne daß die Rückkehr der allerhöchsten Herrschaften nach Potsdam wegen der Ankunft des Ezaaren beschleunigt zu werden brauchte. Wenn der Kaiser von Rußsand noch vor der Rückkehr nach Petersburg der HöflichkeitSpflicht eine» Gegen besuchs in Berlin genügen will, so müßte dies schon in den nächsten Tagen geschehen, da das deutsche Kaiserpaar Mitte dieses Monats nach Italien abreisen wird. Die bestimmt kundgegebene Absicht der Majestäten, nach den Hochzeitsfeier lichkeiten in Athen noch einen Abstecher nach Constantinopel zu machen, hat natürlich am russischen Hofe großes Aussehen erregt. Der auf den 2. November d. I. festgesetzte Besuch des Kaisers Wilhelm II. in Stamvul wird dem Sultan den schmeichelhaften Beweis liefern, daß man in Berlin die Türkei al» «inen Factor der europäischen Politik betrachtet, daher wahrschein lich dazu bei tragen, engere freundschaftliche Be ziehungen zwischen der Pforte und dem Dreibund herbeizuführcn. In Petersburg gewäitttgt mau nun, daß ver deutsche Einfluß in Constantinopel sich künftig nicht mehr wie zur Zeit der Abdan kung Alexanders von Bulgarien zu Gunsten Rußland» geltend machen wird. Die Art, wie vor woat-en TUgen, also kurz v« deu HM M >ise, Musik s Jauchzen schen zogen ald. itsuinzng?" höher. — Freitag, den 11. und Sonnabend, den 12. dieses Monats rverden die Localitäten des unterzeichneten Königlichen Amtsgerichts gereinigt und daher nur dringliche, «nauffchiebbare Geschäfte erledigt. Bischofswerda, am 3. October 1889. Königliches Amtsgericht. Schmalz. richtet vor h er, daß aus ihrem gestorben." mechanisch Frau mit cme lange ch auf den ihr Vater die Reise fuhr. Tochter in Hufschläge Sem harten hien wie in endels war Waldseehof- i Mammon hnlichst er- erg-Wcndel, Minen, wo reiche Frau l noch vor- !che, schöne hoffärtige w, was er Hanpt — Bekanntmachung. Nach Z 9 des Reichsgesetzes vom 23. Juni 1880, die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen betr., sind die Besitzer von Gehöften und Stallungen, namentlich auch die Gasthofsbesitzer verpflichtet, von jedem unter den bei ihnen eingestellten Thieren vorkommenden Ausbruch einer Her nachstehenden sub <A angeführten Seuche« und von allen verdächtigen Erscheinungen, welche den Ausbruch einer solchen Krankheit befürchten lassen, sofort der Polizeibehörde — auf dem platten Lande dem Gemeindevorstand oder Gutsvorsteher — Anzeige zu erstatten. Die Polizeibehörde aber hat die Anzeige unverzüglich der Amtshauptmannschaft mitzutheilen. Zuwiderhandlungen hiergegen werden mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft nicht unter einer Woche, sofern nicht nach den bestehenden gesetzlichen Bestimmungen eine höhere Strafe verwirkt ist, bestraft. . Da diese Bestimmung nicht allenthalben bekannt zu sein scheint, so wird auf dieselbe mit Rücksicht auf die jetzt vielfach zum Ausbruch gekommene Maul- und Klauenseuche hierdurch noch besonders aufmerksam gemacht. Königliche Amtshauptmannschaft Bautzen, am 7. October 1889., v. Boxberg. Ostld. (S Milzbrand, Tollwuth, Rotzkrankheit, Maul- und Klauenseuche, Lungenseuche, Pockenseuche, Beschälseuche, Bläschenausschlag, Räude. Bestellungen werden bei allen Postanftalten Blerosvoieezigstar Sotzeg««, Hwsaeaw, welche in diesem Blatte die weiteste Verbreitung suchen, werden bis Dienstag und Freitag früh » Mr angenommen u. kostet die dreigespaltene TorpuSzeile 10 M, unter „Eingesandt" 20 Pf. Geringster Jnseratenbetrag2ü Pf. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, I Bestellungen werden bei allen Postanftalten Mittwoch» und Eonnabenv», und kostet einschließlich I des deutschen Reiches, für Bischofswerda und Umgegend der Sonnabends erscheinenden „beiletriftisch« Beilage l in ver Expedition dieses Blattes angenommen. Diertrljührlich 1 Mark SO Pf. Einzelne Nummer 10 Pf. I Bteeu«tzvierztäitH ÄaHeaaaa t auf den „sächsischen Erzähler" per 4. Quartal, welchem außer der „belletristische« Beilage" Anfang December auch ein „Bischofswerdaer Kalender" für 1890 0^/111111«^ ^1/11 gratis beigegeben wird, werden von den kaiserlichen Postanstalten, sowie von unseren O Zeitungsboten fortwährend angenommen. Die Spedition des „sächsischen Erzählers". hicUche LrMler, Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshau-tmiumlchast, der Sgl. Schulmtzeetion u. drs Kgl. Hauptstcueminks zu Bautzes, sowie des Kgl. Amtsgerichtes md des Städtisches zu Bischosswerda.-