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im Neuen Lalai», solang« da» Wett« I deruna dies« Bestrebungen. Sott segne Euere Hunlich «scheinen lassen wird, da ihnen I königltche Hoheit. den geisterverwandten Nach« ddkt die Möglichkeit frisch« Üpsl und srei« Ae« kn«««,-» od-e-»»-» »»t» wegung mehr al» irgendwo in dieser Jahreszeit geboten ist. Der Kronprinz und Prinz Fritz, nehmen im Neuen Palai» dieselben Gemächer ein, welche früh« von dem Kaiser und seinem Bruder, dem Prinzen Heinrich, bewohnt waren, über der Wohnung d« kaiserlichen Eltern; die Zimmer sind von außen an den runden Fensteröffnungen kenntlich. Dort habest sie ihre weiten Spiel- und TurniSle, dort erhalten sie ihren Unterricht in den elementaren Wissensgegenständen, wie in Leibesübungen, zu welchen auch das verzieren gehört. Nicht wenig Vergnügen macht den Prinzen das Reiten. Man sieht sie sehr oft in der Umgegend des Neuen Palais auf ihren Ponys; ste sitzen schon ganz stramm zu Pferde. Die drei jüngeren Brüder bewohnen im Neuen Palais die Zimmer, welche in gleicher Flucht mit denen der kaiserlichen Eltern liegen; sie sind von diesm nur durch einen Flur getrennt; früher hatten sie die Prinzessinnen des königl. Hauses inne. Dn Kaiser und die Kaiserin leben viel mit ihren Kindern, am Morgen „treten" diese beim Frühstück der Eltern an, nachdem sie das ihrige bereits genossen haben. Beim Dessert, nach dem Diner, welches in den Mittagsstunden eingenommen wird, erscheinen die Kinder und bleiben dann mit ihre» Eltern während des größten Theiles des Nachmittags zusammen. Um fünf Uhr wird Thce genommen. Die vom „Reichsanzciger" veröffentlichte kaiserliche Cabinetsordre, durch welche der Reichs tag zum 22. October einbcrufcu wird, lautet: Wir Wilhelm, von Gvtteö Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen re. verordnen aus Grund des Artikels 12 der Verfassung, im Namen des Reichs, was folgt: Der Reichstag wird berufen, nm 22. Oktober d. I. in Berlin zusammcnzutreten, und beauftragen Wir den Reichskanzler mit den zu diesem Zwecke nöthigen Vorbereitungen. Urkundlich unter Unserer Höchst eigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Jnsicgcl. Gegeben Neues Palais, den 30. September 1889. Wilhelm. Fürst v. Bismarck. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bringt heute eine längere Zuschrift, wahrscheinlich vom Geh. Rath Engel, in der entschieden für das Zählkarten- statt des HaushaltnngSliftcn-Systems bei Volkszählungen plaidirt wird. Das erstere fei keineswegs complizirter, dagegen zuverlässiger, bequemer und dabei billiger. Mit der Ausprägung von Nickelmünzen soll auch im nächsten Etatsjahre fvrtgefahrcn werden; eS soll etwa je eine Million Mark in Zwcmzig- und Zehn-Pfennig- und etwa eine Viertclmillion in Fünf-Pfennigstücken zur Ausprägung gelangen. Die kleinen silbernen Zwanzigpfennigstücke werden allmälig aus dem Verkehr zurückgezogen. Eisenach, 2. Oktober. Heute Vormittag fand in der GeorgSkirche die Sitzung der General versammlung des Evangelischen Bundes statt. Der Erbgroßherzog nahm an derselben Theil und wurde beim Eintritt vom Gesaiuiutvorstand empfangen und begrüßt. Vor dem Eintritt in die Tagesordnung beschloß die Versammlung die Absendung folgenden Telegramms au Se. Maj. den Kaiser: „Ew. Kaiserlichen und Königlichen Majestät huldigt die dritte Generalversammlung des Evangelischen Bundes ehrfurchtsvoll und alleruntcrthänigst in unwandelbarer Treue. Sie erfleht Gottes reichsten Segen über Ew. Majestät und das ganze Kaiserliche Haus. Sie bittet, Ew. Majestät wollen geruhen, von den Arbeiten des Bundes, seinen Sorgen, Kämpfen und Hoff nungen Allergnädigst Kcnntniß zu nehmen. Sie lebt der zuversichtlichen Hoffnung, daß es unter Ew. Majestät weiser Regierung dem Evangelischen Bunde gegeben jein werde, die evangelische Kirche festigen und fördern zu helfen, zum Segen von Volk und Vaterland, und zum Aufbau des GotteSreicheS, in welchem alle wahren Bekenner Jesu Christi geeinigt werden. Der Vorstand des Evangelischen Bundes. Graf von Wintzingerode." Eisenach, 2. Oktober. Die 3. General versammlung des Evangelischen Bunde- entsendete in ihrer heutigen ersten öffentlichen Hauptver- - fammluna folgenden ehrfurchtsvollen Gruß an den Großhrrzog von Sachsen: „Ew. königlichen Hoheit bringen unter dem Ausdruck tiefster Ver- ehrung die in Eisenach zu den Füßen d« Wart burg versammelten Mitglieder de» Evangelischen Bunde» den unterthänigsten Dank dar für die durch Wort und That, insbesondere aber durch die Gegenwart Sr. k. Hoheit de» Herrn Erbgroß- herzogS bei der heutigen Hauptversammlung den Bestrebungen de» Bundes bezeugte gnädige Theil- nähme. Sie erkennen darin eine wesentliche Für- , .! Hoheit, den geistesverwandten Nach kommen groß« fürstlicher Bekenner und da» ganze grobherzogliche Hau». Der Vorstand de» Evangelischen Bunde«. Graf von Wintzingerode." — Dre Versammlung nahm sodann eine Reso lution zur Pflege und Förderung der Parochial- und Kirchenverrme an und gab sein« Teil nahme für die Evangelischen in Rußland, sowie sein« Sympathie für die Eisenacher Kirchen- Conferenzen Ausdruck. Eisenach, 3. Oktober. Die zweite Haupt versammlung deS Evangelischen Bundes ist ebenfalls prächtig verlaufen. Aus dem Bericht des Schriftführers Leuschner-Wanzleben resultirt das große WachSthum des Bundes, der jetzt 60,400 Mitglieder zählt. Witte-Gladbach sprach unterin Beifall über die Pflicht der Vorgesetzten zum Protest gegen Rom. Zum Schluffe fand die einstimmige Annahme verschiedener gegen den Papst und den Fuldaer Hirtenbrief gerichteten Resolutionen statt. Eisenach, 3. Oktober. Die Generalver sammlung des Evangelischen Bundes wurde heute mit einer Feier auf der Wartburg beendet. Eisenach, 2. Oktober. Die Grundsteinlegung deS Lutherdenkmals verlief in der großartigsten Weise. Der Erbgroßherzog, sowie eine zahllose Festversammlung wohnten derselben bei. Die Festreden hielten Kiefer, Dittenberger und Fricke. Oe st erreich. Großwardein, 2. Oktober. Der Minister präsident Tisza ist heute Vormittag hier einge troffen. Das zahlreich auf dem Bahnhofe an wesende Publikum bereitete ihm einen glänzenden Empfang. Heute fand Hierselbst ein glänzendes Festmahl zu Ehren des Ministerpräsidenten von Tisza statt. I» Beantwortung eines Trink spruches erklärte der Ministerpräsident, der Frieden sei nach menschlicher Voraussicht gesichert, wies ferner die Angriffe auf seine Person zurück und toastirtc sadann aus Diejenigen, welche entschlossen seien, die verfassungsmäßige» Landesrechte gegen über Jedermann zu vcrtheidigen und welche bereit, die Freiheit gegen Jene zu schützen, welche die Waffen der Freiheit mißbrauchen, und Diejenigen, welche gewillt seien, die Ruhe und Eintracht zwischen den verschiedenen Classen der Bevölke rung allen Angriffen gegenüber zu bewahren. (Langanhaltcnder Beifall). Schwei z. Bern, 1. Oktober. Der Bundcsrath hat beschlossen, daß das Gesetz betr. die Bundes anwaltschaft mit dem 15. Oktober in Kraft treten soll. F r a n k r e i ch. Paris, 3. Oktober. Gras Münster soll, wie übrigens auch die anderen Diplomaten, den Minister des Aeußeren, Spullcr, bei dem ge strigen Empfange im Auswärtigen Amte NamenS der deutschen Rcichsregieruug wegen des Wahl ausfalls beglückwünscht haben. Graf Münster sprach sein Bedauern anS, zu spät eingctrosien zu sein, uni dem Begräbnis; General FaidherbeS beizuwohnen. R u ß l a n d. Petersburg, 2. Oktober. Sämmtliche als städtische Telegraphenbcamte angcstelltcn Aus länder müssen spätestens am 1. Januar 1890 russische Unterthemen geworden sein, sonst werden sie entlassen. Der Pariser „Lanternc", die sich durch Zu- verlässigkeit ihrer Nachrichten bisher freilich noch nicht hervorgethan hat, wird aus Petersburg berichtet, daß in dortigen Hofkreisen bekannt ge worden sei, auf einer Jagd bei Fredensbvrg sei am 27. September wenige Schritte vom Czaaren eine Gewehrkugel in einen Baumstamm gefahren. Den Schuß habe Niemand gehört; man wisse nicht, ob es sich um einen Zufall oder Anschlag handle. Seitdem verdopple man die Polizeimaß regeln zum Schutze de» Czaaren. England. London, 3. Oktober. Gegen 10,000 Gruben arbeiter de» Kohlendistrict» von Bolton streiken uud verlangen eine Lohnerhöhung. Serbien. Belgrad, 3.October. Dem Vernehmen nach ist die Regentschaft entschlossen, falls die Königin Natalie bei ihrer ablehnenden Haltung verharren sollte, der Skupschtina ein Gesetz vorzulegen, welches der Königin Natalie den Aufenthalt in Serbien verbietet. Vermischtes. — Für die Entwickelung des Eisenbahnwesen» kehren jetzt wichtige ErinnerungStage wieder; in den «sten Octobertagey de» Jahres 1829, also jetzt vor 60 Jahren, begründete George Stephen- Fabrik-DöpSt «. »Letow. Must« umgehend. Briefe st Farbige Seidenstoffe voa VS Psg. bi» 12.SS per Met. — glatt, gestreift, larrirt und genucher» (ea. 2S00 versch. Farben und Drgln») verf. roden- und stückweise Porto- und zoWet M» Fabrik-Dopü, «. ist. u. st-Mhst .) son m England durch dl« WettMhMttWrHWDM Hill die Herrschaft der „eisernen Rosse. Stepbenson rin« Gesellschaft reich« englisches Kaufleute zum Bau einer Locomotiv-Bahn von Liverpool nach Manchester zu bewegen gesucht: hatte, geriethen die zunächst betroffenen Landstriche und Städte in die gewaltigste Aufregung und die „Times" eröffnete eine Subscriptioa zur Organifirung eine» Aufstande» gegen die geplante Neuerung in den von der Locomotwe „bedrohten" Gegenden. Stephenson wurde einfach für geistes krank erklärt und eS als seine Absicht auSae- schrieen, Fuhrleute, Canalbesitzer und Schiffs knechte zu ruiniren. Stephenson aber verfolgte mit zäher Energie seine Idee, und schon im Jahre 1826 befehligte er die erste Eisenbahn-Armee zwischen Liverpool und Manchester. Drei einhalb- Jahr später, in den ersten Octobertagcn des Jahres 1829 fanden dann die berühmten Wett fahrten bei Rain-Hill statt. — Köln, 3. Oktober. Der Stadtrath ge nehmigte in seiner heutigen Sitzung die Aufnahme einer Anleihe im Betrage von zehn Millionen Mark zu 3*/, Procent. Hiervon werden 9 Millionen in Stücken von tausend und eine Million Mark in Abschnitten von fünfhundert Mark emittirt. — Ein Curiosum wird dem „Gastwirth" aus Dachsen mitgetheilt: „Drüben über dem Rhein steht ein Bauernhaus, da» auf der Grenze des Großherzogthums Baden, der Cantone Schaff hausen und Zürich steht und in dem gegenwärtig eine Dreschmaschine arbeitet. Das Triebwerk steht auf badischem Gebiet, die Transmission geht durch den Canton Schaffhausen und die Dresch maschine steht im Canton Zürich." — Kopenhagen, 3. Oktober. Auf dem Heimmarsch vom Manöver passirte ein Infanterie- Bataillon ein anderes- Die Mannschaften hielten Rast und begrüßten einander durch Zurufe, was ein Compagniechef untcrsagte. Das Verbot ward mit höhnischen Spottrufen ausgenommen, worauf der Hauptmann blank zog. Die Mann schaften umdrängten ihn und brachten den Hauptmann, der einem Soldaten auf den Hinter kopf hieb, durch Nachdrängen zu Falle. Es wurden mehrere Arrctirungen vorgenommen. — Aus Paris wird von einem franzö sische» Helden berichtet, der im Einhauen Ueber- menjchliches zu leisten im Stande ist. Er heißt Hebert, ist Soldat im zweiten Kürassier-Regiment und hat in einer Mahlzeit sechszehn reichliche Rationen Geinüscsuppe, eine sieben Pfund schwere Keule und als bescheidenes Dessert ein halbes Pfund Käse vertilgt, dazu sechs Pfund Brod und fünfzehn Flaschen Wein. Wenn ihm seine Kameraden mit Erfolg uachcifern sollten, so würde das Signal zur Abschaffung der stchenderr Heere, zur Einführung des ewigen Friedens ge geben sein; denn Millionen-Armeen von solchem Appetit würde auch das reichste Land nicht zu ernähren vermögen. (Fortsetzung in der Beilage.) Kirchlich« Sl « ch r 1 ch t e » 16. Sonntag nach Trinitatis. Einweisung des Herrn ArchidiaconuS Gerisch. v,8 Uhr: Beichte und Communivn. Herr Pf. vr. Wetzel. 9 Uhr: HanptgptteSdienst. Einweisung deS Herrn Archid. Gerisch durch Hern» 8up. iio. tbsol. Schweinitz. Predigt: Herr Archid. Gerisch. 1 Uhr: Gottesdienst Herr Pf. vr. Wetzel. 2 Uhr: Letzte Katechismu-unterredung m. d. Jungfrauen. Abends 8 Uhr: Jünglingsverein. Öffentliche Versamm lung der 3 Abtheilungen des Männer- und JünglingS- vereinS im Saale der neuen Herberge zur Heimath. Freitag 10 Uhr: Betstunde. -Herr Archid. Gerisch. Mj. Die Beichte beginnt im Sommer und Winter pünktlich '/,S Uhr. Di« Anmeldung geschieht bei dem betr. Geistlichen. Getraut: den 1. October der Tischler Heid» zu Schmölln und M. A. Gundel von BelmSdors. Geboren: den 29. Sept, dem Zimmermann Lohse zu Geißmannsdorf ein Sohn; den S. Oct. dem hies. Bahn arbeiter Schönfelder eine Tochter. Gestorben: den 27. Sept. der. hies. Löpsrr Bönisch, SS Jahr 10 Mon. alt; den SV. Sept, da» 1 Mon. alt^ Söhnlein der hies. Näherin Pofsrlt. Edegafimldt. Die vom Weinbergsbesitz« Herrn Paul Klepsch in den Handel gebrachten ungarischen Weintrauben sind von so vorzüglich« Güte, daß «an Lieb haber solcher Trauben nur empfehlend darauf Hinweisen kann. Laut Inserat kommt Ende nächster Woche eine weitere große Sendung hi« an und werden Bestellungen darauf bis Montag Mittag angenommen, (s. Inserat.)