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einstige große Regierungsrath Verlesung der Juni 1889 in Verloren wurde am 18. August auf dem Schießplätze zu Neukirch oder auf dem Wege zu demselben rin größerer GchUiffA. Gegea Belohnung abzugeben bei W. MLtzlDWM* DkstillationSgkschäst in Nitder-N«N^8LW»Äi Berlin. 22. August. Die „Nat.-Ztg." schreibt: Die Nachrichten, welche über denCzaaren- besuch an dem hiesigen Hofe in Umlauf gesetzt werden, sind vielfach durch leicht begreifliche Tendenzen beeinflußt. Man darf als durchaus feststehend festhalten, daß der Besuch des Czaaren in den nächsten Wochen stattfinden wird. Die Wahl der Route wird ostensibel offen gelassen; es sind die Vorbereitungen für drei Linien und mehr getroffen, was nicht sagen will, daß eine derselben benutzt wird. Der Besuch selbst wird in Potsdam abgestattet werden; militärische Schaustellungen dürften keine stattfinden. Der Reichskanzler Fürst Bismarck ist am Dienstag Nachmittag mit dem fahrplanmäßigen Courierzuge nach Friedrichsruhe gereist; die Frau Fürstin ist in Bad Homburg angekommen und von der Kaiserin Friedrich empfangen. O e st e r r e i ch. Wie», 22. August. Die „Wiener-Zeitung" veröffentlicht die Ernennung des Prinzen Fried. August von Sachsen zum Ritter vom Orden des goldenen Vließes. Die Schimpfereien der czechischen und süd- slavischen Blätter aus Anlaß der Berliner Trink sprüche werden der Wiener Regierung nachgerade doch etwas zu arg, und den Statthalterschaften sind Weisungen zugegangen, gegen die betreffen den Zeitungen gesetzlich vorzugehcn. Schweiz. Die Berner Polizei hat vor einigen Tagen einen recht fatalen Mißgriff gethan, indem sie fünf Amerikaner aus dem Berner Bahnhof als Taschendiebe verhaftete. Da sich der Verdacht als irrthümlich herausgestellt, wurden dieselben natürlich freigelassen. Indessen scheinen auch Deutsche unter dem Mißgriff mitgelitten zu haben. Aus Baden-Baden schreibt ein Dr. Koll- mann der „Köln.Ztg.", daß er mit einem Reise gefährten in Lausanne auf der Eisenbahn ver haftet und trotz vierfacher Legitimation ohne Angabe eines Grundes in eine schmutzige Halle des Gefängnisses cingesperrt ward. Erst am andern Morgen 11 Uhr eröffnete der Präfect den Verhafteten, sie ständen im Verdacht, an Taschcndicbstählen im Berner Bahnhof betheiligt zu sein. Es erfolgte Rücktransport nach Bern, Wiedereinschließung und nach 36 stündiger Haft Entlassung aus dem Gefängniß. Bern, 21. August. Der des Cantons Bern verbot die päpstlichen Allocution vom 30. den Kirchen. Bern, 22. August. Das Kloster Muri im Aargau, jetzt Pflegeanstalt für 200 arme Kranke, ist in vergangener Nacht niedergebrannt. Alle Kranken konnten gerettet werden; auch die Kirche ist erhalten. Frankreich. Paris, 20. August. Der Kriegsminister Freycinet theilte dem Ministerrathe das Resultat über die in der Untersuchung der Boulanger- Affaire Compromittirten mit. Darnach werden 59 Offiziere wegen Betheiligung an politischen Character tragenden Schritten dementsprechend gemaßregelt werden, 32 Offiziere ihrer Stellung in der Territorialarmee enthoben, 31 Unter offiziere des stehenden Heeres resp. der Reserve degradirt, versetzt und mit Gefängniß bestraft, 8 Gendarmen, sowie ein Civilbeamter des Kriegs ministeriums entlassen. — Die allgemeinen Wahlen finden den 29. September statt. — In Nancy ist der Orient-Expreßzug nahe Tronard infolge eines Zusammenstoßes mit einem Güterzug ent gleist. Niemand wurde verletzt. England. London, 22. August. In einer Besprechung des .Besuches Sr. Majestät des Kaisers in Straßburg sagt die „Times", der Empfang be weise, daß die Stimmung im Elsaß zu Gunsten des deutschen Kaiser- und der Ordnung.der Dinge durch Deutschland bereits wesentliche Fortschritte gemacht habe und daß sich große Entrüstung gegen Denjenigen bekunden dürste, der versuchen würde, das bestehende Verhältniß aufzulösen. ist an den durch den Sturz erlittenen Verletzungen gestorben. Leipzig, 20.August. Am Montag früh mit dem ersten Zuge der Leipzig-Dresdner Bahn und den beiden folgenden Localzügen konnte man auf dem Dresdner Bahnhof noch einmal jenes Berbrecher-Kleeblatt der rumänischen Bankdiebe Goldstein, ReiSz und Schina, einen jeden unter sicherer Bedeckung, von hier forttranSportiren sehen. DaS vorläufige Reiseziel der „ geschlossenen Gesellschaft" war, wie man hört, Dresden. gegebenen Wunsche zufolge, und sicherlich werden sie nach erfolgter Erneuerung einen würdigen Abschluß der kaiserlichen Einzugsstraße bilden. (Dr. «.) Dresden. Ein Diebstahl in der königlichen Gemäldegalerie. Gestern, den 20. August, ver- muthlich zwischen 1 und 2 Uhr, wurden aus dem Cabinett 19 der königlichen Gemäldegalerie eines der beiden kleinen Zerrbilder von Avriaen Brouwer (Katalognummer 1060) von ruchloser Hand gestohlen. Das Bild war, wie alle kleinen Bilder der Galerie, vorschriftsmäßig an der Wand festgeschraubt. Ebenso ist die Ablösung im Aufsichtsdienst regelmäßig erfolgt. Der Dieb muß, die Augenblicke benutzend, in denen der dienstthuende Aufseher den Rücken gekehrt, sich eines Schraubenziehers bedient haben, um das Bild nach und nach zu lockern und es schließlich in seine Tasche gleiten zu lassen. Das kleine Bild, ein sogenanntes Karrikaturbild, ist hochoval, auf Eichenholz gemalt, und mißt nur 11'/, cm in der Höhe bei 8'/, om in der Breite. Es stellt daS Brustbild eines Bauern in rother Mütze mit sperrweit offenem Munde dar. An seinem unteren Rande trägt es, mit gelber Oel- farbe darauf gesetzt, die alte Jnventarnummer 520. Die Polizei ist sofort nach der Entdeckung des Diebstahls in Kenntniß gesetzt worden und entfaltet eine anerkennenswerthe Thätigkeit, dem Dieb auf die Spur zu kommen. Die General- direction hat eine Belohnung von 1000 Mark auf die Wiedererlangung des Bildes und die Festnahme des ThäterS gefetzt. Vor dem An kauf des Bildes wird gewarnt. Crimmitschau, 21. August. Die von dem verstorbenen Buchdruckereibesitzer Thieme errichtete „Thieme-Stiftung" hatte im vergangenen Jahre 1888 eine Einnahme von 38,586 Mk. 40 Pf., welcher eine Ausgabe in gleicher Höhe gegenüber steht. Zur Unterstützung an unbemittelte Schüler höherer Lehrerstellen, zur Erlernung eines Hand werks und zur Erziehung von Waisenknaben wurden insgesammt 3521 Mk. verwendet. Die abschließende Bilanz zeigt 194,583 Mk. 36 Pf. Aktiva und 4500 Mk. Passiva, so daß ein Vcr- mögensbestand von 190,083 Mk. 36 Pf. vor handen ist. Pirna. In dem hiesigen Schlachthofe herrscht gegenwärtig infolge der gewährten Ver günstigung, daß ungarische Schweine, deren Ein führung in das Gebiet des Deutschen Reiches im Uebrigen bekanntlich verboten ist, bis Pirna, als dem Orte des von der Grenze aus zu er reichenden ersten obligatorischen Schlachthofes, zuaelassen worden sind, eine außerordentlich leb hafte Thätigkeit. Die Schweine werden auf Rechnung der betreffenden Händler hier geschlachtet und untersucht, worauf dann von Pirna aus der Weitertransport des getödteten Viehes nach den bezüglichen Bestimmungsorten, als Chemnitz, Leipzig, Berlin rc. rc., vermittelt wird. Da jetzt täglich 60 bis 70 Schlachtschweine in Betracht kamen, so hat natürlich eine Vermehrung des Schlachthof-Personals stattfinden müssen, wie sich zugleich die Hinzuziehung weiterer Hilfs kräfte für das umfassende Geschäft der Trichinen schau erforderlich machte. Lausigk, 19. August. Ein Antrag der hiesigen Bäckerinnung, die Einführung einer Gemeindeabgabe für in die Stadt Lausigk von auswärts eingeführte Backmaaren betr., wurde in der Stadtverordnetensitzung vom 16. d. M. abgelehnt und zwar aus folgenden Gründen: Würde die Eingangssteuer eine niedrige sein, so würde das Uebel nicht gehoben, hohe Steuer sätze aber würden wohl die Einfuhr abschneiden, sie würden jedoch auch dem Bäckerhandwerke ein Monopol schaffen, welches ihm gestatte, die Brodpreise beliebig zu steigern und dadurch das Publikum zu schädigen. Die Einführung ge dachter Steuer könne gleichwohl auch das hiesige Bäckerhandwerk selbst schädigen, indem die um liegenden Ortschaften, aus welchen Brod uns zugeführt wird, mit gleichen Maßregeln vorgehen und den Händlerinnen das Geschäft legen würden. Nicht minder lassen die wesentlichen Folgen der Eingangssteucr dieselbe verwerflich erscheinen. Mit gleichem Rechte würden andere Handels und Gewerbtreibende sich Schutz gegen aus wärtige Concurrenz erbitten und werde man der Gleichmäßigkeit halber solchen nicht versahen können. Die Controlc über die Steuer endlich, deren Einführung überhaupt vom königlichen Ministerium des Innern genehmigt werden müßte, würde eine schwierige und jedenfalls kostspielige sein. LeiSnia, 19. August. Der Gutsbesitzer Erlich in Wendishain, welcher in vergangener Woche daS Unglück hatte, beim Pflücken von Obst von der dazu benutzten Leiter zu fallen, Zum Streik der schreibt man ünterm 21. Augustt Die Dock arbeiter, verstärkt durch Arbeiter verwandter Ge- schäftSzweige, streiken in Zahl von mindestens 35,000 Mann. ES herrschte ziemliche Aufregung heute im Osten Londons. Durch die Streikendem ist der Schiffsverkehr stark bedroht. Verhandlungen der Stadtverordneten. Oeffentl. Hitzung am S1 August 188«. Das Gesuch des Vorstandes der Herberge zur Heimath um pachtweise Ueberlassung eine kleinen Stück Landes behufs Geradlegung der Gartenzaunsront, wird, entsprechend dem Beschluß des StadtratheS, einstimmig genehmigt. — Von der Mittheilung des Kirchenvorstandes über die bisher gethanen Schritte, die Abtrennung des Filialpfarramtes zu Goldbach vom hiesigen Archi- diaconat betr., wird Kenntniß genommen und sieht das Collegium weiteren Nachrichten hierüber ent gegen. — Hierauf erfolgt der Vortrag der Armen- cassen-.Krankenhauscussen- u. derBibliothekScassen- rechnungen für 1888, nach eingehender Prüfung und Vergleichung mit den-Belegen werden die selben, weil alles in Ordnung, für richtig ge sprochen. — Vom Decret des StadtratheS, die Wahl eines unbesoldeten Rathsmitgliedes betr.. wird Kenntniß genommen und soll die Wahl im Laufe nächster Woche vorgenommen werden. — Dem Beschlüsse des StadtratheS, noch im Laufe dieses Jahres die Bischofsstraße zu beschleußen. und zu chaussiren bez. mit Fußwegen zu ver sehen und die Kosten dafür den Adjacenten auf-- zuerlegen, wird einstimmig beigetreten. — Das Collegium hat seiner Zeit beantragt, die Gelder, welche frei würden, falls eine Teichanlagc in. Birnsteins Wiesen nicht erfolgen sollte, zur Düng ung der städtischen Wiesen mittelst künstlicher Düngemittel behufs Erhöhung der Ertragsfähig keit zu verwenden, dazu stellt Herr Stadtverord neter Männchen den Antrag, diese Düngungen,, beziehentlich Verbesserungen unserer Grundstücke jetzt vornehmen zu lassen und dabei größere Ver flicht mit rohem Knochenmehl zu machen, das Collegium stimmt diesem Anträge einstimmig zu. — Zum Schluß verabschiedet sich Herr Groß mann, da er durch Ankauf eines Wohnhauses ansässig wird und dadurch, weil als unansässig gewählt, seinen Sitz im Collegium verliert, der unterzeichnete Vorsteher dankt Herrn Grohmann. für die ungefähr 15 Jahre lang der Stadt ge leisteten treuen Dienste und bedauert sehr den Austritt dieses bewährten Mitgliedes, die Mit glieder des Collegiums erheben sich zum Zeichen der Zustimmung von ihren Sitzen. Emil Böhmer, Vorsteher. Sirchliche Rachrichte« 10. Sonntag nach Trinitatis. 7 Uhr: Beichte und Communion. Herr Pf. vr. Wetzel. 8 Uhr: Hauptgottesdienst. Herr kost. vis. Gerisch z. Z- Pfarrverweser in Berthelsdorf. 1 Uhr: Gottesdienst Herr Archid. Seysert. Geschichte der Zerstörung von Jerusalem. 2 Uhr: Katechismusunterredung mit den Jünglingen. Herr Archid. Seyfert. N8. Nach den beiden Gottesdiensten wird eine Collecte für die Judenmission gesammelt werden. Freitag 9 Uhr: Betstunde. Herr Pf. vr. Wetzel. Geboren: Den l5. August dem hies. Hutmachermeister Drach ein Sohn. Gestorben: Den 15. Aug. der AuSzügler Beyer zu Belmsdors, 63 I. 10 M. alt; den 17. Aug. die 9 M. alte Tochter des hies. Glasmachers Girndt; den 18. d. der 1 M. alte Sohn des hies. Maschinenführers Mocke und der 4 M. 15 T. alte Sohn des hies. Bückermstrs- Paulisch. Abfahrt und Ankunft der Eisenbahnzüge» Nach Dresden: 4,30,6,38s, 9,58s, 12,56,4,27s «,14, 8,53, V,58. Nach Bautzen: 7,21s, 10,6, 1,24, 4,17, »,19s 1V,6, 1»,55. Nach Zittau: S,10,7,40s, 10,27, 1,56,4,50s 8,11. Von Zittau: 6,27, 9,25s, 12,23, 3,22, «,6s, «,53. — Farbige Seidenstoffe von Mk. 1.55 bis 12.55 per Met. — glatt und gemustert (ca. 2569 versch. Farben u. Dessins) — verf. roben- und stückweise Porto- und zollfrei daS Fabrik-Depot v. (K. u. K. Hoflief.) LNrtoN. Muster umgehend. Briefe kosten 29 Pf. Porto. An Meres M»che«," welches Liebe zu Kindern hat, wird zum 1. Oct. nach auswärts gesucht. Von wem? zu erfragen in der Expedition dieses Blattes.