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einem Bqnme und in einer Druck md NM Nir entnehme« dem Wahlaufruf des Bor« stürzt« beim Obstpflückey von einem Bqum« und stande-deSeonseryativenLgpdeSvereinS im König, fand, sofort feinen Tod. indem er da» Genick reich SaHftn, den die neueste Nummer d«S „Vaterland- veröffentlicht. Folgendes: „Ange. stchtS der bevorstchenden Landtag-Wahlen ge stattet stch der unterzeichnete Vorsitzende de» conservativen LqndeSveremS im Königreich Sachsen nachstehende Punkte in Erinnerung zu bringen. 1) Da» zwischen de« Vorständen der cooservattven und nationalliberaltn Partei im Februar 1887 abgeschlossene Kartell soll nach einem lieberem« kommen zwischen den Vorständen beider Parteien auch für die bevorstehenden Landtag-Wahlen auf« recht erhalten werden. 2) ES ist hiernach bei Aufstellung der Candidaten da» Augenmerk zu. nächst auf diejenigen Herren der vereinigten Par« teien zu richten» welche den Wahlkreis bisher vertreten haben. In denjenigen Wahlkreisen» in welchen ein neuer Candidat ausgestellt werden muß» hat diejenige Partei, welche zuletzt im Besitz des Wahlkreises war, daS BorschlagSkecht. Wir hegen zu unseren Parteigenossen das Ver trauen, daß sie, dieser Bereinigung entsprechend, die Wahl der nationalliberalen Candidaten mit demselben Eifer wie die der conservativen Candi. daten unterstützen werden. 3) In dem einzigen bisher von einem Socialdemokraten vertretenen Wahlkreis, in welchem eine Neuwahl stattfindet, dem 6. städtischen (Chemnitz 2. Bezirk), ist bereits erfreulicherweise eine Bereinigung zwischen den Kartellparteien erfolgt. 4) In den sieben Wahl kreisen, welche bisher von Candidaten der sächsi schen Fortschrittspartei vertreten waren, ist von Fall zu Fall vorzugehen. Die Wahl eines Candidaten der sächsischen Fortschrittspartei kann nur dann von unsem conservativen Gesinnungsgenossen unterstützt werden, wenn der Betreffende sich offen von der Richtung der deutschfreisinnigen Fraction im Reichs tag losgesagt hat. Ein gemeinsanies Vorgehen der vereinigten conservativen und nationalliberalen Parteien ist in diesem Falle dringend geboten und hierbei Alles zu vermeiden, was das gute Ein vernehmen der beiden Parteien stören könnte". In Zwickau erkrankten kürzlich wiederum mehrere Personen nach dem Genüsse von Pilzen. — Amtlicher Nachricht zufolge würbe am 16. d. in Frankfurt a. M. im Hotel „Frank« furter Hof" mittelst Einbruch» eine schwarzlackirte Cassette von Eisenblech, welche Werthgegenstände im Betrage von 60,000 Mark enthielt, gestohlen. ES befanden sich darunter 400 Mk. in deutschen Reichsbanknoten, 1500 Franc» in Hundertfrancs« scheinen, 500 Mk. in französischen Banknoten, 1 Diamant-Halskette, 1 Perlen-HalSkette (40 Perlen), 1 Diamant-Kreuz, 4 Nadeln mit Rubinen und Diamanten, blauem Saphir und Diamanten, bez. mit Perlen und in Form eine» Veilchen», emaillirt, mit Diamanten, 1 Armband mit Saphir und Brillanten, .2 goldene Armbänder, 2 goldene Halsketten, 1 goldene Remontoiruhr von ge schlagenem Goloe nebst langgliedriger Kette, 2 Solitär-Diamant-Hutnadeln, 1 schmaler Ring mit blauem Saphir und Brillanten, 1 Mar quisenring mit 3 verschiedenfarbigen Diamanten, 1 Tuchnadel in Hufeisenform mit Rubinen und Saphiren, 1 Paar blau emaillirte Hemdenknöpfchen mit Diamanten, sowie ein bei A. I. Stern L Co. in Frankfurt zahlbarer, auf 2000 Francs lauten der Chek. — Der Schnellzug Bamberg-Nürnberg über fuhr am Montag Abend einen Wagen. Drei Personen wurden getödtet, zwei schwer verletzt. — Bei Weißenfels entgleiste ein Güterzug infolge falscher Weichenstellung. Eine Locomotive und 12 Güterwagen wurden zertrümmert. Das Zugpersonal rettete sich durch Abspringen, so daß Menschenleben nicht zu beklagen sind. — (Gemüthlicher Scat.) Zu einem großen Tumult ist es kürzlich in einer Restauration in Berlin gekommen. Daselbst spielte ein Medall- drehcr mit zwei Freunden Scat, als plötzlich die Spieler in Streit geriethen, der so heftig wurde, daß einer derselben ein Messer ergriff und damit dem Metalldreher einen Stich in das Gesicht versetzte, worauf der Getroffene mit dem Rufe: „Mein Auge, mein Auge!" blutüberströmt zu sammenbrach. Es stellte sich heraus, daß die Klinge tief in das linke Auge gedrungen war und dieses völlig zerstört hatte. Der schwer Verletzte wurde nach der CharitS befördert, der Messerheld in sicheren Gewahrsam gebracht. — In Greiz verstarb am 18. August an Altersschwäche die älteste Bewohnerin der Stadt, Frau verw. Hauptmann Preiß. Dieselbe stand im 100. Lebensjahre. — (Ein Riesenzahn.) In einer Schotter grube bei Bodenbach wurde dieser Tage in der Tiefe von 100 Meter ein Thierzahn gefunden, dessen Spitze abgebrochen, dessen Länge jedoch trotzdem noch 2'/, Meter betrug. Der Zahn, offenbar von einem vorsintfluthlichen Thier her rührend, hat eine Stärke von 8 Zoll und ist ziemlich erhalten. — (Unwetter bei Brünn.) Vom Lande in Brünn eintreffende Meldungen berichten über furchtbar verheerende Hagelwetter, welche am 20. August namentlich in Pohrlitz und den um liegenden Ortschaften, sowie in der Umgebung von Grußbach gewüthet haben. Die Hagelkörner erreichten mitunter Faustgröße (!) und wogen nicht selten ein halbes Kilo. An zwanzigtausend Scheiben wurden zertrümmert, kein Dach blieb unbeschädigt, viele Menschen und Thiere verun glückten, insbesondere haben zahlreiche Feldarbeiter, welche vom Unwetter überrascht wurden, Ver wundungen erlitten; man spricht sogar von Tobten. Am meisten erscheinen geschädigt die Orte Pohrlitz, Urspitz, Branowitz, Tschakwitz, Rohrbach (wo die Zuckerfabrik arg mitgenommen wurde), die Umgebung GrußbachS, wo die Weingärten großen Schaden erlitten, indem an vielen Orten selbst die Schäfte der Trauben vom Hagel abgehauen wurden. Der Gesammtschaden wird annähernd auf mehr als hunderttausend Gulden beziffert. > — Wien, 21. August. Ein furchtbares Hagelwetter, bei dem Schlossen in Eigröße nieder gingen, wüthete gestern in Südmähren. — Die „Correspondance de l'Est" meldet das Auftauchen von Jnsuraentenbanden in der Herzegowina; mehrfache Zusammenstöße mit Grenzpatrouillen sollen bereits stattgefunden haben. — (Zum Temeövarer Lottogewinn.) Wie au» Budapest gemeldet wird, soll die Summe von 240,000 Gulden au» dem FarkaS'schen Lottogewinn, über die man bisher keine Au-kunft hatte, angeblich bei dem verhafteten Friseur Hergatt und bei zwei anderen bisher noch nicht entdeckten Individuen verborgen sei«. Farka» hat jede Auskunft über diese 240,000 Gulden ver« Vermischtes. — Ueber einen Zug von HerzenSgüte des Prinzen Heinrich von Preußen wird aus Kiel berichtet: „Als vor wenigen Tagen der erste Kutscher des Prinzen einem Krebsleiden erlag, befahl der Prinz, daß der Wittwe das volle Gehalt ihres verstorbenen Mannes als Pension ausgezahlt werde und ihre beiden Söhne auf seine Kosten die höhere Schule besuchen sollen. — (DaS Deficit des 7. deutschen TurnerfesteS.) AuS München wird der „N. Fr. Pr." berichtet, daß sich das FestcomitSe des trotz des anhaltenden Regens doch gelungenen 7. deutschen Turnerfestes in Zahlungsschwierigkeiten befindet und sich zunächst die 25,000 M. Garantie zeichnung der Stadt München auszahlen ließ. Auch bei der Versteigerung der Festbauten er zielte man keine erheblichen Erlöse; jedoch fand die für 6000 Personen berechnet gewesene hübsche Festhalle einen Abnehmer für 36,000 M. In den Räumen, wo zwischen 21. Juli und 4. Aua. so fröhlich gezecht und gesungen wurde, wird künftig gebetet werden; die Turnerfesthalle wird für einige Jahrzehnte als katholische Nothkirche in Neuhausen-München verwendet werden. Da aber auf diesen 36,000 Mark Unkosten lasten, so wird daS verbleibende Deficit von ca. 30,000 M. nicht völlig beglichen werden; doch bleibt ein relativ unbedeutender Abgleichungsrest, welchen Private und bemitteltere Garanttezeichner leicht ordnen werden. — Die Einnahmen aus den diesjährigen 18 Festspiel-Aufführungen in Bayreuth werden mindestens die Summe von 380,000 Mk. erreichen; derselben steht ein AuSgabe-Etat von 300,000 Mk. gegenüber, so daß sich ein Ueberschnß von ungefähr 80,000 Mk. ergeben dürfte. — Posen, 19. August. (Was uns die Ueberschwemmungen kosten.) Nach amt licher Berechnung beträgt der Schaden, welchen die beiden Ueberschwemmungen im Jahre 1888 -und 1889 der Stadtgemeinde Posen zugefügt haben, 3 Millionen Mark. Der Magistrat hat nun rin Project ausarbeiten lassen, worauf künftig den UeberschwemmungSgefahren voraebeugt werden kann. Die Ausführung dieser Anlage würde 4 Millionen Mark beanspruchen. 8 — Zu Freiburg in Schlesien wurde da» 3. Bundesfest der städt. Männer- und Jüngling»« vereine Schlesien» abgehaltrn. 21 Verein« mit 500 Mitgliedern waren erschienen. — Der 60- jährig« Tuchschuhmacher Schumann in Goldberg ..Sie sind mir unbekannt*. — Pari«, 20. August. Gestern Abmd um 9»/. Uhr schlug der Blitz in den Eiffelthurm ein. Der Wächter de» Leuchtthurme» wurde in «ine dicke schneeweiße Wolke gehüllt, ward jedoch nicht verletzt. E» war ein Geräusch wie von Eiftngerassel und zertrümmerten Scheiben. Die Elektriker sahen Metalltropfen herabfallen, die vermuthlich von dem geschmolzenen Kupfer der Blitzableiter herrührten. Der Thurm, der heute Marge» genau untersucht wurde, hat nicht gelitten. — Tm furchtbare» Verbrechen wurde in der Nacht de» 6. August unweit Corvalli», im westlichen Montana, verübt. Ein Landwirth Namens Jone- hatte seine Hochzeit gefeiert und kehrte mit seiner jungen Frau, den Brautjungfern und seinem Trauzeugen nach seinem sieben Meilen entfernt gelegenen Pachthofe zurück^ wobei die ganze Gesellschaft auf der Landstraße ermordet wurde. Die von Kugeln durchbohrten Leichen wurden am nächsten Morgen von einem Freunde des jungen Ehemannes entdeckt, der„ beunruhigt über da» Ausbleiben der Neuver mählten, sich aufgemacht hatte, um nach ihnen zu forschen. Die »HMftrtrte Wett" (Stuttgart, Deutsche Ver lags-Anstalt) beginnt mit dem nun vorliegenden ersten Heft den Jahrgang 18S0. DaS Journal hat, inmitten einer stets wachsenden Fülle neuer Zeitschriften, siegreich seinen alten Platz als bewährtes, gediegenes Familienblatt behauptet und ist, wo es eingekehrt, zum werthgehaltenen, treuen Hausfreund geworden. Was bringt dies erste Heft alles! In dem Criminalroman: „Die Grundmühle" von Friedrich Jacobsen, dem hochtalentirten Erztihler, kommt eine bis zur letzten Zeile spannende und erschütternde, aber durch das Watten einer höheren Gerechtigkeit unb zarter Liebe versöhnende Geschichte zum Ausdruck: in dem Roman: „Unter dem weißen Adler" von Gregor Samarow, schildert der gefeierte Romancier mit unübertroffener Kunst ein Stück Geschichte auS dem vorigen Jahrhundert, das sich um die populäre Figur des alten Fritz gruppirt. Die in diesem Heft abgeschlossene Novelle „Anysia" von E' Kreiter führt die Leser nach den Tatarenhütten Mittel sibiriens und läßt sie theilnehmen an einem Familien drama erschütternster Art. Sehr werthvolle Beigaben sind die brillant geschriebenen actuellen Artikel: „Zur heißen Zeit" und „Vom Fußwandern und Bergsteigen": höchst amüsante Belehrung bietet „Der Zauberer", während uns „Die Tarnkappe" in das noch nicht ganz erhellte Gebiet des Hypnotismus schauen läßt. Für „Haus urw Hof" schließen sich ungemein werthvolle Mittheilungen an, wie denn überhaupt durch die ganze Anlage des Heftes und die practische Umgestaltung des Umschlags ein Zug geht, den Lesern in noch reicherem Maße wie bisher Alles vorzuführen, was irgend in HauS und Familie von Ikutzen und Bortheil sein kann. Aus dem reichen. Bilderschmuck des HefteS heben wir vor Allem hervor: das prächtige Doppelseitenbild „Andreas Hofer empfängt die kaiserlichen Geschenke in der Hosburg zu Innsbruck" nach F. Defregger, dem sich „Bilder aus Fiume", „Salzburg", „Ansichten aus dem Rirsengebirge", „Fischotterjagd in England" würdig anreihen, sowie die hübschen Genrebilder „Sonntag auf der Alm", „Be lauscht" und Anderes mehr. Den Schluß bildet ein urgelungenes humoristisches Vollbild „Der Triumpf der Electricität". All der reiche Inhalt, den wir ja nur auS- zugSzugsweisr wiedergeben konnten, kostet nur 30 Pfennig und dieser spottbillige Preis ist beinahe unglaublich und nur erklärlich, wenn man bedenkt', daß daS prächtige Fa milienjournal eben verbreitet ist „so weit die deutsche Zunge klingt." Wir geben dem neuen Jahrgang auS vollem Herzen unsere angelegentlichste Empfehlung mit auf den Weg. (Ein neues Werk von P. K. Rosegger.) Unter dem Titel „Martin der Manu" läßt der gefeierte Autor im Herbste d. I. eine umfassende, neue Erzählung in A. Hartleben'S Verlag in Wien erscheinen. „Wer gewohnt ist, in der Dichtung die Wahrheit nur nach convennonrllen Aeußerlichketten zu messen, der wird in diesem Buche auf Unerhörtes stoßen, wer aber die Natur eines von Bor- urtheilrn befreiten MenschenherzrnS sieht, der wird die Begründung der Dinge vielleicht erkennen." So sagt der Verfasser am Eingänge seines neuen Werkes, welches zu jener Art von Dichtung gehört, in der Welt und Menschen schicksal ein Gleichniß wird. ES behandelt — seltsam ge nug — die Liebe einer jungen Fürstin, welche in einem Landmanne, einem Waldarbeiter, den Mann ihre- JdrälS findet. Wir das zugrht, wird psychologisch motivirt und spannend erzählt, bi» zur Catastrophe, die von erschüttern der Tragik nt. Wir behalten uns vor, bei Ausgabe des viel versprechenden Buches aus dasselbe zurückzukommen. — Vom (Verlag von G. Schirach,. Zittau; Rrdacteur vr. Moschkau, Oybin, Preis Viertels, i Mk.,) erhielten wir dir Nummern 21 bis 23. «u» dem werthvollen und reichen Inhalte derselben seien fol gende Aussätze hervorgehoben: Napoleon I. und sein Zug über das Zittauer Gebirge, von Vr. Moschkau (m. 4 Abb.); Löwenberg, rin Städtebild von M. Drlgr; das ZeiSken- schloß bei Galzbrunn von vr. Klippstein (m. 2 Abb.); der BolfSbrrg bet Goldberg von L. Sturm (m. Pano rama); von der Spreequelle; Gablonz und Umgegend bi» zum 3vjähr. Kriege von Herm. Arendt; der Töpfer bei Zittau von vr. Moschkau (m. 7 Abb.); au» dem Bober-Katzbach-Gebirge von Siegst. Beck; dir Heuscheutr im Slatzrr Gebirge; die Burg Dewdl bet Wartender- von vr. Moschkau (m. S Abb,), der Tannenberg bei St. Ge orgenthal von Joses Menzel; Humor auf der Lande»k«n« von G. Goetschel. Hieran fi> Au« unserer Brrgwelt, Beo u. s. w., womit der Gebtrgi erscheint, dst diese sch»« K Verehrern unserer GebirgSht